Apple-Boss Steve Jobs wird heute, Montag, die Eröffnung der Entwicklerkonferenz ein weiteres Mal nutzen, um Neuigkeiten aus dem Mac-Universum zu verkünden. Wie bei Apple üblich, ist die Geheimhaltungpolitik auch diesmal strikt und so brodelt die Gerüchteküche. Beobachter rechnen damit, dass Jobs die zweite Generation des iPhones vorstellen wird. Ein stromsparender UMTS-HSPA-Chip, der aus dem Hause Infineon stammen soll, ist dabei ebenso im Gespräch wie ein GPS-Modul. Die schnelle Internetverbindung soll vor allem in Europa dazu beitragen, dass mehr Apple-Handys über den Ladentisch gehen.
Über die 3G-Funtkionalität hinaus gehen die Spekulationen noch weiter. So wird neben einer höher auflösenden Kamera auch der mögliche Support für die Aufnahme digitaler Videos erwartet. Darüber hinaus gibt es Berichte, wonach Apple sein Geschäftsmodell ändern wird. Wie die Financial Times berichtet, werde das Unternehmen künftig auf die Umsatzbeteiligung verzichten. Zudem sollen die Geräte in Zukunft auch mit Subventionen seitens der Provider verkauft werden. Wie Insider berichten, könnten die Geräte somit deutlich billiger werden. Während Kunden für das iPhone bisher samt Vertrag mit einem Exklusivprovider 399 Dollar zahlen mussten, könnten die Kosten nun auf unter 200 Dollar sinken. Auf diese Weise könnte Apple die Verkaufzahlen vor allem in Europa steigern, wie eine Analystin anführt.
Apple wurde von Mobilfunkern bereits seit einiger Zeit gedrängt, auf die Umsatzbeteiligung zu verzichten. Bislang mussten die Provider einen fixen Prozentsatz an das IT-Unternehmen abliefern. Unbestätigte Schätzungen dafür liegen bei 25 Prozent. Als Gegenleistung für den Verzicht auf diesen Anteil erhofft sich Apple eine Steigerung der Absatzzahlen. Bei der Markteinführung des iPhones konnte das Unternehmen zwar noch starke Verkaufszahlen vorweisen, allerdings ging der Hype um das Telefon in den vergangenen Monaten in den USA deutlich zurück. Angaben zufolge verkaufte Apple zuletzt lediglich 600.000 Stück pro Monat. Vor allem in Europa tat sich der iPhone-Hersteller mit seiner Exklusivstrategie schwer.
Fachleute erwarten sich von Jobs Eröffnungsrede jedoch noch weitere Ankündigungen. So wird spekuliert, dass eine neue Version des Apple-Betriebssystems Mac OS X unter dem Namen "Snow Leopard" vorgestellt wird. Da das aktuelle Betriebssystem Leopard jedoch erst vor wenigen Monaten veröffentlicht wurde, gehen Analysten davon aus, dass die Softwaretechniker vor allem an Stabilität und Sicherheit gearbeitet hätten und weniger an neuen Features. Auf der Geräteseite könnte es ebenfalls Neuerungen geben. MacRumors berichtet von einem weiteren neuen Gerät, über das allerdings recht wenig bekannt ist. Seit einiger Zeit wird jedoch über einen Tablet-Mac diskutiert, einer Mischung zwischen iPod touch und Mac. Klarheit wird Steve Jobs Auftritt heute Abend schaffen. (pte/rw)