Microsoft Azure StorSimple

Kombination von lokalem Storage mit Cloud-Services

10.07.2014 von Eric Tierling
Die Produktlinie Microsoft Azure StorSimple sticht mit einem charmanten Konzept aus der üblichen Angebotsmasse heraus: Zwei neue hybride Appliances kombinieren Vor-Ort-Storage mit Speicherplatz in der Microsoft-Cloud. Verwalten lassen sich die für Lösungen für Rechenzentren über Azure.

Im November 2012 hat Microsoft das kalifornische Unternehmen StorSimple übernommen, das auf Cloud-integrierte, für Windows Server und VMware zertifizierte Storage-Appliances für Enterprise-Umgebungen spezialisiert war. Abgesehen von der Eingliederung in Microsofts Server- und Cloud-Business-Unit ist seit dem Firmenkauf jedoch wenig Sichtbares passiert.

Nun hat Microsoft Details das erste unter eigener Flagge entwickelte StorSimple-Release seit der Übernahme vor knapp zwei Jahren präsentiert. Als Mitglied der "Azure StorSimple 8000"-Reihe bringen die Redmonder zwei neue hybride Storage-Appliances auf den Markt. Das "StorSimple 8100" getaufte Gerät bringt eine on-premises-Speicherkapazität von 15 bis 40 TByte sowie 200 TByte Cloud-Speicherkapazität mit. Die größere Variante "StorSimple 8600" beherbergt zwischen 40 und 100 TByte lokalem Speicher und hat 500 TByte Cloud-Speicher im Gepäck. Beide Appliances verfügen über eine 10 Gigabit-Ethernet-LAN-Anbindung und lassen sich als iSCSI-Targets ansprechen, was schnelle und flexible Zugriffe ermöglicht.

Im Gegensatz zu Windows Storage Server-basierenden Storage-Appliances, die nur über OEMs wie Dell und HP erhältlich sind, erhalten die StorSimple-Lösungen eine reguläre SKU (Stock Keeping Unit, zu Deutsch Artikelnummer). Damit werden sie in der Microsoft-Preisliste gelistet und sind von Unternehmenskunden genauso wie Office und andere Produkte zu ordern.

Azure-only

Im Wesentlichen handelt es sich bei den beiden StorSimple-Produkte um Lösungen, die lokalen Primary-Storage liefern. Funktionen wie die Inline-Deduplizierung und die eingebaute Komprimierung sorgen für eine effiziente Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Speicherplatzes. Der Azure-Cloud-Storage von StorSimple fungiert als Secondary-Storage. Dieser zusätzliche Storage-Tier erlaubt eine Kapazitätserweiterung in der Wolke, falls weiterer Speicherplatz benötigt wird, und dient zudem als Offsite-Ziel für Backups und Snapshots zum Schutz von Unternehmensdaten.

Inaktive Daten, die nur selten benötigt werden, kann die Lösung automatisiert in die Azure-Cloud auslagern, um auf dem Primary-Storage wieder Platz zu schaffen für die lokale Speicherung weiterer Informationen.

Microsoft Azure StorSimple
Microsoft Azure StorSimple
Zu den beiden neuen StorSimple-Appliances der 8000er Serie gehören zwei ebenfalls neue Azure-Cloud-Services.
Microsoft Azure StorSimple
Der Microsoft Azure StorSimple Manager zeigt die Speicherplatzauslastung vor Ort und in der Cloud an.
Microsoft Azure StorSimple
Die Erstellung einer neuen virtuellen Appliance geschieht ebenfalls aus dem Microsoft Azure StorSimple Manager heraus.

Als Cloud-Storage-Provider unterstützen die neuen StorSimple-Appliances nur Microsoft Azure. Andere Anbieter von Speicherplatz in der Wolke wie Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) lassen sich von den StorSimple-Appliances nicht nutzen.

