iTeam Geschäftsführertagung, November 2024

KI, Magnetische Führung und die Beziehungsdatenbank

10.12.2024 von Ronald Wiltscheck
Die iTeam-Geschäftsführertagung am 27. November 2024 in Düsseldorf war mit spannenden und kurzweiligen Inhalten gut bestückt. Da konnten die Systemhauschefs nach anderthalb Tagen mit vielen neuen Erkenntnissen den Heimweg antreten.
iTeam Geschäftsführertagung, 27. November 2024, Düsseldorf
iTeam Geschäftsführertagung, 27. November 2024, Düsseldorf
Mark Schröder (Synaxon), Ronald Wiltscheck (ChannelPartner) und Nicole Bade (iTeam).
Das Publikum
Fast 200 Vertreter aus der Systemhaus-Branche nahmen an der iTeam Geschäftsführertagung am 27. November 2024 in Düsseldorf teil.
Frank Roebers mit Nicole Bade
Fliegender Wechsel an der iTeam-Spitze: Nicole Bade ist schon seit Frühjahr 2024 an Bord, da hat sie die iTeam-Leitung von Frank Roebers übernommen.
Alle Referenten auf der Bühne versammelt
Dr. Bernd Hufnagl
Mit seiner Keynote "Hirn gerechtes Arbeiten" begeisterte Dr. Bernd Hufnagl das Publikum.
Christian Baudis
Auch in der Abschluss-Keynote von Christian Baudis ging um Künstliche Intelligenz: "KI - Hyper oder Gamechanger?"
Die Ausstellung
Am Stand von der mitteldeutschen IT war immer was los - sogar während der Vorträge!

Eines muss man der iTeam Systemhauskooperation lassen: Tolle Events können sie schon veranstalten. Natürlich werden sie dabei auch von Muttergesellschaft Synaxon unterstützt, die mittlerweile mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigt. Und so hinterließ auch die Geschäftsführertagung am 26. November 2024 in Düsseldorf einen bleibenden Eindruck.

Dabei fing die diesjährige Geschäftsführertagung genauso wie in den Vorjahren an - mit dem üblichen Netzwerkveranstaltung am Vorabend und mit der Opening-Keynote von Frank Roebers am Morgen des Folgetages. Doch am 27. November 2024 war doch vieles anders: Frank Roebers ist nicht mehr Synaxon- und iTeam-Chef, diese Aufgaben teilen sich nun Mark Schröder und Nicole Bade (ChannelPartner berichtete).

Und so geriet der Eröffnungsvortrag von Frank Roebers zu einer Abschiedsrede. Er erinnerte sich noch an die Anfänge von Synaxon 1991 als einer reinen Einkaufsgemeinschaft für Computerhändler. Doch schon bald blickte man neidisch auf die damals noch selbständige iTeam Systemhauskooperation. 2005 war es dann soweit: iTeam wurde in Synaxon integriert, und neben die anderen Marken PC-Spezialist, Akcent und Microtrend (beide gibt's nicht mehr) etabliert.

2015 übernahm dann Roebers auch die iTeam-Leitung, was zunächst auf viel Skepsis bei den dort angeschlossenen Systemhäusern stieß. "Aber ich wurde freundlich aufgenommen", erinnert sich der Manager. Er änderte zwar in den Folgejahren vieles, aber einiges blieb auch konstant: So darf die Zahl der iTeam-Mitglieder nach wie vor die 400er Marke nicht überschreiten.

Im Frühjahr 2024 war es dann aber für Roebers ersichtlich, dass er eigener Einschätzung nach "ausgebrannt" war und er die Synaxon- und iTeam-Leitung in andere Hände übergeben musste. Mark Schröder wurde alleiniger Synaxon-Vorstand und Nicole Bade übernahm die iTeam-Leitung.

Und sie durfte dann noch ein paar Minuten gemeinsam mit Frank auf der Bühne verbringen, bevor sie den Teilnehmern der Geschäftsführertagung ihre Pläne für iTeam 2025 vorstellte. Dabei benutzte sie den neuen Begriff "Beziehungsdatenbank". Denn ihr und allen iTeam-Mitgliedern wird immer klarer, dass sie nur mit ihrem Netzwerk die steigenden Herausforderungen in der IT-Branche bewältigen können.

Danach verließ Frank Roebers unter großem Applaus die Bühne. Mark Schröder nam seinen Platz neben Nicole Bade ein und stellte im Anschluss die oben erwähnten Herausforderungen vor: So wird unterschiedlichen Markteinschätzungen zur Folge das Geschäft mit der Künstlichen Intelligenz (KI) bis 2040 um bis zu 40 Prozent pro Jahr zulegen. Im Cloud-Business erwartet man jährliche Steigerungsraten von bis zu 17 Prozent und im Cybersecurity-Umfeld von bis zu zwölf Prozent.

"Diese Aufgaben können nur größere IT-Dienstleister bewältigen", resümierte Schröder und stellte gleich fest, dass auch die iTeam-Mitglieder immer größer werden: Deren Anzahl mit weniger als zehn Mitarbeitern nimmt stetig ab, die Zahl der iTeam-Systemhäuser mit über zehn Beschäftigten hat um 30 Prozent zugenommen. Laut Schröder gibt es nach wie vor zu wenig Fachkräfte, aber die momentane Wirtschaftskrise und die nachlassende Nachfrage nach IT-Projekten hat dazu geführt, dass nun mehr Bewerber am Markt sind und wenn sie eingestellt sind, ihnen keine so hohen Gehälter mehr bezahlt werden müssen.

In der Podiumsdiskussion mit Carsten Vossel, CEO der CCvossel GmbH, Martin Hörhammer, CEO der Medialine Group und Markus Klingspor, Geschäftsführer der Thinking Objects GmbH ging es um eine der oben erwähnten Herausforderung, nämlich um Cybersecurity. Hier wies Vossel auf den weit unterschätzten Faktor "Mensch" hin. Denn was nützen all die installierten Cybersecurity-Systeme, wenn den Anwendern das Bewusstsein für die Gefahren fehlt?

"Viele Unternehmen wissen gar nicht, welche Devices in ihren Netzwerken ans Internet angeschlossen sind", so Vossel. "Im Prinzip wird jedes Unternehmen von Cyberkriminellen angegriffen", berichtet Hörhammer. "Und jedes vierte Unternehmen in Deutschland wurde bereits 'erfolgreich' gehackt", so der Medialine-Chef weiter. Und dann gibt es noch viele unentdeckte Schwachstellen in den Systemen der Kunden, aber "KI kann helfen, diese 'Zero-Day'-Lücken schneller zu entdecken", meint Markus Klingspor von Thinking Objects.

Moderiert wurde diese Diskussionsrunde von dem Synaxon-CRM-Manager Jonathan Seifert, der das sehr gut gemacht hatte. Allen drei Teilnehmern hat er die passenden Fragen gestellt und viele Aspekte aus dem Bereich Cybersecurity berücksichtigt. Die Teilnehmer konnten aus diesem Panel vieles mit nach Hause nehmen.

Es folgte weiter Breakout-Sessions zu so unterschiedlichen Themen wie "Magnetische Leistungskultur in der Praxis", "Praxisnahe Strategien für Motivation, Vergütung und emotionale Bindung" sowie drei sehr gut besuchte Vorträge zum Thema KI.

Nach dem Ende des offiziellen Programms gab es ein leckeres Abendessen direkt in der Veranstaltungslocation Van der Valk Airporthotel Düsseldorf. Da konnten die Teilnehmer sich nochmals ausführlich austauschen.

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