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Corona-Nachrichten für die ITK-Welt

06.05.2020
Tableau bietet Dashboards an, mit denen Unternehmen Daten zur Corona-Krise zusammenführen und beobachten können. Lesen Sie unsere aktuellen Informationen zur Corona-Pandemie und ihren Folgen für die ITK-Industrie.

Freitag, 8. Mai

Tableau Software, Spezialist für Visual Analytics, will Unternehmen mit seinem COVID-19 Data Hub einen Echtzeit-Überblick über die weltweite Corona-Situation verschaffen. Über ein Dashboard können Interessierte auf aufbereitete Datensätze zugreifen, beispielsweise von der Johns Hopkins University. Die Daten wurden bereinigt, formatiert und in ein Starter Dashboard vorgeladen. User können die angebotenen Daten mit denen aus ihrer eigenen Organisation verbinden. So sollen sie in die Lage versetzt werden, die Auswirkungen des Virus zu monitoren und schnell zu reagieren, indem sie Hotspots und Standorte vergleichen.

Das Tableau-Dashboard zeigt die Entwicklung der Corona-Infektionen in Deutschland.
Foto: Tableau

Im einzelnen bietet Tableau folgende Ressourcen an:

Verschwörungstheoretiker zündeln in England wieder an 5G-Masten

In Großbritannien werden seit einigen Wochen immer wieder Mobilfunk-Sendemasten in Brand gesetzt. Dahinter stecken Täter, die einen Zusammenhang zwischen der neuen 5G-Mobilfunktechnik und der Verbreitung des Coronavirus zu erkennen glauben. Verbreitet wird die Verschwörungstheorie über Youtube und soziale Medien. Deutsche Mobilfunkunternehmen berichten (noch) nicht über derartige Gewaltakte. In Großbritannien wurden indes bereits 77 Masten in Brand gesetzt, wie unter anderem Business Insider meldet. Auch soll es Angriffe auf Mitarbeiter der Netzbetreiber gegeben haben. Unsere Kollegen von der PC-Welt sind der Frage nachgegangen, ob und welche Gefahren vom Mobilfunk der 5. Generation ausgehen.

Starke Infektionswelle in Coesfelder Fleischfabrik

Ein Rückschlag in Zeiten der Lockerungen: In einer Fabrik von Westfleisch in Coesfeld wurden laut WDR zunächst 129 COVID-19-Infektionen festgestellt. Alle rund 1200 Beschäftigten am Standort sollen nun auf das Virus getestet werden. Am gestrigen Donnerstag seien 200 Mitarbeiter des Unternehmens getestet worden, teilte der Kreis Coesfeld mit. Davon seien 129 Infizierte erkannt worden, 13 würden im Krankenhaus behandelt, keiner auf der Intensivstation. Die Arbeit am westfälischen Standort wurde zurückgefahren, aber noch nicht eingestellt, erst einmal wird am Werkstor kontaktlos Fieber gemessen, um Verdachtsfälle schnell zu erkennen. Das Unternehmen steht in engem Kontakt mit den Behörden.

Die Fleischproduktion scheint auch in anderen Ländern anfällig für Corona-Infektionen zu sein. Wie die Financial Times mit Bezug auf die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichtet, wurden in 115 amerikanischen Betrieben der Fleischverarbeitung in 19 Bundesstaaten insgesamt 5.000 COVID-19-Fälle bestätigt. Mindestens 18 Fabriken seien stillgelegt worden, andere hätten ihre Produktion heruntergefahren, weil zu viele Mitarbeiter krank sind oder Angst davor haben, zur Arbeit zu gehen. In den USA fürchten nun Politiker um die Lebensmittelversorgung. Präsident Donald Trump setzt alles daran, die geschlossenen Fabriken wieder zu öffnen, während sein Rivale um das höchste Amt im Staate, Joe Biden, mehr Schutz für die Arbeiter fordert.

Donnerstag, 7. Mai

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben eine Regel aufgestellt, nach der die Bundesländer ihre verfügten Lockerungsmaßnahmen in Landkreisen und kreisfreien Städten wieder rückgängig machen müssen, sobald bestimmte Grenzwerte überschritten wurden. Gibt es mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern im Zeitraum der zurückliegenden sieben Tage, soll das jeweilige Bundesland die "Notbremse" ziehen, wie es der bayerische Ministerpräsident Markus Söder formulierte - also erneut strengere Maßnahmen zur Einschränkung der Ansteckungen ergreifen.

Festgelegt wurde ferner, dass der Mindestabstand von 1,5 Metern zunächst einmal bis zum 5. Juni weiter einzuhalten ist. Eine Einschränkung gilt insoweit, als sich künftig die Mitglieder zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen dürfen - wobei einmal mehr Sonderregelungen der Länder gelten. Menschen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Senioren- und Behinderteneinrichtungen können jetzt regelmäßig von einer festen Person besucht werden. Auch soll es Breiten- und Freizeitsportlern wieder - unter Auflagen - erlaubt sein, unter freiem Himmel zu trainieren. Die 1. und 2. Fußball-Bundesliga kann ihren Spielbetrieb ab der zweiten Maihälfte wieder aufnehmen, allerdings ohne Zuschauer. Auf Spiegel.de finden Leser die Regelungen der einzelnen Bundesländer in einem tabellarischen Überblick.

Ifo-Index zeigt Wirtschaft in freiem Fall

Die deutsche Wirtschaft erwartet einen historischen Einbruch ihrer Produktion. Der ifo-Index, der die Erwartungen der Industrie für die jeweils drei folgenden Monate wiedergibt, war schon im März auf -21 Punkte gefallen, die aktuellen April-Zahlen zeigen ihn nun bei -51,4 Punkten. Das ist der tiefste Wert seit der Wiedervereinigung.

Laut aktuellem ifo Index wehen in der Produzierenden Industrie Deutschlands alle Flaggen auf Halbmast.
Foto: ifo

Nur die Pharmabranche profitiert von der Corona-Pandemie, alle anderen Märkte leiden. In der Autoindustrie fiel der Index auf -44 Punkte (-36 im März). In der Chemiebranche sackte er auf -42 Punkte (-11). Auch in der Nahrungsmittelbranche ist die Stimmung im Keller, der Index fiel von +3 auf -17 Punkte. Besonders pessimistisch sind die Unternehmen in der Mineralölverarbeitung und der Kokerei: Hier ging es von Null auf -92 Punkte herunter.

Statistisches Bundesamt: Produktion bricht ein

Aktuelle Zahlen für die Industrieproduktion im März hat heute auch das Statistische Bundesamt vorgelegt. Demnach war die reale, preisbereinigte Produktion im Produzierenden Gewerbe nach vorläufigen Angaben saison- und kalenderbereinigt um 9,2 Prozent niedriger als im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991.

Diesen Zahlen zufolge ist die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) im März 2020 um 11,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Dabei nahm die Produktion von Vorleistungsgütern um 7,4 Prozent und die von Konsumgütern um 7,5 Prozent ab. Schlimmer sieht es bei den Investitionsgütern aus, wo ein Produktionsrückgang von 16,5 Prozent verzeichnet wird. Besonders hart traf es demnach die Autoindustrie, die einen Produktionsrückgang um fast ein Drittel verzeichnete (-31,1 Prozent).

Mittwoch, 6. Mai

Die Marktforscher von IDC erwarten für dieses Jahr weltweite IT-Ausgaben von 2,25 Billionen Dollar. Das entspricht einem Minus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In einem Update der "IDC Worldwide Black Book Live Edition" heißt es außerdem, der gesamte Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Services werde um 3,4 Prozent auf etwas mehr als vier Billionen Dollar zurückgehen. Dabei sollen die Ausgaben im Telekommunikationsbereich um 0,8 Prozent sinken. Positiv entwickelt sich laut IDC das Geschäft mit IT-Infrastruktur: Es werde um vier Prozent auf 237 Milliarden Dollar zulegen.

IDC-Marktentwicklung 2020: Bei Devices wie PCs und Smartphones ist der Rückschlag besonders heftig.
Foto: IDC

IDC-Analyst Stephen Minton erwartet ein COVID-19-bedingt schwaches zweites Geschäftsquartal, in dem einige Branchen und Unternehmen unter besonders großen Druck gerieten. Manche dieser Unternehmen würden ihre IT-Ausgaben nun radikal zusammenstreichen. "Andere werden ihre neuen Projekte hinauszögern oder ihre Ausgaben sonst wie senken." Es gäbe aber auch Anzeichen dafür, dass der IT-Markt besser mit der Rezession zurechtkomme als in früheren Krisen. IT sei tief in die betrieblichen Prozesse integriert und damit kein Streichposten mehr.

Smartphone-Geschäfte am Tiefpunkt

IDC erwartet die stärksten Rückgänge im PC- und Smartphone-Business. Hier liege die eigentliche Ursache für den Markteinbruch: Vor allem bei den Phones würden ganze Upgrade-Zyklen ausgelassen, obwohl mit dem Wechsel auf den 5G-Mobilfunkstandard eigentlich ein Aufschwung erwartet worden sei. Im PC-Markt komme der Rückgang weniger überraschend, da 2019 bereits eine Austauschwelle stattgefunden habe.

Die Infrastrukturausgaben indes sollen sogar ein wenig ansteigen, weil die Unternehmen derzeit in die Cloud umzögen - manche sogar in beschleunigtem Tempo. Sie hofften so, ihre Kosten besser zu kontrollieren und mittelfristig Geld, das ansonsten in klassische Rechenzentren und On-Premises-Anwendungen gesteckt werden müsste, einsparen zu können. "Wo es Wachstum gibt, hat das meistens mit der Cloud zu tun", sagt Minton. Dabei gehe es nicht nur um Software-, sondern auch um Infrastruktur- und Plattformdienste.

Die Software-Gesamtausgaben sollen sogar leicht zurückgehen, weil große Projekte und die aufwändige Einführung von Anwendungspaketen eher hinausgezögert würden. Was bleibe, sei aber die gewaltige Datenmenge, die Unternehmen speichern, verwalten und zunehmend auch analysieren müssten - und zwar in einer Cloud-Umgebung.

Was der ITK-Markt 2020 krisenbedingt verliert, wird er 2021 wieder aufholen.
Foto: IDC

Aufgrund der Verschiebung von Großprojekten wird der IT-Dienstleistungsmarkt laut IDC ein paar Kratzer abbekommen, insgesamt soll er aber stabil bleiben, da Unternehmen starker den je von digitalisierten betrieblichen Abläufen abhängig seien. Auch würden viele Unternehmen nicht von ihrem einmal eingeschlagenen Kurs in Richtung digitale Transformation abweichen, er sei Teil der Geschäftsstrategie.

Dienstag, 5. Mai

Um ihre Kosten während der Corona-Krise zu senken, setzen viele Unternehmen bei ihren Geschäftsprozesse an und beschäftigen sich mit Robotic Process Automation (RPA). Es handele sich um "eine Brückentechnologie", die Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der Prozessautomatisierung oder der Integration von Systemen helfen könne, sagt Bitkom-Experte Patrick Hansen. Unternehmen dürften allerdings die Möglichkeiten nicht überschätzen und sollten sich genau überlegen, welche Prozesse sich für eine solche Automatisierung eigneten. Der ITK-Branchenverband hat nun den Leitfaden "ERP und Robotic Process Automation (RPA) - Eine Einordnung" veröffentlicht.

Wie können Unternehmen ihre Geschäftsprozesse mit einfachen Mitteln automatisieren? Der neue RPA-Leitfaden vom Bitkom will weiterhelfen.
Foto: Bitkom

"Im Kern geht es darum, dass RPA die durch einen Menschen ausgeführte Bedienung von Software-Anwendungen übernimmt und zuvor aufgezeichnete und gelernte Schritte abarbeitet", heißt es in einer Mitteilung. RPA eigne sich für einfache Aufgaben, bei denen sich die Schritte immer wiederholen. Der Leitfaden beantwortet die Fragen, ob RPA von der Fachabteilung ohne Unterstützung der IT-Abteilung eingeführt werden kann und welche Prozesse sich für RPA eignen. Auch werden die Schritte zur Einführung eines RPA-Prototypen sowie eine Checkliste für die Softwareauswahl vorgestellt.

US-Dokument warnt vor großer Infektionswelle

die "New York Times" entnimmt einem internen Dokument der US-Regierung, dass die Trump-Administration in den nächsten Wochen mit einer ungewöhnlich stark ansteigenden Zahl von Corona-Infizierten und Toten rechnet. Schon am 1. Juni soll die tägliche Sterberate bei über 3000 liegen, das wäre eine 70-prozentige Steigerung gegenüber den derzeit gezählten 1750 Toten pro Tag. Die "nur für den Dienstgebrauch" vorgesehene Projektion beruht auf Daten der Katastrophenschutzbehörde Federal Emergency Management Agency (FEMA), der zufolge es Ende Mai jeden Tag zu rund 200.000 Neuinfektionen in den USA kommen soll. Derzeit werden knapp 30.000 neue Fälle pro Tag gezählt.

In dem NYT-Beitrag heißt es ferner, das Institute for Health Metrics and Evaluation an der Universität Washington rechne bis Anfang August mit ungefähr 135.000 Todesfällen in den Staaten. Am 17. April hatte das Institut noch gut 60.000 Opfer vorhergesagt, schon jetzt sind allerdings 69.000 Menschen in den USA an einer COVID-19-Infektion gestorben. US-Präsident Donald Trump empfiehlt dennoch eine weitere Lockerung der Ausgangsbeschränkungen und Social-Distance-Regeln. Vom 11. Mai an wollen denn auch 31 US-Bundesstaaten ihre Regelungen lockern - trotz vielfältiger Warnungen.

Trump hatte am Sonntag eingestanden, die Todesrate in den USA werde sich wohl auf 100.000 Menschen summieren. Das wären doppelt so vielen, wie noch vor zwei Wochen von ihm prophezeit. Judd Deere, Sprecher des Weißen Hauses, sagte, dass die von der NYT veröffentlichten Zahlen nicht dem entsprächen, was die Task Force von Trump an Daten erhoben und an Modellen erarbeitet habe.

Deutschland macht sich locker

Auch in Deutschland schreiten die Lockerungen voran, nachdem sich die Kurve der Neuinfektionen und Todesfälle weiter abflacht (166.000 Infizierte, knapp 7000 Tote). Hunderttausende Kinder und Jugendliche sind gestern unter großen Sicherheitsvorkehrungen in die Schulen zurückgekehrt, in der Regel die Abschlussklassen sowie der Jahrgang davor und die letzten Klassen der Grundschulen. Dennoch gilt es als unwahrscheinlich, dass alle Schüler noch vor den Sommerferien in die Schulgebäude zurückkehren. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagte der Süddeutschen Zeitung, dass es ihrer Einschätzung nach auch im neuen Schuljahr zunächst keinen normalen Unterricht geben werde. "Wie lange das so bleibt, hängt womöglich davon ab, wann ein Impfstoff kommt", so Esken.

Derweil öffnet Mecklenburg-Vorpommern öffnet wieder stufenweise seine Gaststätten und will auch das Einreiseverbot für auswärtige Touristen zum 25. Mai wieder beenden. Trotz Ladenöffnungen und der teilweisen Wiederaufnahme des Schulbetriebs sei die Anzahl der Neuinfektionen im nördlichen Bundesland gering. Hotels sollen maximal 60 Prozent ihrer Bettenkapazitäten vermieten dürfen. Hamburg und Niedersachsen wollen ihre Gastronomiebetriebe ebenfalls unter strengen Auflagen wieder öffnen.

Montag, 4. Mai

Kann künstliche Intelligenz helfen, aufkommende COVID-19-Hotspots frühzeitig aufzuspüren? Einem Bericht von Tech Republic zufolge arbeitet das auf Healthcare-Analytics spezialisierte Softwarehaus Cotiviti recht erfolgreich an einer solchen Lösung. Dabei geht es um ein KI-System, das mithilfe einer Vielzahl von Datenquellen darauf trainiert wird, neue Ausbrüche regional vorherzusagen. Cotiviti verarbeitet in seiner "Caspian-Insights-Plattform" Hunderte von Datenquellen, darunter Informationen über Patienten-Screening, neuer ärztliche Erkenntnisse und Geodaten, um Trends zu identifizieren.

Cotiviti Outbreak Tracker
Foto: cotiviti

CEO Emad Rizk glaubt, dass KI und maschinelles Lernen in mehrfacher Hinsicht bei der Bewältigung der Pandemie helfen können: bei der Medikamenten- und Impfstoffentwicklung ebenso wie bei der Steuerung der Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen. Risiken sieht er in der einseitigen oder unzureichenden Auswahl der Trainingsdaten: "Man muss aufpassen, dass die Algorithmen kein zu kleines Datenfenster nutzen. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man mit nur zwei oder drei Datenelementen Rückschlüsse ziehen will oder mit 100."

Auf der Basis seiner Caspian-Plattform hat Cotiviti kürzlich seinen "COVID-19 Outbreak Tracker" präsentiert. Auf einer interaktiven Karte werden wöchentlich Vorhersagen über versteckte Hotspots beziehungsweise zu erwartende Ausbruchsregionen veröffentlicht. Die Daten, mit denen das System gefüttert wird, reichen von medizinischen Informationen wie etwa Röntgenbildern, Zulauf auf Intensivstationen, CPT-Codes, ICD-9-Codes und vielem mehr. "Wir schauen nicht nur auf bestätigte Fälle, sondern auch alle Verdachtsmomente. So können wir die Fahne heben und sagen: Dieser Bezirk sieht merkwürdig aus", sagt Rizk.

Anfang März hatte Cotiviti auf diese Weise ungefähr zwei Dutzend US-Bundesstaaten erfasst und datentechnisch bearbeitet. Binnen zwei Wochen entwickelten sich 80 Prozent der vorhergesagten Hotspots zu tatsächlichen Ausbruchsgebieten, behauptet das Unternehmen. Seitdem habe man den Algorithmus und die Datenbasis in hohem Tempo weiterentwickelt und komme bereits auf eine Genauigkeit von 91 Prozent. Das liege unter anderem daran, dass immer neues klinisches Datenmaterial zur Verfügung stehe und so das Modell immer besser werde. Zukünftig könnten die Daten auch dazu herangezogen werden, normale Grippeepidemien von neuen Ausbrüchen des Coronavirus zu unterscheiden. Außerdem könne das System in der Phase der Lockerung eine wichtige Rolle spielen, wenn es gelte, ganze Regionen zu überwachen und kleinste Veränderungen sofort zu entdecken, um Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Donnerstag, 30. April

Tesla-Gründer Elon Musk macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: Die Ausgangsbeschränkungen in den USA seien eine "faschistische" Aktion.
Foto: Phil Stafford - shutterstock.com

Elon Musk macht wieder einmal mit markigen Sprüchen von sich reden. Anlässlich der Bekanntgabe - guter - Quartalszahlen bezeichnete der Gründer und CEO von Tesla die gegenwärtigen Ausgangsbeschränkungen in der Bay Area von San Francisco und den USA als "faschistische" Aktionen, die die Freiheitsrechte der Menschen beeinträchtigten. Zuvor hatte sich Musk schon am Dienstag auf Twitter einen Shitstorm eingehandelt, als er sich hinter President Donald Trumps Worte "Free America Now" stellte.

Musk war verärgert, weil sechs Bezirke in der Bay Area die bestehenden Ausgangsbeschränkungen bis zum 31. Mai verlängert und dabei nur marginale Lockerungen zugelassen hatten. Tesla kann damit seine Produktion in der Region nicht wiederaufnehmen. Musk sprach von einem "ernsthaften Risiko", wenngleich es nicht große Unternehmen wie Tesla seien, deren Existenz bedroht sei. Ihm gehe es vielmehr um die ungezählten kleinen Betriebe, die nun um ihr Überleben kämpften.

Derzeit würden Freiheitsrechte extrem eingeschränkt, dafür hätten die Amerikaner ihr Land nicht aufgebaut. Musk schloss mit einem kräftigen: "What the fuck!" Den Menschen zu verbieten, ihr Haus zu verlassen und ihnen bei Zuwiderhandlung mit Gefängnis zu drohen, sei faschistisch. "Das ist nicht demokratisch, das hat mit Freiheit nichts zu tun. Gebt den Menschen ihre verdammte Freiheit zurück."

Der Smartphone-Markt leidet

Qualcomm, größter Hersteller von Chips für mobile Endgeräte, erwartet ein fortgesetzt schwaches Smartphone-Geschäft. Schon in den ersten drei Monaten des Jahres (zweites Finanzquartal) sei die Nachfrage um 21 Prozent eingebrochen. Im laufenden Quartal werde es nochmal um 30 Prozent nach unten gehen. Qualcomm konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Jahresviertel noch leicht steigern (von 5,01 auf 5,2 Milliarden Dollar), doch der Nettoprofit brach um 29 Prozent ein. Das Unternehmen warnte vor einem weiterhin schwachen Geschäftsverlauf.

Die mäßigen iPhone-Verkaufszahlen von Apple im abgelaufenen zweiten Finanzquartal scheinen die düsteren Prognosen von Qualcomm zu bestätigen. Ursprünglich hoffte das Unternehmen Erlöse zwischen 63 und 67 Milliarden Dollar zu erzielen, tatsächlich kamen aber "nur" 58,3 Milliarden Dollar in die Kassen. Apple hatte allerdings schon im Februar vor einem heftigen Umsatzeinbruch aufgrund der Corona-Krise gewarnt. Das Unternehmen schloss vor allem in China Läden und kämpfte mit Problemen in den weltweiten Lieferketten. Vor diesem Hintergrund galt der erreichte Umsatz als positive Überraschung, die Anleger zeigten sich zufrieden.

Während die iPhone-Verkäufe zurückgingen, wuchs das Geschäft mit Wearables und Services kräftig. Außerdem meldet Apple für den April eine leichte Belebung im Geschäft mit Mac-Rechnern und iPads. Das Unternehmen führt das auf den anhaltenden Home-Office-Trend zurück: Die Mitarbeiter müssten ausgestattet werden.

Bund sucht Hilfte für Corona-App bei SAP und T-Systems

Einem Bericht des Spiegel zufolge sollen nun SAP und T-Systems das Projekt zur Entwicklung einer Corona-Tracing-App leiten. Gesundheitsminister Jens Spahn und Bundeskanzleramtsminister Helge Braun haben dazu am Wochenende mit den Unternehmensspitzen telefoniert. Fraunhofer und Helmholtz Institut sollen beratend zur Seite stehen. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seien ebenfalls eingebunden. Zuvor hatte der Bund nach massiver Kritik von Wissenschaftlern und zivilgesellschaftlichen Gruppen seinen Kurs korrigiert und war von einem zentralen auf ein dezentrales Architekturmodell umgeschwenkt, bei dem die Daten auf den Endgeräten der Nutzer liegen sollen.

KI-Modell: Ist die Pandemie im Dezember zu Ende?

Data Scientists aus Singapur verlassen sich bei ihren Vorhersagen nicht auf den Blick in die Glaskugel, sondern auf Daten und Modelle.
Foto: Shutter_M - shutterstock.com

Data Scientists haben einem Bericht von The Next Web zufolge versucht, die Frage zu beantworten, wann die Corona-Pandemie zu Ende gehen wird. Ihre Vorhersagen nutzen ein mathematische Modell namens SIR (Susceptible, Infected, Recovered), das herangezogen wird, um die Ausbreitung und Eindämmung von Seuchen zu berechnen. Forscher der Singapore University of Technology and Design (SUTD) haben das Modell mit Daten zu bestätigten Infektionen, vorgenommenen Tests und gemeldeten Todeszahlen gefüttert, um den Lebenszyklus von COVID-19 einschätzen zu können (PDF). Ergebnis: Das System sagt das Ende der Pandemie für Dezember 2020 vorher, wobei die Schwankungen zwischen den Ländern hoch sein sollen. Australien könnte schon im Juni über dem Berg sein, Italien erst im Oktober. In Deutschland wäre die Pandemie demnach schon im August überstanden.

