Nachfrage eingebrochen

Kurzarbeit Ingram Micro

03.04.2009
Der Broadliner Ingram Micro Distribution GmbH hat zum 1. Mai 2009 für sechs Monate vorsorglich Kurzarbeit angemeldet.

Schwere Monate stehen bevor

Der Broadliner Ingram Micro hat zum 1. Mai 2009 für sechs Monate vorsorglich Kurzarbeit angemeldet. Unternehmenschef Gerhard Schulz teilte dies seinen Mitarbeitern - auch im Straubinger Lager - heute persönlich mit.

"Die Ingram Micro Distribution GmbH hat zum 1. Mai 2009 für sechs Monate vorsorglich Kurzarbeit angemeldet. Wir sehen Kurzarbeit als eine gute Option, die uns mehr Flexibilität gibt, schnell zu reagieren, wenn sich die Geschäftsgegebenheiten kurzfristig ändern. Denn obwohl die ersten Monate dieses Geschäftsjahres erfolgreich verlaufen sind, fällt die Einschätzung der kommenden Monate schwer. Alle Wirtschafts- und Marktforschungsinstitute signalisieren eine zunehmend verhaltene Nachfrage für IT-Produkte, was wir sehr ernst nehmen", erläutert Gerhard Schulz, Senior Vice President Central & Eastern Europe Ingram Micro, diesen Schritt.

Fürsorgepflicht gegenüber Mitarbeitern

Während die Geschäftszahlen im Januar und Februar noch im Plan - "im Prinzip über Budget" -, waren, so Schulz, habe sich im März ein Nachfragerückgang abgezeichnet. Man könne erwarten, dass sowohl das Consumer- als auch das B2B-Geschäft potenziell nach unten gehe.


Schulz will darauf vorbereitet sein, wenn ihm "Volumina um die Ohren fliegen", keine Mitarbeiter entlassen zu müssen. Er habe sich für diese Fälle die maximale Flexibilität erkauft, erklärt der Manager im Gespräch mit ChannelPartner. Schulz ist froh, dass die Deutsche Bundesregierung das Instrument der Kurzarbeit zur Verfügung stellt: "Meine Kollegen im europäischen Ausland haben diese Möglichkeit nicht".

Ob die Unternehmensführung das Instrument der Kurzarbeit überhaupt anwenden wird, steht noch offen. "Ich hoffe, dass es gar nicht nötig ist. Mithilfe von Kurzarbeit kommen wir - falls nötig - mit weniger Personaleinsatz durch die Sommermonate und halten gleichzeitig unser hochqualifiziertes Personal für die Zeit, wenn das Geschäft wieder anzieht. Vor diesem Hintergrund sehen wir als Arbeitgeber es auch als einen verantwortlichen Schritt gegenüber unseren Mitarbeitern, wenn wir nun Kurzarbeit anmelden", so Schulz. Danach gefragt, wie er reagiere, wenn das April-Geschäft in ähnlichem Umfang wie das März-Geschäft laufe, antwortet er: "Ich reagiere gelassen". (bw)