Maxdata Insolvenz

Keine Garantie mehr von Maxdata

10.09.2008
Händler, die Maxdata oder Belinea Geräte bei ihren Kunden stehen haben, die noch in die Garantiezeit fallen, stehen nun im Regen. Der Hersteller hatte die Garantieleistungen über entsprechende Eigenrückstellungen abgesichert, die aber nicht versichert waren. Die noch vorhandenen Eigenmittel werden durch die Insolvenz nicht mehr in diesen Geschäftsbereich fließen.

Am 23. Juli wendete sich Maxdata zum letzten Mal aktiv mit einer Pressemeldung an die Öffentlichkeit. Darin teilte das Unternehmen mit, dass der Dienstleister PC-Garant die Gewährleistungen und Garantien für alle Maxdata und Belinea Geräte, die nach dem 25.06.2008 gekauft wurden, übernommen habe und die Partner bei allen Neuauslieferungen eine entsprechende Garantiebestätigung erhalten würden. Noch in positiver Hoffnung teilte der Hersteller außerdem mit, dass die SLP Solutions GmbH (SLPS), die im November 2007 als eigene Gesellschaft ausgegliedert wurde, bis auf weiteres sämtliche anfallenden Garantiefälle für die Hardware durchführen würde. Sollte die SLP Solutions GmbH laut Maxdata: "wider Erwarten in Zukunft die Service-Leistungen nicht mehr in vollem Umfang erbringen können", würde die Absicherung über PC-Garant eintreten.

Dieser Fall ist schneller eingetreten, als wohl von Maxdata geplant. Nicht mehr Maxdata selbst, sondern PC-Garant wendete sich im zweiten Akt an die Presse. Jetzt können laut PC-Garant auch Garantieanspräche auf Geräte, die vor dem 25.06.2008 gekauft wurden, nicht mehr durch Maxdata gewährleistet werden. Maxdata und Belinea Geräte, die sich noch in Garantieleistungen befinden (Kaufdatum vor dem 25.06.2008) könnten nachträglich bis zu 30 Monate über PC-Garant und die dahinterstehende Axa-Versicherung abgesichert werden.

"Am 29. August rief der Insolvenzverwalter von Maxdata bei uns an und teilte uns die neue Situation mit", erzählt Peter Bauer, Geschäftsführer bei PC-Garant, im Gespräch mit ChannelPartner. Der 29. August war der Tag, an dem sich der geplante asiatische Investor Quanmax von seinen Zusagen überraschend zurückgezogen hatte.

Maxdatagesellschaften stellen sich tot

Seit dem Bekanntwerden des Insolvenzantrages ist es nicht nur für Fachhändler, sondern auch für die Presse unverhältnismäßig schwierig, bei Maxdata direkt, beim Insolvenzverwalter oder bei der Maxdata Servicegesellschaft SLP Solutions GmbH jemanden zu erreichen. Dies belegt auch ein Auszug aus einer E-Mail (liegt unserer Redaktion vor) von SLP: ". . . Die Bearbeitung der offenen Vorgänge wird durch die stark reduzierte Personalstruktur leider mehr Zeit als gewöhnlich in Anspruch nehmen. Auch die Erreichbarkeit in unserem Haus ist aus diesem Grund momentan sehr schwierig . . .".

In den vergangenen Wochen gingen laut PC-Garant Geschäftsführer Bauer zwischen 80 und 100 zusätzliche Anrufe pro Tag bezüglich Maxdata Garantieabwicklungen ein. Für Fachhändler, die noch in Garantie befindliche Geräte bei ihren Kunden stehen haben, bietet das Unternehmen in Verbindung mit der Axa-Versicherung quasi ein Notfallpaket an. PC-Systeme, TFT Monitore und Notebooks, die vor dem 25. Juni 2008 gekauft wurden, können bis zu einer Laufzeit von 30 Monaten versichert werden.

Was Maxdata Server betrifft, dauert es noch einige Tage. Bauer ist laut eigenen Aussagen noch mit verschiedenen Dienstleistern im Gespräch. Das Thema Ersatzteillieferung sei noch zu klären.

Für Fachhändler, die eine eigene Serviceabteilung haben, könnte es auch Sinn machen, diese selbst zu reparieren. Hat ein Reseller mit PC-Garant eine Elektronik-Kundendienst-Vereinbarung für Maxdata IT-Geräte abgeschlossen, vergütet PC-Garant die entsprechende Service-Dienstleistung.

Zu den Angeboten hat PC-Garant auf ihrer Website einen eigenen Bereich mit Informationen zum Thema und den entsprechenden Angeboten für betroffene Fachhändler eingerichtet. (bw)