Channel meets Cloud 2019

Künstliche Intelligenz in der Wolke

12.12.2019 von Ronald Wiltscheck
Mit Vertretern von Managed-Service-Providern wie Axians, Cancom Pironet und ACP war der Channel-meets-Cloud-Kongress Ende Februar 2019 in München exzellent besetzt.

Vor der Vergabe der Preise für Deutschlands kundenfreundlichste Managed-Service-Provider (ChannelPartner berichtete) stand auf dem Channel-meets-Cloud-Kongress 2019 ein dichtgedrängtes Programm an. Die Eröffnungsrede hielt Philip Semmelroth. Da er selbst bereits erfolgreich ein Systemhaus aufgebaut hat, weiß er, woran es bei den IT-Dienstleistern am meisten hapert, nämlich an der Kommunikationsfähigkeit: "Sie sprechen nur Fachchinesisch." So plädierte Semmelroth auf dem Kongress für eine bessere Selbstvermarktung der Systemhäuser und Managed-Service-Provider: "Sie müssen den Kunden emotional anfassen, dann klappt auch der Vertrieb!"

Arbeitsintensive Workshops

Gut angekommen beim Publikum ist auch die gemeinsam von Stefan Körner und Maximilian Pfister vorgetragene Keynote. Business-Coach Körner und Systemhausbetreiber Pfister hielten sich nicht lange mit eigenen Ausführungen zum Hype-Thema "Digitalisierung" auf, sondern banden sehr rasch das Publikum in die Diskussionen ein. Dabei fand sich schnell der Konsens, dass man als Systemhausbetreiber oder Managed-Service-Provider keinesfalls das Geschäftsmodell seines Kunden bis ins letzte Detail kennen muss, man sollte nur die Branche, in der der Kunde unterwegs ist, gut verstehen.

