Die Gesamtwirtschaft in Deutschland stagnierte 2023, die IT-Dienstleister hier zu Lande sind hingegen (wie schon die Jahre davor) kräftig gewachsen. Die von Lünendonk befragten IT-Service-Unternehmen konnte 2023 ihre Umsätze um durchschnittlich 9,7 Prozent erhöhen. Das war zwar etwas weniger als prognostiziert (12,2 Prozent) und nicht ganz so viel wie 2022 (13,2 Prozent), dennoch: Der Markt für IT-Dienstleistungen bleibt stabil und wird wohl 2024 wieder zweistellig zulegen.
Die von Lünendonk befragten IT-Dienstleister rechnen demnach 2024 mit einem Umsatzwachstum von 10,7 Prozent, 2025 könnte es dann wieder einen größeren Schluck aus der Pulle geben, im nächsten Jahr glauben die IT-Service-Unternehmen ihre Erlöse um 12,6 Prozent steigern zu können.
Und warum geht es für die IT-Dienstleister weiter aufwärts, während die sonstigen Branchen im besten Fall stagnieren? Auch hierfür haben die Marktforscher von Lünendonk eine plausible Erklärung. Ihrer Ansicht nach trugen neben der starken Nachfrage nach IT-Dienstleistungen rund um die digitale Transformation und den Aufbau digitaler Geschäftsmodelle auch höhere Honorare für diese Services zum überdurchschnittlichen Wachstum bei. Und weil das Potenzial digitaler Technologien (Stichwort: KI/Künstliche Intelligenz) noch bei weiten nicht genutzt wird, und der IT-Fachkräftemangel vor allem bei den Anwenderunternehmen voll durchschlägt, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zusätzliche IT-Services bei externen IT-Dienstleistern zu buchen.
Welche IT-Services waren 2023 bei Kunden besonders stark gefragt? Auch diese Frage konnten die IT-Dienstleister konkret beantworten. Demnach erzielten sie 2023 über 16 Prozent ihrer Umsätze mit Big Data- und Analytics-Projekten, 2022 lag dieser Anteil noch deutlich unter zehn Prozent. Datenbezogen Beratung darf wohl als Vorgriff auf künftige KI-Anwendungen verstanden werden. Denn je besser die Datenbasis, umso effektiver kann die KI-Software ihre Machine-Learning-Algorithmen einsetzen.
Der Wechsel von On-Premise zu Cloud ("lift & shift") ist ebenfalls im vollen Gange. Der Umbau der der IT-Infrastruktur hin zu einer Cloud-Architektur sorgte 2023 für über 14 Prozent der Erlöse bei den IT-Dienstleistern, 2022 waren es fast genauso viel. Der Umzug in die Cloud führt gleichzeitig zu einem etwas geringeren Aufwand für die Verwaltung der Anwendungen beim Kunden (13,3 statt 14,1 Prozent). Dafür haben sich die Ausgaben der Kunden für Cyber-Security-Lösungen und Services fast verdoppelt - von 3,1 auf 5,4 Prozent. Angesichts der aktuellen Gefahrenlage ist es wahrscheinlich immer noch zu wenig.
Dann wollten noch die Lünendonk-Marktforscher von den IT-Dienstleistern erfahren, mit welchen IT-Services sie 2024 überdurchschnittlich wachsen werden. Auch hier waren die Antworten der IT-Dienstleister eindeutig. Demnach wollen sie 2024 ihre Umsätze in folgenden Bereichen deutlich erhöhen:
Cloud-Transformation: plus 13,4 Prozent
Data & Analytics: plus 12,9 Prozent
Consulting: plus zehn Prozent
Managed Cloud Services: plus 9,8 Prozent
Softwareentwicklung und Softwareintegration: plus 9,3 Prozent
In welchen Branchen konnten die IT-Dienstleister 2023 besonders gut performen? Auch da gab es einen klaren Trend: weg von der Industrie hin zum "public sector". So zählten 2023 nur noch 34 Prozent der IT-Dienstleister Industriebetriebe zu ihren Kunden, etwas weniger als 2022 (34,7 Prozent. Im gleichen Jahr stieg der Anteil der IT-Dienstleister im Umfeld der öffentlichen Hand von 9,1 auf 9,6 Prozent an. Im Zuge der Transformation zu nachhaltiger Energiegewinnung steigt in diesem Sektor die Nachfrage nach IT-Services: 6,4 Prozent der IT-Dienstleister sind dort aktuell involviert, im Vorjahr waren es erst 5,5 Prozent.
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