Gemeinsam mit der Japan Atomic Energy Agency (JAEA) hat Fujitsu einen neuen Supercomputer entwickelt. Der derzeit leistungsstärkste Rechner Japans wird der Atomenergieforschung unter anderem in Form von Fusionssimulationen dienen.Der Superrechner, der sich mit einer Linpack-Leistung von 186,1 Teraflops im Spitzenfeld der Liste der 500 rechenstärksten Supercomputer der Welt finden würde, ist aber auch als Wegbereiter für den "Next Generation Supercomputer" gedacht. Dieser soll es auf eine Rechenleistung von zehn Petaflops (1015 floating point operations per second) bringen - über fünfmal so viel wie der derzeit stärkste Superrechner der Welt.
Vorbereitung auf die nächste Generation
Das Kernstück des Rechensystems ist die Large-scale Parallel Computation Unit, die auf Fujitsus Bladeserver Primergy BX900 beruht und mit 4.268 Prozessoren mit insgesamt 17.072 Rechenkernen aufwartet. Die theoretische Spitzenleistung beträgt 200 Teraflops und wurde beim Benchmark-Test beinahe erreicht. Die Primergy-Server werden im Gesamtsystem noch mit einem Shared-Memory-Server sowie einer Anwendungsentwicklungseinheit für den Next Generation Supercomputer kombiniert.
Neben Forschungssimulationen, die eine sichere Atomenergienutzung ermöglichen sollen, dient der Rechner noch einem zweiten Aufgabenbereich. "Mit diesem neuen System wollen wir Code für den Next Generation Supercomputer entwickeln, der 2012 startet", erklärt Toshio Hirayama, Leiter des Center for Computational Science and e-Systems der JAEA. Dieser wird Fujitsus CPU SPARC64 VIIIfx nutzen, wobei jeder einzelne Prozessor mit seinen acht Kernen schon 128 Gigaflops Rechenleistung verspricht.
In der Superrechner-Weltspitze
In der im November 2009 veröffentlichten Top500-Liste wäre der jetzt gestartete Superrechner mit seiner Performance als stärkstes japanisches System auf Platz 19 gekommen. Auf den Spitzenreiter "Jaguar" hätte aber fast ein Faktor zehn an Performance gefehlt, denn dieser bringt es auf 1,75 Petaflops. Der japanische Next Generation Supercomputer wiederum soll diesen Wert klar übertreffen.
Sofern das System 2012 mit seinen zehn Petaflops den Spitzenplatz der Top500-Liste erobern kann, wäre das eine triumphale Rückkehr für das Land und das Unternehmen. Denn Japan hatte zuletzt im November 2004 mit dem NEC "Earth Simulator" das Ranking angeführt. Danach haben US-Systeme die Vorhersschaft übernommen. Noch deutlich länger wartet Fujitsu auf den Supercomputer-Thron. Mit dem "Numerical Wind Tunnel" war der Hersteller zuletzt im November 1995 die Nummer eins. (pte/rw)