Channel meets Cloud 2019 - Impressionen
Channel meets Cloud 2019 - Abschluss-Keynote
Dennis Maier, Cairo AG: „Mein Smart Home ist saudumm!“
Channel meets Cloud 2019 - RoutIT
RoutIT-Stand bei "Channel meets Clodu" 2019 in München: Martin Welz und Christine Metzig waren vom Besucheranstum überrascht.
Channel meets Cloud 2019 - Acronis
Am Acronis-Stand
Channel meets Cloud 2019 -
Am Kaseya-Stand
Channel meets Cloud 2019 - A1 Digital
Bei A1 Digital herrscht immer beste Stimmung!
Channel meets Cloud 2019 - nFON
Am nFON-Stand
Channel meets Cloud 2019 - Unit4
Bei Unit4
Channel meets Cloud 2019 - Sophos
Christian Theilen und Michael Gutsch (beide von Sophos gemeinsam mit Christine Neubauer (Trusted Cloud).
Channel meets Cloud 2019 - Wortmanns Terra Cloud
Die Terra Cloud von Wortmann auf dem Channel meets Cloud - Kongress 2019
Channel meets Cloud 2019 - Avast Business
Avast Business am Channel meets Cloud - Kongress 2019.
Channel meets Cloud 2019 - Hewlett Packard Enterprise
Am gemeinsamen ACP-HPE-Stand: (v.l.n.r.:) Gerry Steinberger (HPE), Anja-Daniela Favuzzi (ACP) und Tony Wehrstein (beide ACP) sowie Jill Reilly (HPE).
Channel meets Cloud 2019 - LG
Heinz-Dieter Speidel auf einer seiner letzten ChannelPartner-Veranstaltung.
Channel meets Cloud 2019 - Crossinx
Marco Coriand und Wolfgang Stier (Crossinx).
Channel meets Cloud 2019 - Netgear
All diejenigen, die Managed Service Provider werden wollten, waren am Netgear-Stand gut aufgehoben.
ITscope
Alex Münkel von ITscope war mit der Qualität der "Channel meets Cloud"-2019-Besucher mehr als zufrieden und hat gleich seine Zusage zur Teilnahme am Systemhauskongress "Chancen" 28.-29. August 2019 in Düsseldorf gegeben.
Channel meets Cloud 2019 - Hewlett Packard Enterprise-Partner ACP
Tony Wehrstein, ACP: „Cloud- und Managed Services abrechenbar gestalten.“
Channel meets Cloud 2019 - Stefan Körner
Business-Coach Stefan Körner: „Kunden sprechen eine andere Sprache als wir.“
Channel meets Cloud 2019 - Nfon
Dominik Verhas vom Nfon-Partner UTB: „Cloud-Telefonie bringt viele Vorteile.“
Channel meets Cloud 2019 - Netgo
Dirk Vogeler, Netgo: „Digitalisierung ist eine Raketenwissenschaft.“
Channel meets Cloud 2019 - Acronis-Partner Busymouse
Stefan Mende, Busymouse: „Positionieren Sie sich als Cloud-Experte!“
Channel meets Cloud 2019 - Mdex
Timo Ross, Mdex: „Sichere Vernetzung und Anomalieerkennung.“
Channel meets Cloud 2019 - Avast
Im Workshop von Encad Consulting ging es um Multi-layered Security-Konzepte.
Channel meets Cloud 2019 - Wortmann
Bernd Huber vom Wortmann-Partner Compus Computer: „Die Migration in die Terra Cloud verlief weitgehend reibungslos.“
Channel meets Cloud 2019 - Gallery Walks
Die neu eingeführten Gallery Walks stießen auf großes Interesse des Fachpublikums.
Channel meets Cloud 2019 - Unit4
Josef Gundel, ACE: „In ein paar Tagen ist das ERP-System in die Cloud gebracht.“
Channel meets Cloud 2019 - Sophos
Karsten Schwarz, Nösse Datentechnik: „Nicht jeder Vertriebler passt zu jedem Kunden.“
Channel meets Cloud 2019 - Lansco
Marco Schmittnägel, Lansco: „Modern Workplace braucht auch ein Modern Mindset.“
Channel meets Cloud 2019 - Maximilian Pfister
Maximilian Pfister, Niteflite Networxx: „Ein Geheimrezept für die richtige Kundenansprache gibt es nicht.“
Channel meets Cloud 2019 - Philipp Semmelroth
Selbstvermarktungsexperte Philipp Semmelroth: „Die Währung der Zukunft ist die Aufmerksamkeit.“
Channel meets Cloud 2019 - das Publikum
Alle Teilnehmer des Channel meets Cloud-Kongresses 2019 sprachen von exzellenten Kontakten.

"Hierzu kann man sich externe Experten ins Boot holen", sagte ein Teilnehmer und nannte als Beispiel die Finanzbranche. "Dann kann ich auch dem Kunden helfen, den nächsten Schritt zu gehen", meinte eine andere Teilnehmerin. Einen großen Teil der lebhaften Diskussion bildeten die Antworten der Teilnehmer aus dem Auditorium auf die Frage "Wo waren Sie, als Ihr Kunde digital wurde?" Es ging hier darum, Kontakt zu den richtigen Ansprechpartnern bei Kunden zu bekommen, etwa zu den "Lines of Business" (LoBs) Marketing, Vertrieb und HR.

"Fachabteilungsleiter sind meist sehr dankbar, wenn man ihnen Hilfe direkt anbietet", hieß es aus dem Publikum. "Allerdings sollte man die CIOs und IT-Leiter bei Kunden keinesfalls außen vor lassen", sagte der Vertreter eines großen MSP. "Das sind unsere natürlichen Verbündeten."

