Bereits auf der IFA 2022 waren mobile Energiespeicher und die dazu passenden Solarpanels ein Trendthema, doch bei den Vertriebsstrukturen sah es eher dürftig aus. Häufig wurde auf die Frage, wo der Fachhandel die Produkte beziehen könnte, lediglich "Amazon" genannt.
Auch auf der diesjährigen IFA sind zahlreiche Hersteller von Powerstations und Solargeneratoren vertreten. Einer der Platzhirsche ist das 2012 in Kalifornien gegründete Unternehmen Jackery. Die deutschen Vertriebsstrukturen stecken vergangenes Jahr noch in den Kinderschuhen. Seither hat sich viel getan.
Niederlassung in Düsseldorf
Im Gespräch mit ChannelPartner auf der IFA bestätigt Jackery-Europachef Ricky Ma den Stellenwert einer fundierten Vertriebsstrategie. "Ein Meilenstein war dabei für uns die Eröffnung der Niederlassung in Düsseldorf", berichtet er.
Distributoren zu gewinnen und Großhandelsstrukturen zu schaffen war laut Ma nicht einfach. "Das ist für viele eine neue Produktkategorie, das macht es nicht leichter", gibt er zu. Zudem ist nicht jeder Grossist in der Lage, die als Gefahrgut klassierten Produkte zu lagern und zu versenden. Trotzdem führte für Jackery kein Weg an der Distribution vorbei, denn viele Retailer, Etailer oder Fachhandelsunternehmen beziehen Ware bevorzugt über die IT-Distribution. "Wir haben auch erkannt, dass man sich nicht auf einen Vertriebskanal festlegen sollte, sondern sich diversifizieren muss", meint Ma. Mittlerweile können Jackery-Produkte laut ITscope unter anderem bei DexxIT, Api, COS, Pilot oder Jacob Elektronik geordert werden.
Neue Produkte zur IFA
Powerstations und Solargeneratoren haben in den letzten zwei Jahren einen wahren Nachfrage-Boom erfahren. Dabei spielten auch die Energiekrise und die Angst vor Stromausfällen eine wesentliche Rolle. Diese Nachfrage hat laut Ma wieder nachgelassen: "Zurück zur Normalität", nennt dies der Jackery-Europachef. Im Gespräch merkt man ihm an, dass ihm andere Gründe für die Anschaffung Produkte lieber sind als eine angstgetriebene Kaufentscheidung. "Wir wollen verstärkt kundenorientiert verkaufen", bekräftig er.
Dazu baut Jackery das Portfolio aus, um mit verschiedenen Kapazitäten und flexiblen Lösungen unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen So hat der Energiespezialist auf der IFA mit dem Explorer 300 Plus ein leichtes Einsteigergerät mit einer Kapazität von 288 Wattstunden vorgestellt. Neu ist auch der modular erweiterbare Explorer 1000 Plus, der mit zusätzlichen Energiespeichern bis zu fünf Kilowattstunden bereitstellen kann. Bereits vor einigen Wochen hatte Jackery mit dem 2000 Plus ein auf bis zu 12 Kilowattstunden erweiterbares System auf den Markt gebracht.
Mitbewerber wie Anker oder Ecoflow haben auf der diesjährigen IFA auch kompakte Solar- und Speicherlösungen für den stationären Heimgebrauch vorgestellt. Auf die Frage, ob man bei Jackery auch entsprechende Produkte in der Schublade habe, gibt sich Ma noch bedeckt. Allerdings sucht der Hersteller derzeit aktiv nach neuen Mitarbeitern für eine "Residential Product Line". Man darf also gespannt sein, was Jackery im kommenden Jahr auf der IFA zeigen wird.
Powerstations und Solargeneratoren: Strom für digitale Nomaden
Jackery Explorer 2000 Plus: Powerstation mit Zusatzbatterie
Katastrophenhilfe: Jackery unterstützt das IRC mit Geld und Geräten