Die meisten Spam-Mails zwischen April und Juni 2009 kamen laut Sophos aus den USA. Von dort stammen 15,6 Prozent aller weltweit versendeten unerwünschten elektronischen Botschaften. Russland, der Vergangenheit eine der Top-Spam-Nationen, konnte den Versand des Mail-Mülls inzwischen drastisch eindämmen und belegt mit einem Anteil von 3,2 Prozent nur mehr Platz neun. Auch aus Deutschland wird immer weniger Spam versendet: Der weltweite Anteil nahm von 2,12 Prozent im ersten Quartal 2009 auf 1,98 Prozent im zweiten Quartal ab. Damit belegt Deutschland weiterhin den 15. Platz, die Schweiz ist 44te (0,34 Prozent) und Österreich rangiert unter fernern liefen: Platz 52 mit 0,24 Prozent des weltweit verschickten Mail-Mülls.
Hier die komplette Rangfolge der Top-12-Spam-Versender im Zeitraum April bis und Juni 2009:
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1. USA 15,6%
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2. Brasilien 11,1%
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3. Türkei 5,2%
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4. Indien 5,0%
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5. Südkorea 4,7%
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6. Polen 4,2%
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7. China (inkl. Hongkong) 4,1%
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8. Spanien 3,4%
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9. Russland 3,2%
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10. Italien 2,8%
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11. Argentinien 2,5%
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12. Vietnam 2,3%
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Sonstige 35,9%
Den stärksten Zuwachs beim Verschicken von Spam (von 2,6 auf 4,2 Prozent) verzeichnete im zweiten Quartal Polen. Einziger Neueinsteiger in der Top-12-Rangliste des zweiten Quartals 2009 ist Vietnam. Nicht mehr zu den zwölf aktivsten Spam-Versand-Ländern beim gehört Kolumbien.
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Asien vor Europa
Der Vergleich der Kontinente zeigt gegenüber dem ersten Quartal ein unverändertes Bild: Nach wie vor kommt ein Drittel aller Spam-Mails aus Asien. Europa belegt den zweiten Platz mit einem Anteil von 27,1 Prozent, gefolgt von Südamerika, Nordamerika und Afrika.
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1. Asien 31,7%
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2. Europa 27,1%
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3. Südamerika 19,4%
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4. Nordamerika 18,8%
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5. Afrika 2,0%
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6. Sonstige 1,0%
Dabei wird nahezu jede Spam über einen Computer versendet, der mit Schadprogrammen infiziert sind, vom so genannten Zombie-PC, der von Cyberkriminellen kontrolliert wird. Sophos fordert daher alle Computer- und Internet-Nutzer auf, ihre Systeme ausreichend vor Malware-Infektionen zu schützen.
Spammer im Web 2.0-Wahn
Laut Sophos nutzen Spammer immer öfter Web 2.0- und so genannte "Social Media"-Services für ihre kriminellen Attacken. Im vergangenen Jahr stieg vor allem der Missbrauch von Microblogging-Angeboten, wie Twitter, und Kurz-URL-Diensten, wie TinyURL, bit.ly und is.gd, massiv an. Da Nutzern derartiger Dienste zur Formulierung ihrer Nachrichten nur eine begrenzte Zeichenzahl zur Verfügung steht, wandeln sie Internet-Adressen vielfach mithilfe von Kurz-URL-Diensten in kurze Alias-URLs um. Die Leser der Kurznachrichten können dadurch zunächst nicht erkennen, worauf der Kurz-Link verweist. Dies nutzen Cyberkriminelle gezielt aus. Sie verschleiern Internet-Adressen durch Kurz-URLs, versenden die Links per Spam und versuchen so, Internet-Nutzer auf anstößige Inhalte oder infizierte Websites zu lotsen.
Im Juni 2009 wurden beispielsweise die Systeme von Cli.gs, einem der meist genutzten Online-Dienste zur Verkürzung von Internet-Adressen, von Hackern manipuliert. Rund 2,2 Millionen Kurz-Links, die User über das Internet verbreiteten, verwiesen vorübergehend auf einen fremden Blog-Beitrag. Die Experten von Sophos gehen angesichts der steigenden Beliebtheit dieser Web 2.0-Werkzeuge davon aus, dass Anwender mit unzureichend geschützten Computern künftig von einem immer breiter werdenden Spektrum an Spam-Attacken bedroht werden.
Sascha Pfeiffer, Principal Security Consultant bei Sophos meint dazu: "Täglich beobachten wir eine große Anzahl an unterschiedlichen Spam-Kampagnen. Dies zeigt, dass das Spam-Problem nicht einfach verschwinden wird. Und obgleich es einige Länder geschafft haben, ihren Anteil am Spam-Versand zu reduzieren, müssen Behörden, Internet Service Provider und Privatnutzer auf der ganzen Welt noch mehr dafür tun, um das Spam-Problem zu bekämpfen." (rw)