So definieren IT-Experten den Begriff "Cyber Security"
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Sascha Plathen, McAfee: "Cyber-Security deckt auch alle Sicherheitsfragen ab, die über herkömmliche Computer- und Netzwerk-Sicherheit hinausgehen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Jan Patrick Schlögell, Regional Director Central Europe bei SonicWall: „Cyber Security umfasst heute nicht nur den Schutz von Daten, sondern auch von Menschen, Firmen und Organisationen, die von Cyber-Kriminellen bedroht werden. Dazu gehören auch der physische Schutz sowie umfassende Maßnahmen zur Absicherung von Unternehmensnetzwerken sowie Personenidentitäten, einzelnen Geräten als auch ganzen IT-Systemen, und jeglichen Daten von Wert.“
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Peter Neumeier, Head of Channel Sales Germany bei Kaspersky Labs: "Die Bedrohungslage ist komplexer geworden. Gegen die Masse an Malware hilft solider Endpoint-Schutz auf allen Ebenen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Matthias Zacher, Manager Research & Consulting bei IDC: "Cyber Security ist längst im Alltag angekommen!"
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Chester "Chet" Wisniewski, Sophos: "Im Wesentlichen ist Cyber Security nur eine bequeme Übertragung von Sicherheitsaspekten, die wir aus der physischen Welt kennen, in die Computer-Welt."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Alain De Pauw, Geschäftsführer von Axians IT Security: "Cybersecurity ist eine Sammlung von Richtlinien, Konzepten und Maßnahmen, um persönliche Daten zu schützen. Sie verbindet technische und organisatorische Aspekte, zum Beispiel Sicherheitssysteme, Prozessdefinitionen, Leitlinien oder Pflichtenhefte. Auch Schulungen zur Sensibilisierung von Mitarbeitern spielen eine wichtige Rolle. Es gibt keine „one size fits all“-Lösung. Jedes Unternehmen braucht eine andere Form von Security und muss für sich selbst eine entsprechende Security Policy definieren, die auch die Prozessbeteiligten festlegt."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Sven Janssen, Regional, Director Channel Sales DACH bei Sophos: "Der Begriff umfasst den Schutz von Daten und Informationssystemen im weitesten Sinne. Dazu gehören sowohl der physische Schutz wie zum Beispiel von Gebäuden oder Serverräumen, als auch Schutzmaßnahmen gegen Malware, Netzwerksicherheit sowie die Sicherung von Cloud-Infrastrukturen, mobilen Szenarien und dem Internet der Dinge."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Christian Nern, Partner bei KPMG: "In einer vernetzten Welt entwickelt sich die IT-Sicherheit zur einer dynamischen Herausforderung."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Michael Klatte, Eset: "Alle Sicherheitsaspekte, die mit dem digitalen Raum und dem Internet verknüpft sind."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Holger Suhl, Eset: "Als Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen versuchen wir unsere Cyber-Expertise im Markt zu etablieren."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Rüdiger Trost, F-Secure: "Im Gegensatz zu dem, was einige Personen denken, sind Cyber-Attacken nicht nur Computerviren."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Tim Berghoff, G Data: "Cyber Security vereint Technologien, um Netzwerke, Computer, Programme und Daten vor Angriffen, Schäden oder Diebstahl zu bewahren."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Bogdan Botezatu, Bitdefender: "Im Cyberspace können keine Grenzen in Bezug auf den Zugang zu Informationen, Daten und Redefreiheit gesetzt werden. Cyber-Kriminelle können das zu ihrem eigenen Vorteil nutzen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Alexander Noffz: "Der Mensch bewegt sich - ob privat oder beruflich - immer mehr im Internet und ist umgeben von Geräten, die über Schnittstellen vernetzt sind und miteinander Informationen austauschen. Cyber-Security befasst sich nun eben mit dem Schutz dieser digitalen Strukturen und Daten."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
IDG-Experte Jochen Haller: "Um Personen und Organisationen wirksam zu schützen, sind umfassende Sicherheitskonzepte notwendig."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Zeki Turedi, Technology Strategist bei CrowdStrike :"Es ist für Unternehmen unumgänglich, dass sie Cyber Security-Maßnahmen umsetzen, die ihre Mitarbeiter vor digitalen Bedrohungen schützen."
Was bedeutet eigentlich Cyber Security?
Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro: "Ein ganzes Zoo an IT-Security-Produkten in den Unternehmen."

