Der deutsche Netzwerkhersteller Lancom Systems hat Umsatzzahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr 2017 gemeldet. Demnach erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz auf 58,5 Millionen Euro. Mit einer Umsatzsteigerung von 17 Prozent konnte er die positive Entwicklung der Vorjahre sogar noch leicht übertreffen. In ihnen erreichte er ein durchschnittliches, jährliches Wachstum von 14 Prozent. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 330 Mitarbeiter an drei Standorten.
Besonders gut entwickelte sich das Geschäft im Enterprise- und Carrier-Umfeld. Hier legte der Infrastrukturhersteller um fast 40 Prozent zu und wuchs damit deutlich stärker zu als der Markt. Besonders gut lief es in diesem Segment mit Angeboten für WAN, VPN-Standortvernetzung sowie Routing. Zum guten Gesamtergebnis trug aber auch die anhaltende Nachfrage nach VoIP-Routern https://www.channelpartner.de/a/lancom-umtauschaktion-fuer-all-ip-router,3049581 bei. Die Geräte werden in großem Umfang genutzt, um im Rahmen der Netzumstellung der Deutschen Telekom auf All-IP Geschäftskundenanschlüsse von ISDN- und analogen Leitungen zu IP-basierter Kommunikation zu migrieren.
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Die soll allerdings Ende 2018 weitgehend abgeschlossen sein. Entsprechende Pläne hat die Deutsche Telekom erst kürzlich bestätigt. Daher ist zu erwarten, dass dann auch das Geschäft in diesem Segment deutlich zurückgeht. Um die positive Geschäftsentwicklung dennoch fortsetzen zu können, hat Lancom bereits wichtige Grundlagen gelegt. Dazu gehören vor allem die neu hinzugekommenen Angebote in den Bereichen WAN, LAN und WLAN für den Enterprise-Markt sowie Cloud-basiertes Netzwerkmanagement und die Lösungen für Software-defined Networking.
Um auch künftig technologisch überzeugende Angebote liefern zu können, will das Unternehmen auch im laufenden Jahr kräftig in Forschung und Entwicklung investieren. Genaue Zahlen nannte es dazu nicht. Allerdings ist zu erwarten, dass dafür wie im Vorjahr mindestens wieder rund 13 Prozent des Jahresumsatzes dafür aufgewendet werden. Schließlich erweiterte Lancom seine Kapazitäten diesbezüglich im Herbst 2017 durch die Übernahme eines WLAN-erfahrenen Entwicklerteams in Karlsruhe erheblich erweitert. Am Hauptsitz in Würselen nahm das Unternehmen zudem eine EMV-Testkammer in Betrieb. Sie soll dazu beitragen, dass WLAN-Produkte schneller zur Marktreife gebracht werden.
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Nach Angaben des Lancom-Managements hat sich bereits im ersten Quartal 2018 herauskristallisiert, dass die im Herbst 2017 eingeführte LANCOM Management Cloud (LMC) zum nächsten großen Wachstumstreiber wird. Sie eröffnet dem Anbieter und seinen Partnern den Zugang zum stark wachsenden Markt für Software-defined Networking (SDN). SDN wiederum sieht Lancom als "wesentlichen Hebel für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in Wirtschaft und Verwaltung". Aktuell hätten 40 Prozent aller neuen Projektanfragen einen klaren Bezug zur Cloud.
Das Oberthema "agile Netze" steht auch im Mittelpunkt des diesjährigen Cebit-Auftritts von Lancom. Für Fachhandelspartner läuft zudem noch bis 31. August dieses Jahres eine Promotion-Aktion, mit der das Unternehmen den Absatz seiner WLAN-Produkte ankurbeln will. Channelpartner und Systemhäuser haben die Möglichkeit, Sachprämien zu erhalten, wenn sie im Aktionszeitraum ihre Umsätze mit WLAN Access Points von Lancom steigern.