Verwaltung über die Cloud

Zu den beiden StorSimple-Appliances gehören zwei neue Azure-Services. Der erste, der sogenannte "Microsoft Azure StorSimple Manager", dient als einheitliche Anlaufstelle zur Verwaltung aller StorSimple-Appliances im Unternehmen. Administratoren können darüber von überall aus einen Überblick über den aktuellen Storage-Status erhalten. Hierfür spielt es keine Rolle, in welchen Standorten des Unternehmens sich die StorSimple-Appliances befinden.

Des Weiteren lassen sich über diesen Dienst von zentraler Stelle aus Konfigurationen durchführen - beispielsweise zur Festlegung von Aufbewahrungsrichtlinien für die automatische Auslagerung von Daten aus dem primären in den Cloud-Storage.

Virtuelle Appliances

Der zweite neue Azure-Service, den Microsoft mit den StorSimple-Appliances einführt, heißt "Microsoft Azure StorSimple Virtual Appliance". Hierbei handelt es sich um die Implementierung der StorSimple-Technologie als Service in der Cloud. Dieses Storage-Array in der Cloud erlaubt in der Azure-Cloud laufenden Anwendungen den Zugriff auf Daten, die von den im Rechenzentrum vor Ort befindlichen StorSimple-Appliances hochgeladen worden sind. Mit anderen Worten: Die in die Cloud ausgelagerten Daten lassen sich von Anwendungen in der Cloud verwenden. Sinnvoll kann dies etwa für Entwicklungs- und Testszenarien sein.

Ein weiteres Feature dieser Virtual Appliances stellt das "Instant Recovery" dar. Hierbei werden komplette Images von virtuellen Volumes in Azure erstellt, auf die Anwendungen und Anwender sofort zugreifen können. Anstatt komplette VMs herunterzuladen, soll die Microsoft-Lösung nur die tatsächlich benötigten respektive geänderten Daten herunterladen, was Wiederherstellungszeiten extrem verkürzt. Als nützlich erweist sich das beispielsweise im Desaster-Notfall oder zum Testen von solchen Szenarien.

Datenschutz-Aspekte

Geht es um die Cloud, ist der Datenschutz nicht fern - zumindest in Europa und im Speziellen in Deutschland, wo 1970 in Hessen das erste Datenschutzgesetz der Welt erlassen wurde. Die Verantwortlichen aus Redmond verweisen darauf, dass die gesamte StorSimple-Kommunikation zwischen einer Vor-Ort-Appliance und dem Azure-Storage in der Cloud verschlüsselt erfolgt und dafür der starke AES-Algorithmus mit 256-Bit-Schlüssellänge zum Einsatz kommt. Außerdem sollen alle Kennwörter, die im Zusammenhang mit den StorSimple-Lösungen vor Ort eingetippt werden, lokal verbleiben und nicht in der Azure-Cloud gespeichert sein, um einen Kennwortdiebstahl aus der Wolke zu verhindern.

Mehr Sicherheit aber gibt es nicht. Unternehmen, die sich für die neuen StorSimple-Lösungen der 8000er Serie interessieren und ihre Daten den Cloud-Rechenzentren der Redmonder auszuhändigen beabsichtigen, müssen an dieser Stelle also Microsoft und dessen Datenschutzbemühungen vertrauen - was angesichts des ungezügelten Datenhungers der US-amerikanischen NSA samt verbündeter Geheimdienste sowie immer neuer Spionage-Enthüllungen kein triviales Unterfangen darstellt.

Weitergehende Schutzmechanismen, die zum Beispiel Auslagerung von bestimmten Datentypen oder Daten aus bestimmten Ordnern in die Cloud richtliniengesteuert verhindern, haben die Entwickler in die StorSimple-Produkte nicht eingebaut. Ebenso fehlt den neuen StorSimple-Lösungen eine lokal stattfindende Zwei-Faktor-Verschlüsselung. Dabei ließe sich ein TPM (Trusted Platform Module) -Chip, wie ihn die ebenfalls von Microsoft stammende BitLocker-Verschlüsselung nutzt, oder ein USB-Token, das nur vor Ort im jeweiligen Rechenzentrum des Unternehmens existiert, zur Verschlüsselung der zu speichernden Daten verwenden. Dabei wären auf diese Weise verschlüsselte, in die Cloud ausgelagerte Unternehmensdaten automatisch wertlos, wenn kein Zugriff auf diese lokalen Zusatzschutz existiert, sodass abgesaugte Daten nicht zu entschlüsseln wären. (mje)