Die Forscher warnen allerdings, dass weder die Daten noch das Modell die Komplexität und Dynamik der Pandemie vollständig und akkurat erfassen könnten. Immerhin lehnen sie sich aber so weit aus dem Fenster, dass sie empfehlen, die Daten in die Planungen zur Aufhebung von Ausgangssperren und Restriktionen einfließen zu lassen. Die Geschichte zeige, dass alle Pandemien einem bestimmten Lebenszyklus folgten: Ausbruch, Höhepunkt, Abflauen, Verschwinden. Jedes Stadium werde aber durch Gegenmaßnahmen in den Ländern sowie durch die dortige Vorabsituation stark beeinflusst.

Entscheidend sind Datenmengen und -qualität

Dennoch ist das SUTD-Team davon überzeugt, dass Datenwissenschaftler den Corona-Lebenszyklus mit einiger Genauigkeit berechnen können. Allerdings brauchen sie dafür Daten. Fündig wurden sie in einem COVID-19-Datensatz, den Our World in Data gesammelt hat: eine Forschungsorganisation, die sich die Untersuchung der größten Probleme unserer Erde zur Aufgabe gemacht hat. Dort fanden die Wissenschaftler beispielsweise Daten zu bestätigten Infektionen und Todesfällen, die vom European Centre for Disease Prevention and Control gesammelt worden waren, und viele weitere öffentlich zugängliche Statistiken. Das Team ließ die Daten durch sein mathematisches Modell laufen, um die Zahl künftiger Infektionen hochzurechnen. So entstand eine Grafik in Form einer Glocke, die Beschleunigung, Umkehrpunkt und das geschätzte Ende der Pandemie zeigt.

Nicht unerwartet mahnen die Forscher, die Daten mit Vorsicht zu behandeln. Zu viel Optimismus könne dazu führen, dass die Präventionsmaßnahmen in den Ländern zu früh gelockert würden, was die Pandemie wiederaufleben lassen könne. Außerdem hänge ihr Modell von der Datenqualität ab, die oft unzuverlässig sei und von den Ländern mit unterschiedlicher Sorgfalt geliefert würden. Nicht vorherzusagen sei ferner, ob sich Politiker dem Druck von Wirtschaft und Öffentlichkeit beugten und zu früh die Zügel lockerten. "Die Schätzungen erklären eher die Geschichte als dass sie die Zukunft vorhersagen", schreibt denn auch SUTD-Professor Jianxi Luo. Dennoch könnten sie helfen, uns auf die nächste Phase der Pandemie vorzubereiten.

Mittwoch, 29. April

Unter dem Eindruck der Corona-Krise beginnt auch in der Digitalbranche die Stimmung zu kippen. Der vom ITK-Branchenverband Bitkom veröffentlichte Index für die Geschäftslage fiel im April um 20,1 Zähler auf 0,9 Punkte. Die IT- und Telekommunikationsunternehmen bewerten ihre aktuelle Lage im Durchschnitt nur noch als befriedigend, vor einem Monat war die Situation noch überwiegend als gut bezeichnet worden.

Im April geht es auch für die Digitalbranche steil bergab, wenngleich die Situation immer noch besser ist als in anderen Märkten.
Foto: Bitkom

Auch die Aussichten sind nun schlechter geworden. Der Index der Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate ging um 10,6 auf -36,3 Punkte zurück. Der Digitalindex, der die gegenwärtige Geschäftslage und die Geschäftserwartung zusammen berechnet, rutschte damit deutlich ins Minus. Nach -3,8 Punkten im Vormonat sank er auf -18,7 Punkte. Das ist der niedrigste Wert seit der erstmaligen Erhebung 2006.

Bitkom-Präsident Achim Berg stellt dennoch fest, dass die Stimmung in den Unternehmen der Digitalbranche besser sei als in der Gesamtwirtschaft. Allerdings hätten sich nun auch hier die Perspektiven für die kommenden Monate verschlechtert. "Auch wenn die aktuellen Aussichten nicht wirklich rosig sind: Wir befinden uns durch Corona an einem Digital Turning Point. Die Welt dreht ins Digitale, dafür wird die Bitkom-Branche gebraucht und das wird sich demnächst auch in den Auftragsbüchern niederschlagen."

Sogar der Fachräftemangel wird zum Nebenschauplatz

Auf dem Arbeitsmarkt gehen die Digitalunternehmen nun auch mehrheitlich von einer negativen Entwicklung aus. Die Beschäftigungserwartungen für die kommenden drei Monate sind zum ersten Mal seit Juli 2009 leicht negativ. Der Index fiel um 14,6 auf -2,3 Punkte. Die knappe Mehrheit der Unternehmen erwartet demnach einen Beschäftigungsabbau. Seit 2015 ist erstmals nicht mehr der Fachkräftemangel, sondern die fehlende Nachfrage das größte Geschäftshemmnis. Berg stellt dennoch fest: "Jedes zehnte Digitalunternehmen sucht selbst in der Corona-Krise neue Mitarbeiter."

Auch in der Gesamtwirtschaft erreichte die Stimmung im April einen historischen Tiefstand. Der ifo-Geschäftsklimaindex stürzte um 25,4 Zähler auf -37,6 Punkte ab, den schlechtesten jemals gemessenen Wert. Auch die weiteren Erwartungen sind mau, sie gingen von 21,1 auf -54,4 Indexpunkte zurück. Die Geschäftslage brach um 30,6 Zähler auf -18,8 Punkte ein. Das ifo-Institut warnt zudem vor einer Pleitewelle in Deutschland. In seiner April-Umfrage hat das Wirtschaftsinstitut ermittelt, dass rund 29 Prozent der befragten Firmen nicht länger als drei Monate überleben könnten, wenn die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie für längere Zeit aufrechterhalten blieben. Gut die Hälfte (53 Prozent) glaubt, ein halbes Jahr durchhalten zu können. "Das sind beunruhigende Zahlen, die auf eine kommende Pleitewelle hindeuten", erläutert Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Dienstag, 28. April

Der indische IT-Dienstleistungsriese Tata Consultancy Services (TCS) hat in einem Interview mit dem Pay-TV-Kanal "India Live" angekündigt, er werde auch nach der Covid-19-Pandemie weitgehend an seinen neuen Home-Office-Regelungen festhalten. Chief Operating Officer (COO) N Ganapathy Subramaniam sagte: "Unsere Kunden sind glücklich und unsere Mitarbeiter ebenfalls". Bislang hätten alle Services problemlos erbracht werden können.

"Wir beobachten einen höheren Durchsatz und eine bessere Produktivität", so der COO. Die Mitarbeiter arbeiteten enger und effizienter zusammen als bisher. Menschen, die aus einem abgesicherten Home Office heraus arbeiteten, würden "zu einem integralen Bestandteil des Betriebsmodells". TCS hatte 415.000 Mitarbeiter ins Homeoffice beordert und zuvor rund 1000 Kunden weltweit darüber und über die begleitenden Sicherheitsmaßnahmen informiert. "Nachdem wir unseren Kunden das abgesicherte, grenzüberschreitende Workspace-Konzept erklärt hatten, kam die Zustimmung sehr schnell und wir konnten Remote Working einführen, sagte Subramaniam.

Die TCS-Mitarbeiter nähmen Sicherheit und Datenschutz überaus ernst, weshalb das Vertrauen der Geschäftsleitung groß sei. "Sie verstehen, was für die Kunden und für TCS wichtig ist und dass es um unseren guten Ruf geht." TCS will nun erstmal drei Viertel seiner Mitarbeiter bis zunächst 2025 remote arbeiten lassen. Ob sie ganz oder nur teilweise im Home Office bleiben sollen, ist allerdings noch unklar. Auch wird sich das Unternehmen noch mit dem Arbeitsschutz beschäftigen müssen: In der TV-Übertragung waren viele Mitarbeiter zu sehen, die mit einem Laptop auf dem Bett lagen und ihrer Arbeit nachgingen.

Verband fordert Home-Office-Gesetz

Sollte es ein Recht auf Home Office geben, so wie es Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vorschlägt? Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat sich dafür ausgesprochen. "Die aktuelle Krise hat bewiesen, dass die Unternehmen, die bereits Vorkehrungen für Home-Office-Arbeitsplätze getroffen hatten, wesentlich schneller umschalten konnten als unvorbereitete Unternehmen", sagt BVDW-Vizepräsident Alexander Kiock in einer Pressemitteilung. Home Office helfe nicht nur, im Notfall Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch die Flexibilität zu steigern und die Handlungsfähigkeit von Unternehmen zu gewährleisten. Ein grundsätzliches Recht auf Home Office auch außerhalb von Krisenzeiten sei erforderlich. Arbeitnehmer und Arbeitgeber bräuchten gegenseitige Rechtssicherheit per Gesetz und entsprechende Zusätze in den Arbeitsverträgen.

Kiock ergänzt: "Ein Recht auf Home-Office kann den Arbeitsalltag zahlreicher Menschen in Deutschland erleichtern, beispielsweise von Pendlern oder körperlich eingeschränkten Menschen, und dadurch die Produktivität von Unternehmen erhöhen." Am Ende könnten alle gewinnen: die Unternehmen, die Umwelt und die Arbeitnehmer. Die digitale Transformation habe dazu geführt, dass der Präsenzzwang in den Jobprofilen, in denen ortsunabhängiges Arbeiten möglich wäre, antiquiert wirke. Viele Tätigkeiten könnten mit entsprechenden digitalen Lösungen problemlos auch von zu Hause aus erledigt werden. "Entsprechende Regelungen gehören natürlich in die Arbeitsverträge, damit sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber Planungs- und Rechtssicherheit erhalten", so Kiock.

Montag, 27. April

Im Ringen um den geeigneten Ansatz für eine Tracing-App, mit deren Hilfe sich Corona-Infektionsketten nachvollziehen lassen, hat die Bundesregierung nach heftiger Kritik den Kurs geändert. Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn und Kanzleramtsminister Helge Braun zunächst den vom Pepp-PT-Konsortium vorgeschlagenen Server-basierten Ansatz der Datenspeicherung favorisiert hatten (siehe Freitag, 24. April), soll nun doch einem dezentralen Speicherverfahren der Vorzug gegeben werden, wie ihn beispielsweise das Konzept (Decentralized Privacy Preserving Proximity Tracing) vorsieht (hier die Erklärung der Minister). Der Entscheidung war ein Streit um Datenschutzfragen vorausgegangen, 300 Experten hatten in einem offenen Brief den Pepp-PT-Ansatz kritisiert und vor den Risiken einer "beispiellosen Überwachung" gewarnt.

Um mittels einer App Infektionen nachvollziehen und Menschen warnen zu können, braucht es die Beteiligung möglichst vieler Menschen und damit auch deren Vertrauen. Das dürfte auch die Bundesminister erkannt haben: Wenn die Daten nicht zentral, sondern nur auf den Smartphones der Menschen gespeichert werden, wird die Menge der Teilnehmer deutlich steigen. Wichtiger noch: Mit dem Kurswechsel sind nun auch Google und Apple vorbehaltlos dabei, die mit Android und iOS die mit Abstand wichtigsten Betriebssystem-Plattformen kontrollieren. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hatte Apple die für das zentrale Modell nötige Öffnung von Schnittstellen in seinem Betriebssystem nicht befürwortet. Apple und Google hatten vor wenigen Wochen angekündigt, gemeinsam an APIs und an einer Plattform zu arbeiten, auf deren Basis Gesundheitsbehörden in aller Welt schnell Bluetooth-basierte Tracing-Apps entwickeln können sollen.

Satirevideo von Brad Pitt lässt Amerika in der Krise lachen

In den USA scheint President Donald Trump auf seine tägliche Pressekonferenz zur Corona-Lage der Nation verzichten zu wollen. Angesichts der harschen öffentlichen Kritik an seinen - angeblich "sarkastisch" gemeinten - Aussagen zur Behandlung von Patienten mit UV-Licht und Desinfektionsmitteln, hat der President einmal mehr die Medien kritisiert und selbst vor seinem Haussender Fox News nicht halt gemacht. Unterdessen verbreitet sich im Netz ein Satire-Clip, in dem Hollywood-Star Brad Pitt den Virologen und Trump-Berater Anthony Fauci spielt.

Freitag, 24. April

Wie das Handelsblatt berichtet, die Schulen nach den Osterferien schrittweise wieder zu öffnen - vor allem, um Prüfungen zu ermöglichen.Pepp-PT-Technik entschieden. Das Projekt, an dem 130 europäische Wissenschaftler mitgearbeitet hatten, war wegen seines Datenschutzansatzes stark kritisiert worden. Rund 300 Experten hatten in einem offenen Brief vor einer zentralen Speicherung der erhobenen Daten gewarnt, da sie Sicherheitsprobleme aufwerfe und einen Datenmissbrauch begünstige. Viele unterstützen den rivalisierenden Ansatz (Decentralized Privacy Preserving Proximity Tracing), der vorsieht, die Daten dezentral auf den Smartphones der Nutzer abzulegen.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn entscheidet sich für die umstrittene Pepp-PT-Technologie.
Foto: photocosmos1 - shutterstock.com

Der digitalpolitischen Sprecher der Unions-Bundestagfraktion, Tankred Schipanski, verriet dem Handelsblatt, dass nun die Fraunhofer Gesellschaft im Austausch mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten, dem BSI und dem Robert Koch-Institut (RKI) eine App auf Grundlage der Pepp-PT-Technologie entwickeln werde. Die geplante zentrale Speicherung der Nutzerdaten ermögliche es, die Entwicklung der Pandemie besser zu verfolgen. Dass Daten zentral gespeichert würden, sei weder rechtlich noch politisch ein Hinderungsgrund.

Outbreak im Amazon-Lagerhaus

Amazon kämpft laut "Business Insider" mit einem größeren COVID-19-Ausbruch in einem Auslieferungszentrum außerhalb von New York City. Mehr als 30 Beschäftigte seien dort positiv getestet worden. Amazon-Sprecher Timothy Carter bestätigte, dass man sich um die Betroffenen kümmere. Wie viele es genau sind, wollte er nicht sagen. Business Insider zitiert einen Mitarbeiter, demzufolge es in den Lagerräumen nicht möglich sei, die Abstandsregeln einzuhalten. Amazon stattet seine Mitarbeiter mit Masken und Handschuhen aus, außerdem misst das Unternehmen zu jedem Schichtbeginn Fieber bei den Mitarbeitern.

Boston Dynamics will in der Telemedizin helfen

Aus vielen Youtube-Videos sind die Roboter von Boston Dynamics bekannt: Sie gehen, rennen, tanzen, fallen und stehen wieder auf. Diese Eigenschaften sollen nun auch in der Telemedizin genutzt werden können: Ausgerüstet mit einem Tablet sollen die Robtoter an die Krankenbetten COVID-19-infizierter Patienten herantreten und via Videokonferenz den Dialog mit Ärzten und Pflegepersonal eröffnen. Um hier voranzukommen, hat das Unternehmen angekündigt, seine Hardware- und Softwaredesign Open Source verfügbar zu machen, damit Entwickler und Ingenieure Lösungen für den Kampf gegen das Virus entwerfen können. Eine erste Lösung ist bereits im Bringham and Women's Hospital in Massachusetts im Einsatz.

Boston Dynamics geht es vor allem darum, mit einer besseren telemedizinischen Versorgung das Pflegepersonal zu schützen. Derzeit untersucht das Unternehmen, wir seine Roboter mithilfe von Spezialkameras auch Fieber, Puls, Atmung und Sauerstoffversorgung prüfen können. Später sollen die Roboter auch für die Desinfektion von Krankenzimmern via UV-C-Licht herangezogen werden. Designdokumente und Softwarecode können bei Github eingesehen werden.

Virologe Drosten warnt: Deutschland droht Vorsprung zu verspielen

Prof. Dr. med. Christian Drosten von der Charité warnt vor Ungeduld. Deustchland drohe, seinen Vorsprung zu verspielen.
Foto: Prof. Dr. med. Christian Drosten

Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, hat die starken Lockerungen in einigen Bundesländern kritisiert. In seinem NDR-Podcast sagte der ansonsten mit politischen Aussagen zurückhaltende Wissenschaftler, dass Deutschland möglicherweise dabei sei, seinen Vorsprung zu verspielen. "Jetzt sehen wir diese Geschichten von Einkaufs-Malls, die wieder voller Leute sind", sagte Drosten. Laut Helmholtz-Gemeinschaft hätte in Deutschland die Möglichkeit bestanden, das Virus nahezu komplett auszulöschen, doch die Politik habe sich dagegen entschieden. Laut Drosten hätte eine Fortsetzung des hierzulande erfolgreichen milden Lockdowns die Reproduktionsziffer R, die die Ansteckungsrate beschreibt, innerhalb von wenigen Wochen in einen Bereich von 0,2 herunterdrücken können. Jetzt müsse das Ziel sein, R bei unter eins zu halten, so dass eine infizierte Person weniger als eine weitere Person anstecke.

Laut Drosten ist Deutschland in "einem fragilen Bereich". Die Reproduktionsziffer liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) wieder bei 0,9, einige Tage zuvor lag R noch bei 0,7. Auch mit Masken und Abstandsregelung dürfe es weiter keine großen Menschenansammlungen geben, warnte der Virologe. Angesichts der vielen Einzelauslegungen in den Ländern würde er sich nicht wundern, wenn im Mai oder Juni eine Situation entstünde, "die wir nicht mehr kontrollieren können". Drosten erklärte, das Virus breite sich auch unter dem Deckel der Maßnahmen weiter im ganzen Land aus, zu starke Lockerungen könnten an vielen Orten gleichzeitig neue Infektionsketten auslösen.

Donnerstag, 23.April

Videokonferenz-Anbieter Zoom hofft mit seiner für den 30. Mai geplanten Version 5 die viel kritisierten Sicherheitsprobleme des Dienstes in den Griff zu bekommen. Wichtigste Nachricht: Das Unternehmen rüstet von einer AES-128- auf eine AES-264-bit-GCM-Verschlüsselung auf. Zuvor hatten Kritiker, allen voran "The Intercept", sowohl die unzureichende Verschlüsselung als auch das Routing von Daten über chinesische Server kritisiert. Zoom-Account-Manager sollen künftig auch die volle Kontrolle darüber erhalten, welche Datenregionen erlaubt bezihungsweise verboten werden sollen. Beobachter blicken nun darauf, ob es Zoom gelingen wird, alle Features sowie Bild- und Tonqualität mit dem neuen Verschlüsselungsstandard in der bisherigen Qualität aufrechtzuerhalten (siehe auch Videodienst Zoom im Kreufeuer der Kritik).

Mehr Kurzarbeitergeld

Die Bundesregierung hebt das Kurzarbeitergeld für von der Corona-Krise betroffene Arbeitnehmer an. Bislang betrug die stattliche Hilfe für kinderlose Beschäftigte 60 Prozent und für Arbeitnehmer mit Kindern 67 Prozent des pauschalierten Nettoentgelts. Nun soll sie für Menschen, die derzeit um mindestens 50 Prozent weniger arbeiten, vom vierten Monat des Bezugs an auf 70 Prozent (77 Prozent für Haushalte mit Kindern) erhöht werden. Vom siebten Bezugsmonat an klettert der Betrag auf 80 Prozent (87 Prozent) - längstens bis Ende 2020.

Montgomery kritisiert Maskenpflicht

Über den Nutzen der ab Montag gültigen bundesweiten Maskenpflicht für Bundesbürger, die einkaufen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen wollen, gibt es keinen Konsens. Ausgerechnet Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes, hat heftige Kritik daran geübt. Masken gäben ein trügerisches Sicherheitsgefühl und verleiteten Menschen dazu, den viel wichtigeren Mindestabstand zu vergessen, sagte Montgomery der "Rheinischen Post". Zudem konzentriere sich das Virus im Stoff. Beim Abnehmen der Maske berührten Träger ihre Gesichtshaut, wodurch sich das Ansteckungsrisiko erhöhe. Eine Pflicht zum Tragen von Schals oder Tüchern vor dem Gesicht bezeichnete Montgomery gar als "lächerlich". Wichtiger sei es, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und Krankenhaus- sowie Pflegepersonal ausreichend mit hochwirksamen Masken zu versorgen.

Tiger King hat Husten

Im Zoo ist es nicht so schlimm, wenn sich die hustengeplagte Großkatze nicht anschleichen kann. Vier Tiger im New Yorker Tierpark sind mit COVID-19 infiziert.
Foto: dangdumrong - shutterstock.com

"Hi, Ihr coolen Katzen und Kätzchen", es gibt schlechte Nachrichten für Euch! Nicht nur Fans der beliebten Netflix-Serie "Tiger King" dürfte interessieren, was sich gerade im New Yorker Bronx Zoo abspielt. Vier Tiger und drei Löwen wurden dort positiv auf COVID-19 getestet, berichtet der Betreiber die Wildlife Conservation Society. Ein erster Fall war bereits am 5. April bekannt geworden: der Malaysia-Tiger Nadia hatte sich angesteckt - vermutlich bei einem Zoomitarbeiter, der ohne Symptome infiziert war und seiner Arbeit nachging. Den Tieren geht es dem Bericht zufolge gut. Sie verhalten sich normal, fressen ordentlich und husten bereits weniger als in den ersten Tagen der Infektion. In New York hatten Tierärzte außerdem bei zwei Hauskatzen eine milde verlaufene Corona-Infektion festgestellt. Eine Gefährdung durch den Kontakt mit Haustieren soll es für Menschen nicht geben.

Mittwoch, 22. April

In Deutschland hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen Corona zugelassen. Nach einer Mitteilung des Bundesinstituts für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, darf das Mainzer Unternehmen Biontech seinen Wirkstoff an gesunden freiwilligen Personen testen.

IBM-Umsatz rückläufig

Wie stark trifft die Corona-Krise die ITK-Anbieter? Einen Hinweis geben die am Montagabend veröffentlichten Geschäftszahlen von IBM zum ersten Quartal 2020. Das Unternehmen meldete einen um 3,4 Prozent rückläufigen Umsatz von 17,6 Milliarden Dollar. Der Nettoprofit ging um 26 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar (GAAP) zurück. IBM, das von einem soliden Cloud-Business (plus 19 Prozent Umsatz) und ebenso ordentlichen Zahlen bei der zugekauften Softwaretochter Red Hat (plus 18 Prozent) profitierte, musste dennoch seine Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr aufgrund der Corona-Krise zurücknehmen. Ende des laufenden zweiten Quartals will das Unternehmen die Situation neu bewerten.

IBM-Zahlen in den Geschäftsbereichen
Foto: IBM

"Bis Februar liefen die Geschäfte weitgehend so wie erwartet", blickt Finanzchef Jim Kavanaugh zurück. Im März habe dann die Pandemie durchgeschlagen, Social Distancing und Homeoffice breiteten sich aus. "Nicht unerwartet haben sich die Prioritäten unserer Kunden dann stark verändert", sagte Kavanaugh. Die Investitionsbereitschaft sei zurückgegangen, die Kunden hätten sich "verständlicherweise" erst einmal mit sich selbst und ihren dringlicheren Geschäftsabläufen beschäftigt. Das habe sich vor allem auf IBMs Softwaregeschäft niedergeschlagen, wo das Unternehmen üblicherweise in den beiden letzten Wochen eines Quartals die meisten Abschlüsse tätige.

