IT-Storage-Studie: Nachholbedarf bei Datenwiederherstellung und Archivierung im Mittelstand

17.11.2006
Die Wiederherstellung und die Archivierung aufbewahrungspflichtiger Daten sind im Bereich IT-Storage die größten Herausforderungen für kleinere und mittlere Unternehmen.

Die Wiederherstellung und die Archivierung aufbewahrungspflichtiger Daten sind im Bereich IT-Storage die größten Herausforderungen für kleinere und mittlere Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "IT-Storage im Mittelstand" des Marktforschungsunternehms Smart-Research und speicherguide.de unter mittelständischen Unternehmern. Rund ein Drittel der Teilnehmer waren IT- und Systemadministratoren.

Die zentralen Umfrageergebnisse:

52,2 Prozent der Befragten setzen das Backup-to-Disk-Verfahren für die Datensicherung ein. Davon speichern 10,3 Prozent ausschließlich auf Plattensubsysteme. 42 Prozent sichern ihre Daten zusätzlich auch auf Band. 21,9 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, das Verfahren noch nicht anzuwenden, zukünftig aber Backup-to-Disk einsetzen zu wollen. Dies zeigt deutlich, dass dieses Aktuelle IT-Storage-Studie belegt: Nachholbedarf bei Datenwiederherstellung und Archivierung im Mittelstand 2 Verfahren nicht nur große, sondern zunehmend auch mittelständische Anwender erreicht.

Archivierung ohne System

Aufgrund rechtlicher Bestimmungen müssen Unternehmen immer mehr Geschäftsdaten für lange Zeit digital verfügbar halten. Bereits 35,7 Prozent der Befragten führen einen deutlich gestiegenen Speicherbedarf auf gesetzliche Vorgaben zurück. Bei der Frage nach den gebräuchlichsten Speichermethoden für die digitale Archivierung aufbewahrungspflichtiger Daten liegen einfache Speichermedien wie Bandspeicher und optische Medien mit fast 60 Prozent an erster Stelle - und damit deutlich vor Archivsystemen (23,2 Prozent) wie Document-Lifecycle-Management- und Enterprise-Content-Management-Lösungen. Archivsysteme externer Dienstleister setzen nur 3,6 Prozent der befragten Unternehmen ein.

Recovery-Konzept ja - Kontrolle nein

Wie groß die Kluft zwischen Anspruch und Realität sein kann, wird vor allem im Bereich Datenwiederherstellung (Disaster Recovery) deutlich. 63,4 Prozent der Teilnehmer geben zwar an, einen Masterplan zu besitzen, wie im Falle von Datenverlust nach einem Systemausfall vorzugehen ist. Von diesen überprüfen aber nur knapp 43 Prozent mindestens einmal im Jahr, ob der Notfallplan in der Praxis auch tatsächlich greift. Mit 53,5 Prozent räumt jedoch deutlich mehr als die Hälfte der Befragten ein, die vorhandenen Notfallpläne weder zu testen noch zu aktualisieren, beziehungsweise, nicht zu wissen, ob es solche Tests gibt.

Nur 29,5 Prozent der Befragten kontrollieren regelmäßig, ob beispielsweise die auf Bandlaufwerken gespeicherten Daten im Bedarfsfall tatsächlich wiederhergestellt werden können. Bedenklich ist, dass die überwiegende Mehrheit keine Zeit für einen Aktuelle IT-Storage-Studie belegt: Nachholbedarf bei Datenwiederherstellung und Archivierung im Mittelstand 3 Test hat (39,7 Prozent) oder eine Kontrolle schlicht für nicht notwendig hält (18,3 Prozent). Knapp 11 Prozent wissen nicht, ob Speichermedien in ihrer Firma auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.

Datenwiederherstellung: im Notfall zu langsam

Die Vernachlässigung der Notfallpläne könnte ein Grund dafür sein, dass viele Mittelständler im Falle eines tatsächlichen Serverausfalls nur verhältnismäßig langsam reagieren können: Mehr als 29 Prozent benötigen zwischen vier und zwölf Stunden, bis alle Daten und Speichersysteme wieder hergestellt sind, bei 19,6 Prozent kann dies sogar bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen. Nur in jedem vierten der befragten Betriebe ist das Speichersystem innerhalb von vier Stunden wieder einsatzfähig (23,2 Prozent). Dabei kann abhängig von der jeweiligen Branche schon ein Systemausfall von nur wenigen Stunden enorme Kosten verursachen.

Die wichtigsten IT-Storage-Projekte 2007

Ein Blick auf die geplanten IT-Storage-Projekte der nächsten zwölf Monate zeigt, dass sich die mittelständischen Unternehmen durchaus über ihren Handlungsbedarf im Klaren sind: So stehen das Erreichen kürzerer Backup-Zeiten (47,8 Prozent) und eine schnellere Datenwiederherstellung (45,5 Prozent) ganz oben auf der Agenda der Verantwortlichen (Mehrfachnennungen waren möglich). Ebenfalls hoch gewichtet werden die Entwicklung eines Speichernetzwerks (41,5 Prozent) und die Hochverfügbarkeit der Daten (30,4 Prozent). Die revisionssichere Archivierung aufbewahrungspflichtiger Daten ist für 28,1 Prozent der Unternehmen ein Thema. Projekte zur Speicher-Konsolidierung sowie abgestufte IT-Storage-Konzepte (Tiered Storage) bilden mit 25 Prozent und 19,6 Prozent die Schlusslichter der Prioritätenliste. Die vollständige Studie ist gegen eine Schutzgebühr von 110 Euro bei Fleishman-Hillard München erhältlich (telefonisch unter 089/230 316 27 oder per E-Mail unter speicherstudie@fleishmaneurope.com). (mf)