Diese Woche häufen sich die Übernahmen im IT-Security-Markt besonders: So kauft etwa IBM den IT-Security-Analyse-Spezialisten Q1 Labs; McAfee möchte NitroSecurity kaufen, einen Anbieter von SIEM-Lösungen (Security Information and Event Management). In diesem Segment sind auch NetIQ und Loglogic tätig. Ferner hat der WLAN-Experte Meru Networks das britische Sicherheitsunternehmen Identity Networks erworben.
Diese Dichte an Akquisitionen im IT-Security-Umfeld deutet einerseits auf die "Unreife" dieses Marktsegments hin – hier tummeln sich noch sehr viele Nischenanbieter herum - , andererseits deutet dieses Merger-and-Acquisitions-Fieber darauf hin, dass uns neue Gefahren aus dem Internet bedrohen.
Vor allem der Diebstahl von digitalen Identitäten ist bei Cyber-Kriminellen derzeit stark en vogue. Die am Markt vorhanden Lösungen zum Schutz der digitalen Identitäten vor dem Diebstahl können nur dann wirken, wenn sie tatsächlich bei Kunden installiert werden. Hierzu müssen aber Reseller über die Sicherheitslage ihrer Kunden bestens Bescheid wissen. Dabei könnte ihnen etwa die Analyse-Software von Q1 Labs helfen.
Identity Networks' „Guest Manager“-Lösung hilft Unternehmen, Gäste von ihren Mitarbeitern zu unterscheiden, und ihnen unterschiedliche Rechte beim Zugang ins firmeninterne Netzwerk einzuräumen. So können Mitarbeiter auch ihre eigenen Endgeräte mit ins Büro mitbringen und diese gemäß den Unternehmens-eigenen BYOD-Richtlinien (Bring Your Own Device) sicher nutzen. (rw)
NetIQ-Statement
Christoph Stoica, Regional Director Central Europe bei NetIQ, meint zu dem Kaufrausch im IT-Security-Sektor:
„Mit der Übernahme von Q1 Labs und Nitro Security in den letzten Tagen wurde der SIEM-Markt gehörig durcheinandergewirbelt. Die Akquisitionen von IBM und McAfee zeigen, dass sich der Markt zunehmend konsolidiert und dabei an Reife gewinnt. Auch die Wichtigkeit von SIEM als fester Bestandteil eines jeden betrieblichen Sicherheitskonzepts wird durch die Übernahmewelle unterstrichen.
Noch immer haben viele Unternehmen Schwierigkeiten damit, einen konkreten Mehrwert aus ihren SIEM-Implementierungen zu ziehen. Der Bereitstellungs-, Support- und Wartungsbedarf ist dafür bei den meisten Lösungen einfach noch zu groß. Es wird spannend sein, zu beobachten, ob IBM und McAfee diese Herausforderung gezielt angehen oder ob Q1 Labs und Nitro an Innovationskraft verlieren und im Portfolio der IT-Riesen lautlos untergehen.
Wir haben bei NetIQ nach der Übernahme von Novell im Mai diesen Jahres hart daran gearbeitet, die beiden Sicherheits- und Compliance-Lösungsportfolios in ein einheitliches Konzept zu integrieren. So werden wir im nächsten Quartal beispielsweise eine neue SIEM-Technik auf den Markt bringen, die die Stärken von Security Manager und Sentinel in einer Lösung vereint. Unternehmen können mithilfe der neuen Technik diversen Herausforderungen insbesondere in den Bereichen Netzwerksicherheit und Compliance, User Activity Monitoring und File Integrity Monitoring begegnen. Wir werden auch weiterhin gezielt Lösungen entwickeln, die sich leicht bereitstellen und handhaben lassen, flexibel einsetzbar sind und unseren Kunden dabei helfen, Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben einzuhalten."
Was LogLogic glaubt
Guy Churchward, CEO von LogLogic, meint zu dem Kaufrausch im IT-Security-Sektor:
„Die Neuigkeiten über IBM und McAfee, sowie die zunhemende Komplexität in Sachen Virtzualisierung und Cloud Computing bringen es uns vor die Augen: Wir müssen die Compliance-Anforderungen unserer Kunden erfüllen und ihre IT-Systeme effizienter machen. Der Wechsel im IT-Security-Markt schreitet voran. Wir sehen uns als den größten unabhängigen SIEM-Anbieter in der Cloud. Daher glauben wir, dass Q1- und Nitro-Kunden genauso enttäuscht werden wie ArcSight-Anwender!" ArcSight wurde vor einem Jahr durch HP übernommen, Anm. d. Red. (rw)