Startup-Monitor

Lage für Gründer schwierig

26.09.2023
Für deutsche Startups ist seit jeher die Finanzierung ein Thema: Wenn es nach der Anfangsphase darum geht, auch zu wachsen, finden sich willige Risikokapitalgeber häufig nur im Ausland. Derzeit ist die Lage besonders schwierig.
82 Prozent der Startups nutzen Tools wie ChatGPT
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Die Konjunkturflaute in Deutschland zieht Startups in Mitleidenschaft: Die Stimmung unter den Jungunternehmern ist derzeit so gedämpft wie seit dem ersten Corona-Jahr 2020 nicht. Der vom Bundesverband Deutsche Startups alljährlich erhobene Geschäftsklima-Index ist im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 auf 38,1 Punkte gefallen. Nur 15,4 Prozent bewerten die derzeitige Investitionsbereitschaft von Risikokapitalgebern und wohlwollenden Investoren ("business angels") positiv. Der Startup-Verband veröffentlichte den Bericht am Montag zur Münchner Messe Bits & Pretzels.

Externe Geldgeber sind für Startups besonders wichtig, da die Mehrheit der Jungunternehmen keine Gewinne schreibt. Fast 70 Prozent der von Mai bis Juli 2023 befragten 1.825 Unternehmen meldeten, dass sie in den kommenden zwölf Monaten Finanzierung benötigen. Davon benötigt ein gutes Viertel größere Summen von zwei Millionen Euro und mehr. Bei den ganz großen Finanzierungsrunden mit Investitionen von über 100 Millionen Euro kommt das Geld laut Startup-Monitor in fast der Hälfte der Fälle (46,1 Prozent) aus den USA.

"Der Blick auf die Startup-Landschaft in Deutschland zeigt, dass die aktuelle Lage auch für junge Wachstumsunternehmen eine Belastung darstellt", sagte Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Startup-Verbands. Startups blieben für die deutsche Wirtschaft ein "unersetzlicher Innovationsmotor". Gleichzeitig bleibt die Mehrheit aber optimistisch: 56,8 Prozent der befragten Firmen erwarten eine gute Entwicklung der Geschäftslage.

Regional betrachtet bleibt das langjährige Ungleichgewicht bestehen: Die große Mehrheit der deutschen Startups wird in einigen wenigen Bundesländern gegründet: Populärste Stadt für Gründer ist mit einem Anteil von über einem Fünftel nach wie vor Berlin, gefolgt von München (7,2 Prozent) und Hamburg (6,6 Prozent).

Nach Bundesländern betrachtet werden knapp 85 Prozent aller Startups in nur sechs Ländern gegründet: Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg und Niedersachsen. An dem Monitor waren neben dem Verband auch die Unternehmensberatung PWC und der Ökonom Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen beteiligt. Der Startup-Verband befragte von 17. Mai bis 20. Juli 2023 genau 1825 Unternehmen mit 31.925 Mitarbeitern. Gefragt wurde unter anderem nach Einschätzung der Geschäftslage und Finanzierungssituation, Geschäftsfeldern und Standorten. (dpa/rw)