Netflix wächst rasant, doch auch die Sorgen um die Serienproduktion wachsen

Starke Quartalszahlen präsentierte am gestrigen Dienstagabend erwartungsgemäß der Streaming-Dienst Netflix, der von den Ausgangsbeschränkungen in den meisten Ländern profitiert. 15,8 Millionen neue Abonnenten in den ersten drei Monaten (im Vorjahr waren es weniger als zehn Millionen Neukunden) sorgten für einen kräftigen Umsatzschub, wenngleich Währungsschwankungen die Dynamik beeinträchtigten. Netflix nahm 5,8 Milliarden Dollar ein (Vorjahr: 4,5 Milliarden), der Nettoprofit stieg auf 709 Millionen Dollar an (Vorjahr: 344 Millionen).

Das Unternehmen fragt sich nun, ob all die Neukunden an Bord bleiben werden und ob die meist zum Stillstand gekommenen Produktionen neuer Serien bald wieder anlaufen können. Netflix zählt weltweit 183 Millionen Abonnenten, die Verfolger Amazon Prime und Disney+ bringen es auf 150 Millionen beziehungsweise 50 Millionen Subscriber.

Viele Deutsche genießen das Home Office

In der Corona-Krise sitzen mehr Menschen denn je zuvor in ihren Home-Offices. Der Videokonferenz- und Collaboration-Spezialist LogMeIn wollte herausfinden, ob dieser Trend nachhaltig ist und hat zusammen mit One Poll eine Markterhebung vorgenommen. Demnach wünscht sich gut die Hälfte der befragten Deutschen (55 Prozent), permanent im Home-Office zu arbeiten. Ähnlich hoch sind die Zahlen in Großbritannien und den USA, wo allerdings das Home-Office ohnehin weiterverbreitet ist als bei uns.

Fast 80 Prozent der Deutschen nennen die Zeitersparnis als wichtigsten Vorteil, fallen doch lange Pendelzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto weg. Eine bessere Produktivität und allgemeine Zufriedenheit im Home-Office bestätigen ein Drittel der befragten Deutschen - diese Vorteile rangieren auf den hinteren Plätzen. Viel positiver werden der positive Umweltbeitrag sowie die Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung und der Einteilung der Arbeitszeit gesehen: Zwei von drei Arbeitskräfte sehen in letzterem einen großen Vorteil. Tatsächlich spielt auch die Freiheit, sich daheim nach Gusto kleiden zu können, eine Rolle: 58 Prozent genießen es, die Business-Kleidung im Schrank lassen zu können.

Remote-Arbeiter sehen aber auch neue Herausforderungen, darunter die Bewältigung der Hausarbeit, die ständige Erreichbarkeit für die Kinder oder den fehlenden direkten Kontakt zu den Arbeitskollegen. Smalltalk, der Plausch in der Kaffeeküche oder das gemeinsame Feierabendbier sind durch eine Videokonferenz nicht zu ersetzen. Fast jeder zweite Deutsche empfindet es als schwierig, sich regelmäßig mit dem Team auszutauschen (47 Prozent). Interne Firmenchats und regelmäßige Videokonferenzen schaffen hier allerdings Abhilfe.

Tesla-Fahrer würden im Auto gerne Zoom-Videokonferenzen nutzen

Tesla-Fahrzeuge gelten als Computer auf Rädern. Viele Fahrer würden sie auch gerne als Offices auf Rädern nutzen. Unternehmensgründer Elon Musk wird derzeit auf Twitter mit Anfragen überschüttet, wann auf den großen Bildschirmen der Mittelkonsole endlich Zoom-Videokonferenzen laufen. Wie die Website Mashable berichtet, seien mit dem bereits installierten Webbrowser und den Kameras im Fahrerraum die wichtigsten Voraussetzungen schon geschaffen.

Mashable zitiert allerdings auch einen Zoom-Sprecher, demzufolge die Verfügbarkeit des Systems im Infotainment-System eines Autos wohl eher nicht der sicherste Use Case sei. Wahrscheinlich würden die Fahrer irgendwann damit beginnen, das System auch während der Fahrt zu nutzen. Wenn aber der Tesla parke, könne Zoom im Auto irgendwann genauso genutzt werden wie heute Youtube oder Games. Angesichts der gravierenden Sicherheitsprobleme in Zoom darf allerdings bezweifelt werden, dass es demnächst soweit kommt. Elon Musk selbst hatte den Einsatz der Videokonferenz-Software in seinem anderen Unternehmen SpaceX aufgrund der Security-Mängel untersagt.

Dienstag, 21. April

Die Management-Beratung McKinsey fürchtet, dass sich die Arbeitslosenquote in der EU (EU27) und Großbritannien in den kommenden Monaten verdoppeln könnte. Bis zu 59 Millionen Arbeitsplätze könnten demnach verlorengehen, 26 Prozent der Menschen könnten von Lohn- und Arbeitsstundenkürzungen oder Arbeitslosigkeit betroffen sein. Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Analyse "Safeguarding Europe's Livelihoods - Mitigating the Employment Impact of COVID-19".

McKinsey zufolge sind verschiedene Ausbildungsniveaus und Industriesektoren unterschiedlich betroffen. 80 Prozent der bedrohten Arbeitsplätze betreffen demnach Jobs, die keinen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss voraussetzen. Überdurchschnittlich bedroht sollen Tätigkeiten im Kundenservice und der Gastronomie sein. Den Groß- und Einzelhandel treffe die Pandemie besonders hart: Hier seien 14,6 Millionen Jobs bedroht (44 Prozent aller Arbeitsplätze in dieser Branche). Im Hotelgewerbe und der Gastronomie stünden 8,4 Millionen Arbeitsplätze auf der Kippe, heißt es, also fast drei von vier Jobs (74 Prozent). Für Künstler und die Unterhaltungsbranche sieht es ebenfalls nicht gut aus: 1,7 Millionen Arbeitsplätze sind bedroht, jeder zweite.

Deutlich besser dürfte es professionellen Dienstleistern und dem IT-Sektor ergehen. Dort drohten zwölf beziehungsweise acht Prozent der Arbeitsplätze wegzufallen. Die Untersuchung zeigt weiter, dass Beschäftigungsverhältnisse in kleinen Betrieben besonders stark gefährdet sind. Auf Firmen mit weniger als 250 Beschäftigten entfallen zwei Drittel der bedrohten Arbeitsplätze. Zudem sind jüngere Angestellte statistisch stärker betroffen als ältere - schon weil sie in der Minderzahl sind, so dass Entlassungen in dieser Gruppe prozentual stärker ins Gewicht fallen.

Trump stoppt Einwanderung

US-President Donald Trump hat gestern Abend auf Twitter einen Erlass angekündigt, mit dem die Vereinigten Staaten jegliche Einwanderung für einen nicht genannten Zeitraum unterbinden wollen. Er nannte allerdings weder einen Startpunkt oder Zeitraum noch irgendwelche Details zu Ländern, Bevölkerungsgruppen oder betroffene Visa-Arten. Als Gründe führte Trump den Kampf gegen den "unsichtbaren Feind" und den Schutz der Arbeitsplätze seiner "Great American Citizens" an.

Streit um Corona-App PEPP-PT eskaliert

Mit "PEPP-PT" arbeiten verschiedene Forscher an der technischen Grundlage für Corona-Tracing-Apps. Aufgrund von Datenschutzbedenken ist es unter den Beteiligten nun aber zu einem heftigen Streit gekommen. Marcel Salathé, Epidemiloge an der EPFL Lausanne, distanzierte sich von dem Vorhaben, ebenso seine Universitätskollegen und die von der ETH Zürich. Auch das deutsche Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit CISPA und die belgische KU Leuven legten ihre Mitarbeit auf Eis.

ZEIT ONLINE berichtet gar von einem offenen Protestbrief von mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (mehr als 50 davon aus Deutschland), der der Redaktion vorab vorliege. Darin distanzieren sich die Experten von dem mit PEPP-PT eingeschlagenen Weg und warnen vor einer "beispiellosen Überwachung". Apps, mit denen das Coronavirus eingedämmt werden soll, könnten demnach zu Spionen auf den Smartphones der Nutzer werden.

Offenbar sind sich die Betreiber der App uneins über die Architektur der App-Infrastruktur beziehungsweise darüber, wie die anonymen Daten zur Identifizierung einzelner App-Nutzer (IDs) gespeichert werden sollen: zentral auf einem Server, den der Staat oder das Robert-Koch Institut (RKI) betreibt oder dezentral, so dass die Daten vollständig dezentral auf dem jeweiligen Mobilgerät bleiben? Im zweiten Falle würde die Berechnung, ob das via Bluetooth offene Smartphone eines Users in der Nähe eines Infizierten war, auf dem mobilen Endgerät stattfinden. Von dort aus würde auch die Warnung verschickt.

Wie der "Tagesspiegel" berichtet, favorisieren die Hauptinitiatoren von PEPP-PT, Chris Boos, Gründer des KI-Unternehmens arago GmbH, und Thomas Wiegand vom Heinrich-Hertz-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft die zentrale Variante, ebenso das französische KI-Forschungsinstitut INRIA. Andere Vorschläge, darunter das Tracing-Konzept der TU München (contacTUM) und die Initiative DP3T, hinter der sich Marcel Salathé und seine Schweizer Kollegen, sowie CISPA versammeln, sprechen sich für eine dezentrale Lösung aus. Salathé kritisierte im Gespräch mit dem Tagesspiegel die nicht transparente Kommunikation, Ideen würden hinter verschlossenen Türen diskutiert und nicht veröffentlicht.

Hintergrundartikel zum Thema bieten unter anderem Heise, Der Tagesspiegel, Die Zeit und andere.

Montag, 20. April

Vom heutigen Montag an werden die mit der Corona-Krise beschlossenen Einschränkungen teilweise gelockert. Autohäuser, Buchhandlungen und Fahrradhändler öffnen wieder, allerdings unter Einhaltung strenger Hygienepflichten. Verwirrend ist indes die Regelung, wonach Geschäfte mit einer Ladenfläche von bis zu 800 Quadratmetern öffnen dürfen. Für die die Umsetzung sind die Bundesländer zuständig, und die haben hier und in vielen anderen Fragen unterschiedliche Ansichten.

Wer Einkaufen gehen will, sollte einen Mundschutz tragen. Noch handelt es sich allerdings nur um eine dringende Empfehlung, keine Anordnung.
Foto: FamVeld - shutterstock.com

Landesweite Unterschiede gibt es auch bei den Startterminen der Öffnungsmaßnahmen: In Thüringen etwa öffnen die Geschäfte erst am Freitag (24. April), in Berlin und Brandenburg am kommenden Mittwoch. Auch Bayern geht seine eigenen Wege: Bau- und Gartenmärkte öffnen heute ihre Pforten, kleinere Geschäfte und Buchhandlungen sowie Auto- und Fahrradhändler folgen eine Woche später. Nordrhein-Westfalen, von der Corona-Krise hart getroffen, geht dennoch weiter als die anderen Länder und öffnet schon heute auch die großen Möbelhäuser und Babyfachmärkte.

Wer Einkaufen gehen möchte, muss sich an diverse Vorschriften halten. Schutzmasken, Abstandsmarkierungen und Einlasskontrollen werden das Bild in den Geschäften prägen. Oft werden geschultes Personal oder ein privater Sicherheitsdienst dafür sorgen, dass nicht zu viele Personen in einem Geschäft sind und die Abstandsregelungen (mindestens 1,50 Meter) eingehalten werden.

Hilfen ab nächster Woche

Abschlussklassen besuchen die Schulen

Was die Schulen angeht, war die Kultusministerkonferenz von Bund und Ländern damit beauftragt worden, bis zum 29. April Szenarien zu erarbeiten, wie die Schulen vom 4. Mai an wieder schrittweise ihren Betrieb aufnehmen können. Die Bundesländer haben aber teilweise schon damit begonnen, die Abschlussklassen für Prüfungsvorbereitungen und Prüfungen wieder in die Schulen zu lassen. Der Bundeselternrat kritisierte das unkoordinierte Vorgehen der Länder, die Bildungsgewerkschaft GEW warnte vor unzureichenden Hygienebedingungen, zumal kaum Masken zur Verfügung stünden - vor allem nicht für Risikogruppen, darunter viele ältere Lehrer.

Die Entscheidungen, kleine Geschäfte wieder zu öffnen und den Schulbetrieb langsam wieder aufzunehmen, wurden in der Bevölkerung skeptisch aufgenommen. Zur Grafik: Positive Aussagen zur Pandemie waren in der vergangenen Woche um 29 % häufiger als negative, wobei das IMWF 1,7 Millionen Aussagen aus Online-Quellen für sein Stimmungsbarometer herangezogen und mithilfe von KI ausgewertet hat.
Foto: IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung

An Hochschulen sollen ebenfalls Prüfungen stattfinden dürfen. Bibliotheken und Archive öffnen unter strengen Auflagen wieder ihre Pforten. Bei den Kitas gehen die Bundesländer ebenfalls nicht einheitlich vor: Von heute an soll eine Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Experten Vorschläge für eine schrittweise Wiederöffnung machen. Viele Eltern, aber vor allem Alleinerziehende seien derzeit äußerst stark belastet, sagte Familienministerin Franziska Giffey.

Freitag, 17. April

Einen Impfstoff gegen das COVID-19 wird es sobald nicht geben, vielleicht aber ein wirksames Medikament für die Behandlung schwerster Erkrankungen. Der amerikanische Pharmakonzern Gilead Science hat ermutigende Ergebnisse bei ersten Tests seines noch nicht zugelassenen Wirkstoffs "Remdesivir" erzielt. Wie die medizinische Website Statnews berichtet, zeigte sich bei einer Gruppe von Patienten, die mit Remdisivir behandelt worden waren, eine schnelle Wirkung: Fieber und Atemnot gingen zurück. Der Test mit 125 schwer erkrankten Personen wurde in einem Krankenhaus in Chicago durchgeführt. Zwei Menschen starben, alle anderen konnten nach durchschnittlich sechs Tagen geheilt entlassen werden. Momentan laufen weitere Tests in US-Krankenhäusern, ein Bericht von Gilead wird für die nächsten Tage erwartet.

KI beweist: Quarantäne und Social Distancing funktionieren!

Ein Team des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat ein Machine-Learning-Modell für eine präzise Vorhersage der Verbreitung von COVID-19 trainiert. Es zeigt, dass eine zu frühe Aufhebung der Social-Distance-Maßnahmen und Ausgehbeschränkungen fatale Folgen haben würde. Das Team trainierte die KI mit öffentlich zugänglichen Daten über die Ausbreitung des Virus in Wuhan, Italien, den USA und Südkorea. Es berücksichtigte dabei auch, wie die Regierungen mit Quarantäneanordnungen sowie anderen epidemiologischen Maßnahmen umgingen. Zunächst wurde das System mit Daten von Januar bis März 2020 trainiert, dann wurden daraus Vorhersagen für April abgeleitet, die anschließend mit den real verfügbaren Zahlen abgeglichen wurden. Es stellte sich heraus, dass die Maschine in der Lage war, die Kurve in allen Ländern, für die sie Daten hatte, exakt vorherzusagen.

"Unsere Ergebnisse weisen eindeutig darauf hin, dass die Länder, in denen rasche staatliche Interventionen und strenge gesundheitspolitische Maßnahmen für Quarantäne und Isolierung durchgeführt wurden, erfolgreich darin waren, die Ausbreitung der Infektion zu stoppen und eine exponentielle Ausbreitung zu verhindern", schreibt das Team. Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen zurückgehe, würde demnach eine "Lockerung oder Umkehrung der Quarantänemaßnahmen in den USA zum jetzigen Zeitpunkt zu einer exponentiellen Explosion der Zahl der infizierten Fälle führen und damit alle seit Mitte März 2020 durchgeführten Maßnahmen in Frage stellen." Die Forscher glauben den Beweis erbracht zu haben, dass Social Distance und Quarantäne gut funktionieren. Würden sie aber zu früh aufgehoben, wie es in Singapur der Fall gewesen sei, beginne alles wieder von vorne.

Donnerstag, 16. April

Bundeskanzlerin Angela Merkel lockert die Zügel nur langsam, was vielen Wirtschaftsverbänden nicht gefällt.
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Bund und Länder haben sich zum Leidwesen mancher Wirtschaftsverbände auf einen eher vorsichtigen Kurs zurück zur Normalität geeinigt. Die Abstandsvorschriften (1,5 Meter) und die Kontaktbeschränkungen (höchstens eine außerhalb des eigenen Haushalts lebende Person) wurden verlängert. Erste Geschäfte dürfen ab Montag wieder öffnen. Umstritten ist die Regelung, wonach Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern ihre Türen - bei Einhaltung strenger Hygieneregeln - wieder öffnen dürfen, während größere Märkte weiter geschlossen bleiben müssen. Auto- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen können ab Montag unabhängig von ihrer Größe öffnen, Friseure dürfen vom 4. Mai an wieder Kunden empfangen.

Im öffentlichen Nahverkehr sowie beim Einkaufen sollen die Menschen künftig einen Mundschutz tragen - allerdings ist bislang nur von einer "dringenden Empfehlung" die Rede. Smartphone-Apps zur Nachverfolgung von Kontakten gelten als sinnvoll, sollen aber freiwillig zum Einsatz kommen. Bis Ende August wurden zudem Großveranstaltungen untersagt, wobei die Länder definieren sollen, was darunter zu verstehen ist. Gottesdienste bleiben weiter untersagt. Die Politik will mit den teils verärgerten Religionsvertretern darüber sprechen, wie das das weitere Vorgehen aussehen kann. Restaurants, Bars und Kneipen bleiben erst einmal geschlossen.

Schulen öffnen ab 4. Mai - überwiegend

Die Schulen sollen vom 4. Mai an schrittweise wieder öffnen, Vorrang haben dabei die Abschlussklassen und Schüler, bei denen Prüfungen oder ein Schulwechsel anstehen. Bis zum 29. April will die Kultusministerkonferenz einen Plan vorlegen, unter welchen Hygienebedingungen der Unterricht künftig stattfinden kann. Eine Ausnahmeregelung gönnt sich Bayern,, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), denen die WHO unterstellt ist, sagte, dies sei nicht die Zeit, Hilfsorganisationen im Kampf gegen das Virus zu schwächen.

Kritik für die neuen Regelungen gab es vor allem vom Einzelhandelsverband HDE. Es gebe kein "Sachargument" für die 800-Quadratmeter-Regel, Abstands- und Hygieneregeln könnten größere Geschäfte ebenso gut einhalten. Der Handelsverband Textil sprach von einer willkürlichen Einteilung, große Geschäfte würden benachteiligt. Vor allem für Boutiquen und die ohnehin angeschlagenen Warenhäuser sei die Entscheidung problematisch.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag äußerte sich ebenfalls kritisch. DIHK-Präsident Eric Schweitzer vermisst einen klaren Fahrplan, noch seien die Konturen, wohin es gehen soll, zu unscharf. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, kritisierte gegenüber t-online.de, dass der notwendige Ausstieg aus den Einschränkungen nicht systematisch genug vorbereitet werde. Vor allem für Gastronomie und Hotels sei kein Ende der Ausnahmesituation in Sicht.

Trump verärgert mit WHO-Sanktionen die Wissenschaft

Mit der Entscheidung, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für 60 bis 90 Tage nicht mehr finanziell zu unterstützen, hat US-President Donald Trump Wissenschaftler, Mediziner und Gesundheitsorganisationen in aller Welt gegen sich aufgebracht, darunter auch Bill Gates. Trump hatte das schlechte Management und die Kommunikationspolitik der WHO mehrfach heftig kritisiert - und stand damit keineswegs alleine. Die Vereinigten Staaten haben allein 2019 rund 500 Millionen zum Gesamtbudget von sechs Milliarden Dollar bei der WHO beigetragen und sind damit größter Einzelsponsor.

Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), denen die WHO unterstellt ist, sagte, dies sei nicht die Zeit, Hilfsorganisationen im Kampf gegen das Virus zu schwächen. Josep Borrell, in der EU für Außen- und Sicherheitspolitik zuständig, stieß in das gleiche Horn: In Zeiten, in denen die Bekämpfung des Coronavirus weltweit Priorität habe, sei Trumps vorgehen nicht zu rechtfertigen. Andere Kritiker geißelten das "unverantwortliche Vorgehen" des US-Präsidenten und fürchten zudem einen weltweiten Bedeutungsverlust der USA in der Bekämpfung der Krise. Trump war für sein Verharmlosen und spätes Reagieren auf die Coronakrise stark kritisiert worden und hatte in der WHO offenbar einen Sündenbock gefunden.

Wipro traut sich keinen Ausblick zu

Auch in der ITK-Branche beginnt die Pandemie nun erste Spuren zu hinterlassen. Im Laufe der unmittelbar bevorstehenden Ergebnissaison, in der die Unternehmen ihre Quartalsergebnisse präsentieren, dürften sich die Probleme zeigen. So meldete der indische IT-Dienstleister Wipro zwar gute Zahlen für sein Ende März abgelaufenes viertes Finanzquartal, Umsatz und Nettoertrag wuchsen um vier beziehungsweise sechs Prozent. Doch im abgelaufenen Berichtszeitraum seien außerordentliche Erlöseinbußen von 14 bis 16 Millionen Dollar entstanden.

Für das anlaufende erste Quartal im neuen Geschäftsjahr gab das Unternehmen aufgrund der Covid-19-Krise keine Prognose ab. Man könne das Ausmaß der Rückgänge nicht absehen. Die Kunden verlangten nach Cloud- und Sicherheitslösungen sowie nach Virtual-Desktop-Angeboten - alles Bereiche, in denen man gut aufgestellt sei. Dennoch seien Wipros Kunden hart von der Krise getroffen, die IT-Ausgaben würden sinken. Das gelte vor allem für den Handel, das Hotel- und Gastgewerbe, den Luftverkehr, den Energiesektor (Öl und Gas) sowie Maschinenbau- und Automotive-Bereiche.

Google will weniger einstellen und investieren

Vorsicht lässt auch Google walten: Der Internet-Gigant will 2020 "signifikant" weniger neue Mitarbeiter einstellen als ursprünglich beabsichtigt und seine geplanten Investitionen in Rechenzentrumsaufbau und Marketing nach unten korrigieren. 2019 hatte Google 20.000 Mitarbeiter eingestellt, 2020 wollte man eigentlich in einer vergleichbaren Größenordnung anwerben. Auch Microsoft hatte mitgeteilt, vorübergehend das Einstellungsprocedere für "einige Rollen" zu stoppen.

GoPro entlässt jeden fünften Mitarbeiter

arbeiten General Motors (GM)baut 20 Prozent seiner Mitarbeiter ab - über 200 Stellen. In diesem Jahr will man die operativen Ausgaben um 100 Millionen Dollar senken. Gründer und CEO Nicholas Woodman will erstmal auf sein Gehalt verzichten. Das Unternehmen, das mit einem Ausflug in den Drohnenmarkt gescheitert war, arbeitet derzeit daran, den Direktverkauf für seine Kameras anzukurbeln.

Brille aus China misst Körpertemperaturen

Erfolgreicher mit seinen Gadgets ist das chinesische Startup Rokid. Es bietet eine smarte Brille an, die mithilfe von Wärmesensoren in der Lage ist, innerhalb von zwei Minuten die Körpertemperaturen von bis zu 200 Menschen in einem Radius von bis zu drei Metern zu erfassen. Die Brille ist mit einer Qualcomm-CPU, einer 12-Megapixel-Kamera und Augmented-Reality-Features ausgestattet und lässt sich per Sprache steuern, um Live-Bilder und Fotos von Menschen aufzunehmen. Rokid hofft nun im amerikanischen B2B -Markt Fuß zu fassen, wo man Unternehmen, Krankenhäuser und Rechtsorgane unterstützen will, COVID-19-Infizierte aufzuspüren.

