IT-Dienstleister/Datenverarbeitungsbranche: Mit der Nachfrage steigt das Gehalt

23.11.2006
Die neue Kienbaum-Vergütungsstudie "Führungs- und Fachkräfte in der DV-Branche" ist da.

Die Datenverarbeitungsbranche (DV-Branche) entwickelt sich positiv, und das dynamische Wachstum wird insbesondere vom Softwarebereich getragen. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Gehälter aus. Im Vergleich zum Vorjahr werden im Schnitt 2,7 Prozent mehr gezahlt. Die durchschnittlichen Jahresgesamtbezüge der Geschäftsführer lagen bei 174.00 Euro, für Führungskräfte betrugen sie 93.000 Euro und für die Fachkräfte 58.000 Euro. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Vergütungsstudie "Führungs- und Fachkräfte in der DV-Branche 2006", durchgeführt von der Managementberatung Kienbaum.

"Auch in der IT-Branche spielt das Personal eine zentrale Rolle: der Trend geht zu immer spezifischeren Anforderungen an (Mitarbeiter-)Funktionen mit Blick auf Fähigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen. Die positive Gehaltsentwicklung geht einher mit einer zunehmenden Leistungs- und Erfolgsorientierung", sagt Christian Näser, Projektleiter der Vergütungsstudie bei Kienbaum.

Große Gehaltsspannen

An der Kienbaum-Studie beteiligten sich insgesamt 151 Unternehmen, die Vergütungsdaten zu 1.846 Einzelpositionen meldeten, und damit 41 typische Positionen der DV-Branche abbilden. Ein Leiter IT-Anwendungsentwicklung erhält durchschnittlich ein Jahresgesamteinkommen von 95.000 Euro. Ein Anwendungsentwickler wird mit 51.000 Euro im Jahr vergütet. Entscheidende Faktoren für die Gehaltsbestimmung von Führungskräften sind die Unternehmensgröße (z.B. Umsatz und Beschäftigtenzahl), die Struktur der Hierarchieebenen sowie der Grad der Verantwortung. In der DV-Branche gibt es große Gehaltsspannen. So verdient ein Leiter Vertrieb je nach Unternehmensgröße zwischen 74.000 und 121.000 Euro. Erfahrung sowie Unternehmens- und Positionszugehörigkeit spielen eine wesentliche Rolle bei der Gehaltsbemessung. Das Gehalt eines IT-Anwendungsentwicklers beträgt bei einem Jahr Positionszugehörigkeit durchschnittlich 39.000 Euro, während sein Kollege, der mehr als 10 Jahre in diesem Bereich tätig ist, mit durchschnittlichen 54.000 Euro fast 40 Prozentmehr verdient.

Je höher der Bildungsweg, desto höher das Gehalt

Das Ausbildungsniveau bei Fach- und Führungskräften in der DV-Branche ist sehr hoch. 74 Prozent haben einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss. Der Hauptschulabschluss spielt mit 2,1 Prozent eine untergeordnete Rolle. Eine qualifizierte Ausbildung wird immer mehr zur Voraussetzung, um einen anspruchsvollen und damit höher dotierten Arbeitsplatz zu erreichen. Eine Führungskraft mit Universitätsabschluss verdient im Durchschnitt mit 92.000 Euro pro Jahr und somit 9.000 Euro weniger als der Kollege in gleicher Position mit Promotion.

Trend zur variablen Vergütung nimmt weiterhin zu

Der Trend zur variablen Vergütung hält in der DV-Branche weiterhin an und ist ein wichtiges Instrument betrieblicher Vergütungspolitik. 97 Prozent der Geschäftsführer, 85 Prozent aller Führungskräfte und 62 Prozent der Fachkräfte beziehen einen erfolgsabhängigen Gehaltsteil. Durchschnittlich erreicht der variable Anteil bei Geschäftsführern 24 Prozent, bei Führungskräften 15 Prozent und bei Fachkräften 12 Prozent der jeweiligen Jahresgesamtbezüge. Die Höhe der ausbezahlten Tantiemen schwankt allerdings zwischen den Positionen und Positionsgruppen erheblich. Während Geschäftsführer im Durchschnitt 51.700 Euro erhielten, waren es bei den Führungskräften 17.100 Euro und bei den Fachkräften 8.800 Euro. Auch die Bezugsgröße für die variable Vergütung unterscheidet sich bei den verschiedenen Positionsgruppen. Während die Geschäftsführertantiemen häufig auf Basis der erreichten Unternehmensergebnisse gezahlt werden, sind die variablen Vergütungen der Fachkräfte meist abhängig von der Erreichung persönlicher Zielvorgaben. In vielen Unternehmen erhalten die Mitarbeiter inzwischen mehrere, untereinander gewichtete Bezugsgrößen für die Ermittlung ihrer variablen Vergütung. (mf)