Cloud, Security, Mobility und eine Überraschung

ITK-Trends 2012 laut Bitkom

19.01.2012 von Ronald Wiltscheck
Etwas verspätet hat Bitkom die ITK-Trends 2012 veröffentlicht. Es sind die Ergebnisse einer Umfrage des Verbands innerhalb der ITK-Branche. Demnach bleibt Cloud Computing nach 2010 und 2011 auch 2012 das alles bestimmende ITK-Thema (66 Prozent an Nennungen der Top-Trends).
Foto: Bitkom

Etwas verspätet hat Bitkom die ITK-Trends 2012 veröffentlicht. Es sind die Ergebnisse einer Umfrage des Verbands innerhalb der ITK-Branche. Demnach bleibt Cloud Computing nach 2010 und 2011 auch 2012 das alles bestimmende ITK-Thema (66 Prozent an Nennungen der Top-Trends), "Cloud-Services sind die Innovationstreiber bei der Bereitstellung und Nutzung von IT-Leistungen", meint Präsident Prof. Dieter Kempf.

Den zweite Megatrend des Jahres 2012 werden laut der Analyse des Branchenverbands mobile Applikationen bilden. 53 Prozent der vom Bitkom befragten Unternehmen nennen Mobile Computing als zentrales Thema, ein Anstieg von zehn Prozentpunkten gegenüber 2011.

IT-Sicherheit und Datenschutz gehören für 48 Prozent der Unternehmen zu den zentralen Herausforderungen des Jahres 2012 (2011 waren es "nur" 38 Prozent). Social Media legt ebenfalls weiter zu - auf 37 Prozent der Nennungen. Neu unter den Top-10-Trends erhält "E-Energy" - im Zuge der Energiewende - besondere Aufmerksamkeit. Etwas überraschend betrachtet fast ein Viertel (24 Prozent) der von Bitkom befragten Unternehmen das Thema "smart grids" als besonders wichtig. 29 Prozent sehen im Bereich Business Intelligence (BI) und in den neuen Buzzword "Big Data" (Analyse großer Datenmengen) einen Schwerpunkt für 2012.

An der Bitkom-Umfrage haben 35 Unternehmen beteiligt, Mehrfachnennungen waren möglich. Insgesamt hat der Branchenverband mehr als 1.000 Firmen zu den Top-Trends 2012 befragt.

Cloud Computing

Die steigende Verfügbarkeit von Cloud-Diensten sorgt für einen tiefgreifenden Umbruch in der Informationstechnologie. Beim Cloud Computing erfolgt die Nutzung von IT-Leistungen nach Bedarf über Datennetze (in der "Wolke") anstatt auf lokalen Rechnern. Neben den großen Anbietern von Software für Unternehmen wie SAP, IBM oder Oracle entwickeln auch immer mehr spezialisierte Software-Häuser Anwendungen für die Cloud. Die Nutzer profitieren daher von einem zunehmenden Wettbewerb. Nach Bitkom-Schätzung wird sich der Umsatz mit Cloud-Services für Privat- und Geschäftskunden bis zum Jahr 2015 in Deutschland auf rund 13 Milliarden Euro mehr als verdreifachen.

Mobile Computing

Die Bedeutung mobiler Endgeräte steigt rasant. Smartphones sind inzwischen weit verbreitet, jetzt erobern Tablet Computer den Massenmarkt. Unternehmen und andere Organisationen stehen vor der Herausforderung, Inhalte und Anwendungen für ihre Zielgruppen über Apps oder mobile Websites verfügbar zu machen. Gleichzeitig sind Smartphones und Tablets sicher und zuverlässig in die unternehmenseigenen IT-Systeme einzubinden. Stärker als bisher müssen die Unternehmen dabei auf die individuellen Wünsche ihrer Mitarbeiter eingehen, die Nutzungsgewohnheiten aus dem privaten Umfeld nur ungern aufgeben und zunehmend auch privat angeschaffte Geräte verwenden wollen.

IT-Security

Wie bereits in den Vorjahren sorgten Hacker-Angriffe und Debatten über den Datenschutz im Internet für Schlagzeilen. Noch größere Bedeutung bekommt das Thema durch den Trend zum Cloud Computing. "Vertrauen in die Sicherheit und den Schutz der Daten ist eine zentrale Voraussetzung für die Nutzung von Cloud-Services", empfiehlt Bitkom-Präsident Kempf den Resellern. Unternehmen, staatliche Stellen und Privatanwender sind stärker denn je gefordert, ihre IT-Systeme zu schützen. Die ITK-Industrie entwickelt dafür Lösungen. Vertrauen und Sicherheit sind unter dem Slogan "Managing Trust" das Leitthema der CeBIT 2012.

Social Media

Weiter im Aufwind ist das Thema Social Media. Entsprechende Tools finden Eingang in den Alltag von Unternehmen und Behörden. Sie nutzen u.a. Blogs, Wikis, Kurznachrichtendienste oder soziale Online-Netzwerke für die externe und interne Kommunikation. Dafür müssen sie die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen. Laut einer Bitkom-Umfrage beschäftigen bereits zehnProzent der Unternehmen in Deutschland eigene Mitarbeiter, die für die Kommunikation im Social Web zuständig sind.

Business Intelligence / Big Data (BI)

Unter dem Stichwort Big Data wird die Verarbeitung enormer Datenmengen bezeichnet, die sowohl im Bereich der privaten Computernutzung anfallen, als auch in Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen oder in der Wissenschaft. Große Datenmengen erfordern eine intelligente Analyse und Aufbereitung von Informationen jenseits der herkömmlichen Technologien. Hierfür kommen Business-Intelligence-Systeme zum Einsatz, die in hoher Geschwindigkeit zunehmend komplexe Sachverhalte erfassen, darstellen und dabei unterschiedlichste Formate und Inhalte wie Texte, Fotos, Videos und weitere Multimediaformate in ihre Analyse mit einbeziehen.

Smart Grids

Im Zuge der Energiewende ist der Aufbau intelligenter Stromnetze (Smart Grids) stärker in den Blickpunkt gerückt. Smart Grids ermöglichen den Umstieg auf erneuerbare Energien, indem sie den Stromverbrauch an die wetterbedingt schwankende Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom anpassen, sowie dessen Verteilung steuern. Dafür kommen spezielle ITK-Lösungen zum Einsatz. Mit intelligenten Stromzählern (Smart Meter) kann zudem der Stromverbrauch exakt gemessen und der Bedarf besser vorhergesagt werden. (rw)