Umstrukturierung und Freisetzung
Angesichts der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise geraten die deutschen Unternehmen immer mehr in Zugzwang und werden noch dieses Personal entlassen. Dies belegt die aktuelle Umfrage der s+p Software und Consulting AG. Die Anbieterin von Software für das Personalmanagement hat Personalverantwortliche aus 352 deutschen Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern zu dieser Thematik befragt.
So gewinnen die Personalmaßnahmen "Umstrukturierung" und "Freisetzung" im deutschen Mittelstand zunehmend an Dynamik. Weit mehr als ein Drittel der von s+p berfragte Unternehmen (39 Prozent) bestätigten die steigende Bedeutung dieser Themen. Zum Vergleich: Im Januar 2009 gaben beim ersten Teil der Studie noch 35 Prozent der befragten Mittelständler an, für das laufende Jahr betriebliche Veränderungen oder Entlassungen zu planen.
Gleichzeitig rückt das Thema "Personalbeschaffung" weiter in den Hintergrund: Gaben Anfang des Jahres noch 27 Prozent der Befragten an, dieses Thema zukünftig eher zu vernachlässigen, sind es mittlerweile schon 35 Prozent. Weiterhin wichtig bleibe die "Personalkosten". Über die Hälfte der von s+p befragten Personalentscheider (57 Prozent) messen diesem Thema 2009 hohe Bedeutung bei und wollen knapper kalkulierten Personalkosten der Krise trotzen.
Lösungen für den Mittelstand
Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung weniger wichtig
Investitionen in die eigenen Mitarbeiter werden zukünftig geringer ausfallen - wegen des Kostendrucks aus der Personalabteilung. Immerhin gab fast jedes achte Unternehmen (zwölf Prozent) an, dass die Bedeutung von Personalentwicklung und Weiterbildung in 2009 sinken werde. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Januar 2009 (sechs Prozent) verdoppelt. Ebenfalls zurück gehen werden Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung: Maßen Anfang des Jahres noch 37 Prozent der Betriebe diesem Thema eine steigende Relevanz zu, ist dies aktuell nur noch bei knapp einem Viertel (24 Prozent) der Fall.
Die Mehrheit aller befragten Firmen befasst sich vermehrt mit der Flexibilisierung der Arbeit. So wird in knapp zwei Dritteln der Personalabteilungen (64 Prozent) bereits über den künftigen Einsatz flexibler Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten diskutiert. Auch hier ist die Tendenz stark steigend im Vergleich zu 49 Prozent noch im Januar. In punkto Vergütungssysteme setzen die Personaler mittlerweile eher auf Planungssicherheit. Nur noch 29 Prozent gaben an, mehr über variable Systeme nachzudenken. Zu Jahresbeginn waren es noch 40 Prozent.
An der Online-Umfrage "s+p Trendindex Personalarbeit" beteiligten sich zwischen dem 1. und 24. April 2009 über 352 deutsche Firmen aus Deutschland. Der Hersteller hat vorwiegend Unternehmen des gehobenen Mittelstandes mit mehr als 100 Mitarbeitern kontaktiert. 37 Prozent der Befragten gaben an, die Personalleitung in ihrem Unternehmen inne zu haben, 47 Prozent waren Mitarbeiter von Personalabteilungen oder Personalreferenten, neun Prozent Geschäftsführer und sieben Prozent der Befragten kamen aus anderen Bereichen.
Mit rund 33 Prozent war der Anteil der Befragten im Dienstleistungsbereich am stärksten vertreten, gefolgt vom Handel (zwölf Prozent), der Metall verarbeitenden Industrie (acht Prozent), dem Baugewerbe (sechs Prozent) sowie der Elektro-Industrie (fünf Prozent).
Kostenfreier Download der Studie ist hier möglich. (rw)