Mittwoch, 15. April

Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel heute Nachmittag in einer Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer spricht, dürfte es nicht einfach werden, eine gemeinsame Linie zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise zu finden. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hatte zwar einen Konsens Bundesländer gefordert, vor allem in der Schulpolitik dürfe es keine Alleingänge geben. Doch seine Schulministerin Yvonne Gebauer kündigte schon mal an, die Schulen nach den Osterferien schrittweise wieder zu öffnen - vor allem, um Prüfungen zu ermöglichen. Familienminister Joachim Stamp). Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte

Wissenschaftler empfehlen, Radfahrern und Läufern in einem größeren Sicherheitsabstand als den empfohlenen 1,50 Metern zu folgen.
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Nach einem abgestimmten Vorgehen hört sich das nicht an, und so lehnte der bayerische Landesvater Markus Söder eine Öffnung der Schulen direkt nach den Osterferien gleich einmal ab. Er sei "sehr zurückhaltend bei Schulen", sagte Söder dem ZDF, skeptisch sehe er auch den Vorschlag der Leopoldina, Grundschulen zuerst zu öffnen, weil kleine Kinder sich kaum an Hygienevorschriften halten könnten. "Bei den Abschlussprüfungen, glaube ich, kann man großzügig sein, denn die Schülerinnen und Schüler brauchen ja einen Abschluss auch für den weiteren Berufsweg", sagte Söder in den ARD-Tagesthemen. Hier ließen sich auch Schutzmaßnahmen deutlich besser organisieren. Die Politik solle aber generell auf die Warnungen der Pädagogen vor zu frühen Schulöffnungen hören. Unterdessen will Baden-Württemberg seine Schulen frühestens am 27. April wieder nach und nach öffnen.

Lieber Abstand von Joggern und Radlern halten

Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft ist kein Problem, sagen die Ärzte. Mit genügend Sicherheitsabstand (1,5 Meter) könne nichts passieren. Inzwischen ist laut "Wired" aber eine Diskussion darüber entbrannt, ob diese Social Distance auch für Jogger und Fahrradfahrer ausreicht. Nach vorläufigen Untersuchungen des niederländischen Wissenschaftlers Bert Blocken von der Technischen Universität in Eindhoven führen aerodynamische Effekte dazu, dass - möglicherweise infektiöse - Tröpfchen vor allem im Windschatten eines Läufers oder Radfahrers Überholte und Verfolger noch in einer viel größeren Entfernung erreichen können. Die Wissenschaftler geben keine Empfehlungen zu irgendwelchen Maßnahmen ab, halten ihre Ergebnisse aber doch für so wichtig, dass sie diese veröffentlichen, noch bevor sie bestätigt und in einem der Wissenschaftsmagazine abgedruckt wurden.

Dienstag, 14. April

die Nationale Akademie der Wissenschaften - Leopoldina hat vorgeschlagen (PDF), die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie "allmählich" zu lockern. Es gelte jetzt, Strategien für die Rückkehr in die Normalität zu entwickeln - auch wenn die Eindämmung der Pandemie weiterhin Priorität haben müsse. Anstatt zu stark auf Regeln und Sanktionen zu setzen, sei es besser, die Menschen aufzuklären und ihre intrinsische Motivation zu fördern, sich richtig zu verhalten.

Auf Deutschlands Wissenschafteselite, die sich in der Leopoldina organisiert, hört die Politik.
Foto: Leopoldina

Die Akademie empfiehlt, die Schulen schrittweise wieder zu öffnen und dabei mit den jüngeren Klassen (Grundschulen, Sekundarstufe I) zu beginnen, die auf persönliche Anleitung und Unterstützung stärker angewiesen seien als die älteren Schüler (Sekundarstufe II). Teenager könnten mit digitalem Fernunterricht besser fertigwerden. Kindertagesstätten sollten ihren Betrieb allenfalls eingeschränkt wieder aufnehmen, da kleinere Kinder sich nicht an die gebotenen Distanzregeln halten könnten. An den Universitäten und Hochschulen solle das laufende Semester weitgehend als Home-Learning-Semester zu Ende geführt werden.

Geschäfte, Restaurants und Behörden sollen langsam wieder öffnen

Die Leopoldina rät außerdem, den Einzelhandel und das Gastgewerbe sukzessive wieder zu öffnen, außerdem könne der behördliche Publikumsverkehr langsam wieder anlaufen. Wenn sich die Menschen an Distanz- und Hygieneregeln hielten, könnten auch dienstliche und private Reisen unternommen werden. In bestimmten Bereichen, insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln, müsse das Tragen einer Gesichtsmaske Pflicht werden. Kulturelle und sportliche Veranstaltungen sollten nach und nach wieder ermöglicht werden, viel hänge davon ab, ob eine räumliche Distanz möglich sei. Mit repräsentativen Tests geeigneter Bevölkerungsgruppen sollten Infektions- und Immunitätsstatus in der Bevölkerung erhoben werden. Es gelte, den realen Anteil Infizierter, Erkrankter, Verstorbener und immuner Personen zu ermitteln und Infizierte unter Quarantäne zu stellen.

Digitale Technologien spielen in den Empfehlungen der Wissenschaftler eine zentrale Rolle. So müsse der Prozess der Datenerfassung, Datenaufbereitung, Standardisierung und Integration in prognostische Modelle beschleunigt werden. "Statistische oder mechanistische, dynamische computergestützte Modelle können hierfür auf Basis valider Fallzahlen und anderer relevanter Datenquellen (Mobilität, Demographie, etc.) verlässlichere Kurzzeitprognosen (mit entsprechenden Fehlerbereichen) ermöglichen. So können potentielle Szenarien für längere Zeiträume verglichen werden."

Echtzeitdaten können helfen

Um die Wirkung politischer Maßnahmen zum Beispiel auf Landkreis- oder Bezirksebene zu berechnen, sei es erforderlich, auch Echtzeitdaten in die Modelle einfließen zu lassen. Hierzu gehören nicht nur epidemiologische Daten, sondern auch "populationsaggregierte Daten" bezüglich Mobilität und Kontaktnetzwerken. Traditionelle epidemiologische Melde- und Monitoringsysteme, die heute nur mit erheblicher Zeitverzögerung und lückenhaft Daten lieferten, müssten durch innovativere Methoden aus der digitalen Epidemiologie ergänzt werden.

Den Wissenschaftlern zufolge sind die derzeitigen Ansätze zur digitalen Datenspende nützlich. Auch könnten bundesweite Umfragen per Smartphone-App Daten zum aktuellen Gesundheitszustand der Bevölkerung beziehungsweise zu Krankheitsverläufen liefern. Datenspenden sollten durch breite Medienkampagnen begleitet werden, die ihren gemeinnützigen Charakter vermitteln. Schon existierende oder in der Entwicklung befindliche Projekte dieser Art in der eHealth-Startup-Szene sollten identifiziert und koordiniert werden.

Datenschutzregeln für Ausnahmesituationen anpassen

Angesichts der Erfahrung der derzeitigen Pandemie sollten laut Leopoldina europaweit die Datenschutzregelungen für Ausnahmesituationen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Bürger müssten personalisierte Daten freiwillig bereitstellen können, beispielsweise Bewegungsprofile (GPS-Daten) in Kombination mit Contact-Tracing.

Zoom will Daten nicht mehr über chinesische Server routen

Der populäre Videokonferenz-Dienst Zoom bietet zahlenden Kunden vom 18. April an die Möglichkeit selbst zu entscheiden, über welche weltweiten Rechenzentren ihre Anrufe geroutet werden sollen. Damit reagiert das Unternehmen auf einen kritischen Bericht des Citizen Lab der Universität Toronto, demzufolge Zoom einige Anrufe über Server in China verschlüsselt hat, auch wenn sich die beteiligten Personen nicht in China aufhielten. Zoom-Chef Eric Yuan begründet das damit, dass in der COVID-19-Pandemie in kurzer Zeit sehr viel mehr Serverkapazität benötigt worden sei, weshalb Zoom seine Geofencing-Best-Practices nicht vollständig habe implementieren können.

Zoom-Chef Eric Yuan räumt angesichts der explodierenden Nachfrage Versäumnisse beim Geofencing ein.
Foto: Zoom

In einem Blog-Post schreibt Zoom, zahlende Kunden hätten künftig die Möglichkeit eine Region abzulehnen, sofern es nicht per Default die eigene Region sei. Zoom betreibt Data Centers in Australien, Kanada, China, Europa, Indien, Japan/Hong Kong, Lateinamerika und den USA. Nutzer, die den kostenlosen Service von Zoom benutzen, können über das Daten-Routing nicht selbst entscheiden, ihre Daten werden aber laut Zoom grundsätzlich nicht durch chinesische Rechenzentren geleitet.

Freitag, 10. April

Apple und Google haben einen Schulterschluss angekündigt, um Regierungen und Gesundheitsbehörden weltweit bei der Entwicklung von technischen Werkzeugen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu unterstützen. Vor allem geht es dabei um Apps, mit deren Hilfe Behörden die Kontakte freiwilliger Nutzer via Bluetooth zurückverfolgen und Auswertungen fahren können. Zuerst soll es ab Mai APIs geben, die eine bessere Interoperabilität von iOS- und Android-Geräten ermöglichen sollen, um nationalen Gesundheitsbehörden die Entwicklung von Apps zu erleichtern.

Später wollen die Partner dann eine Bluetooth-basierte Plattform für das Nachvollziehen von Kontakten anbieten. Sie werde stabiler sein als ein API-Ansatz und mehr Personen erlauben teilzunehmen - auf freiwilliger Basis natürlich. Auch könnten Nutzer der Plattformen dann mit einem größeren Ökosystem an einschlägigen Apps in Verbindung treten. Privatsphäre, Transparenz und Zustimmung der Nutzer seien besonders wichtig, die beiden Internet-Giganten wollen eine offene Zusammenarbeit pflegen und Behörden sowie weitere Stakeholder einbeziehen.

Donnerstag, 9. April

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellt eine vorsichtige und schrittweise Locherung der Alltagsbeschränkungen nach Ostern in Aussicht.
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in einem Interview mit dem ". Er rechne angesichts der hohen Dringlichkeit mit einem schnellen Genehmigungsprozess durch die Behörden." eine vorsichtige, schrittweise Rückkehr in den Alltag in Aussicht gestellt. Bei den Infektionen sei ein positiver Trend zu beobachten, der sich aber noch "verstetigen" müsse. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh. Wichtig sei nun, dass sich die Bevölkerung weiter an die Alltagsbeschränkungen halte, insbesondere während der bevorstehenden Ostertage. Auf Partys müsse Deutschland vorerst verzichten.

"Mit entsprechender Vorsicht ist mehr Normalität bald wieder möglich", sagt Spahn, Großveranstaltungen wie Fußballspiele seien davon aber vorerst ausgenommen. Unternehmen und Fabriken müssten die Arbeit für ihre Mitarbeiter und Kunden aber erst einmal sicher organisieren, ehe die Einschränkungen gelockert werden könnten. Hygiene- und Abstandsregeln seien auf längere Sicht einzuhalten. Deutschland zählt aktuell 113.296 COVID-19-Infektionen. 46.300 Patienten sind wieder genesen, 2349 Menschen starben (Stand: 9. April, 9.00 Uhr).

Kein Surface Neo in 2020?

So soll es aussehen, Microsofts Surface Neo - ist ein klappbarer PC mit Windows 10X als Betriebssystem.
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Microsoft wird im Kalenderjahr 2020 wohl keine Windows-10X-Geräte herausbringen können. Das berichtet ZDNet-Reporterin Mary Jo Foley, die sich auf interne Microsoft-Quellen bezieht. Insbesondere die neuen "Surface-Neo"-Geräte, die mit zwei Bildschirmen ausgestattet sein sollen, werden demnach aufgrund von Entwicklungs- und Produktionsstörungen infolge der Corona-Pandemie nicht planmäßig zum Weihnachtsgeschäft verfügbar sein. Laut Foley soll Chief Product Officer Panos Panay einige Mitarbeiter am 8. April darüber informiert haben, dass die Hardwarepartner nicht mehr in der Lage sein würden, die Geräte 2020 herzustellen.

Microsofts erste Priorität liegt demnach nun darauf, Windows 10X auf den gängigen Surface-Modellen (2-in-1 und Clamshell) herauszubringen. Windows 10X (Codenamen: "Windows Lite/Santorini") ist eine Windows-10-Variante, die offiziellen Aussagen nur für die neuen Surface-Modelle mit zwei Screens vorgesehen sein sollte. Foley berichtet aber, dass Microsoft das Betriebssystem auch auf seinen Single-Screen-Modellen zum Laufen bringen wird. Im Januar hatte Microsoft auch Entwickler-Tools für sein Surface-Duo-Smartphone herausgebracht, ein Android-basierendes Gerät mit zwei Displays. Pany hat gestern ein Foto auf Instagram veröffentlicht, das mit einem solchen Surface Duo aufgenommen worden sein soll.

Google verbietet Zoom-Nutzung

Google-Mitarbeiter dürfen den "Zoom Desktop Client" an ihren Arbeitsplätzen nicht mehr nutzen. Er entspreche nicht den Sicherheitsanforderungen von Google und laufe daher nicht länger auf den Desktops im Unternehmen, zitiert Buzzfeed einen Google-Manager (siehe auch unseren Beitrag Videokonferenz-Dienst Zoom im Kreuzfeuer). Stattdessen sollen die Beschäftigten auf das hauseigene, ebenfalls populäre System Google Meet (früher: Hangouts Meet) zurückgreifen. Mitarbeiter, die über Zoom in Kontakt mit ihren Freunden und Familien stehen, sind angehalten, via Web-Browser oder App zuzugreifen.

Mittwoch, 8. April

In ihrem Frühjahrsgutachten gehen die führenden Wirtschaftsinstitutearbeitet derzeit der Medizinstudent Maxim Gleser zusammen mit einem Oberarzt der Medizinischen Hochschule Hannover

Löhne und Einkommen aus selbstständiger Arbeit sollen im laufenden Jahr ebenso wie die privaten Vermögen zurückgehen. Ein beschleunigter Anstieg von Sozialleistungen infolge steigender Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit werde diese Entwicklung aber dämpfen. Dank niedriger Ölpreise sollen die Verbraucherprise nur moderat steigen, um 0,6 Prozent nämlich.

U oder V - das ist hier die Frage

Auch die Management-Beratung McKinsey hat Berechnungen über die Folgen der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft angestellt. Sie schätzen, dass im zweiten Quartal 2020 das BIP um neun bis zwölf Prozent sinken wird. Im gesamten Jahr soll das Minus zwischen bestenfalls vier Prozent und - im Worst Case - neun Prozent liegen. Ob es eine V- oder U-förmige Erholung geben werde, sei noch nicht auszumachen.

Der gegenwärtige Shut-down und die Ausgangsbeschränkungen hätten das Verbrauchervertrauen sinken lassen, weshalb die Nachfrage überall rückläufig sei. Das gelte insbesondere für das Hotel- und Gastgewerbe, den Luftverkehr, Teile des Einzelhandels und den industriellen Sektor, hier besonders für die mittelständisch geprägte metallverarbeitende Industrie. Besser laufe es für den Lebensmittel- und Online-Handel, wobei Kleidung, Elektronik und IT-Endgeräten besonders gefragt seien. Stark in Mitleidenschaft gezogen würden indes große Teile des Gesundheitssektors, beispielsweise Physiotherapie-Praxen, Dentallabore und auch manche Privatkliniken.

Das deutsche Paket zur Stimulierung der heimischen Wirtschaft sei eines der größten weltweit. Dennoch dürften neun von 27 deutsche Industriesektoren im zweiten Quartal mit hohen oder sehr hohen Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben, prophezeit McKinsey.

Dienstag, 7. April

Datenspende-App des RKI steht zum Download bereit!

In Zeiten wie diesen sollten wir einander vertrauen. Auch dem Robert-Koch-Institut.
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Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute die Corona-Datenspende-App für Android und iOS zum Download freigegeben. Sie ist für Fitnessarmbänder und Smartwatches über Informationen zur Corona-Krise erhältlich. Mit der App wollen die Forscher herausfinden, wo und wie schnell sich das Coronavirus (SARS-CoV-2) in Deutschland ausbreitet. Daher wird die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Die Nutzung ist freiwillig, die App unterstützt viele Endgeräten, darunter von Fitbit, Garmin, Polar und Withings/Nokia sowie alle über Google Fit und Apple Health verbundenen Devices.

Das RKI pseudonymisiert die gesammelten Daten, es erhält keine Informationen über die Nutzer. Die App dient auch nicht zur Nachverfolgung der Kontaktpersonen des Anwenders. Die gesammelten Daten sollen zusätzlich zu bereits verwendeten Datenquellen verwendet werden, um Infektionsschwerpunkte in Deutschland besser erkennen zu können. Das RKI erhofft sich davon, Erkenntnisse über die Wirksamkeit der bislang eingeleiteten Maßnahmen zur Coronavirus-Bekämpfung zu erhalten.

Die App wurde vom RKI gemeinsam mit dem E-Health-Unternehmen Thryve und in Absprache mit dem Bundesdatenschutzbeauftragen erstellt. "Bei einer akuten Atemwegserkrankung ändern sich diese Vitalzeichen in den meisten Fällen deutlich", heißt es seitens des Instituts. Deshalb helfe die App auch, typische COVID-19-Symptome zu erkennen.

Boris Johnson, Premierminister Großbritannien, ist infiziert und liegt schwer krank auf der Intensivstation des St. Thomas Hospital in London.
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Boris Johnson liegt auf der Intensivstation

Der am COVID-19-Virus erkrankte britische Premierminister Boris Johnson (55) wurde gestern Abend in die Intensivstation des Londoner St. Thomas Hospital eingeliefert. Nach elftägigem Krankheitsverlauf hatte sich sein Gesundheitszustand gestern Nachmittag deutlich verschlechtert. Da das britische Regierungssystem die Position eines stellvertretenden Premiers nicht vorsieht, hatte Johnson zuvor seinen Außenminister Dominic Raab (46) damit beauftragt, die Geschäfte während seiner Abwesenheit zu führen. Raab gilt als treuer Gefolgsmann, er hatte sich während der heißen Brexit-Phase als Hardliner hervorgetan.

Wie der "Guardian" berichtet, ist die schwangere Lebensgefährtin von Johnson, Carrie Symonds, inzwischen von ihrer Corona-Infektion genesen. Sie soll sich große Sorgen über den Gesundheitszustand Johnsons machen. Johnson habe hartnäckiges Fieber und einen heftigen Husten. Er hänge zwar nicht an einem Beatmungsgerät, ihm werde aber ständig Sauerstoff zugeführt.

Regierungschefs in aller Welt haben dem britischen Premier Genesungswünsche übermitteln lassen, allen voran US-Präsident Donald Trump, Er sagte laut Guardian: "Alle Amerikaner beten für seine Genesung." Er sei ein wirklich guter, ganz besonderer Freund, der Dinge zu Ende bringe und niemals aufgebe. Trump habe zwei Unternehmen aus den USA, die große Erfahrung mit der Corona-Behandlung hätten, gebeten, die englischen Ärzte mit ihren Therapieansätzen zu unterstützen, falls gewünscht.

Google startet COVID-19-Hub

Nachrichten zur Corona-Krise gibt es reichlich, dennoch hat Google sich entschieden, eine Art News-Portal zu bauen und Nachrichten aus zuverlässigen Quellen gebündelt anzubieten. Entstanden ist eine Art "COVID-19 Hub", den Interessenten demnächst auf Google News finden, wenn sie nach Corona oder Covid-19 suchen, oder den sie als iOS- oder Android-App herunterladen können sollen. Google aggregiert und organisiert darin Nachrichten aus weltweiten und lokalen Quellen, die überprüft wurden und als seriös gelten. Nutzer können ihre Region auswählen und sich aussuchen, ob sie sich beispielsweise über Gesundheit, Vorsorge oder wirtschaftliche Zusammenhänge informieren wollen.

Einen Überblick über seriöse Informationen rund um die Corona-Krise will Google mit seinem COVID-19-Hub geben.
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Nach Informationen von "The Next Web" arbeitet Google auch an einem Feature für einen Faktencheck, um Falschinformationen rund um das Virus ausfiltern zu können. Die Funktion sei aber noch in einem Experimentierstadium. Der Coronavirus-Hub ist derzeit als iOS- und Android-App in mehr als 20 Ländern verfügbar, weitere Nationen sollen in Kürze folgen. Google sorgt dafür, dass objektive Informationen aus zuverlässigen Quellen wie dem Robert Koch Institut oder Regierungsbehörden vorne unter den Suchergebnissen auftauchen.

Auf Google Maps lassen sich derweil Restaurants aus der Region finden, die Essen liefern oder eine persönliche Abholung ermöglichen. Unterhalb der Suchleiste wurden dazu die beiden Buttons "Zum Mitnehmen" und "Lieferservice" platziert.

Preis für digitalen Zusammenhalt

Einen Auch viele andere Hersteller und Unternehmen sind momentan bereit, ihre für den "digitalen Zusammenhalt in Zeiten von Corona" vergibt die Initiative Digital für alle im Rahmen ihres ersten Digitaltags am 19. Juni 2020. Dahinter steckt ein Bündnis aus 27 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand. Der Digitaltag, der in diesem Jahr im virtuellen Raum stattfinden soll, vergibt den Sonderpreis ergänzend zum "Preis für digitales Miteinander", der wiederum in den Kategorien "Digitale Teilhabe" und "Digitales Engagement" vergeben werden soll. Jede Kategorie ist mit 10.000 Euro dotiert, so dass insgesamt 30.000 Euro ausgeschüttet werden.

SAS Institute realisiert Dashboard für Krankenhäuser

Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI e. V.) haben mit Unterstützung des Analytics-Spezialisten SAS Institute eine Informations- und Prognoseplattform aufgebaut, die einen Überblick über den Bestand und Bedarf an freien Intensivbetten mit Beatmungsgeräten gibt. Das Informationssystem soll in Echtzeit Transparenz über die Belegung vorhandener Intensivbetten schaffen und zukünftig benötigte Kapazitäten vorhersagen. Behörden und Kliniken sollen in die Lage versetzt werden, ihre Ressourcen frühzeitig an den zu erwartenden Bedarf anpassen zu können. SAS wurde bei der Umsetzung von der Podyna SE unterstützt, einem Spezialisten für Cloud-basierende Individualsoftware. SAS hält für Interessierte auch ein detailliertes Dashboard zur Corona-Krise bereit.

Montag, 6. April

Nachdem der Mangel an Schutzkleidung und Beatmungsgeräten immer offensichtlicher wird und die Regierungen weltweit um die wertvollen Bestände ringen, springen nun immer mehr fachfremde Unternehmen ein. So hat Apple in der vergangenen Woche einen selbstentwickelten Gesichtsschutz an ein Krankenhaus in den USA geliefert und dafür Lob von den Ärzten geerntet. Die Produktion soll jetzt hochgefahren werden. Außerdem hat das Unternehmen aus Zuliefer-, Händler-, Partner- und Kundenkreisen rund 20 Millionen Masken gesammelt, die weltweit gezielt dort verteilt werden sollen, wo der Mangel am größten ist. Apple ist auch in der Produktion von Sichtschutzen aktiv, die derzeit von vielen Unternehmen mit 3D-Druckern hergestellt werden.

Im Volkswagenkonzern sind gleich mehrere Unternehmen in die Produktion von Medizintechnik eingestiegen. Lamborghini produziert Atemschutzmasken und Gesichtsschutzvisiere in Italien. Skoda hat zusammen mit einem Institut der TU Prag ein 3D-Druckverfahren zur Herstellung von besonders sicheren FFP3-Atemschutzmasken entwickelt. Die Masken sind dank eines austauschbaren Filters wiederverwertbar, teilte das Unternehmen mit.

