Zur Diskussion über den Tablet-PC "Surface" von Microsoft (siehe auch "Microsoft steigt ins Tablet-PC-Geschäft ein" und "Ein Tritt vors Schienbein") und der daraus resultierenden Umfrage hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger", seine Gedanken gemacht:
.
Lang, lang ist's her, da war Microsoft-Hardware ein Synonym für langlebig, robust, zuverlässig und ergonomisch. Ich denke da an die Microsoft-Maus in den 90ern. Noch weit im neuen Jahrtausend haben sich Kunden die alte Form gewünscht, mussten letztendlich aber auf Logitech ausweichen.
Oder die Ergo-Tastatur mit geteiltem Tastenfeld. Für Amateurtipper eine Herausforderung, für Zehn-Finger-Tastenhelden eine Wohltat. Der Sidewinder-Joystick und das Headset waren ebenfalls in Ordnung und beliebt. Gute Qualität, Optik und Haptik zeigten, dass die Redmonder die Bedürfnisse ihrer Kundschaft kannten.
Seit Erscheinen der Xbox ist allerdings beim PC-Zubehör Ruhe eingekehrt. Eine brauchbare Webcam und eine Designer-Maus – das waren in den vergangenen fünf Jahren die Hardwareinnovationen von Microsoft.
Mit "Surface", einer Art "iPad plus", will Steve Ballmer den alten Gates-Traum "information at your fingertips" realisieren. Eine Kampfansage an die überteuerten Apple-Bretter? Ja, bitte! Eine Mischung aus ultraleichtem Netbook und Tablet-PC, eine Tastatur, die gleichzeitig als Hülle fungiert, eine integrierte Standfunktion zum entspannten Schreiben. Sorry, Apple, aber das ist genau das, was man braucht, wenn man nicht nur mit Apple angeben will, sondern mit dem Pad auch arbeiten muss.
Nachdem schon Samsung gezeigt hat, wie man Tablets besser macht, und Importware aus Fernost beweist, dass auch die 100-Euro-Tablets mit Android für Fingerspiele im Café taugen, wozu noch die weißen Schmutzfänger aus Cupertino benutzen? Mag sein, dass das iPad als Porsche-Ersatz für Geringerverdienende seine Daseinsberechtigung hat, eine Notwendigkeit für diese Art Computer konnte ich immer noch nicht feststellen.
Vielleicht schafft es ja der Zwitter von Microsoft, mich zu überzeugen. Bis dahin ist jedoch noch jede Menge Zeit – und der PC ist noch lange nicht tot!
Mein Fazit: Bevor jetzt wieder einige "Experten" das Aus für Desktop-PCs und Notebooks proklamieren, müssen sich die Tablets erst einmal im Alltag beweisen. Als Spielzeug haben sie sich scheinbar schon etabliert.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)