Euronics übernimmt nur einen Standort

Kein Käufer für verbliebene ProMarkt-Filialen

10.09.2013 von Matthias Hell
Zum Kreis der ProMarkt-Käufer gesellt sich nun auch Euronics: Der Markt in Eisenach eröffnet neu als Euronics XXL. Damit hat Rewe für exakt die Hälfte der 54 ProMärkte eine Nachfolge gefunden. Für den Rest sieht es düster aus.
Aus Gelb wird Blau: Der ProMarkt in Eisenach wird künftig zu einem Euronics-XXL-Markt.
Foto: ProMarkt

Nach Expert und Electronic Partner (EP) schien Euronics für viele Beobachter der logische Dritte für die Übernahme weiterer von Rewe zum Verkauf ausgeschriebener ProMarkt-Standorte zu sein. Zumindest in einem Fall trifft das nun zu: Der ProMarkt-Standort im Einkaufszentrum Alte Spinnerei in Eisenach wurde durch einen Euronics-XXL-Gesellschafter aus Borken übernommen. Nach einem Räumungsverkauf ist der Elektronikmarkt in der thüringischen Kleinstadt bereits geschlossen und soll zwischen Ende September und Anfang Oktober als Euronics XXL neu eröffnen, wie die Thüringische Landeszeitung berichtet.

Während Expert 16 ProMarkt-Standorte übernahm (--> wir berichteten) und EP 10 Filialen seiner Retail-Marke Medimax zuführt (--> wir berichteten), scheint es bei Euronics allerdings bei einem Einzelfall zu bleiben. So berichtet die Lebensmittelzeitung, dass Euronics sein Angebot zur Übernahme einer größeren Anzahl an ProMärkten zurückgezogen habe.

Keine weiteren Bieter vorhanden

Nachdem Rewe inzwischen 27 ProMarkt-Standorte verkauft hat – exakt die Hälfte der zuletzt 54 Filialen –, scheint der Verkauf der Elektromarktkette ins Stocken zu geraten. Wie bereits berichtet hat sich Media-Saturn schon zu einem vergleichsweise frühen Zeitpunkt aus den Verhandlungen mit dem Kölner Handelskonzern zurückgezogen. Und auch EP hat ausgeschlossen, weitere ProMarkt-Filialen zu übernehmen. Lediglich Expert-Chef Volker Müller will weitere Standort-Übernahmen nicht ausschließen: Gegenüber der Lebensmittelzeitung erklärte Müller allerdings, dass es dabei maximal um "zwei bis drei" zusätzliche Märkte gehe. Wie das Branchenblatt erklärt, gebe es neben den Verbundgruppen zudem keine weiteren Bieter für die ProMarkt-Filialen.

Für die verbliebenen ProMarkt-Standorte und die dort beschäftigten Mitarbeiter sieht es damit düster aus: Derzeit läuft in vielen Filialen ein Räumungsverkauf, erste Märkte haben bereits komplett geschlossen. Ganz überraschend dürfte das geringe Interesse an den verbliebenen ProMarkt-Standorten für Rewe allerdings nicht sein: Wie beschrieben („Fünf Gründe für das Aus von ProMarkt“) hat der Handelskonzern selbst mit falschen strategischen Entscheidungen kräftig zum Niedergang der Elektronikkette beigetragen. (mh)

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