Bruttomarge schwächer

IT-Dienstleister Nagarro wird bei Umsatz optimistischer

22.07.2022
Der IT-Dienstleister Nagarro hat zum zweiten Mal im laufenden Jahr seine Jahresziele angehoben.
Die Nagarro SE erhöht die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 auf 800 Miilionen Euro.
Foto: Nagarro SE

Der Umsatz 2022 soll nun mit rund 800 Millionen Euro um etwa 30 Millionen höher ausfallen als bislang angekündigt, teilte das im SDax notierte Unternehmen überraschend am Donnerstagabend in München mit.

Bei der Brutto-Marge wird der Vorstand hingegen vorsichtiger und rechnet nun mit einem Prozentpunkt weniger, sodass am Ende des Jahres ein Wert von 27 Prozent angepeilt wird. Die im Nebenwerte-Index SDax notierte Aktie legte am Freitagmorgen zu.

Mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 112,40 Euro setzt die Aktie damit ihren Erholungskurs der vergangenen Tage fort. Erst vor wenigen Tagen war sie wieder auf das zuletzt im Juni 2021 gesehene Niveau von unter 100 Euro gefallen. Seit Jahresbeginn mussten die Anleger einen Abschlag von über 44 Prozent verkraften. Der Analystenkonsens liege für den Umsatz bereits auf Höhe des neuen Ziels, merkte Jefferies-Experte Martin Comtesse an.

Von dem angestrebten Wachstum dürfte allerdings nicht ganz so viel hängen bleiben, wie bislang erhofft. Das Management rechnet bei der Bruttomarge nun mit einem Prozentpunkt weniger, sodass am Ende des Jahres ein Wert von 27 Prozent angepeilt wird.

Die operative Marge (Ebitda-Marge) dürfte hingegen auf Jahressicht weiter bei 14 Prozent bleiben. Dies monierte Jefferies-Analyst Comtesse als zu konservativ. Er verwies dabei auf den Mitte Mai verkündeten Margen-Anstieg im ersten Quartal auf 15,6 Prozent. Basis seien verbesserte Verkaufspreise und eine bessere Auslastung der Nachwuchs-Kohorten.

Seine Zahlen für das zweite Quartal will Nagarro am 12. August vorlegen. Bis dahin erwartet Comtesse, dass der IT-Dienstleister seine Personaldecke aufstockt, um den geplanten Wachstumskurs zu unterstützen. Die operative Marge (Ebitda-Marge) dürfte auf Jahressicht weiter bei 14 Prozent bleiben. (dpa/rw)