Hierzulande gehören die Textilunternehmen Eterna, Trigema und Mey zu den Firmen, die ihre Produktion kurzerhand umgestellt haben und Textilmasken in unterschiedlichen Schutzklassen nähen. Auch der thüringische Matratzenhersteller Breckle fertigt Hunderttausende Atemmasken, die an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gehen sollen. Sogar der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen stellt Atemschutz her, allerdings in einem chinesischen Werk und nur für die eigenen Mitarbeiter vor Ort.

Die Autobauer produzieren Beatmungsgeräte

Blog Seat werden seit einigen Tagen Beatmungsgeräte gebaut. Dafür wurden 150 Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmensbereichen zusammengezogen, sie fertigen auf der Montagelinie des Seat Leon die Beatmungshilfen. Die mit Unterstützung von Medizintechniker entworfenen Geräte enthalten gut 80 elektronische und mechanische Komponenten, darunter Zahnräder aus dem 3D-Drucker und Getriebewellen. Für den Antrieb sorgt ein umgebauter Scheibenwischermotor.

In den USA arbeiten General Motors (GM), , für ein halbes Jahr Kurzarbeit einzuführen. und Tesla ebenfalls fieberhaft an solchen Geräten. Bei Tesla haben Ingenieure solche Maschinen aus Auto-Zulieferteilen entworfen - weil diese eben verfügbar sind. Das Infotainment-System des Model 3 steuert einen Luftstromverteiler, ein anderes Bauelement dient als Sauerstoffmischkammer und der Touchscreen des Model 3 wird für die Steuerung des Beatmungsgeräts herangezogen. Ford arbeitet unterdessen mit General Electrics (GE) zusammen, um Beatmungsgeräte, aber auch Atemschutzmasken und Gesichtsschutzschilde zu bauen. GM bereitet die Produktion von Beatmungsgeräten in einem Werk im US-Bundesstaat Indiana vor und will ebenfalls 50.000 Gesichtsmasken pro Tag herstellen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen Life Sciences, ebenfalls eine Tochtergesellschaft des Alphabet-Konzerns, entwickelt derzeit eine Website, die Bürgern helfen soll, anhand ihrer Symptome herauszufinden, ob ein Test auf das Coronavirus nötig ist. Das System soll auch Anlaufstellen für Virus-Teststationen nennen. Das Projekt soll zunächst in der Bay Area an den Start gehen. Derzeit sind die Hinweise über den Startzeitpunkt wiedersprüchlich. Zudem zeigten sich Repräsentanten von Google verärgert darüber, dass

5G ist NICHT für die Pandemie verantwortlich!

In Zeiten des Ausnahmezustands finden Verschwörungstheoretiker viel Zulauf. In England warnte nun Gesundheitsminister Michael Gove davor, den Gerüchten zu glauben, wonach der neue Mobilfunkstandard 5G verantwortlich für den COVID-19-Ausbruch sei. Zuvor hatten Vandalen im englischen Städtchen Blightly versucht, Mobilfunkmasten zu demolieren, weil sie die Emission von Funkstrahlen stoppen wollten, die angeblich für das Virus verantwortlich sei. Gove bezeichnete die Gerüchte als "gefährlichen Unsinn" und bat Professor Stephen Powis, den medizinischen Direktor der Gesundheitsbehörde NHS, klarzustellen, was davon zu halten sei. Der zeigte sich sehr verärgert, sprach von der "gefährlichsten Art von Fake News". Die Mobilfunkmasten seien elementar, um die Kommunikation zwischen Pflegepersonal, den isolierten Menschen sowie zu den Patienten in Quarantäne, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aufrechtzuerhalten.

Freitag, 3. April

Der ehemalige NSA-Hacker und IT-Sicherheitsspezialist Patrick Wardle hat zwei besonders gefährliche Sicherheitslücken (Zero-Day-Exploits) in der in diesen Tagen so beliebten Videoconferencing-Software Zoom entdeckt. Hacker können darüber theoretisch uneingeschränkt auf Mac-Rechner von Nutzern zugreifen. TechCrunch berichtet, dass Angreifer Code auf Endgeräte einschleusen und Kamera sowie Mikrofon unter Kontrolle bringen könnten. Wardle hat die Exploits in seinem Blog veröffentlicht, ohne eine Lösung für die Fehler anzubieten. Es ist also nicht auszuschließen, dass die Fehler bereits ausgenutzt wurden.

Zuvor hatten zwei Hacker bereits einen Bug gefunden, über den Eindringlinge Windows-Paßwörter stehlen können (siehe Tweet). Ein Blog-Beitrag von Firmenchef Eric Yua zeigt, dass Zoom von dem Ansturm der weltweiten Nutzer offenbar komplett überrollt wurde und nun mit großem Eifer daran arbeitet, die Plattform abzusichern.

Derweil hat der Security-Experte Trent Lo zusammen mit Mitgliedern des SecKC in Kansas City ein Programm namens "zWarDial" entwickelt, das automatisch neun-bis elfstellige Zoom-Konferenz-IDs im Netz aufspürt. Es soll pro Stunde rund 100 Zoom-Sitzungs-IDs scannen und Informationen über diese Konferenzen sammeln, berichtet der Sicherheitsexperten Brian Krebs. Das Tool extrahiert den Zoom-Link eines Meetings, Datum und Uhrzeit, den Organisator des Meetings und dessen Thema.

Explosion der Cyberattacken mit Corona-Bezug

Cyberattacken, die von der Corona-Angst profitieren wollen, nehmen derzeit stark zu, während andere Formen von Angriffen rückläufig sind. Das berichtet der IT-Sicherheitsspezialist Checkpoint. Von Januar bis März 2020 seien die Vorfälle in den Firmennetzen weltweit Monat für Monat um durchschnittlich 17 Prozent zurückgegangen. Doch allein in der zweiten Märzhälfte seien Cyberattacken mit Corona-Bezug von ein paar hundert auf über 5000 pro Tag angestiegen.

Checkpoint zählt in diese Kategorie Angriffe, in die Websites mit dem Domain-Inhalt "Corona" oder "Covid" verwickelt sind oder in denen Dateien und E-Mails mit Corona-Bezug auftauchen. 84 Prozent der Angriffe nutzen Phishing-Websites. Checkpoint hat in der zweiten Märzhälfte 30.103 neue Domains mit Corona-Bezug registriert, von denen 0,4 Prozent (131) als gefährlich gelten und "unter Beobachtung" stehen. Seite Jahresbeginn wurden insgesamt 51.000 Corona-Domains angemeldet. Das Unternehmen warnt ausdrücklich vor Angreifern, die E-Mails im Namen von Netflix versenden und so an die persönlichen (Zugangs-)Daten der User gelangen wollen.

Donnerstag, 2. April

Bei der Ignite 2019 war für Microsoft-CEO Satya Nadella die Welt noch in Ordnung. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie soll diese Veranstaltung nun ebenso wie einige andere im Web stattfinden.
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Microsoft wird alle internen und externen Veranstaltungen für dieses Jahr als Digitalkonferenzen ausliefern. Man werde mit neuen Plattformen experimentieren, um Partnern, Kunden und Entwicklern "Digital-First-Erfahrungen" in höchster Qualität zu bieten, teilte eine Microsoft-Sprecher gegenüber "ZDNetCheckpoint zählt in diese Kategorie Angriffe, in die Websites mit dem Domain-Inhalt "Corona" oder "Covid" verwickelt sind oder in denen Dateien und E-Mails mit Corona-Bezug auftauchen. 84 Prozent der Angriffe nutzen Phishing-Websites. Checkpoint hat in der zweiten Märzhälfte 30.103 neue Domains mit Corona-Bezug registriert, von denen 0,4 Prozent (131) als gefährlich gelten und "unter Beobachtung" stehen. Seite Jahresbeginn wurden insgesamt 51.000 Corona-Domains angemeldet. Das Unternehmen warnt ausdrücklich vor Angreifern, die E-Mails im Namen von Netflix versenden und so an die persönlichen (Zugangs-)Daten der User gelangen wollen.

Vom Juli bis zum Dezember 2020 läuft die erste Hälfte des Fiskaljahres 2021 von Microsoft, noch nicht entschieden sei, wie der Konzern im ersten Halbjahr 2021 verfahren will. Zu den in Richtung Digital umgeleiteten Konferenzen gehören die Ignite, die im September 2020 in New Orleans stattfinden sollte, sowie die bereits vorher ins Web verschobenen Konferenzen MVP Summit, Build 2020 und Inspire 2020. Zuvor hatten Google und Facebook ihre Entwicklerkonferenzen I/O beziehungsweise F8 abgesagt.

Endgeräte werden knapp

Laut ". Man möchte die Netzinfrastruktur in diesen Zeiten nicht unnötig belasten, hieß es. Sicherheits-Updates soll es aber weiterhin geben. Unterdessen steht die EU-Kommission in " führen Homeoffice und Home-Schooling zu Versorgungsengpässen bei PCs und Notebooks. Das Magazin bezieht sich auf den Distributor Ingram Micro, der Lieferverzögerungen aus Asien von sechs bis acht Wochen registriere. Bei Displays sei die Gefahr geringer, da in Europa hohe Lagerbestände vorhanden seien. Durch die Corona-Pandemie wurden die weltweiten Lieferketten beeinträchtigt, gleichzeitig stieg durch die Verbannung vieler Mitarbeiter in die Homeoffices die Nachfrage stark an. Eine Sprecherin von MediaMarkt und Saturn sagte dem Spiegel, auch Webcams, Speichermedien, Tintenpatronen und sonstiges Equipment würden derzeit in Massen verkauft.

Übersicht: Hilfen für Startups

ITK-Startups, bei denen das Geld ohnehin knapp ist, brauchen in der Corona-Krise Unterstützung. Der ITK-Verband Bitkom hilft.
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Kurzarbeitergeld, Steuerstundungen, Bürgschaften, Sofortprogramme & Co. - auf der Website Getstarted hat der ITK-Branchenverband Bitkom eine Übersicht veröffentlicht, wo Startups Hilfe bekommen können, wenn sie durch die Corona-Krise in Liquiditätsengpässe laufen. Dort ist zu lesen, welche Besonderheiten in den Bundesländern zu beachten sind, welche KfW-Kredite sich für Startups eignen, was es mit den Bürgschaften der Länder auf sich hat, wem der Wirtschaftsstabilitätsfonds nützt und unter welchen Voraussetzungen ein Anspruch auf einen Zuschuss aus dem Corona-Soforthilfeprogramm besteht. Der Bitkom hat ebenfalls eine . Zuvor hatten Google und Facebook ihre Entwicklerkonferenzen publiziert.

Engpass VPN: Cisco zieht beim Homeoffice alle Register

Auch großen ITK-Konzernen fällt der Umstieg auf eine konzernweite Homeoffice-Regelung nicht leicht, wie das Beispiel Cisco zeigt. Bailey Szeto, Vice President Customer & Seller, sagte anlässlich einer digitalen Live-Konferenz in der Region Asien-Pazifik und Japan, dass Cisco vom 16. März an, als eine verbindliche Homeoffice-Regelung für alle Beschäftigten eingeführt wurde, mit einigen Herausforderungen zu kämpfen hatte. "Wir mussten das für 140.000 Mitarbeiter und Partner umsetzen, das bedeutete, dass wir 130.000 Endgeräte und 55.000 beruflich genutzte Privatgeräte (ByoD) in 498 Büros in 94 Ländern vorbereiten mussten", zitiert "The Register" den Manager.

Die vorhandenen Systeme seien nicht darauf vorbereitet gewesen, mit den ganzen Mitarbeitern im Homeoffice fertig zu werden. Szeto führte nicht im Detail aus, wie die technischen Probleme in den Rechenzentren und an den Arbeitsplätzen konkret aussahen, doch er sagte, dass vor allem Engpässe bei den lokalen VPN-Kapazitäten Sicherheitsfragen aufgeworfen hätten. "Manchmal ist es unmöglich, genügend Ressourcen an einem bestimmten Ort aufzubauen. Dann nutzen wir den Vorteil unserer weltweiten Ausrichtung und stellen Verbindungen zu anderen VPN-Ressourcen her." Auch habe sich Split-Tunneling als nützlich erwiesen. Die Technik sorgt dafür, dass nur der hochsensible Datenverkehr über ein VPN läuft, während die restlichen Daten über das öffentliche Internet transportiert werden.

Auch habe Cisco solche Webseiten identifiziert, die sicher ohne VPN zugegriffen werden könnten - allen voran die der großen SaaS-Provider. So seien Ressourcen für den sensibleren Traffic freigeworden. Wenn Cisco-Mitarbeiter Webex-Konferenzen nutzen oder mit Microsoft Office 365 arbeiten, dann müssen sie laut Szeto nicht den ganzen Tag die VPNs beanspruchen. Diese Cloud-Lösungen seien von sich aus sicher genug. In einem wöchentlichen Meeting für alle Mitarbeiter hat auch CEO Chuck Robbins auf die neuen IT-Nutzungsregeln hingewiesen.

Mittwoch, 1. April

Der Geschäftsführer von Arago, Chris Boos, gehört zum Kreis derer, die Pepp-PT entworfen haben.
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Mit Pepp-PT (Pan European Privacy Protecting Proximity Tracing) haben 130 Wissenschaftler aus europäischen Unternehmen und Institutionen den Prototypen einer Tracking-App entwickelt, die einen anderen, datenschutzfreundlicheren Ansatz verfolgt als die Pendants mancher asiatischer Staaten. Nutzer können sich Apps, die auf diesem Plattformansatz basieren, demnächst auf ihre Phones laden. Bei aktivierter Bluetooth-Funktion schlagen solche Apps Alarm, wenn deren Nutzer sich in der Nähe einer erwiesenermaßen positiv getesteten Corona-infizierten Person aufgehalten hat, die das Pepp-PT-System ebenfalls nutzt.

Dabei wird nicht sichtbar, wer die infizierte Person ist und wann oder wo der Kontakt stattgefunden hat. Ziel ist es, Menschen davor zu warnen, wenn der Abstand zu einer Risikoperson unterschritten wird. Im Gespräch mit dem ". Man möchte die Netzinfrastruktur in diesen Zeiten nicht unnötig belasten, hieß es. Sicherheits-Updates soll es aber weiterhin geben. Unterdessen steht die EU-Kommission in " sprechen die Entwickler von einer "Referenzimplementierung", der Quellcode der App soll ebenso wie das Backend sowie die Rumpfversion einer App zur Verfügung gestellt werden. Länder oder Start-ups können darauf aufsetzend eigene Apps entwickeln.

Achim Berg, Präsident des ITK-Branchenverbands Bitkom, rief die Bürger auf, die Pepp-PT-App flächendeckend zu nutzen, sobald sie verfügbar ist. Man könne damit leicht nachzuvollziehen, ob man mit Infizierten in Kontakt gekommen ist, die noch keine Symptome gezeigt haben aber bereits ansteckend sind. "Sobald ein solcher Kontakt festgestellt wird, können die Betroffenen benachrichtigt werden, um sich testen zu lassen, sich umgehend vorsorglich in Quarantäne zu begeben und jegliche Kontakte zu unterbinden. Genau das ist jetzt nötig, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, und das kann auch vollständig unter Wahrung der Privatsphäre geschehen."

MS-Teams-Anrufe aus Slack heraus möglich

Anwender der Collaboration-Software Slack können jetzt über die neue "Microsoft Teams Calls App" Nutzer des Konkurrenzprodukts Microsoft-Teams anrufen und sich in Videokonferenzen einwählen. Auch mit Zoom, Cisco Jabber, Dialpad, Webex und RingCentral wurde Slack integriert. Slack zählt mittlerweile rund 13 Millionen aktive Nutzer, Microsoft Teams bringt es sogar auf 44 Millionen täglich aktive User.

Westaustralien will Bürger überwachen

Dass ein Staat auch seine autoritäre Seite zeigen kann, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, demnonstriert gerade In Down Under der Bundesstaat Westaustralien. Wie "The Register" berichtet, hat sich das Land selbst das Recht erteilt, Beobachtungssysteme in den Wohnungen von Menschen zu installieren, die unter Quarantäne stehen. Ebenso können dort Personen gezwungen werden, Tracking-Armbänder oder sonstige Gadgets mit sich zu führen, damit ihr Bewegungsradius überwacht werden kann.

Das Gesetz "Emergency Management Amendment (COVID-19 Response) Bill 2020 (PDF)" wurde gestern in einer kurzen Parlamentsdebatte verabschiedet. Der "Staatliche Koordinator für Notfälle" darf jetzt Bürger anweisen, ein staatlich geprüftes elektronisches Überwachungsgerät bei sich zu tragen oder in Wohnung oder Büro zu installieren. Wer versucht, solche Geräte zu beschädigen oder auszutricksen, muss mit Geld- oder sogar Gefängnisstrafen rechnen.

Kostenlose Softwareangebote von Cherwell

Immer wieder bieten IT-Hersteller aus Anlass der Corona-Krise bestimmte Produkte vergünstigt oder - vorübergehend - kostenlos an. Jetzt hat sich auch der Enterprise-Service-Management-Spezialist Cherwell zum Kreis dieser Anbieter gesellt. Neue mApps werden auf dem hauseigenen Marketplace zum kostenlosen Download angeboten,Dienstag, 17. März

Risiko-Management-Framework für Corona-Besonderheiten

Der israelische SaaS-Cybersecurity-Spezialist CyGov hat seine proprietäre Risiko-Management-Plattform geöffnet und eine auf dem NIST-800-64-Framework basierende Plattform geschaffen, die auf die neuen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie eingeht. Oft würden Mitarbeiter im Homeoffice Systeme und Daten unbeabsichtigt kompromittieren. Sie nutzten unsichere Geräte und Anwendungen, was eine Bedrohung für das gesamte Unternehmen darstelle. Das neue Framework helfe, die durch die Pandemie entstandenen Risiken besser zu überwachen. CyGov bietet seine Plattform kostenlos an. Außerdem unterhält das Unternehmen eine Corona-Taskforce, die Unternehmen mit einem News Feed über neue Bedrohungen und Vorfälle auf dem Laufenden hält.

Kostenloser Phishing-Guide

Generell ist es in diesen Tagen keine schlechte Idee, alle Mitarbeiter in Sachen IT-Sicherheit und Phishing auf dem Laufenden zu halten und zu schulen. Kostenlose Hilfe kommt vom Münchner Cloud-Services-Anbieter Retarus, das den "Anti-Phishing-Guide" herausgebracht hat. Erklärt wird beispielsweise der neue Trend "Chefbetrug" (CxO Fraud): Angreifer geben sich als Vorgesetzte aus und versuchen, mit dem Verweis auf hohe Dringlichkeit und Vertraulichkeit, von Mitarbeitern vertrauliche Informationen zu ergaunern odert sie zur Transaktion von Firmengeldern zu veranlassen.

Touren-Management für kleinere Logistiker

Aus Potsdam kommt eine Lösung für das Touren-Management, die jetzt ebenfalls für drei Monate kostenlos zu haben ist. Aufgrund der schwierigen Situation an vielen Grenzen ist der Warentransport zu einem Unsicherheitsfaktor geworden, weshalb das Startup Synfioo seinen OnTime Navigator empfiehlt. Er ermöglicht das Abrufen von ETA-Prognosen (Estimated Time of Arrival) sowie von Bewegungs- und Störungsdaten. Außerdem ist eine detaillierte Kartenansicht im Lieferumfang, die das Visualisieren des Status Quo in Echtzeit ermöglicht. Auch kleinere Fuhrunternehmen können mit den Versendern und Empfängern der Waren Daten zum Transportverlauf teilen.

Dienstag, 31. März

IBM hat mehrere Initiativen zur Bewältigung der COVID-19-Krise gestartet. So soll die Call for Code Global Challenge, die sich bislang vor allem mit Lösungen rund um den Klimawandel befasste, nun auch als Plattform dienen, auf der Entwickler aus der ganzen Welt gemeinsam Lösungen für die Corona-Krise erarbeiten sollen. Die drei Hauptbereiche umfassen die Krisenkommunikation während eines Notfalls, Möglichkeiten zur Verbesserung des Fernlernens sowie Vorschläge, wie man kooperative lokale Gemeinschaften unterstützen kann.

IBM stellt Kunden derzeit ausgewählte Cloud-, Watson- und Security-Services für 90 Tage kostenlos zur Verfügung. Wissenschafter auf der ganzen Welt können außerdem Zugang zu Hochleistungs-Computing-Systemen des neu gegründeten "COVID-19-High-Performance Computing Consortium" beantragen. Es umfasst aktuell 16 Supercomputing-Systeme mit einer Rechenpower von 330 Petaflops. Damit können Berechnungen und Simulationen der Epidemiologie oder Bioinformatik, die auf traditionellen Plattformen Monate oder Jahre dauern würden, in kurzer Zeit durchgeführt werden. Mehr Informationen zu allen Angeboten finden Sie hier.

Der Einbruch der Wirtschaft hat auch vor der ITK-Branche nicht halt gemacht.
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In der Digitalbranche ist die Stimmung im Lauf der vergangenen Wochen stark gesunken. Wie der ITK-Branchenverband Bitkom zusammen mit dem ifo Institut mitteilt, verzeichnete jedes dritte Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche im März einen Nachfragerückgang. 55 Prozent stellen negative Folgen der Corona-Krise fest, 42 Prozent können bislang keine Eintrübungen in ihren Geschäften feststellen. Drei Prozent freuen sich sogar über einen positiven Effekt.

Der Digitalindex von Bitkom und ifo, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartung errechnet, notiert aktuell noch bei 0,6 Punkten. Im Februar stand er bei 24,6 Punkten. Damit wurde der niedrigste Wert seit der Finanzkrise im Jahr 2009 erreicht. Wie sind die Erwartungen für die nächsten Monate? Die Mehrheit rechnet von April bis September 2020 mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage. Allerdings wird die aktuelle Geschäftslage überwiegend positiv eingeschätzt, auch wenn sie unter den Februar-Wert gesunken ist.

ITK ist Stabilitätsanker der Wirtschaft

Bitkom-Präsident Achim Berg stellte fest, dass die ITK-Branche ihre Situation derzeit besser beurteile als die Wirtschaft insgesamt. Aber die Krise wirke sich nun auch in diesem Markt auf die Auftragslage aus, die Stimmung werde schlechter. Dennoch sei die ITK der "Stabilitätsanker", sie halte "in Zeiten von Ausgangssperren, Kontaktverboten und Produktionsstopps die Reste des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens aufrecht".

Ein Blick auf die derzeitige Stimmung in der deutschen Gesamtwirtschaft gibt dem Bitkom-Präsidenten recht: Der ifo-Geschäftsklima-Index drehte im März ins Minus und stürzte auf -11,8 Punkte ab. Damit haben sich die Erwartungen so stark eingetrübt wie niemals zuvor. Am härtesten trifft es derzeit die Branchen Tourismus, Gastgewerbe und Industrie.

Österreich beginnt mit Maskenpflicht

In Österreich wird es voraussichtlich ab Mittwoch (1. April) Pficht, Mund- und Nasenschutz zunächst beim Einkaufen zu tragen. Die Supermärkte sollen die Verteilung der Atemmasken übernehmen. Masken sollen künftig aber icht nur beim Shopping, sondern überall in der Öffentlichkeit getragen werden.