Die Geschichte von MS Office -
Word 1.0 für MS-Dos
Im September 1983 kommt Version 1.0 von Microsoft Word für MS-DOS auf den Mark. Es ist die erste Textverarbeitung, die sich in weiten Teilen mit einer Maus bedienen lässt.
Excel 1.0 für Mac
Januar 1985: Microsoft Word 1.0 für Macintosh und Word 2.0 für DOS erscheinen. Im September desselben Jahres wird Excel 1.0 für Macintosh veröffentlicht.
Excel 1.0 für Mac
Die Tabellenkalkulation wurde eigens für die gegenüber dem PC bessere Performance des Mac entwickelt. Dafür wartet Excel u.a. mit der Möglichkeit auf, Spreadsheets untereinander zu verlinken. Darüber hinaus ist die Applikation kompatibel zu IBMs Lotus 1-2-3.
Word 3.0
Im September 1986 kündigt Microsoft Works für Macintosh an, das Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank-, Kommunikations- und Bildzeichnungstools in einem Programm vereint. Im Oktober 1986 erscheinen Word 3.0 für Macintosh und DOS parallel Version 2.0 wurde ausgelassen.
PowerPoint 2.0 für Mac
Juli 1987: Microsoft übernimmt Forethought, den Entwickler von PowerPoint, für 1,4 Millionen Dollar. Im September 1987 kündigt der Konzern PowerPoint 1.0 für Macintosh an. In dessen erstem Verkaufsjahr erzielt Microsoft mit ihm einen Umsatz von einer Million Dollar. Ab Mai 1988 wird schon der Nachfolger PowerPoint 2.0 für Mac ausgeliefert.
Office 1.0
Im Juni 1989 kommt die erste Version von Office für Macintosh sowohl auf Disketten als auch auf CD-ROM heraus. Es besteht aus dem neuen Word 4.0, aus Excel 2.2 und Powerpoint 2.01. Das Release ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nahtlosen Integration verschiedener Applikationen in eine Suite.
Word 2.0
PowerPoint 2.0 für Windows wird im Mai 1990 angekündigt. Es ist die erste Windows-Version, die verschiedene Farbgebungen zulässt. Im Oktober 1990 erscheint Office 1.0 für Windows - integriert sind Excel 2.0, Word 2.1 und PowerPoint 2.0. Mit 1,18 Milliarde Dollar Umsatz wird Microsoft zur ersten Software-Firma, die mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz in einem einzigen Jahr erzielt. Im Januar 1991 kommt Excel 3.0 für Windows – die erste Version, die sich über Toolbars bedienen lässt. Word 2.0 für Windows kommt im Oktober 1991 und integriert erstmalig Drag-und-Drop-Prinzipien.
Access 1.0
August 1992: Office 3.0 für Windows ist verfügbar – mit PowerPoint 3.0, Word 2.0 und Excel 4.0. Im November 1992 auf der COMDEX kündigt Microsoft die Datenbanksoftware Access 1.0 an. Das vollrelationale Database Management System (DBMS) bietet Zugang zu Datensätzen, auf ihre Benutzerfreundlichkeit hin geprüfte Tools und einen robusten Entwicklungszyklus.
Access 1.0
Im September 1993 verkauft sich Access zum millionsten mal. Im November kommt Office 4.0, das neben neuen Versionen von Word und Excel auch On-Screen-Schritt-für-Schritt-Anleitungen enthält. Ende 1993 gibt es weltweit mehr als zehn Millionen Word-Anwender. Im Mai 1994 schlägt Access 2.0 für Windows erstmals eine Brücke zwischen Anwendern und Entwicklern. Zur gleichen Zeit kommt Office 4.3 Professional für Windows, in das Access 2.0 integriert ist.
Office 95
