Wer kennt bereits jetzt die Mode im Jahr 2015? Wer weiß, wie viel Speicher eine Workstation in fünf Jahren braucht? Sollen wir in iPads oder in leichte Notebooks investieren? Welchen Datendurchsatz muss unser LAN künftig bewältigen?
"512 KB Arbeitsspeicher und eine 20-MB-Festplatte werden für die nächsten Jahrzehnte ausreichen", hieß es doch einmal. Wer sollte also ernsthaft eine mittelfristige Strategie entwickeln, die nicht nur eine unseriöse Spekulation ist? Allein die monatlichen Verkündigungen und Dementi der IT-Auguren, die für richtig viel Geld in die Glaskugel schauen und regelmäßig von der Wirklichkeit ad absurdum geführt werden, sollten uns zeigen, dass eine verlässliche Voraussage über mehrere Jahre nicht möglich ist.
Sorry, Ihr Analysten von Gartner, IHS, IDC, Forrester, GfK und wie sie alle heißen. Aber um zu erforschen, was die IT in nächster Zukunft anstellt, reichen ein paar Statistiker und BWL-Newbies frisch von der Uni nicht aus. Hier fließen Träume, Visionen, Erfahrungen und Innovationen ein, die sich mit Zahlen- und Wirtschaftsmodellen aus dem vergangenen Jahrtausend nur ungenügend berechnen lassen.
Ob IT-Wolke oder IT-Luftblase – das entscheidet letztendlich keine Studie, sondern der Kunde. Und der bleibt hoffentlich lange kritisch, bevor er sich in eine noch größere Abhängigkeit von Hard- und Softwaregiganten gibt. Eine vernünftige IT-Strategie wäre es, möglichst autark zu sein, selbst entscheiden zu können, wo wie viel investiert wird, und bei Hard- und Software flexibel zu bleiben. Sinnvoll wäre es, den IT-Bedarf mindestens jährlich, besser noch öfter zu überprüfen und den Gegebenheiten plus Reserve gegenüberzustellen.
IT-Strategie heißt auch, ein möglichst flexibles Budget zu besitzen und jemanden zu haben, der verantwortungsvoll und intelligent diese Mittel einsetzt. Schief geht es meistens dann, wenn Personalkosten gegen IT-Kosten aufgerechnet werden. Aber diesen Ansatz zu vertiefen wäre dem Thema nicht angemessen.
Mein Fazit: Kaum eine Branche ist so unberechenbar wie die IT. Und einen unberechenbaren Gegner macht man sich besser zum Freund.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)