Eine der am besten besuchten "Best-Practice"-Keynotes samt dem zugehörigen Workshop war die Session von HPE mit dem Platin-Partner ACP. Das Thema "Korrekte Abrechnung der Managed Services" brennt nämlich vielen Systemhäusern auf den Nägeln. Wie so etwas gelingt, demonstrierten auf dem Channel-meets-Cloud-Kongress Anja-Daniela Favuzzi (Leiterin Vertrieb) und Tony Wehrstein (Business Development Manager) von der ACP IT Solutions AG.

Lesetipp: Cloud- und Managed-Services-Abrechnungen richtig gestalten

Sie haben ein Framework gebaut, das sie jederzeit an die Bedürfnisse eines jeden Kunden anpassen können. Damit bekommt ein jeder Kunde eine einzige individuelle Abrechnung für all jene Managed Services, die er bei ACP gebucht hat. Die Schnittstellen zu den unterschiedlichen Systemen der Hersteller hat das Systemhaus mit Hauptsitz in Österreich selbst entwickelt. "Ein derartiges Angebot ist für den Kunden das Beste, was er bekommen kann", so ein Workshop-Teilnehmer.

Ebenfalls auf regen Zuspruch stieß der Workshop von Nösse Datentechnik. Karsten Schwarz, bei dem Sophos-Platin-Partner aus Leverkusen als IT-Security-Spezialist angestellt, demonstrierte die Vorteile der Managed-Security-Services sehr anschaulich. Er stellte einige Praxisbeispiele vor, und viele Workshop-Teilnehmerberichteten danach aus ihren eigenen Erfahrungen beim Erbringen von Managed-Security-Services.

KI ist heute schon Realität

Man kam überein, dass nicht jeder Vertriebler in der Lage ist, Managed Services an den Mann zu bringen. Aber wenn sie mal funktionieren, dann gibt es nichts Besseres, denn kann das Systemhaus mit fortlaufenden, gut planbaren Einnahmen rechnen. Die bereits starke Bindung des Kunden an seinen IT-Dienstleister steigt. Denn so einen Managed-Services-Vertrag kündigt man nicht so ohne Weiteres.

Bernd Huber, Geschäftsführer des Microsoft-Partners Compus Computer, schilderte in einem Best-Practice-Workshop seine Erfahrungen mit der Terra-Cloud von Wortmann. Das IT-System- und Softwarehaus aus Dornach bei München nutzt sie vor allem für seine zahlreichen Kunden unter Steuerkanzleien. Erste Projekte setzte Compus 2015 um, inzwischen hat Huber rund 50 Kunden in der Terra-Cloud. Ausschlaggebend für seine Entscheidung war neben dem Rechenzentrumsstandort in Deutschland und der deutschen Betreiberfirma auch die hohe Verfügbarkeit. 99,98 Prozent könne sonst kein Anbieter zusagen.

Zudem lobte Huber, dass „Wortmann mittelstandsorientiert denkt und den Channel versteht.“ Früher hatte Compus die Anwendungen seine Kunden auf eigener Hardware in einem Colocation-Rechenzentrum untergebracht. „Das führen wir aber zurück“, so Huber. Der Aufwand für die Betreuung ist ihm inzwischen einfach zu hoch. Nach anfänglichem Widerstand seiner eigenen Techniker hätten die das aber inzwischen auch akzeptiert. Und genug zu tun gebe es für die immer noch.

Zum Video: Künstliche Intelligenz in der Wolke

Lesetipp: Den Wandel zum MSP konsequent verfolgen

Die Abschluss-Keynote auf dem "Channel meets Cloud"-Kongress 2019 hielt der erst 29-jährige Dennis Maier von der Cairo AG. Er zeigte dem wissbegierigen Publikum, welche KI-Tools (künstliche Intelligenz) bereits heute in der Cloud zur Verfügung stehen. Der frischgebackene Master of Science demonstrierte, wie leicht man damit zum Beispiel einen maschinellen Simultandolmetscher für eine in mehreren Sprachen geführte Skype-Unterhaltung nutzen kann.

Übrigens: Der Termin für den "Channel meets Cloud"-Kongress 2020 steht ebenfalls schon fest: Donnerstag, der 20. Februar 2020. Die Location wird die gleiche wie 2019 sein: das Marriott-Hotel in München.

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