Die genauen Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen erfragen, Fahrkarten und Tickets für Konzerte kaufen, die Standorte von Kinos und Restaurants ermitteln, bei Online-Shops einkaufen oder TV und Videos schauen - alles das erledigen die Benutzer heute mit ihren mobilen Endgeräten, seien es Smartphones oder Tablets. Für die Betreiber von Webseiten ergeben sich dadurch beachtliche Herausforderungen, denn ursprünglich waren ihre Inhalte standardmäßig nur für Browser auf PCs gedacht. Das mobile Web hat sich erst in den letzten Jahren mit der Verbreitung innovativer Endgeräte explosionsartig entwickelt.
Klar ist: Webseiten, die für Browser und große Bildschirme klassischer PCs oder Notebooks ausgelegt sind, stoßen in der mobilen Welt mit ihren kleinen Bildschirmen schnell an ihre Grenzen. Da aber die mobilen Geräte für Anwender einen sehr hohen Stellenwert einnehmen, müssen sich Unternehmen auf diese Herausforderung einstellen. Die einfachste Antwort darauf schien lange Zeit die Entwicklung spezieller mobiler Webseiten.
Spezielle mobile Webseiten sind keine Lösung
Die Vorteile eines getrennten mobilen Weblayouts sind schnell aufgezählt: Die Entwickler können genau festlegen, was die mobilen Benutzer sehen. Änderungen an einer der mobilen Versionen beeinflussen nicht die Desktopvariante. Sonderwünsche lassen sich leicht umsetzen. Die eingesetzten Flash-Player lassen sich komfortabel an die Fähigkeiten der mobilen Endgeräte anpassen. Zudem müssen weniger Daten übermittelt werden - ein nicht zu unterschätzender Vorteil in Mobilfunknetzen.
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Dem gegenüber stehen die gravierenden Nachteile separater mobiler Webseiten: Entwickler müssen immer mehrere Layouts pflegen und konsistent anpassen. Auch heute noch wird das mobile Gerät nicht immer korrekt erkannt und das gewünschte Layout angezeigt. Caching kann dazu führen, dass auf dem Desktop die mobile Version angezeigt wird. Als Ergebnis der Suchmaschinenoptimierung ergeben sich oft zwei unterschiedliche URLs mit mehr oder weniger identischen Inhalten und das führt zu falschen Schlussfolgerungen.
Responsive Web Design gewinnt an Bedeutung
Statt jeweils eigener Varianten für Desktops und mobile Endgeräte - und mehrerer Codeversionen - beschreitet das Responsive Web Design einen anderen Weg, nämlich den einer einheitlichen Codebasis. Responsive Web Design geht davon aus, dass Webseiten direkt auf den Kontext reagieren und die Benutzeroberfläche für Desktops oder unterschiedliche mobile Endgeräte entsprechend anpassen sollten. Diese Methode besteht aus einer Mischung flexibler Koordinaten und Layouts, Abbildungen und intelligenter Nutzung von CSS3-Medienabfragen. Responsive-Web-Design-Seiten enthalten den gesamten HTML-Code für die Anzeige sämtlicher Versionen einer Website, einschließlich mobiler und Desktop-Anzeigen. CSS und JavaScript werden im Browser ausgeführt und verbergen oder passen den Inhalt so an, dass er auf einen vorgegebenen Bildschirm passt.
Mit der höheren Leistungsfähigkeit mobiler Endgeräte sowie schnelleren und zuverlässigen Netzen steigen gleichzeitig die Erwartungen der mobilen Anwender. Der Einsatz von Responsive Web Design führt zu einer höheren Effizienz, denn dadurch entfallen mehrere Design- und Entwicklungsphasen, die ansonsten für unterschiedliche Versionen notwendig wären.
Responsive Web Design bedeutet aber gleichzeitig, dass Webseiten immer komplexer und größer werden. Die Verdopplung von beispielsweise zirka 600 KB auf 1,2 MB ist keineswegs ungewöhnlich. Auf den Endgeräten und insbesondere auf den mobilen Devices erhöht sich dadurch die Ladezeit. Daher werden weitere Optimierungen benötigt.
Schnelle Webseiten bereitzustellen ist allerdings nicht trivial und erfordert beträchtliche Kenntnisse sowie Ressourcen. Nur wenige Unternehmen verfügen im eigenen Haus über die Entwickler oder das Know-how, um diese Aufgabe zu lösen. Unternehmen sollten sich daher zusätzliche externe Unterstützung durchAnbieter von Cloud Services ins Haus holen, mit denen sich Online-Inhalte und Business-Applikationen sicher bereitstellen und optimieren lassen. Sehr nützlich in diesem Umfeld sind Funktionen zur Front-End-Optimierung. Ihre Aufgabe ist die schnellere Bereitstellung von Inhalten. Zum Einsatz kommen dabei Beschleunigungstechnologien, um einzelne Teile und die Gesamtgröße der zu übertragenen Webseite zu reduzieren und für unterschiedliche Endgeräte zu optimieren, indem effizientere Formate verwendet, die Cache-Effizienz verbessert und nicht benötigte Inhalte entfernt werden. (rw)