Chinesische Wissenschaftler kritisieren schon länger, dass Europa und die USA auf Schutzmasken verzichten, obwohl das COVID-19-Virus per Tröpfcheninfektion übertragen wird. George Gao, Generaldirektor des Chinese Center for Disease Control and Prevention (CDC) und einer der Entdecker von SARS-CoV-2, sagte in einem Interview mit "Science": "Der große Fehler, den Europa und die USA machen, ist meiner Meinung nach, dass die Menschen keine Masken tragen müssen. Das Virus wird durch Tröpfchen und engen Kontakt übertragen. Tröpfchen spielen eine wichtige Rolle, und wenn Menschen sprechen, dann kommen immer Tröpfchen aus dem Mund. Viele Menschen sind infiziert, ohne Symptome zu zeigen. Würden sie Masken tragen, könnte das dazu beitragen, dass Tröpfchen mit dem Corona-Virus nicht mehr entweichen und andere infizieren können." Einen lesenswerten Beitrag zum Thema Maskenschutz finden Sie bei "Wired".

Montag, 30. März

Der amerikanische Medizintechnik-Hersteller Abbott hat bei der Entwicklung eines COVID-19-Schnelltests offenbar einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Innerhalb von fünf bis 13 Minuten lasse sich mit einem handlichen Set feststellen, ob eine Probe mit Sars-CoV-2 infiziert sei. Der Test wurde von der Food and Drug Administration (FDA) im Rahmen eines Dringlichkeitsverfahrens zugelassen. Abbott will nun mit 50.000 Tests täglich starten und die Produktion schnell hochfahren.

"The Verge" berichtet unter dem Namen "MIT E-Vent" entwickelt, das nun als Open-Source-Blaupause zum Nachbau bereitsteht. Anders als die teuren Beatmungsgeräte in Krankenhäusern handelt es sich hier um einen manuell betriebenen Apparat, der ursprünglich für den Einsatz in abgelegenen Regionen und in Entwicklungsländern vorgesehen war. Das Gerät ist nur für den absoluten Notfall gedacht. Derzeit prüft die FDA den Einsatz. Die Studenten haben den alten Entwurf ein wenig modifiziert, um einen einfachen Nachbau und Betrieb zu gewährleisten.

Ein Studententeam des Massachusetts Institute of Techgnology (MIT) hat schon vor zehn Jahren ein einfaches, rudimentäres Beatmungsgerät unter dem Namen "MIT E-Vent" entwickelt, das nun als Open-Source-Blaupause zum Nachbau bereitsteht. Anders als die teuren Beatmungsgeräte in Krankenhäusern handelt es sich hier um einen manuell betriebenen Apparat, der ursprünglich für den Einsatz in abgelegenen Regionen und in Entwicklungsländern vorgesehen war. Das Gerät ist nur für den absoluten Notfall gedacht. Derzeit prüft die FDA den Einsatz. Die Studenten haben den alten Entwurf ein wenig modifiziert, um einen einfachen Nachbau und Betrieb zu gewährleisten.

IBMs Supercomputer Summit wird derzeit vom US Department of Energy zweckentfremdet. Der Numbercruncher soll chemische Komponenten identifizieren, die das Coronavirus stoppen könnten. Die Rechenpower wird konkret dazu genutzt, ein spezifisches Protein namens Spike anzugreifen, das an der Oberfläche des Viruspartikels sitzt und die Verbindung mit menschlichen Zellen ermöglicht. Der Bolide hat bereits Simulationen mit mehr als 8000 Komponenten durchgeführt, um ein Molekül zu finden, das Spike lahmlegt. Erste Ergebnisse zeigen, dass 77 Komponenten dazu imstande sein könnten. Das ist aber nur der Anfang, ausführliche klinische Studien müssten Aufschluss darüber geben, ob die jeweiligen Substanzen auch in eine verträglichen Art und Weise verabreicht werden können.

ifo erwartet Kurzarbeit-Welle

Die Corona-Krise könnte jeden zehnten Mittelständler in die Insolvenz führten. Das sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er bezog sich dabei auf eine noch nicht veröffentlichte Sonderauswertung einer Umfrage unter 15.000 Unternehmen. Im Reise- und Gastgewerbe seien bis zu 40 Prozent der Betriebe bedroht.

Getty Museum lädt ein, kreativ zu werden

Wie wär's mit etwas Kreativität? In den USA hat das J. Paul Getty Museum in Los Angeles die Menschen eingeladen, kreativ zu werden. Sie wurden aufgefordert, ihr Lieblingskunstwerk mit nur drei Handgriffen nachzubilden und das Ergebnis als Foto hochzuladen. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.

Freitag, 27. März

COVID-19 verlangt auch von den Vertretern der Share Economy Opfer.
Foto: Andrii Vodolazhskyi - shutterstock.com

Die weltweit meisten Corona-Infizierten gibt es nun in den USA. Die Johns Hopkins Universität zählt aktuell 86.012 Erkrankte in den Staaten, 1301 Menschen starben. Am schlimmsten ist die Lage in New York, wo inzwischen rund 38.000 Einwohner unter dem COVID-19-Virus leiden. US-Präsident Donald Trump verfolgt nun die Strategie, einzelne Regionen in unterschiedliche Risikoklassen zu unterteilen, wo dann individuell entschieden werden kann, ob Quarantäne verordnet oder die Einschränkungen wieder gelockert werden sollen. In Deutschland sind momentan 49.344 Menschen vom Virus betroffen (304 Tote, Stand 27.3., 16.51 Uhr).

Die Sharing Economy leidet

Nach Lime und Bird/Circ stellt nun auch der E-Tretroller-Anbieter VOI seine Dienste vorübergehend ein. Die E-Scooter werden kaum noch genutzt, nachdem die Menschen auf Geschäftsreisen, Kneipenbesuche oder Ausflüge aller Art (zwangsläufig) verzichten. Unterdessen brechen auch Carsharing-Anbietern wie ShareNow oder Flinkster die Geschäfte weg. Alle Anbieter von Mobiltätsangeboten versichern derzeit, dass sie ihre Flotten nach strengsten Hygienekriterien reinigen.

Trotz der Krise bemühen sich die Fahrdienst-Unternehmen Uber und Lyft um Zuversicht, was in den vergangenen Tagen bei den Aktionären gut ankam. Uber-CEO Dara Khosrowshahi betonte die gute Liquidität des Unternehmens und die starke Positionierung im Markt. Er räumte aber ein, dass viele Fahrer eine schlimme Zeit durchmachten, weshalb man nun eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für Fahrer ankündige. Die Buchungen in stark betroffenen Märkten wie Seattle seien im Vergleich zum Vorjahr um 60 bis 70 Prozent zurückgegangen.

Der 2014 von Google übernommene KI-Spezialist kündigte CEO Brian Chesky in einem Twitter-Post an, er wolle 100.000 Unterkünfte für Helfer in der Corona-Krise zur Verfügung stellen. Gesundheitsdienstleister und Ersthelfern müssten nahe bei ihren Patienten sein, dabei aber einen sicheren Abstand zu ihren Familien halten. Mit kostenlos bereitgestelltem Wohnraum wolle Airbnb dabei helfen.

Die Schul-Cloud des HPI ist für alle da

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek öffnet die vom Bund geförderte Schul-Cloud und empfiehlt den Ländern, Gelder aus dem DigitalPakt Schule abzurufen.
Foto: BMBF / Laurence Chaperon

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) steht nun allen Schulen offen, die in ihrem Bundesland noch kein eigenes Cloud-Angebot nutzen können. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sagte, es müssten alle Ressourcen mobilisiert werden, damit der Unterricht in diesen schwierigen Zeiten zumindest teilweise stattfinden könne. Die Schul-Cloud wurde vom Bund ins Leben gerufen und vom , er wolle 100.000 Unterkünfte für Helfer in der Corona-Krise zur Verfügung stellen. Gesundheitsdienstleister und Ersthelfern müssten nahe bei ihren Patienten sein, dabei aber einen sicheren Abstand zu ihren Familien halten. Mit kostenlos bereitgestelltem Wohnraum wolle Airbnb dabei helfen. umgesetzt. Der Ministerin zufolge hat sie sich als digitale Lerninfrastruktur gut etabliert. Sie wird bereits von vielen Gymnasien genutzt, die einen Schwerpunkt auf die sogenannten MINT-Fächer legen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Als künftige Landeslösung wird die Schul-Cloud schon in den Ländern Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen ausprobiert, jetzt kommt Sachsen-Anhalt noch hinzu. Die Schülerinnen und Schüler können dort gemeinsam Unterrichtsmaterial bearbeiten, Lehrkräfte können naturwissenschaftliche Experimente einstellen sowie auf Bildungsmaterialien zugreifen, die von den Lernenden dann beliebig oft abgerufen werden können.

Karlicek betont, die Zuständigkeit der Länder für die Schulen und damit auch für digitale Lehrinhalte solle "selbstredend" nicht in Frage gestellt werden. Es geht um Soforthilfen für Schulen "in einer nie dagewesenen und bislang kaum vorstellbaren Notlage". Deshalb sei das Angebot auch auf die Dauer der Krise beschränkt. Der Bund wolle sein Möglichstes tun, um die Lehrerinnen und Lehrer in der aktuellen Herausforderung zu unterstützen und ebenso den Schülerinnen und Schülern zu helfen. Auch könne die Cloud nur eine Ergänzung zum Präsenzunterricht sein. Karlicek forderte die Bundesländer zudem auf, Mittel aus dem DigitalPakt Schule abzurufen.

Apple verwöhnt Mac-Anwender

Apple verhilft seinen Kunden zu Ablenkung in schweren Zeiten: Sie können die Videoschnitt-Software "Final Cut Pro X" und die Software für Audioproduktion "Logic Pro X" 90 Tage lang kostenlosDonnerstag, 26. März

Donnerstag, 26. März

Warum nicht mal im neuen Streaming-Kanal von Disney stöbern? Das Angebot ist derzeit noch kostenlos und wird mit einer reduzierten Datenrate gestreamt.
Foto: Photo Hall - shutterstock.com

In Deutschland erhöht sich die Zahl der COVID-19-Infektionen derzeit in größeren Sprüngen. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge haben sich mittlerweile mehr als 36.500 Menschen angesteckt, was eine Steigerung um knapp 5000 Fälle innerhalb von 24 Stunden bedeutet. Laut RKI sind bisher hierzulande rund 200 Menschen an dem Virus gestorben. Die Johns Hopkins University, die etwas anders zählt, kommt auf 37.323 Infektionen und 206 Todesfälle in Deutschland.

Bosch entwickelt Schnelltest

Mit dem Schnelltest "Vivalytic" will die Bosch Healthcare Solutions GmbH eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in weniger als zweieinhalb Stunden erkennen. Außerdem könne der Test direkt am Ort der klinischen Behandlung durchgeführt werden, teilt das Unternehmen mit. Momentan müssen Patienten bei Tests mit Wartezeiten von ein bis zwei Tagen rechnen, deshalb wäre der voraussichtlich ab April verfügbare "vollautomatisierte, molekulardiagnostische Test" ein großer Fortschritt. Der Schnelltest ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Bosch-Gesundheitssparte mit dem nordirischen Medizintechnik-Unternehmen Randox Laboratories Ltd. In Labortests mit SARS-CoV2 lieferte der Test Ergebnisse mit einer Genauigkeit von über 95 Prozent. Außerdem erfüllt er die Qualitätsstandards der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Viele günstige Fortbildungsangebote

Wer die Chance nutzen und sich fortbilden möchte, hat jetzt gute Chancen, kostenlose Angebote zu finden. Beispielsweise bietet der ITK-Branchenverband Bitkom vielfältige Schulungs- und Trainingsangebote an - sogar Empfehlungen für Unternehmen, die mit der Corona-Krise fertig werden müssen. Auch SAP offeriert spannende Lernangebote, kostenlos und bei weitem nicht nur zu SAP-Themen. In die Microsoft-Welt lässt sich hier eintauchen, und wer generell nach kostenlosen, weltweiten Online-Angeboten (Moocs) sucht, wird hier fündig.

Mittwoch, 25. März

Auch der Softwarehersteller d.velop will seinen Kunden in der Not helfen. Damit Unternehmen den Geschäftsbetrieb auch mit vielen Mitarbeitern im Home-Office aufrechterhalten können, erhalten sie "d.velop sign", eine App für die rechtsgültige digitale Signatur, für acht Wochen kostenlos - allerdings begrenzt für bis zu 500 Signaturen. Das Paket "Free for 8 weeks" findet sich im d.velop store. Damit sind Unternehmen in der Lage, Verträge, Rechnungen und andere Dokumente aus dem Home-Office heraus rechtswirksam zu unterzeichnen. Das Softwarehaus aus Gescher verspricht sich von diesem Angebot sicher auch, dem Marktführer für digitale Signaturen, Docusign, etwas entgegenzusetzen.

Anträge auf Kurzarbeit werden explodieren

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erwartet einen Run auf das Kurzarbeitergeld.
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In Deutschland wollen derzeit 77.000 Betriebe Kurzarbeit anmelden. Das sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil der Funke Mediengruppe. Damit sei das Ende der Fahnenstange allerdings noch längst nicht erreicht, so Heil, alle Bundesländer und nahezu alle Branchen seien betroffen. Der Minister empfahl den Unternehmen, wo immer möglich das Kurzarbeitergeld aufzustocken, damit die Beschäftigten in etwa ihren normalen Lohn weiterbeziehen könnten.

Die Deutsche Bank hat gestern angekündigt, ihr Filiallnetz während der Pandemie von 500 auf 290 zu verkleinern. Die Selbstbedienungsbereiche sollen offenbleiben. Die HypoVereinsbank schließt ebenfalls knapp ein Drittel ihrer Filialen und ruft die Kunden auf, über Telefon und Video-Call zu kommunizieren. Sparkassen, Commerzbank und Postbank halten ihre Filialen erst einmal offen, allerdings auf Sparflamme. Bankkunden wird aus Hygienegründen empfohlen, mit EC- oder Kreditkarte zu zahlen.

Trump empfiehlt back to work - schon zu Ostern

"Ostern ist ein schöner Zeitpunkt" - US-Präsident Donald Trump hofft, die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schon in gut zwei Wochen wieder lockern zu können. Damit sorgte er in Fachkreisen mindestens für Verwunderung. Es sei gefährlicher, eine "massive Rezession oder Depression" zuzulassen als eine "Grippe", so die Logik des ersten Mannes der USA, auch die Sterberate fiele im Falle eines Wirtschaftseinbruchs höher aus. Momentan beklagen die Amerikaner laut Johns Hopkins University 801 Tote bei 55.225 Infizierten (Stand 25.3., 8.30 Uhr), nur in China und Italien sieht die Lage noch schlimmer aus. UN-Experten glauben, dass die Staaten nach Europa das neue Epizentrum der Pandemie werden könnten.

Nach mehrtägigen Verhandlungen hat der US-Kongress nun ein zwei Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Vorgesehen sind Einmalzahlungen von 1200 Dollar an die meisten Amerikaner, eine Ausweitung des Arbeitslosengeldes und ein Programm zur Unterstützung von Kleinbetrieben (367 Milliarden Dollar). Auch den Krankenhäusern soll finanziell geholfen werden. Noch unklar ist, wie die Amerikaner mit großen Konzernen in Schieflage umgehen wollen, allen voran den Fluggesellschaften. Hier waren großzügige, subventionierte Kredite diskutiert worden.

Dienstag, 24. März

Die in den Verbänden ANGA, Bitkom, BREKO, BUGLAS und VATM organisierten Telekommunikationsnetzbetreiber fordern einen freien Zugang zu den Telekommunikationsanlagen für ihre Techniker. In einer gemeinsamen Erklärung bitten die Interessenvertretungen Bund und Länder, dass ihre Servicetechniker ungehindert zu den Anlagen für Sprach- und Datenkommunikation sowie für Fernseh- und Radioübertragung gelangen können. Die notwendigen Schutzmaßnahmen würden dabei "selbstverständlich" eingehalten.

Verbände warnen: Nichts läuft in Deutschland, wenn die Anlagen für Sprach- und Datenkommunikation nicht gewartet werden können.
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Die in den Verbänden ANGA, Bitkom, BREKO, BUGLAS und VATM organisierten Telekommunikationsnetzbetreiber

Europa muss dem Mittelstand helfen

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) hat gemeinsam mit 44 weiteren nationalen Organisationen und dem Dachverband European DIGITAL SME Alliance eine stärkere Berücksichtigung des europäischen Mittelstands im EU-Budget 2021 bis 2027 gefordert. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) leiden den Ausführungen zufolge sowieso schon unter Fachkräftemangel und zu geringen Forschungsetats, jetzt komme noch die Corona-Krise dazu.

Kernforderung ist, dass die Mittelständler die Hälfte des EU-Budgets für digitale Innovationen erhalten müssten. Dieses Budget umfasst Programme wie Horizon Europe, Digital Europe, Connecting Europe Facility und weitere Förderinstrumente. Aktuell erhielten die KMU nur rund 20 Prozent dieser Fördermittel, während große Unternehmen, Universitäten und andere Forschungseinrichtungen 80 Prozent unter sich aufteilten. BITMi-Präsident Oliver Grün glaubt, dass die europäische Genesung nach der Pandemie stark an einem gesunden Mittelstand hängt, weshalb hier eine breite Unterstützung Sinn gebe.

Hilfen ab nächster Woche

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte heute im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF, die Bundesmittel für notleidende Unternehmen und Selbstständige sollen von Mitte nächster Woche an ausgezahlt werden. Dann sollten alle Bundesländer geklärt haben, welche Behörden das Geld auszahlen, so der Minister, der ein unbürokratisches, "wo immer möglich auch elektronisches" Vorgehen ankündigte.

In Deutschland denken die großen Supermarktketten über einen geordneten Einlass nach, um das Ansteckungsrisiko für ihre Kunden zu senken. Nordrhein-Westfalen hat dazu sogar einen Erlass herausgebracht, nachdem sich nicht mehr als ein Kunde auf einer Fläche von zehn Quadratmetern befinden darf. Insgesamt ist die Situation aber überall entspannt.

Bundestag will "Epidemiefall" ausrufen

Die ARD berichtet mit Bezug auf Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, dass der Bundestag morgen den Epidemiefall ausrufen werde. Die Regelung solle auf ein Jahr begrenzt sein. Der "Gesetzentwurf zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" räumt dem Bund für einen befristeten Zeitraum zusätzliche Kompetenzen ein, um schnelle Entscheidungen herbeiführen zu können.

Das Bundesgesundheitsministerium wird demnach ermächtigt, Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen und die Gesundheitsversorgung in die Hand zu nehmen. Unter anderem werden damit Melde- und Untersuchungspflichten geregelt und Maßnahmen zur Sicherstellung der Grundversorgung mit Arzneimitteln, Schutzausrüstung und Labordiagnostik verhängt. Der Bund kann dann auch die Vorschriften in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen flexibler handhaben. Für Deutschland zählt das Facebook30.150 Infizierte und 130 Todesfälle in Deutschland (Stand 24.3., 14:37 Uhr).

Trump ändert die Tonlage

US-Präsident Donald Trump spricht nicht mehr vom "chinesischen Virus", sondern von der "unsichtbaren Plage", nachdem er massive Kritik von asiatisch-stämmigen Mitbürgern einstecken musste. Generell sind die Amerikaner mit dem Krisenmanagement ihres Präsidenten nicht zufrieden. Es fehlt überall nicht nur an Tests, sondern auch an Masken, Schutzkleidung und Beatmungsgeräten.

Gestern Abend hat der US-Präsident das Kriegsgesetz "Defense Production Act" erstmals angewandt, um Hamsterkäufe zu unterbinden. Jetzt steht das Horten von Arzneimitteln unter Strafe, um Wucherpreise für Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken und andere lebenswichtige Produkte zu verhindern. In den Bundesstaaten wird indes verlangt, dass die Regierung die Industrie verpflichten soll, kriegsentscheidende Güter herzustellen.

In den USA verbreitet sich die Corona-Pandemie derzeit in großer Geschwindigkeit, besonders New York ist schwer betroffen. US-weit werden derzeit 46.481 Infektionen gezählt, 593 Menschen haben nicht überlebt. In Europa grassiert die Seuche in Italien (63.927 Infizierte, 6077 Tote) und nun vor allem auch in Spanien, wo 39.673 Menschen krank und 2.696 gestorben sind.

Montag, 23. März

Darf 14 Tage nicht aus dem Haus: Angela Merkel steht unter Quarantäne, weil sie von einem infizierten Arzt behandelt wurde.
Foto: Alexandros Michailidis - shutterstock.com

Heute entscheidet das Bundeskabinett im Kanzleramt über ein Hilfspaket für die deutsche Wirtschaft, das noch in dieser Woche alle parlamentarischen Hürden nehmen soll. Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich per Videokonferenz zuschalten. Sie befindet sich seit gestern in häuslicher Quarantäne, nachdem ein Arzt, der ihr eine Pneumokokken-Impfung verabreicht hatte, anschließend positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Am kommenden Mittwoch soll der Bundestag die Maßnahmen verabschieden, am Freitag dann der Bundesrat seinen Segen geben.

Schnelle Hilfe für Selbständige

Mit einem Notpaket in Höhe von 40 Milliarden Euro will die Bundesregierung zunächst Kleinbetrieben und Selbstständigen für drei Monate mit Beträgen zwischen 9000 und 15.000 Euro unter die Arme greifen. Das berichten verschiedene Medien, darunter . Man möchte die Netzinfrastruktur in diesen Zeiten nicht unnötig belasten, hieß es. Sicherheits-Updates soll es aber weiterhin geben. Unterdessen steht die EU-Kommission in und Zeit. Versprochen wurde ein schnelles, unbürokratisches Vorgehen. Die Betroffenen müssen nur glaubhaft versichern, dass sie durch die Corona-Krise einen Liquiditätsengpass haben.

Für große Konzerne sind im Notfall sogar temporäre Verstaatlichungen vorgesehen. Für die Lufthansa beispielsweise würde der Bund dann milliardenschwere Garantien geben und auch Schuldtitel übernehmen. Wenn die Krise vorbei ist, sollen solche Unternehmen wieder privatisiert werden. Ihnen soll zudem ein Aufschub bei den Steuerzahlungen gewährt werden.

Informationen über wirtschaftliche Folgen des Coronavirus und Soforthilfen:

Um all das zu finanzieren, muss die Bundesregierung so viele Schulden aufnehmen wie noch nie. Allein für 2020 rechnet das Finanzministerium mit Kosten für Hilfsprogramme von rund 123 Milliarden Euro. Gleichzeitig dürften weniger Steuern hereinkommen, vermutlich wird das Minus bei 33 Milliarden Euro liegen. Finanzminister Olaf Scholz geht deshalb von einer Neuverschuldung von 156 Milliarden Euro aus - 100 Milliarden Euro mehr als die Schuldenbremse im Grundgesetz erlaubt. Diese soll deshalb über eine Notfallregel vorübergehend außer Kraft gesetzt werden.

Kurzarbeit als Rettungsanker

Wie in der Finanzkrise können Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, wenn die Aufträge ausgehen sollten. Dann übernimmt die Bundesagentur für Arbeit 60 Prozent des Lohns, bei Beschäftigten mit Kindern 67 Prozent. Die Unternehmen bekommen Sozialbeiträge erstattet. Derzeit geht der Bund von gut zehn Milliarden Euro an Kosten für Kurzarbeitergeld aus.

Sonntag, 22. März

Die John Hopkins University bietet ständig aktuelle Daten zur Verbreitung des Coronavirus in einer Live-Map.
Foto: John Hopkins University

Bund und Länder haben sich heute im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus auf einheitliche Regeln verständigt, die ganz Deutschland betreffen. Ähnlich wie zuvor bereits für Bayern angekündigt, gibt es keine "Ausgangssperre", aber "Ausgangsbeschränkungen", mit denen stark eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten einhergehen.

