Software für Buchhalter wird meist von Buchhaltern entworfen, so dass sie für Firmeninhaber ohne kaufmännische Kenntnisse oft nur schwer zu nutzen ist. Dies wollte Lexware ändern und beschloss, eine leicht zu bedienende kaufmännische Lösung aus der Cloud für Kleinunternehmer anzubieten.
Bei der Entwicklung von lexoffice bezog Lexware die künftigen User der Software mit ein. Das ganze ist auch unter dem englischen Begriff "crowd sourcing" bekannt, worunter man die die Intelligenz einer großen Menge ("crowd") von Verbrauchern nutzt, um sich die gewünschten Informationen über die Funktionsvielfalt einer Software zu beschaffen ("sourcing"). So sprach Lexware über 800 Freiberufler und Selbständige an, um von ihnen zu erfahren, was sie sich bei von einer kaufmännischen Lösung wünschen würden.
Diesen Prozess wiederholte der Hersteller auch mitten während des Entwicklungsprozesses von "lexoffice" und wurde damit auch mehrmals gezwungen, erdachte Konzepte, was die Menüführung oder die Funktionsvielfalt, über Bord zu werfen. Herausgekommen ist dabei eine Lösung, die in der Tat leicht und intuitiv zu bedienen ist, wie eine erste Demonstration vor Journalisten in München gezeigt hat.
Für fünf Euro im Monat
Im so genannten "Dashboard" erhält der lexoffice-User eine Übersicht zu seiner Finanzlage, Dort sind all seine. Umsätze, Zahlungseingänge, Angebote und Auftragsbestätigungen, Gutschriften und Lieferscheine gelistet. Das integrierte Online-Banking-Modull gleicht Rechnungen ab und ordnet allen Bankvorgängen die passenden Belege zu. Eingangsbelege gescannt und archiviert werden, die in lexoffice eingebaute Texterkennung erleichtert deren Zuordnung zu Geschäftsvorgängen. Weitere Features von lexoffice dienen der Finanzplanung sowie der Kunden- und Lieferantenverwaltung.
Die Nutzung des Cloud-Services ist für den User relativ preiswert, es sind gerade mal 4,90 Euro netto monatlich, die ersten drei Monate sind sogar kostenlos.. Es gibt keinerlei Einschränkungen, was die Anzahl der Buchungen, Rechnungen und Aufträge betrifft. Eine Mindestvertragslaufzeit ist nicht vorgesehen, die Kündigung des Cloud-Dienstes jederzeit möglich.
Im ersten Stadium der Markteinführung von lexoffice bleibt der Channel noch außen vor, doch Markus Reithwiesner, dem Holding-Geschäftsführer der Haufe Gruppe, schwebt die Vision vor, dass ISVs (Independent Software Vendors, unabhängige Softwarehäuser) eigene Branchenerweiterungen für lexoffice stricken könnten. Dieses Prinzips bedient sich beispielsweise auch der Software-Hersteller Softengine, der mit etwa 50 Partnern zusammenarbeitet, die Branchenlösungen für die ERP-Systeme "Büroware" und "Webware" entwickeln.
Im Fall von "lexoffice" dürften die Erweiterungen noch einfacher zu implementieren sein, denn bei der Entwicklung dieser Cloud-Lösung hat Lexware großen Wert auf offene Schnittstellen gelegt und auf webkonforme Standards gesetzt. Mögliche - noch zu entwickelnden - Erweiterungen könnte zum Beispiel die Anbindung an Datev oder Elster sein. (rw)