Der Fotospezialist Kodak hat einen Fotosensor für Digitalkameras und Kamerahandys entwickelt, dessen hohe Lichtempfindlichkeit auch bei schwachem Licht gute Fotos ermöglichen soll. Nach eigenen Angaben werde mit dem neuen Sensor die Notwendigkeit einen Blitz auszulösen nahezu eleminiert. Die neue Technik könnte in Handys ihr erstes Einsatzgebiet finden, das Unternehmen hofft jedoch, dass sie sich am Gesamtmarkt durchsetzt.
Herkömmliche Sensoren sind nach dem sogenannten Bayer-Prinzip aufgebaut, das nach seinem Entwickler, dem Kodak-Techniker Bryce Bayer benannt ist. Dort nimmt die Hälfte der Pixel ausschließlich grüne Farbinformationen auf, ein Viertel rote und ein weiteres Viertel blaue. Eine Software rekonstruiert das Bild aus den RGB-Informationen, die der Sensor liefert. Bei schwachen Lichtverhältnissen führt diese Anordnung zu einem so genannten Bildrauschen, störenden farbigen Punkten an dunklen Stellen des Fotos.
Der nun entwickelte, hochempfindliche Chip beinhaltet zusätzliche panchromatische Sensoren, die nur die Helligkeit registrieren. Da diese das gesamte einfallende Licht erfassen und nicht nur die entsprechenden Spektralbereiche, sind entsprechend ausgerüstete Sensoren bis zu vier Mal lichtempfindlicher. So können Aufnahmen nicht nur mit kürzerer Belichtungszeit gemacht werden, was Verwacklungseffekte verhindert, bei normaler Belichtungszeit lassen Objekte sich auch in sehr schwachen Lichtverhältnissen ohne Blitz fotografieren, ohne dass es dabei zum typischen Bildrauschen kommt.
Dafür musste sowohl die zuständige Software angepasst werden als auch die Farbfilter. Der Hauptbaustein der Sensoren, das Silizium, bleibt dagegen unverändert. Die ersten fertigen Sensoren mit der neuen Technologie wird es 2008 geben. Kodak plant sie auf zwei Arten zu vermarkten. Zunächst werden die Sensoren in Eigenprodukten verbaut, weiterführend wolle man die Technik samt Software auch anderen Kameraherstellern anbieten. Die Technik eignet sich sowohl für CMOS- als auch für CCD-Sensoren.