Wo Systemhäuser punkten können

Keine Angst vor Mobility

29.06.2015 von Andreas Marten
Tablets sind am Arbeitsplatz zunehmend gang und gäbe. Entscheidend für diese Entwicklung war, dass die IT-Hersteller und Systemhäzser Lösungen für die Sicherheitsanforderungen der Unternehmen bereitstellen konnten. Aber noch haben sie nicht alle Hausaufgaben gemacht.
 
  • wie Unternehmen ihre IT-Ausgaben senken und ihre Ressourcen effizienter einsetzen können
  • mehr als zwei Drittel aller westeuropäischen Unternehmen setzen bereits Tablets am Arbeitsplatz ein

Tablets genießen heute eine hohe Akzeptanz in Unternehmen. Vor fünf Jahren sah das noch ganz anders aus. Der Mobility-Markt war noch in der Entwicklung, die Auswahl an Endgeräten war eher überschaubar und die Preise lagen deutlich höher als heute. Auch die weltweite Wirtschaftskrise steuerte ihren Teil dazu bei, dass die Unternehmen, wenn überhaupt, nur äußerst zögerlich Mobilgeräte einführten. Sie waren stattdessen vor allem darauf konzentriert, ihre IT-Ausgaben zu senken und ihre Ressourcen zu optimieren.

Spezielle Business-Tablets wie das Dell Venue 10 Pro bieten Datenverschlüsselung und lassen sich einfach in vorhandene IT-Umgebungen integrieren.
Foto: Dell

Außerdem herrschte in den Unternehmen zunächst keine Klarheit darüber, wie groß der Nutzen von Mobility wirklich ist, und sie befürchteten, dass dieser in keinem Verhältnis zum nötigen Aufwand stehen würde. Ebenfalls war lange unklar, welche Auswirkungen der Einsatz von Tablets am Arbeitsplatz auf die Sicherheit der Unternehmens-IT haben würde - seien es firmeneigene Geräte oder von Mitarbeitern mitgebrachte Mobilgeräte. Das noch fehlende Verständnis für die Thematik und die begrenzten IT-Kapazitäten führten dazu, dass Unternehmen zunächst häufig nicht die Zeit und Ressourcen investieren wollten oder konnten, die für die Entwicklung einer tragfähigen Mobility-Strategie und ihre saubere Implementierung nötig sind.

Business-Tablets bieten Sicherheitsniveau der Enterprise-Klasse

Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. IT-Hersteller und Systemhäuser haben Lösungen entwickelt, die die Sicherheitsanforderungen der Unternehmen immer besser erfüllen konnten. Sie sorgen heute dafür, dass die mobil verwendeten Daten überall geschützt werden können - im Rechenzentrum, während ihrer Drahtlosübertragung und auf den Endgeräten selbst.

Mobile Enterprise Day am 19. Mai in München
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Am Bitdefender-Stand war immer viel los.
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Sven Huschke, CFO der Cortado AG, zeigte auf, dass es auch in Deutschland ernstzunehmende Anbieter von MDM-Systemen gibt.
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Der Samsung-Stand war stets umlagert.
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Michael Krusche, Geschäftsführer und Inhaber des Systemhauses Krusche & Company GmbH erzählte viel über die Kundenbindung im Smartphone-Zeitalter.
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Charmanter Besuch am Cortado-Stand, Susanne Schubert, IDG, mit einem Systemhausvertreter.
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Matthias Frank, Senior Sales Manager B2B IT Channel, Samsung Electronics Deutschland: "Wie Hardware-Reseller zu Trusted Advisors ihrer Kunden werden."
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Sebastian Welke, Head of Channel Sales, bei der virtual solution AG, brachte den Spagat zwischen dem Wunsch der Anwender, ihre Smartphones und Tablets im Unternehmen zu nutzen, und der Notwendigkeit der Systemandministratoren, das Firmennetzwerk sicher zu halten, deutlich zur Geltung.
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In der Pause gab eine Frau den Ton: Regina Böckle, IDG.
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Michael Quittenden, Geschäftsführer der QKomm GmbH. Der Bitdefender-Partner demonstrierte an drei Beispielen, wo Antiviren-Software überall eingesetzt wird: In Passagierflugzeugen, auf Frachtschiffen und in Automobilen.
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Berater Michael Reiserer: Vom Bauchladen zum Business-Prozess - Vertrieb und Akquise 2.0 bei Systemhäusern, oder: Wie macht es Tesla?
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Die Glücksfeen Regina Böckle und Carolin Schmid (beide IDG) zogen gemeinsam den glücklichen Gewinner des iPad mini aus dem Lostopf.
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Die anwesenden Systemhaus-Vertreter waren mit der Performance der Keynote-Speaker und der Workshop-Leiter mehr als zufrieden, sie alle gingen voller Enthusiasmus ans Werk.

Ein prominentes Beispiel für die gezielte Anpassung der IT-Hersteller und Systemhäuser an die Bedürfnisse der Unternehmen ist die Entwicklung einer ganz eigenen Kategorie von Tablets. Diese Business-Tablets bieten mit Features wie Datenverschlüsselung nicht nur ein Sicherheitsniveau der Enterprise-Klasse. Durch professionelle Betriebssysteme, einen einfachen Zugang zu wichtigen Hardware-Komponenten und gängige Schnittstellen lassen sie sich auch einfach in vorhandene IT-Umgebungen integrieren und komfortabel verwalten. Darüber hinaus sind sie sowohl für die Daten-Produktion als auch den Daten-Konsum optimiert.

Nachwuchskräfte erwarten die aus dem Privatleben gewohnte Mobilität heute auch im Arbeitsumfeld.
Foto: Dell

Zur zunehmenden Verbreitung von Mobilgeräten in den Unternehmen hat aber auch noch etwas anderes beigetragen. Die Innovationen in der Enduser-Technologie und die Verbreitung des Drahtlos-Internet haben mittlerweile eine neue Generation mobiler Mitarbeiter hervorgebracht. Sie sind es aus ihrem Privatleben gewohnt, ständig online zu sein, ihre Endgeräte auch unterwegs nutzen zu können, und sie wissen um die hohe Produktivität, die Mobility mit sich bringt - und erwarten deshalb dasselbe nun im Arbeitsleben.

Zwei Drittel der westeuropäischen Unternehmen nutzen bereits Tablets

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist es kein Wunder, dass Mobility heute einer der wichtigsten Trends für Unternehmen ist. So berichtet der Marktforscher IDC in seinem "EMEA Tablet Tracker Forecast" aus dem Februar 2015, dass bereits mehr als zwei Drittel der westeuropäischen Unternehmen Tablets am Arbeitsplatz einsetzen. Und nahezu 70 Prozent von ihnen haben laut IDC vor, in den nächsten zwei Jahren Tablets anzuschaffen.

Also alles gut in Sachen Mobility? Noch nicht ganz. Nach wie vor gibt es zahlreiche Unternehmen, die spezielle Sicherheitsanforderungen haben. Daran muss die IT-Branche noch arbeiten. Biometrische Methoden wie Fingerabdruckleser oder Gesichtserkennung, die beim Mobile Banking bereits in ersten Ansätzen zum Einsatz kommen, könnten künftig für eine zusätzliche Sicherheitsschicht sorgen. Es liegt nun an den IT-Herstellern und den mit ihnen zusammenarbeitenden Systemhäusern, das Vertrauen der Unternehmen in Mobility weiter zu stärken. (rw)