Folgende Regeln gelten zunächst für die kommenden 14 Tage:

Merkel sagte, nun würden in ganz Deutschland im Grundsatz die gleichen Regeln gelten, jeder wisse jetzt genau, woran er sei. Sie betonte, es handele sich um Regeln, nicht um Empfehlungen. Der Gemeinsinn in der Bevölkerung sei schon jetzt ermutigend, er werde das Land durch "diese schwere Zeit tragen."

Wissenschaftler stimmen zu

Die Nationale Akademie der Wissenschaft "Leopoldina" hat Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe zusammengerufen, um Empfehlungen für den Umgang mit dem Coronavirus auszusprechen. Diskutiert wurde dabei ein temporärer "Shutdown" mit einer bundesweiten Ausgangsbeschränkung für alle Bürger bis nach Ostern. Danach müsse die Situation neu bewertet werden.

Den Wissenschaftlern zufolge würde dies kein Arbeitsverbot, kein Einkaufsverbot von Lebensmitteln und auch keine Unterbindung von Spaziergängen im Familienkreis bedeuten. Ziel sei aber "die konsequente Nutzung von Homeoffice, wenn irgend möglich". Entscheidend ist auch eine disziplinierte räumliche Distanzierung von Personen von zwei Metern, insbesondere, wenn sie nicht in einem Haushalt wohnen.

Es sei richtig, dass die Bundesregierung weiter den "Dreiklang" verfolge:

Höchst Priorität müsse die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen haben. Die Leopoldina werde die "Nachjustierung und Ausgestaltung von Maßnahmen" im Austausch mit der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft unterstützen. Die gesamte Empfehlung finden Sie hier als PDF).

Informationen zur Corona-Krise

Eine Reihe von Webseiten und Apps informieren regelmäßig über den Coronavirus, darunter

Unter den Apps ragt das deutschlandweite Warn- und Informationssystem Katwarn hervor. In Extremsituationen können darüber Katastrophenschutz, Feuerwehr und sonstige Hilfsdienste Warnmeldungen für die Benutzer ausspielen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz lädt außerdem zur Nutzung von NINA ein, der Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Sie basiert auf dem Modularen Warnsystem des Bundes.

Digitale Mittel gegen Corona

die ARD berichtet von Forschern und Softwareentwicklern, die der Corona-Pandemie mit digitalen Mitteln entgegenwirken wollen. Vor allem Bewegungsprofile von Handys sollen helfen, Infektionen nachzuvollziehen. In einem zweitägige Hackathon #WirvsVirus" der Bundesregierung tüfteln übers Wochenende fast 43.000 Teilnehmer an digitalen Lösungen im Kampf gegen die Pandemie. Die Liste der Vorschläge umfasst ein globales Online-Register für Beatmungsgeräte, digitale Einkaufsdienste für Erkrankte und Menschen in Quarantäne sowie elektronische Kulturangebote.

Im Mittelpunkt steht oftmals die Nutzung von Bewegungs- und Gesundheitsdaten, um die Verbreitung des Virus nachzuvollziehen. Das Robert Koch-Institut (RKI) Erlaubt sind der Weg zu Arbeit, Notbetreuungen sowie die Teilnahme an "erforderlichen Terminen";Individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft bleiben weiter möglich;

An einer ähnlichen Entwicklung arbeitet derzeit der Medizinstudent Maxim Gleser zusammen mit einem Oberarzt der Medizinischen Hochschule Hannover, einigen Softwareentwicklern sowie Unternehmensberatern aus Hannover und Hamburg. Erste Screenshots zeigen eine Ampel auf einem Handy, die warnen soll, wenn man in Kontakt mit Corona-Infizierten gekommen ist. Das Projekt kann allerdings nur umgesetzt werden, wenn Nutzer den Zugriff auf das Bewegungsprofil ihres Phones erlauben und wenn sie - anonymisiert - bestätigen, dass sie positiv auf Corona getestet wurden. Via App erfahren dann andere Nutzer, ob sie in Kontakt mit einem infizierten Nutzer standen und Maßnahmen einleiten sollten - etwa das Gesundheitsamt kontaktieren.

Amazon schränkt Lieferungen in Krisengebieten ein

Amazon wird vorübergehend einige "nicht-essenzielle" Produkte in Frankreich und Italien nicht mehr liefern, um der Verbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken und Mitarbeiter zu schützen. Auf jeden Fall weitergeliefert würden Lebens- und Hygienemittel, zitiert "The Verge" einen Amazon-Sprecher aus Italien. Auch könnten Kunden viele Produkte weiterhin von Partnern beziehen, die über den Amazon-Marktplatz verkaufen und direkt an die Kunden liefern. Man halte sich aber in den Auslieferungszentren an Sicherheitsregeln zum Schutz der Mitarbeiter, auch hier müssten die Regeln der "Social Distance" eingehalten werden müsse.

Laut Laut wurden mindestens fünf Mitarbeiter in Amazon-Lagern positiv auf das COVID-19-Virus getestet. Zudem hatten sich in Italien Mitarbeiter des E-Commerce-Giganten über fehlende Sicherheitsvorkehrungen an ihrem Arbeitsplatz beschwert. Italien ist vom Coronavirus besonders hart betroffen, das Land zählt derzeit 53.578 Infizierte und 4825 Tote (22. März, 15.00 Uhr).

Samstag, 21. März

Die EU-Kommission will den Mitgliedsstaaten erlauben, ihre Haushaltsdefizite temporär über den bislang erlaubten Rahmen auszudehnen. Dazu aktiviert Brüssel die so genannte allgemeine Ausweichklausel aus dem EU-Stabilitätspakt. Die auf den Maastricht-Vertrag (1992) zurückgehenden Defizitregeln besagen, dass die Neuverschuldung eines EU-Landes pro Jahr nicht mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und die Gesamtverschuldung nicht mehr als 60 Prozent von dessen BIP betragen darf. Hintergrund der Aufweichung ist die Angst vor einer Rezession infolge der Corona-Krise.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, will den Mitgliedsländern bei der Bewältigung der Pandemie mit finanziellen Zugeständnissen unter die Arme greifen.
Foto: ursula-von-der-leyen.de

Zahlen vom NDR zeigen, dass die Steigerungsrate (!) von Corona-Infizierten in der vergangenen Woche in Bremen, Hamburg und Bayern am geringsten war. Besonders zügig ging die Verbreitung dagegen in den ostdeutschen Ländern Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt voran. Der Sender beruft sich auf eine Auswertung von Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).

Die Analyse betrachtet nicht die absolute Zahl der Infektionen, sondern die "Verdopplungszeit", also die Anzahl der Tage, in denen sich die Zahl der Infizierten verdoppelt hat. Am meisten Infizierte gibt es derzeit in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern (mehr dazu finden Sie hier). Deutschlandweit werden derzeit 20.581 Infizierte und 72 Tote gezähltAlibaba

Ministerin Bär: Netze halten Stand

Spätestens seitdem die Streaming-Dienste von Netflix und Amazon sowie auch Youtube auf Wunsch der EU-Kommission die Datenmengen drosseln und Videos in schlechterer Qualität anbieten, fragen sich Bürger, ob die deutschen Netze in diesen Tagen dem Ansturm der vielen Menschen standhalten. Dorothee Bär, für Digitalisierung zuständige Staatsministerin im Kanzleramt, gibt gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" Entwarnung: Niemand müsse sich Sorgen machen, dass die Netzkapazitäten nicht ausreichten. Das hätten ihr die Telcos, aber auch die Bundesnetzagentur bestätigt.

Katwarn

In den USA hat sich nach Kalifornien und New York auch Illinois dazu entschieden, deutliche Ausgangseinschränkungen zu verhängen. Derzeit schließt Präsident Donald Trump allerdings Ausgangssperren für das ganze Land aus. Während sich hierzulande die Menschen mit Nahrungs- und Hygienemitteln eindecken, versuchen die US-Bürger auch an Waffen und Munition zu gelangen. Die Umsätze haben sich hier in wenigen Wochen vervielfacht. Die USA haben ihre Grenzen zu den Nachbarländern Mexiko und Kanada für den Reiseverkehr geschlossen. Um die Wirtschaft zu retten, arbeitet der US-Senat an einem Nothilfepaket, das einen Umfang von rund einer Billion Dollar haben soll.

Freitag, 20. März

Bayern hat am Mittag drastische Maßnahmen getroffen, um die Ausbreitung des Conoravirus einzuschränken. Ministerpräsident Markus Söder lehnt sich dabei an die österreichische Vorgehensweise an. Unter anderem wird die gesamte Gastronomie geschlossen, ebenso müssen Baumärkte, Frisiersalons, Physiotherapiepraxen und andere Einrichtungen die Türen von morgen an für 14 Tage geschlossen halten.

Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, hat drastische Maßnahmen verkündet.
Foto: photocosmos1 - shutterstock.com

Arztbesuche sind grundsätzlich weiter möglich. Besuche in Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen sind dagegen verboten, ebenso in Krankenhäusern. Ausnahmen gibt es im Todesfall, bei einer Geburt oder wenn Eltern ein krankes Kind besuchen wollen. Die Lebensmittelversorgung bleibt erhalten, auch Banken bleiben geöffnet.

Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, hat drastische Maßnahmen verkündet.
Foto: photocosmos1 - shutterstock.com

Söder empfahl in einer Ansprache, die mittags im TV und auf vielen Radiostationen zu verfolgen war, zu Hause zu bleiben. Sport und Spazierengehen bleiben aber weiterhin möglich, allerdings nur allein oder mit der Familie. Ministerpräsident will vor allem Gruppenbildungen, Parties und größere Menschenansammlungen vermeiden. Söder deutete an, dass andere Bundesländer dem rigiden Vorgehen der Bayern schon bald folgen dürften.

Hoffnungszeichen aus China:

Die Region Wuhan, in der die Corona-Pandemie ihren Anfang nahm, meldet den zweiten Tag infolge keine neuen Infektionen. Zwar seien landesweit 39 neue Ansteckungen registriert worden, die seien aber alle auf Einreisende aus dem Ausland zurückzuführen, teilte das chinesische Gesundheitsministerium mit. Bereits 228 infizierte Einreisende wurden im Reich der Mitte bislang gezählt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre Warnung vor dem Schmerzmittel Ibuprofen zurückgenommen. Es gebe nach eingehenden Untersuchungen nun doch keine negative Konsequenzen für Covid-19-Patienten. "Auf der Basis der heute vorhandenen Informationen rät die WHO nicht von der Einnahme von Ibuprofen ab", teilte die WHO mit. Am vergangenen Dienstag hatte die WHO noch empfohlen, im Krankheitsfall statt Ibuprofen lieber Paracetamol einzunehmen.

Die Deutsche Telekom hat dem Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals fünf Gigabyte an anonymisierten Mobilfunkdaten zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt. Die Wissenschaftler wollen damit menschliche Bewegungsströme nachvollziehen, um Prognosen über die Ausbreitung von Covid-19 in Deutschland treffen zu können. Die Forschung soll bis auf Kreis- und Gemeindeebene herunterreichen. Noch ist unklar, ob es weitere Datenlieferungen geben wird.

. Die Wissenschaftler wollen damit menschliche Bewegungsströme nachvollziehen, um Prognosen über die Ausbreitung von Covid-19 in Deutschland treffen zu können. Die Forschung soll bis auf Kreis- und Gemeindeebene herunterreichen. Noch ist unklar, ob es weitere Datenlieferungen geben wird.DHL hat Maßnahmen angekündigt, um Übertragungsrisiken bei der Aushändigung von Gütern zu senken. Die Zusteller verzichten akuell bei der Übergabe von Paketen und Einschreiben auf Unterschriften von Adressaten und unterzeichnen stattdessen selbst. Sollten Empfänger damit nicht einverstanden sein, werden die Sendungen wieder mitgenommen und an die Absender zurückgesandt. DHL empfiehlt den Kunden außerdem, einen Ablageort festzulegen oder Sendungen direkt an Packstationen zu adressieren. Der Zusteller Hermes ergreift ähnliche Maßnahmen.

Apple hat in seinem amerikanischen Online-Store laut CNBC damit begonnen, den Kauf von iPhones zu limitieren. Hintergrund ist der pandemiebedingte Lieferengpass aus China, wo die Geräte hergestellt werden. Die Restriktionen beziehen sich auf die iPhone-Modelle 8, 8 Plus, XR, 11, 11 Pro und 11 Max. Auch für die neu angekündigten iPad-Pro-Modelle gibt es Kauf-Limits.

Auf Wunsch von EU-Kommissar Thierry Breton hat Netflix-CEO Reed Hastings eingewilligt, Videos europaweit in einer leicht geringeren Qualität zu streamen. Damit will Netflix sein in Anspruch genommenes Netzvolumen um 25 Prozent senken. Konsumenten sollen davon nicht viel merken, Netflix hofft weiter in einer hohen Qualität senden zu können.

Google ehrt heute den deutsch-ungarischen Cirurgen und Geburtshelfer Dr. Ignaz Semmelweis mit einem animierten Doodle. Der als "Retter der Mütter" bekannte Wissenschaftler war einer der ersten, die die Bedeutung des Händewaschens für die Vermeidung von Infektionen erkannten. Semmelweis entdeckte Mitte des 19. Jahrhunderts, dass das verbreitete Kindbettfieber mit fehlender Hygiene zu tun hatte und führte in der Wiener Frauenklinik, in der er tätig war, strenge Hygienevorschriften ein. In seinem Kollegenkreis hatte er damit einen schweren Stand: Seine Forschungsarbeiten wurden als "spekulativer Unfug" abgetan.

Donnerstag, 19. März

Eine starke Veränderung des Datenverkehrs und des Internet-Nutzverhaltens hat das DE-CIX festgestellt, das in Frankfurt den weltgrößten Internet-Knoten betreibt. So habe sich der durchschnittliche Datenverkehr am Knoten in Frankfurt seit vergangenem Mittwoch um 10 Prozent erhöht. Im Vergleich zu den vergangenen Wochen gab es einen signifikanten Anstieg des Videokonferenzverkehrs - wie beispielsweise Skype, Teams und WebEx - um etwa 50 Prozent. Zudem wurde eine steigende Anzahl von VPN-Nutzer registriert. Ebenso wurde seit Freitag auch eine Zunahme von etwa 25 Prozent beim Online- und Cloud-Gaming verzeichnet. Ebenso habe sich der Datenverkehr bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen erheblich erhöht. Bereits vor einer Woche hatte der Frankfurter DE-CIX-Knoten eine neue Weltrekordmarke im Datendurchsatz mit 9,1 Terabit/s gesetzt.

Doch nicht nur das Internet hat mit dem User-Ansturm zu kämpfen. So verschickte die Deutsche Telekom etwa an ihre Kunden einen Appell, dass "der enorme Ansturm auf unsere Konferenzplattformen besser verteilt werden muss. Dabei benötigen wir Ihre Unterstützung und bitten Sie um Mithilfe!" Des Weiteren schlägt die Telekom vor, zu überlegen, ob Meetings nicht außerhalb der Peak-Zeiten (10:00, 11:00, 13:00, 14:00, 15:00 Uhr) stattfinden könnten. Zudem sei es besser, die Meetings ein Viertel vor der Stunde zu starten. Ferner sollte die Voice-over-IP-Einwahlmöglichkeit genutzt werden, da diese eine höhere Kapazität habe und "nicht zu einem Stau bei der Einwahl führt".

Die Trump-Administration breitet sich auf eine Pandemie vor, die 18 Monate oder länger dauern und in mehreren Wellen aufteten kann. Das berichtet die New York Times mit Hinweis auf ein geleaktes Papier der US-Regierung. Um außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen, könne sich der US-Präsident auf den "Defense Production Act" von 1950 berufen, ein Gesetz aus der Zeit des Koreakriegs. Es ermächtigt den erste Mann im Staate unter anderem dazu, die Industrie zu zwingen, kritische Geräte und Ausrüstungen herzustellen. Angesichts der aktuellen Pandemie wären das Beatmungsgeräte, Atemschutzmasken, Schutzausrüstungen und anderes.

Inzwischen auch im Krisenmodus unterwegs: Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien.
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übermittelt auch Netzbetreiber A1 solche Daten anonymisiert an die Regierung. RKI-Chef Lothar Wieler hält es für sinnvoll, über Handydaten die Kontakte von Infizierten zu rekonstruieren. Auch in Israel beschloss die Regierung, Mobilfunkdaten für zunächst 30 Tage zur Bekämpfung der Epidemie zu nutzen. Infizierte sollen so gewarnt und die Einhaltung der Quarantäneverpflichtungen überwacht werden. Diese Diskussion wid auch in England geführt: Der britische Premierminister Boris Johnson, der die Krise zunächst nicht sonderlich ernst nahm, hat nun Industrieunternehmen wie Honda und Dyson gebeten zu prüfen, ob sie Beatmungsgeräte für Krankenhäuser herstellen können. Hintergrund ist der desaströse Zustand des britischen Gesundheitswesens: Den Kliniken mangelt es an allem - derzeit besonders an Beatmungsgeräten. In London wurden zudem U-Bahn- und Busverkehr stark eingeschränkt.

Auch Tesla-Chef Elon Musk sagte auf Twitter-Anfrage, sein Unternehmen stehe im Notfall bereit, um Beatmungsgeräte zu produzieren. Es sei nicht besonders anspruchsvoll, diese von Krankenhäusern so dringend benötigen Geräte herzustellen. Allerdings würde es dauern, bis die Fabriken darauf eingestellt seien.

In Deutschland hat die Lufthansa 95 Prozent ihrer regulären Flüge gestrichen. Rund 700 von 763 Flugzeugen stehen zur Zeit am Boden. Vorstandssprecher Carsten Spohr vermutet, dass staatliche Hilfen notwendig werden, um die deutsche Luftfahrt zu retten. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen verzichtet er auf 20 Prozent seiner Grundvergütung in diesem Jahr. Unterdessen hat TUI Deutschland angekündigt, für ein halbes Jahr Kurzarbeit einzuführen.

Google verzichtet bis auf weiteres auf Updates für seinen Chrome-Browser. Man möchte die Netzinfrastruktur in diesen Zeiten nicht unnötig belasten, hieß es. Sicherheits-Updates soll es aber weiterhin geben. Unterdessen steht die EU-Kommission in Gesprächen mit Netflix. Streaming-Angebote in HD und Ultra-HD belastet die Netzwerkinfrastruktur in Deutschland derzeit über Gebühr stark. Nun wird diskutiert, ob sich die Bildqualität bei starker Auslastung automatisch von HD- auf Standard-Auflösung reduzieren lässt.

Mittwoch, 18. März

In der Schweiz gibt es einem Bericht der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) zufolge Überlegungen, den Streaming-Dienst Netflix abzuschalten, um die Kommunikationsnetze des Landes zu schützen. Am vergangenen Montag war es im Swisscom-Netz bei Anrufen im Mobil- und Festnetz immer wieder zu Unterbrechungen gekommen. Die Swisscom nannte die nach Schulschließungen und Home-Office-Verfügungen stark gestiegene Belastung der Infrastruktur als Grund.

Swisscom bat ihe Kunden um eine verantwortungvolle Netznutzung. Laut NZZ haben Gespräche zwischen dem Bund und den Telcos stattgefunden, in denen es darum ging, nicht versorgungsrelevante Dienste einzuschränken. Am vergangenen Sonntag riefen auch die spanischen Carrier ihre Kunden zu einer vernünftigen Nutzung der Telekommunikationsnetze auf und verlangten unter anderem, dass während der "Bürozeiten" keine Online-Games und Video-Streamings erfolgen sollen.

Amerikaner nehmen erste Impfung vor

In den USA hat die 43-jährige Jennifer Haller als erste freiwillige Testperson einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus verabreicht bekommen. Urheber ist das private Biotechnologieunternehmen Moderna, das mit Forschern der nationalen Gesundheitsbehörden zusammenarbeitet. Die Tests werden in Seattle durchgeführt und sollen 45 Personen zwischen 18 und 55 Jahren betreffen.

SAP-Mitgründer Dietmar Hopp besitzt 80 Prozent der Anteile am Impfstoff-Spezialisten CureVac. Im Herbst 2020, sagt er, könne ein Impfstoff vorliegen.
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SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, dem das Tübinger Pharmaunternehmen CureVac mehrheitlich gehört, soll im besten Falle im Herbst in der Lage sein, einen Impfstoff zu liefern. Im Frühsommer hoffe das Unternehmen mit klinischen Tests beginnen zu können, sagte Hopp der Bild Zeitung. Er rechne angesichts der hohen Dringlichkeit mit einem schnellen Genehmigungsprozess durch die Behörden.

Der chinesische Technologiekonzern Xiaomi hat kistenweise FFP3-Schutzmasken nach Italien geschickt. Der Smartphone-Hersteller hat die angeblich rund 2000 Kisten an den italienischen Katastrophenschutz gesandt, der die Verteilung an lokale Behörden und andere Stellen übernimmt.

Die Deutsche Telekom gibt Handydaten ihrer Nutzer in anonymisierter Form an das Robert Koch-Institut (RKI) weiter. So soll die Ausbreitung des Virus besser simuliert werden können. Ein Tracking der Daten ist nicht vorgsehen. Man wolle Bewegungsströme simulieren. Laut Golem übermittelt auch Netzbetreiber A1 solche Daten anonymisiert an die Regierung. RKI-Chef Lothar Wieler hält es für sinnvoll, über Handydaten die Kontakte von Infizierten zu rekonstruieren. Auch in Israel beschloss die Regierung, Mobilfunkdaten für zunächst 30 Tage zur Bekämpfung der Epidemie zu nutzen. Infizierte sollen so gewarnt und die Einhaltung der Quarantäneverpflichtungen überwacht werden.

Dienstag, 17. März

Ist ein Mitarbeiter für längere Zeit nicht mehr physisch im Büro anwesend, droht das Gefühl verloren zu gehen, ein vollwertiges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft, sprich des Unternehmens, zu sein. Eugenio Pace, Chef des US-amerikanischen IT-Security-Unternehmens Auth0 vergleicht virtuelles Arbeiten "mit einem Verily, spezialisiert auf Life Sciences (siehe unten), hat eine Website herausgebracht, auf der zunächst Menschen in zwei kalifornischen Bezirken ihre Krankheitssymptome eingeben und zumindest annähernd herausfinden können, ob sie sich mit dem COVID-19-Erreger infiziert haben.

Damit sind allerdings einige Datenschützer nicht einverstanden: Die Google-Schwester Verily setzt nämlich einen Google-Account bei Nutzern voraus, was den Verdacht erweckt, Google wolle aus der Krise Kapital schlagen und Nutzerdaten sammeln. Abgesehen davon leiden die Amerikaner unter einem Mangel an Test-Kits und an knappen Ressourcen für die Intensivbehandlung von Patienten. Deshalb halten Kritiker es für keine gute Idee, mit einer solchen Website einen Ansturm von Menschen zu erzeugen, die sich nach positivem Vorabbefund nun tatsächlich testen lassen wollen.

Frankeichs Präsident Emmanuel Macron (r.) verhängt eine Ausgangssperre. Derweil ist Donald Trump mit hohen Forderungen nach staatlicher Hilfe konfrontiert.
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Kerstin Wriedt arbeitet als Managing Director Brand & Business bei BCW (Burson Cohn & Wolfe) und stand 2019 vor der Herausforderung, eine durch Merger neu entstandenes Agenturteam in Deutschland über fünf Büros (Berlin, München, Köln, Frankfurt, Hamburg) zusammenzuführen. Die barrierefreie Zusammenarbeit und offene Kommunikation intern war für uns Prioritäten. Seit dem 13. März arbeiten alle Mitarbeiter ausschließlich über die Cloud zusammen. Daten werden "on the fly" von den Servern in die Cloud transferiert, um allen einen reibungslosen Zugriff auf ihre Arbeitsmaterialien zu geben.

