Im Dezember 2017 hat das finnische Unternehmen Efecte mit einem erfolgreichen Börsengang an der Nasdaq First North über fünf Millionen Euro eingenommen. Die Mittel sollen vor allem für die internationale Expansion aufgewendet werden. Im Mittelpunkt steht für das bislang nur in Skandinavien mit eigenen Niederlassungen vertretene, schon 1998 gegründete Unternehmen der deutschsprachige Raum. Dazu wurde ein Büro in München eröffnet. Das Team dort besteht aktuell aus zehn deutschsprachigen Vertriebs, Pre-Sales-, Service - und Support-Spezialisten.
Mit Christian Frauen hat Efecte zudem einen im Software-Umfeld erfahrenen Country Manager DACH an Bord geholt. Frauen war zuletzt Deutschland-Chef beim US-amerikanischen ITSM-Anbieter Cherwell Software. Zuvor hatte er diverse Positionen bei Citrix, Compuware, Hewlett-Packard und Peregrine Systems inne.
Um in Deutschland Fuß zu fassen, sollen die Vertriebs- und Consulting-Teams vergrößert und in den Ausbau des strategischen Partnergeschäftes investiert werden. Details dazu folgen in den kommenden Monaten. Über ganz wenige Partner war das Unternehmen bisher schon in Deutschland vertreten. Einer davon ist Magelan aus München. Er hat die Efecte-Plattform für das eigene Zusatzangebot DSGVO-Navigator genutzt.
Mit der Cloud-Plattform "Edge" von Efecte können Organisationen Serviceprozesse aus unterschiedlichen Bereichen managen und automatisieren. Neben dem klassischen IT Service Management gehören dazu auch Ticketsysteme sowie Prozesse für Personalabteilungen und Gebäudemanagement (Facility Management).
Download-Tipp: Studie IT Service Management 2018
Die Service-Management-Plattform von Efecte wurde von Serview und Pink Elephant zertifiziert. Sie kann in der europäischen Efecte-Cloud, bei einem Service Provider oder in einer Private Cloud betrieben werden. Bei der Lizenzierung können Kunden zwischen Concurrent Licensing und Named Licensing wählen oder beide Lizenzmodelle flexibel miteinander kombinieren.
Für die nun anstehende europäische Expansion günstig ist nach Ansicht von Efecte auch das bevorstehende Ende der Übergangsfrist für die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Bei deren Einhaltung könne man Unternehmen durch automatisierte Workflows unterstützen. Besonderheit ist das integrierte Identity Access Management. Damit lasse sich zum Beispiel der Wunsch einer Person, aus allen IT-Systemen gelöscht zu werden (das sogenannte "Recht auf Vergessenwerden"), vollumfänglich umsetzen.
Rückenwind bekommt der hierzulande noch junge Anbieter durch eine aktuelle Studie des deutschen Marktforschungsunternehmens Research in Action. Dieses hat SaaS- und Software-Anbieter im Bereich IT und Enterprise Service Management unter die Lupe genommen. Demnach ist Efecte mit seinem Angebot innerhalb der Top-20-Anbieter in Deutschland gut positioniert.
Insgesamt gehe die Marktdominanz der "Großen Vier" - BMC, CA, IBM und HPE, das den Bereich in ein Joint Venture mit Micro Focus ausgelagert hat - weiter zurück. "Deutsche Unternehmen und hier speziell der gehobene Mittelstand tendieren mehr und mehr zu lokalen, ebenfalls mittelständisch geprägten Unternehmen", erklärt Dr. Thomas Mendel, Geschäftsführer bei Research in Action. Davon profitieren derzeit Firmen wie helpLine, Omninet, USU und Matrix42. Künftig hofft aber auch Efecte diese Entwicklung zu seinen Gunsten nutzen zu können.
Lesetipp: IT-Servicemanagement gehört zur Public-Cloud-Strategie