Kunden geschädigt

Kartenlesegerät beim Händler manipuliert

16.05.2012 von Armin Weiler
In Filialen einer Gartencenter-Kette wurden die Kartenterminals manipuliert. Nun rät die Polizei Händlern, ihre Lesegeräte über Nacht einzuschließen. So wurden sowohl in Schwerte als auch in Bochum in Niederlassungen des Gartencenters Augsburg Kartendaten von Kunden ausgespäht. Kurz darauf wurden dann mit den Daten Abhebungen in Kolumbien und Mexiko vorgenommen.
In Gartencentern in Nordrheinwestfalen wurden EC-Kartendaten ausgespäht.
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In Filialen einer Gartencenter-Kette wurden die Kartenterminals manipuliert. Nun rät die Polizei Händlern, ihre Lesegeräte über Nacht einzuschließen. So wurden sowohl in Schwerte als auch in Bochum in Niederlassungen des Gartencenters Augsburg Kartendaten von Kunden ausgespäht. Kurz darauf wurden dann mit den Daten Abhebungen in Kolumbien und Mexiko vorgenommen.

Die Polizei Bochum hat nun ein manipuliertes Gerät sichergestellt. Die Ermittler rechnen mit "mehreren hundert Geschädigten". Es seine bereit über 120 Strafanzeigen erstattet worden. Die Polizei geht davon aus, dass sowohl die Kartendaten, als auch die PIN ausgespäht wurden. Damit können die Gauner dann an Geldautomaten Abhebungen vornehmen.

Die Polizei appelliert an alle Kunden, die in den entsprechenden Gartencentern eingekauft und mit EC-Karte bezahlt haben, ihre Kontobewegungen auf Unregelmäßigkeiten hin zu überprüfen. Schon bei dem Verdacht der Ausspähung der Kartendaten soll die Karte umgehend über die Bank oder den bundesweiten Sperr-Notruf 116116 gesperrt werden. Darüber hinaus empfehlen die Ermittler des Bochumer Betrugskommissariats KK 15, das Auslandslimit bei EC-Karten auf null Euro zu setzen und nur bei Reisen in das Ausland einen Verfügungsrahmen festzulegen. Damit sei den Tätern die Abhebung von Geld im Ausland nach dem Ausspähen der Daten unmöglich.

Gegenüber der Dattelner Morgenpost mahnt Polizeisprecher Volker Schütte zudem Sicherheitsmaßnahmen seitens des Handels an: "Firmen kann man nur raten, die Geräte auch nachts sicher unterzubringen", betont Volker Schütte. Die Kartenlesegeräte wurden definitiv vor Ort manipuliert, übers Internet sei das nicht möglich.

Doch nicht jedes Terminal lässt sich so ohne weiteres abbauen und sicher verwahren. Oft sind die Geräte in eingebaute Kassensysteme integriert. Da hilft nur erhöhte Vorsicht seitens der Fachhändler. (awe)