Übernahmegerüchte

Kursfeuerwerk bei Actebis Peacock-Mutter Arques

26.08.2008 von Armin Weiler
Die Beteilungsgesellschaft Aurelius streckt ihre Fühler nach dem Konkurrenten Arques Industries aus. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, will sich Aurelius den Starnberger Konzern nach dem Modell des Schaeffler-Einstiegs bei Continental schnappen. Erste Indizien deuten bereits auf eine ähnliche Vorgehensweise hin. Laut dem Bericht soll sich Aurelius schon den Zugriff auf einen strategisch wichtigen Arques-Aktienkorb gesichert haben, so Finanzspekulationen. Von den Gerüchten angefacht, schoss der Aktienkurs des potenziellen Übernahmekandidaten heute, Dienstag, zu Handelsbeginn über elf Prozent in die Höhe. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:43 Uhr) notiert das Arques-Papier mit einem Plus von 9,09 Prozent bei 9,48 Euro. Aurelius schwächelt hingegen mit einem Minus von 2,31 Prozent bei 17,79 Euro.

Die Beteilungsgesellschaft Aurelius streckt ihre Fühler nach dem Konkurrenten Arques Industries aus, der seit über einem Jahr mehrere Beteiligungen im deutschen Distributionsmarkt hält - die größten darunter: Actebis Peacock und NT Plus. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, will sich Aurelius den Starnberger Konzern nach dem Modell des Schaeffler-Einstiegs bei Continental schnappen. Erste Indizien deuten bereits auf eine ähnliche Vorgehensweise hin. Laut dem Bericht soll sich Aurelius schon den Zugriff auf einen strategisch wichtigen Arques-Aktienkorb gesichert haben, so Finanzspekulationen.
Von den Gerüchten angefacht, schoss der Aktienkurs des potenziellen Übernahmekandidaten heute, Dienstag, zu Handelsbeginn über elf Prozent in die Höhe. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:43 Uhr) notiert das Arques-Papier mit einem Plus von 9,09 Prozent bei 9,48 Euro. Aurelius schwächelt hingegen mit einem Minus von 2,31 Prozent bei 17,79 Euro.

"Dass die Aurelius ein strategisches Interesse an Arques hat, ist nachvollziehbar. Schließlich hat sich das Arques-Management ein wenig übernommen", sagt WestLB-Analyst Wolfgang Fickus. Einen Komplettkauf von Arques durch Aurelius schließt der Experte angesichts der jetzigen Kapitalmarktsituation hingegen aus. "Vielmehr könnte ich mir vorstellen, dass man einen fremdfinanzierten strategischen Stake von bis zu 25 Prozent seitens der Aurelius stemmen kann, um Einfluss auf die Ausrichtung Arques ausüben zu können", verdeutlicht Fickus weiter. Medienberichten zufolge strebt Aurelius nach einer "Mehrheitsübernahme oder einer maßgeblichen Beteiligung". Mit dieser Ankündigung greift Aurelius-Chef Dirk Markus nach seiner früheren Firma, die er Anfang 1990 mit aufbaute.

Arques besitzt derzeit 99 Prozent an der Nachrichtenagentur ddp. Eine Übernahme des Unternehmens sehen Analysten als vielversprechend. Die Einschätzung stützt sich vor allem darauf, dass das im Kleinwerteindex SDax enthaltene Arques-Papier in den vergangenen Wochen und Monaten massiv an Wert verloren hat. Hintergrund für den Verlust ist, dass das Unternehmen erst vergangene Woche für das zweite Geschäftsquartal einen Verlust bekannt geben und die Jahresprognose nach unten korrigieren musste. Die auf den Kauf angeschlagener Unternehmen spezialisierte Firma könnte damit selbst zu einem Übernahmeziel werden. Obwohl sich Aurelius nach wie vor bedeckt hält und "laufende Transaktionen grundsätzlich nicht kommentiert", sorgte man für Aufsehen, als man unlängst die Schnapsbrennerei Berentzen und die RTL Shops gekauft hat.

Nicht nur wegen der Kenntnis über die Unternehmensstruktur von Arques ist die Firma für Markus interessant. Schließlich mussten bereits zwei Vorstandschefs gehen. Zudem heißt es, dass Aurelius nach einem erfolgreichen Kaufabschluss möglicherweise auf personelle Veränderungen bei Arques drängen werde. Trotz der Euphorie und dem Vertrauen der Anleger in das Wachstum der Arques-Aktien bleiben Vorbehalte, die ähnlich der Einschätzung Fickus' ausfallen. "Das wird Arques-Aktien antreiben - Anleger müssen aber berücksichtigen, dass eine solche Transaktion für die deutlich kleinere Aurelius sehr schwer zu stemmen wäre", zitiert die ARD einen Händler. pte/bw