Die gezielte Kosten- und Effizienzoptimierung einer über die Jahre gewachsenen IT-Infrastruktur zählt 2015 zu den zentralen Herausforderungen für Unternehmen und deren IT-Dienstleister. Die Konsolidierung, Migration und Modernisierung heterogener IT-Infrastrukturen in Unternehmen erweisen sich daher für Systemintegratoren als attraktive Projekte. Hier hat sich in vielen Unternehmen in den letzten Jahren ein Investitions- und Innovationsstau aufgebaut, der jetzt schrittweise abgearbeitet wird. UNIX-Systeme, die vor einigen Jahren dem neuesten technologischen Stand entsprachen, sind heute nicht mehr leistungsfähig genug, um mit den heutigen Plattformen mithalten zu können. Anstatt sich weiter an proprietäre UNIX-Systeme zu binden, migrieren immer mehr Unternehmen - unterstützt durch Systemintegratoren - auf Standard-Server mit x86-Architektur, die unter Linux laufen.
Dabei geht es um vier Szenarien, die sich zum Teil überschneiden:
Modernisieren: Gesamtbetriebskosten durch die Migration auf eine zukunftsfähige Infrastruktur reduzieren
Standardisieren: Produktivität durch die Einführung einer standardisierten Betriebssystemumgebung verbessern
Virtualisieren: sich mit leistungsfähigen, kosteneffizienten Virtualisierungstechnologien auf die Cloud vorbereiten
Migration in eine Open Hybrid Cloud: eine Cloud-Architektur aufbauen, die die erforderliche Flexibilität und Dynamik für die unterschiedlichsten Geschäftsszenarien bietet.
Vielerorts hat dort, wo UNIX-Systeme noch eine bedeutende Rolle spielen, 2014 ein Umdenken eingesetzt. Einer der Gründe dafür:Die IT-Abteilung nutzt Linux als Betriebssystem für eine Reihe von Infrastruktur- und Web-Applikationen schon geraume Zeit. Die dabei gesammelten Erfahrungen bezüglich Stabilität und Zuverlässigkeit im Rechenzentrumsbetrieb haben ihren Teil dazu beigetragen, dass Linux in immer mehr IT-Szenarien andere Umgebungen ersetzt beziehungsweise bei neuen Applikationen oft die erste Wahl ist. Linux entwickelt sich immer stärker zu einem Schlüsselfaktor bei der Modernisierung von Rechenzentren. Es spielt eine wichtige Rolle bei der plattformübergreifenden Standardisierung von Betriebssystemen und als Zielplattform bei der Migration von UNIX-Applikationen und Services.
Standardisierung bei Betriebssystemen
Unternehmen werden in nächster Zeit verstärkt ihre IT-Infrastruktur im Hinblick auf Kosteneffizienz analysieren. Heterogene Umgebungen verursachen einen zu hohen Verwaltungsaufwand. Allein durch eine Reduktion der Zahl der eingesetzten Betriebssysteme und unterschiedlicher Versionen nimmt die Komplexität ab und die Effizienz der IT-Infrastruktur steigt. Für Channelpartner eröffnen sich dabei vielfältige Tätigkeitsfelder.
In einer von uns als Standard Operating Environment (SOE) bezeichneten Umgebung definiert die IT - in vielen Projekten zusammen mit einem IT-Dienstleister - Komponenten, Schnittstellen und Abläufe, die in der gesamten IT-Infrastruktur Verwendung finden sollen. Alle Systeme verfügen dann über ein klar definiertes Fundament, auf dem ausgewählte Applikationen, virtuelle Maschinen und Tools zum Einsatz kommen. Die Vorteile sind eine höhere Betriebseffizienz, Skalierbarkeit und Flexibilität und damit genau die Ziele, die für IT-Abteilungen immer wichtiger werden.
Mit Virtualisierung IT-Ressourcen effizienter nutzen
In einer Reihe von Unternehmen gehört die Virtualisierung heute zum Alltag. Je stärker die Virtualisierung verbreitet ist, desto eher werden Tools für das Management benötigt, denn mit dem Virtualisierungsgrad steigt auch die Komplexität. In der Zwischenzeit haben die IT-Verantwortlichen den Bedarf erkannt und planen, in Zusammenarbeit mit qualifizierten Systemintegratoren, entsprechende Investitionen.
Unternehmen sind auf der Suche nach Lösungen,die zeigen, welche Ressourcen die einzelnen Applikationen tatsächlich verbrauchen. Eine höhere Transparenz ermöglicht Administratoren, Konflikte frühzeitig zu erkennen und die Performance besser zu überwachen, damit unternehmenskritische Applikationen vorrangig laufen können.
Weiterer Ausbau bei Cloud Computing
Cloud Computing wird sich 2015 noch stärker als bislang durchsetzen. Aus unserer Sicht wird eine steigende Zahl von Unternehmen Cloud Computing einsetzen. Lösungen aus der Public Cloud kommen für zusätzliche Rechner- und Speicheranforderungen, für Backup und Recovery oder auch für CRM oder E-Mail zum Einsatz. Andere Anwendungen werden im Rahmen von Konsolidierung, Migration und Modernisierung auf eine einheitliche Plattform und Virtualisierung in eine Private Cloud verlagert.
Hier zeichnet sich ein klarer Trend ab: Unternehmen sehen eine hybride Cloud als geeignete Lösung, um die Potenziale von Cloud Computing effizient nutzen zu können. Die notwendigen Fundamente liefert OpenStack, ein Linux-basiertes Open-Source-Cloud-Computing-Projekt, ursprünglich initiiert von der OpenStack Foundation. Gemeinsam mit vielen anderen IT-Unternehmen arbeitet Red Hat aktiv an der Weiterentwicklung von OpenStack mit und bietet darauf aufbauende Lösungen an: Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform und Red Hat Cloud Infrastructure an.
Da es für die IT-Abteilung oft schwierig ist, zusätzlicheIT-Ausgaben zu rechtfertigen, bietet eine Open-Hybrid-Cloud-Umgebung eine Möglichkeit, die vorhandenen IT-Ressourcen in die dafür am besten geeignete Umgebung zu platzieren. Interne Entwickler und die Mitarbeiter von Systemintegratoren können dann Dateien über Cloud-Datenspeicher gemeinsam verwenden, sie erzeugen, duplizieren und virtuelle Maschinen gemeinsam nutzen. Damit wird auch der nächste Trend Realität: DevOps. Der Begriff beschreibt das Zusammenwachsen von Softwareentwicklung und IT-Betrieb, um Software schneller und fehlerfrei zu erstellen und verfügbar zu machen. DevOps ist die Antwort auf die Reibungsverluste, die in der Praxis noch immer die Kooperation von Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb behindern. (rw)