Volkswagen und Daimler setzen ihre Produktion in einem Großteil der europäischen Werke für zwei bis drei Wochen aus. Bei VW kommt die Arbeit in Spanien, Portugal, der Slowakei und Italien zum Erliegen. In China dagegen haben die Wolfsburger die Produktion wieder aufgenommen. Der Autobauer hat seine erst kürzlich kommunizierten Geschäftsziele wegen des Coronavirus wieder in Frage gestellt. Derzeit sei eine verlässliche Prognose unmöglich. Auch Airbus hält die Produktion in Spanien und Frankreich für zunächst vier Tage an. Man möchte in dieser Zeit umrüsten, mehr Abstand zwischen den Mitarbeitern herstellen und neue Hygienemaßnahmen einführen.

In der Luftfahrtindustrie werden die Turbulenzen immer größer. Boeing bemüht sich im Weißen Haus um kurzfristige Finanzhilfen, außerdem wollen Flug- und Frachtfluggesellschaften insgesamt rund 58 Milliarden Dollar an kurzfristigen Krediten, Zuschüssen und Steuervergünstigungen erwirken. Auch die Flughäfen haben Finanzhilfen in Höhe von zehn Milliarden Dollar beantragt.

CDU-Politiker Friedrich Merz hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein am Sonntag durchgeführter Test sei positiv verlaufen, sagte der potenzielle Kanzlerkandidat der Nachrichtenagentur "dpa". Die Symptome seien bislang eher schwach ausgeprägt, er werde den Anweisungen der Gesundheitsbehörden folgen und bis Ende nächster Woche das Haus nicht verlassen.

Bitkom beantwortet Fragen

Der ITK-Branchenverband Bitkom hält die Breitbandinfrastruktur in Deutschland für stabil genug, um die höhere Auslastung während der Corona-Pandemie zu stemmen. Zwar verlagerten sich viele beruflichen Tätigkeiten ins Netz, doch sei die Infrastruktur in Deutschland während der üblichen Arbeitszeiten tragfähig genug, um der zusätzlichen Last Herr zu werden. In Deutschland fielen Spitzenlasten immer erst abends an, wenn Menschen im Netz spielen oder Medien konsumieren.

Laut Bitkom macht Video-Streaming rund 60 Prozent des gesamten Datenverkehrs aus. Dagegen seien die Anforderungen durch Home-Office vergleichsweise gering. E-Mail und Collaboration-Tools erforderten nur geringe Bandbreiten. Auch Videokonferenzen seien mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und 8 Mbit/s eher problemlos.

Amazon plant Einstellungsoffensive

Zu den Gewinnern der Corona-Krise könnte Amazon gehören. Der Online-Händler will allein in den USA 100.000 Mitarbeiter für Lager und Auslieferung einstellen. Auch sollen die Stundenlöhne der Beschäftigten erhöht werden: Zwei Dollar mehr in den USA, bis zu zwei Euro mehr in Deutschland. Amazon nimmt dafür 350 Millionen Dollar in die Hand.

Google will es Unternehmen aus Gastronomie und Einzelhandel ermöglichen, die in der lokalen Suche sowie in Google Maps präsentierten Öffnungszeiten kurzfristig zu ändern und sich als "vorübergehend geschlossen" anzeigen zu lassen.

Montag, 16. März

Verily, spezialisiert auf Life Sciences (siehe unten), hat eine verkündet. Schließen müssen Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen, Theater, Konzerthäuser und Museen. Ebenfalls dicht gemacht werden Ausstellungen, Kinos, Freizeit- und Tierparks, Spielplätze, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und Bordelle. Restaurants dürfen nur zwischen sechs und 18 geöffnet sein. Außerdem gibt es "Abstandsregeln" für Tische, sowie Begrenzungen der Besucherzahlen und natürlich Hygienemaßnahmen.

Zudem wird der Betrieb öffentlicher und privater Sportanlagen, Schwimmbäder, Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen eingestellt. Zusammenkünfte in Vereinen und Sport- und Freizeiteinrichtungen sind vorerst nicht erlaubt. Auch Gottestdienste sind nicht mehr möglich, für Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehaeinrichtungen sowie Pflegeheime gibt es starke Einschränkungen. Urlaubsreisen ins In- und Ausland soll es soll es erst einmal nicht mehr geben, auch Busreisen werden eingestellt.

Deutschland hat zudem seine Grenzen weitgehend geschlossen und kontrolliert die Übergänge nach Frankreich, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark besonders genau. Außerdem hat die Bahn ihren Regionalverkehr eingeschränkt, zudem sind die Nord- und Ostseeinseln für Touristen nicht mehr zu erreichen.

Microsoft sammelt im neuen Dashboard zu Corona Daten aus verlässlichen Quellen.
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Um außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen, könne sich der US-Präsident auf den "Defense Production Act" von 1950 berufen, ein Gesetz aus der Zeit des Koreakriegs. Es ermächtigt den erste Mann im Staate unter anderem dazu, die Industrie zu zwingen, kritische Geräte und Ausrüstungen herzustellen. Angesichts der aktuellen Pandemie wären das Beatmungsgeräte, Atemschutzmasken, Schutzausrüstungen und anderes.bing.com/covid hat Microsoft ein Dashboard eingeführt, dass Aufschluss über die Verbreitung des Virus gibt. Es aggregiert Daten von verlässlichen Quellen wie der World Health Organization (WHO), den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und dem European Center for Disease Prevention and Control (ECDC).

Microsoft Teams und Xbox Live gehen in die Knie

Microsoft hatte heute Morgen Schwierigkeiten, den enormen Ansturm auf sein Chat- und Kommunikationstool Teams zu bewältigen. Für mehr als zwei Stunden fiel die Collaboration-Lösung in mehreren europäischen Ländern aus, ehe der Softwareriese den Fehler korrigieren konnte. Stunden zuvor war Xbox Live in die Knie gegangen. Derzeit sorgen Online-Gamer für eine enorme Überlastung der Netze.

SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, noch vor wenigen Wochen von Fußball-"Fans" in mehreren Stadien übel beschimpft, hat in seiner Rolle als Mehrheitseigner von Impfstoff-Hersteller CureVac viele Sympathien gewonnen. Dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump, der das Unternehmen mit viel Geld in die USA lotsen und den potenziell entstehenden Impfstoff für sein Land sichern wollte, hat Hopp eine Abfuhr erteilt. Der Softwaremilliardär besitzt 80 Prozent der Anteile des Tübinger Pharmaunternehmens, zweitgrößter Aktionär ist die Bill- und-Melinda-Gates-Stiftung. "Wenn es uns hoffentlich bald gelingt, einen wirksamen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln, soll dieser Menschen nicht nur regional sondern solidarisch auf der ganzen Welt erreichen, schützen und helfen können", teilte Hopp mit.

Auch musikalisch macht sich das Coronavirus bemerkbar: Bis auf Platz 41 der iTunes-Charts ist heute Morgen eine 80er-Jahre-Hit von R.E.M geklettert: "It's the End of the World as We Know it".

RKI-Chef Lothar Wieler hält es für sinnvoll, über Handydaten die Kontakte von Infizierten zu rekonstruieren. Auch in Israel beschloss die Regierung, Mobilfunkdaten für zunächst 30 Tage zur Bekämpfung der Epidemie zu nutzen. Infizierte sollen so gewarnt und die Einhaltung der Quarantäneverpflichtungen überwacht werden.

Samstag, 14. März

Apple-Chef Tim Cook hat am späten Freitag angekündigt, alle AppleStores weltweit erst einmal bis zum 27. März zu schließen. Ausgenommen ist der chinesische Markt, wo sich das Virus inzwischen auf dem Rückzug befindet. Die weltweite Entwicklerkonferenz WWDC wurde abgesagt, sie soll nun nur noch virtuell stattfinden. Cook sagte, sein Unternehmen wolle alles tun, um die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen.

Die Google-Schwester Verily Life Sciences, ebenfalls eine Tochtergesellschaft des Alphabet-Konzerns, entwickelt derzeit eine Website, die Bürgern helfen soll, anhand ihrer Symptome herauszufinden, ob ein Test auf das Coronavirus nötig ist. Das System soll auch Anlaufstellen für Virus-Teststationen nennen. Das Projekt soll zunächst in der Bay Area an den Start gehen. Derzeit sind die Hinweise über den Startzeitpunkt wiedersprüchlich. Zudem zeigten sich Repräsentanten von Google verärgert darüber, dass US-Präsident Donald Trump den Test mit falschen beziehungsweise missverständlichen Versprechen vorzeitig angekündigt hatte.

Die Infektionen mit dem Coronavirus nehmen derzeit insbesondere in Europa stark zu.
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Wie die "FAZ" berichtet, hat Roche in den vergangenen Wochen daran gearbeitet, das Testverfahren auch auf den sogenannten Hochdurchsatzplattformen durchführen zu können. Das sind große Apparate, die in Labors weltweit eingesetzt werden und eigentlich für das Screening ganzer Bevölkerungsgruppen auf Infektionen wie HIV eingesetzt werden.

Solange überlebt Corona auf verschiedenen Oberflächen

Forscher des National Institutes of Health in Princeton und von der University of California, Los Angeles, haben derweil einem Bericht von "Wired" zufolge untersucht, auf welchen Materialien das Virus wie lange überleben kann. In ihrem Laborversuch konnten sie COVID-19 rund 24 Stunden auf Kartonagen nachweisen, zwei bis drei Tage hielt es sich auf Plastik und Stahl. Beunruhigend ist die Erkenntnis, dass es sich - unter Laborbedingungen - auch bis zu drei Stunden in Luftpartikeln beziehungsweise Aerosolen halten konnte. Auch wenn damit nichts bewiesen sei, empfehle es sich für die Menschen doch, für eine gute Durchlüftung ihrer Räume zu sorgen.

Freitag, 13. März

Bayern, das Saarland, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen schließen von kommendem Montag (16. März) an bis zu den Osterferien alle Schulen, Kindergärten und Kitas. Berlin will ab Montag stufenweise die Schulen schließen und mit den Oberstufenzentren beginnen. Weitere Länder, darunter Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hamburg, dürften ebenfalls in Kürze die Corona-Ferien einläuten.

Einzelne Bundesländer (Bayern, Baden-Württemberg) sind außerdem dabei, die Besuche von Seniorenheimen und Krankenhäusern zu unterbinden. Unterdessen hat der Bundestag im Eiltempo ein Gesetz beschlossen, dass Unternehmen eine schnelle Einführung von Kurzarbeit ermöglichen soll. Die Lufthansa hat heute bereits bei der Bundesagentur für Arbeit einen Antrag auf Kurzarbeit eingereicht. Er betrifft Flugbegleiter in Frankfurt und München sowie Mitarbeiter der Bodendienste in der Lufthansa AG.

Kommunikations-Tools biliger oder gratis

Verschiedene Manager von Microsoft, darunter auch CEO Satya Nadella, haben in den letzten Tagen auf Linked­In einen ausführlichen Beitrag des Kollegen Jared Spataro geteilt. Der Corporate Vice President für Microsoft 365 beschreibt darin, wie das Unternehmen quasi über Nacht 50.000 Mitarbeitern im Headquarter am vom Virus stark betroffenen Standort Seattle ins Home Office schicken konnte, weil die Kommunikations- und Collaboration-Plattform Teams für die virtuelle Zusammenarbeit alle notwendigen Tools bereitstelle. Microsoft betonte, die Gesundheit und Sicherheit der Menschen in aller Welt stehe jetzt im Vordergrund. Tatsache ist aber auch, dass sich allein in China die Nutzung von Teams seit Ende Januar vervielfacht hat.

Den vielen Nutzern der Gratis-Variante kommt Microsoft nun mit weiteren kostenlosen Enterprise-Funktionen entgegen: Sie können die Videokonferenz-Funktion nutzen, außerdem bietet der Softwarekonzern weltweit für sechs Monate eine Office-365-E1-Testversion zum Nulltarif an, die Teams mit einschließt.

Microsoft ist nicht das einzige Unternehmen, dass sich in schwierigen Zeiten generös gibt. Cisco etwa bietet jetzt die kostenlose Variante seiner Webex-Lösung für Videokonferenzen und Online-Meetings ohne zeitliche Beschränkung an und unterstützt neuerdings bis zu 100 Konferenzteilnehmer.

LogMeIN unterstützt Gesundheits- und Bildungssektor

An Gemeinden und Non-Profit-Organisationen sowie den Gesundheits- und Bildungssektor richtet sich LogMeIn mit seinen "Emergency Remote Work Kits": Für drei Monate erhalten solche Einrichtungen kostenlos Lösungen für Online-Meetings und Videokonferenzen, Webinare, virtuelle Events, IT-Support und Fernwartung. Zudem können alle LogMeIn-Kunden ebenfalls für drei Monate sämtliche Emergency Remote Work Kits kostenlos bekommen. So können sie sich mit jenen Tools aus dem Sortiment vertraut machen, die sie bislang noch nicht benutzt haben. Bei Einführung und Training will LogMeIn die Kunden unterstützen.

Auch Google wird in der Krise tätig: Anwendern der "G-Suite" und der "G-Suite for Education" erhalten freien Zugang zum Videokonferenz-System "Hangouts Meet". Die Software erlaubt ihnen virtuelle Meetings mit bis zu 250 Teilnehmern, Live-Streaming für bis zu 100.000 Zuschauer innnerhalb einer Domain und die Möglichkeit Meetings aufzuzeichnen und im Cloud-Dienst Google Drive zu speichern. Diese Features behält Google normalerweise Nutzern der Enterprise Edition vor, jetzt sollen sie bis zum 1. Juli 2020 für alle Kunden zur Verfügung stehen. In Italien waren Hangouts Meet und Classroom von Google die am meisten heruntergeladenen Apps überhaupt.

Doch auch andere Anbieter von Videokonferenz-, Online-Meeting und Collaboration-Tools erfreuen sich seit dem Ausbruch des Corona­virus großer Nachfrage. Productiv, ein Service, mit dem Unternehmen das Softwarenutzungs-Verhalten ihrer Mitarbeiter überprüfen können, verzeichnen etwa für Zoom und Slack rasant steigende Nutzerzahlen. Seit Anfang Februar soll die Nutzung der Videokonferenzlösung von Zoom weltweit um 30 Prozent gestiegen sein. Auch dieses Unternehmen hat seine Gratis-Version aufgepeppt und erlaubt Nutzern in China nun mehr kostenlose Video-Calls. Außerdem unterstützt Zoom auf Anfrage Schulen in Japan, Italien und den USA.

Hohe Belastung der Server und Netze

Die hohe Nachfrage nach Online-Meeting- und Videokonferenzsystemen bleibt für die zugrundeliegende IT-Infrastruktur nicht ohne Folgen, zumal die Freemium-Varianten eine unkontrollierbare Menge an Nutzern auf die Systeme bringen. Laut der Website "Downdetector" hatten Zoom-, Teams- und Slack-Kunden mit Systemausfällen zu kämpfen. Diese sollen aber nicht so dramatisch gewesen sein, dass für Kunden Schäden entstanden wären. Alle drei Hersteller haben sich dazu erklärt und ihre Business-Continuity-Maßnahmen offengelegt.

Während die Anbieter von Tools für Kommunikation und Zusammenarbeit versuchen, Unternehmen bei der Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs zu unterstützen, helfen andere IT-Experten und Wissenschaftler der medizinischen Forschung dabei, die Struktur des Virus zu verstehen, Infektionsverläufe vorherzusagen und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

DeepMind analysiert Proteine

Der 2014 von Google übernommene KI-Spezialist DeepMind kann mithilfe eines Deep-Learning-Systems die strukturellen Veränderungen verschiedener Proteine in SARS-CoV-2 vorhersagen und so die Forschung unterstützen. In China hat Alibaba in einem seiner Forschungszentren einen Algorithmus entwickelt, der anhand von Computertomographien erkennt, ob ein Patient an COVID-19 erkrankt ist. Das System wurde mit Bildern von Lungen infizierter Personen trainiert und soll innerhalb von 20 Sekunden mit einer Genauigkeit von 96 Prozent erkennen, ob eine Coronavirus-Infektion vorliegt.

Der chinesische Suchmaschinen-Betreiber Baidu hat über seine Forschungssparte seinen Algorithmus "LinearFold" für andere Forscher zur Verfügung gestellt. Er dient dazu, die Sekundärstrukturen von Ribonukleinsäuren (RNS) besonders schnell zu bestimmen, was zu einem besseren Verständnis der biologischen Funktionen des Virus sowie zu einer optimierten Imfstoff-Entwicklung führen soll.

Mit der Lokalisierung künftiger Ausbrüche beschäftigt sich derweil die Harvard Medical School: Dort durchforstet ein internationales Forscherteam das Social Web sowie Daten-Pools von verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, um die Ausbreitung des Coronavirus vorherzusagen und Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. Eher praktisch orientiert ist indes UVD Robots aus Dänemark: Das Unternehmen stellt Roboter her, die mit ultravioletter Strahlung arbeiten, um Räume zu reinigen und zu desinfizieren, in denen sich infizierte Patienten aufgehalten haben.

Donnerstag, 12.März

US-Präsident Donald Trump hat für 30 Tage ein allgemeines Einreiseverbot für Menschen aus Europa in die USA verhängt. Nicht betroffen sind Flüge von Großbritannien aus. US-Bürger, die sich in Europa aufgehalten haben und negativ auf den COVID-19-Virus getestet wurden, dürfen einreisen. Trump verkündete diese Maßnahmen am Mittwoch (11. März) in einer TV-Ansprache.

Der US-Präsident, der im eigenen Land wegen schlechter Informationspolitik und fehlender oder zu spät verfügbarer Test-Kits in der Kritik steht, warf der EU vor, nicht ausreichend auf die Verbreitung des Erregers reagiert zu haben. In China habe die Epidemie ihren Anfang genommen, die Europäer hätten es versäumt, ein Einreiseverbot für Chinesen zu verhängen.

Der US-Präsident verkündete Maßnahmen zur Stabilisierung der US-Wirtschaft. So soll die Einkommenssteuer gesenkt und für bestimmte Unternehmen und Bürger die Fristen für Steuerzahlungen verlängert werden. Kleine Betriebe, die durch den Virus in Schwierigkeiten geraten, sollen unterstützt werden. Laut Trump werden so 200 Milliarden Dollar an zusätzlicher Liquidität in die Wirtschaft fließen. Vergangene Woche hatte Trump 8,3 Milliarden Dollar für Investitionen in Forschung und medizinisches Equipment bewilligt. So sollen vor allem die Arbeiten an einem Impfstoff beschleunigt werden.

KI erkennt COVID-19

In China arbeiten IT-Konzerne daran, dem Virus mit künstlicher Intelligenz (KI) zuleibe zu rücken. Alibaba will in einem seiner Forschungszentren einen Deep-Learning-Algorithmus entwickelt haben, der anhand von Computertomographien erkennt, ob ein Patient an COVID-19 erkrankt ist. Das System wurde mit Bildern von Lungen infizierter Personen trainiert und soll innerhalb von 20 Sekunden mit einer Genauigkeit von 96 Prozent erkennen, ob eine Coronavirus-Infektion vorliegt oder eine andere Erkrankung.

Lieferketten in Gefahr

In Deutschland wachsen unterdessen die Sorgen wegen möglicher Produktionseinschränkungen, da in China wochenlang viele Fabriken stillstanden. Heise.de berichtet, die Elektronikbrache sei besonders betroffen, sowohl Importe von als auch Exporte nach China seien gestört. Da auch Produkte aus anderen Ländern chinesische Vorleistungen enthalten, laufen auch die japanische und die südkoreanische Wirtschaft nur gebremst. Im April sei in Elektronikmärkten mit Engpässen und steigenden Preisen zu rechnen.

Auch in der Autoindustrie kommt demnach langsam Unruhe auf, da Produkte aus Vorkrisenzeiten allmählich verarbeitet sind und keine neuen nachkommen. Zudem werden bestimmte elektronische Ausrüstungen, Maschinen und IT-Equipment knapp, warnt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Zumindest die Medikamentenversorgung scheint bis zum Sommer 2020 gesichert, auch wenn Indien die Ausfuhr 26 gängiger Wirkstoffe begrenzt, darunter Paracetamol und mehrere Antibiotika.

Mittwoch, 11. März

Google hat seinen Mitarbeitern in den USA und Kanada am Dienstag (10. März) empfohlen, bis mindestens zum 10. April 2020 von zu Hause aus zu arbeiten. Hintergrund ist die Angst vor dem Coronavirus, das sich auch in den USA stärker ausbreitet. Dort werden aktuell 14.366 Infizierte und 217 Todesfälle gezählt (Stand: 20. März 10.00 Uhr). Google hatte Tage zuvor bereits gezielt die Mitarbeiter in der San Francisco Bay Area, in Dublin und in Seattle aufgefordert, daheim zu bleiben.

Damit reiht sich das Unternehmen in eine ganze Liste von IT- und Internet-Konzernen ein, die den Mitarbeitern raten, die Bürogebäude zu meiden. Apple Amazon, Cisco, Facebook, IBM, Microsoft, Twitter, Box, Salesforce und andere haben ihre Belegschaften gebeten, sich ins Home Office zurückzuziehen, wann immer möglich. Microsoft hatte bislang seine Mitarbeiter in Seattle und der Bay Area aufgefordert, vorerst bis zum 25. März zu Hause zu bleiben. Allein in Seattle/King County (US-Bundesstaat Washington), wo Microsoft sein Headquarter betreibt, hat der Virus bereits neun Menschenleben gefordert.

Apple-Mitarbeiter sollen Abstand halten

Apple-CEO Tim Cook stellte am vergangenen Sonntag (8. März) allen Mitarbeitern weltweit frei, von zu Hause aus zu arbeiten, "wenn es der Job erlaubt". Das Auftreten des COVID-19-Virus sei ein "noch nie dagewesenes Ereignis" und ein "besonders fordernder Moment". Zwei Tage vorher hatte Cook Mitarbeiter in Kalifornien und Seattle gebeten, im Home-Office zu bleiben. Apple werde zudem für die Einhaltung von Hygienevorschriften sorgen.

Wie Business Insider berichtet, sollen Apple-Mitarbeiter in einigen AppleStores den Kunden nur noch auf ausdrückliche Nachfrage gestatten, AppleWatches und AirPods auszuprobieren. Auch wurden dort die Sitzgelegenheiten und Ausstelungsbereiche räumlich auseinandergezogen, um die Infektionsrisiken zu senken.

Apple lässt seine iPhones und iPads Pros in China produzieren und ist daher aufgrund der unterbrochenen Lieferkette und der verordneten Quarantäne besonders vom Virus betroffen. Im Februar hatte das Unternehmen nach Angaben der "China Academy of Information and Communications Technology" (CAICT) im Reich der Mitte nur 494.000 iPhones verkauft, ein Rückgang um 75 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Monat. Es folgte eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das erste Quartal 2020.

SAP schließt Standort St. Ingbert bis auf Weiteres

Auch in Deutschland (15.439 Infizierte, 44 Tote) greifen in der IT-Branche Notfallmaßnahmen um sich. SAP meldete drei Coronavirus-Infektionen im saarländischen St. Ingbert. Der Standort wurde erst einmal geschlossen, die 800 Beschäftigen sollen von zu Hause arbeiten. Die drei Mitarbeiter sowie weitere Personen, die mit ihnen im unmittelbarem Kontakt standen, stehen unter Quarantäne. Alle Bürogebäude werden desinfiziert, außerdem bemühen sich die Gesundheitsbehörden darum, die Infektionsketten nachzuvollziehen.

Unternehmen, die sich auf eine Pandemie vorbereiten möchten, erhalten Hilfe im Handbuch betriebliche Pandemieplanung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. (hv)