Druch die Digitalisierung wandeln sich die Geschäftsmodelle im Handel derzeit so rapide wie sonst in kaum einer anderen Branche. Diesen disruptiven Prozess betätigt auch eine Studie von godesys. Hierfür hat der ERP-Hersteller auf auf der Retail-Messe EuroCIS 2016 in Düsseldorf 200 Besucher an seinem Stand befragt.
Demnach begriefen fast drei Viertel der von godesys befragten Händler die Digitalisierung als Chance. Verbesserungsbedarf besteht vor allem in Sachen Qualität des Service-Personals - insbesondere bei der Bereitstellung unterschiedlicher Verkaufskanäle. Große Überraschung: Fast jedes dritte Handelsunternehmen misst dem Thema "Mobiles Einkaufen" noch keine strategische Bedeutung bei.
Digitalisierung im Handel schreitet mit großen Schritten voran
Dennoch: Die Digitalisierung scheint im Bewusstsein deutscher Händler verankert zu sein: 72 Prozent von ihnen gaben an, dass sie sich gut oder sehr gut auf die Digitalisierung vorbereitet fühlen. Lediglich zwei Prozent bewerten ihre eigenen Vorkehrungen als mangelhaft oder ungenügend. Auffällig ist die allgemeine positive Grundhaltung der Teilnehmer: 75 Prozent sehen in der Digitalisierung eine Chance für ihr Geschäft. Das verbleibende Viertel betrachtet sie eher als Herausforderung.
Die Umfrage hat außerdem ergeben, dass die Verflechtung der Verkaufskanäle im Handel bereits weit fortgeschritten ist. 79 Prozent bejahten die Frage, ob sie verschiedene Kanäle wie Webshop, Filialgeschäft, Versandhandel und den mobilen Handel bereits heute miteinander verzahnen. Weitere zehn Prozent gaben an, entsprechende Aktivitäten für die Zukunft zu planen.
Enormes Entwicklungspotenzial besteht derweil beim Thema "Mobile Shopping". Dies Art des Verkaufens steht bei vielen Unternehmen noch nicht auf der Agenda. Fast ein Drittel der Befragten hat bislang keine Strategie für mobiles Zahlen, mobile Coupons, mobile Apps und Co. entwickelt.
Viele IT-Projekte im Handel
Befragt nach konkreten IT-Projekten, die mittelfristig im Fokus der Handelsunternehmen stehen, ergab sich ein diversifiziertes Bild: Die Anschaffung neuer Kassenhardware (24 Prozent), neuer Kassensoftware (23 Prozent) und eines neuen Warenwirtschaftssystems (18 Prozent) haben im Handel zurzeit Top-Priorität. Doch auch WLAN-Infrastruktur, Digital Signage und die Integration des Filialsystems sind Themen, mit denen sich deutsche Handelsunternehmen beschäftigen.
godesys ließ in der Befragung aber auch Raum für kritische Betrachtungen. So sollten die EuroCIS-Besucher beurteilen, in welchem Bereich sich der Handel am dringendsten verbessern müsse. Das Ergebnis: Rund jeder Dritte ist unzufrieden mit der Qualität des Service-Personals (34 Prozent) und der mangelnden Bereitstellung unterschiedlicher Verkaufskanäle wie Webshop, Filiale oder Mobile Shopping (32 Prozent).
"Die Ergebnisse unserer Umfrage machen deutlich, dass Handelsunternehmen die Herausforderungen der Digitalisierung größtenteils proaktiv angehen", erläutert Godelef Kühl, Gründer und Vorstandsvorsitzender der godesys AG. "Das Thema steht weit oben auf der Agenda unternehmerischer Planung. Insofern sind die Ergebnisse für uns ein zusätzlicher Ansporn, unsere agilen ERP-Lösungen mit Blick auf den Handel konsequent weiterzuentwickeln und die speziellen IT-Anforderungen der Branche lückenlos zu erfüllen."