Office 95, im August 1995 auf den Markt, ist das erste Softwarepaket für Windows, das aus 32-Bit-Applikationen besteht. Zum ersten Mal überhaupt sind alle Office-Programme zur selben Zeit auf dem gleichen Entwicklungsstand und tragen gleiche Versionsnummern. Bis Ende 1995 nutzen mehr als 30 Millionen Anwender weltweit Microsoft Excel. Im April 1996 wird Exchange Server 4.0 als Upgrade von Microsoft Mail 3.5 veröffentlicht.
Outlook 97
Anfang 1997 wird Outlook 97 veröffentlicht. Noch im März erscheint Exchange Server 5.0 – das Programm führt die Verwaltung webbasierender E-Mails über den Internet-Zugang von Exchange ein. Office 97 wird im selben Jahre zur meist verkauften Business-Software der PC-Geschichte. In weniger als einem Jahr werden mehr als 20 Millionen Office-Lizenzen vertrieben. Im November 1997 zieht Clippy, die berühmt-berüchtigte Office-Büroklammer, als kleiner Helfer bei Word ein.
SharePoint Server 2001
Im Oktober 2000 erscheint Exchange Server 2000. Die Suite vereint E-Mail, Sprach- und Faxfunktionen. Im März 2001 kommt Microsoft Office SharePoint Portal Server 2001, mit dem sich Unternehmensportale mit Funktionen für Dokumenten- und Enterprise-Content-Management sowie Collaboration bauen lassen. Im Mai 2001 startet Office XP, im Oktober 2003 folgt Office 2003 mit Office SharePoint Portal Servers 2003.
Exchange Server 2003
Mit Exchange Server 2003 wirft Microsoft erstmalig das ausgediente Puzzle-Logo vorheriger Titel über Bord. Die Kooperationssoftware kommt im September 2003 in den Handel. Sie verfügt über eine Reihe neuer Filterfunktionen und unterstützt den mobilen Zugang zu Outlook. Es liegt den inzwischen umbenannten Windows-Small-Business-Server-Paketen in den Versionen Standard und Premium bei.
Office 2007
Mit Office 2007 wagt Microsoft im Januar 2007 einen großen Schritt. Die neue Benutzeroberfläche „Ribbon“ löst gemischte Reaktionen aus, das Design wird geliebt und gehasst. Trotz ausführlicher Betatests erscheint der Release inkonsequent: In den enthaltenen Versionen von OneNote, Publisher und Outlook fehlt die Ribbon-Leiste - dort hält sie erst Jahre später Einzug. Trotz zunehmender Konkurrenz durch Gratis-Produkte wie OpenOffice bleiben die Absatzzahlen stabil.
Office 2010 und Office 2010 Mac
Im Juni 2010 kommt Office 2010 in die Läden, Office 2011 für Macintosh folgt im Oktober. Erstmals werden reduzierte Programmteile der Software, sogenannte Office Web Apps, gratis zur Verfügung gestellt. Je nach Version enthält Office 2010 Programme wie Access, Publisher, OneNote oder PowerPoint. Die eigentliche Versionsnummer 13.0 wurde dabei aufgrund der negativen Konnotation der Zahl übersprungen; Microsoft gab der Suite einfach die Versionsnummer 14.0.
Office 2013
Mit einer an das Design von Windows 8 angepassten Oberfläche kommt Office 2013 im Januar des Jahres in die Läden. Die neue Office-Suite ist für die Bedienung mit Touchscreens optimiert und mit der Integration von Microsoft OneDrive lassen sich nun alle Dokumente in der Cloud abspeichern. Die Synchronisation mit einem lokalen Speicher erlaubt aber auch den Zugriff auf Daten ohne Internet-Verbindung. Skype und das Unternehmensnetzwerk Yammer sind Teil der Suite.