Als vor fünf Jahren das iPad erstmals auf den Wunschzetteln der Apple-Fans stand, war die Auswahl nicht weiter schwer. Man musste nur die Frage klären, wie groß der Speicher sein sollte und ob man für unterwegs mobiles Internet brauche. Das iPad der ersten Generation war zudem wie das legendäre Ford Model-T (Tin Lizzy) in allen Farben zu haben, solange sie schwarz waren.
Jetzt hat Apple drei Baureihen im Angebot, dazu gibt es das ein oder andere Modell aus den Vorjahren weiterhin zu kaufen. Zu den unterschiedlichen Netzwerk- und Speicheroptionen kommen noch die für die Farbe, insgesamt hat Apple 61 verschiedene Geräte im Angebot, deren Preise von 297 Euro bis 1.237 Euro reichen - jeweils ohne passendes Zubehör. Am unteren Ende der Skala stößt das iPad Mini beinahe mit dem iPhone 6(S) Plus zusammen, am oberen Ende tobt seit Wochen die Diskussion, ob und wann das iPad Pro das Notebook oder gar den Desktop-PC ablösen werde. Bei der Antwort auf die Frage, welches iPad es denn sein soll, entscheidet vor allem der geplante Einsatzzweck. Neben dem Fernsehen auf der Couch mal eben Surfen oder E-Mails checken? Unterwegs Zeitungen, Magazine und Bücher lesen? Auf Bahn und Flugreisen Filme ansehen? Oder wirklich produktiv arbeiten und das Macbook ausrangieren? Hier die Vorteile der einzelnen Kategorien und was für das jeweilige Gerät spricht:
iPad Pro 12,9“: iPad ganz groß
Ob das iPad Pro mit 12,9“-Display wirklich das Notebook und sogar den Laptop ersetzen wird, sei dahingestellt. Es hat aber auf alle Fälledas Potential dafür, als mobiles Bürogerät manchen Zweitrechner in den Ruhestand zu schicken. Für den Einsatz in Unternehmen macht das iPad Pro vor allem das reichhaltige Softwareangebot im App Store attraktiv. Während das Softwareangebot für den Mac nach wie vor überschaubar ist und es vor allem an spezialisierter Business-Software fehlt, verfolgt Apple seit Sommer 2014 in einer Kooperation mit IBM das Ziel, möglichst viele iPads mitsamt der notwendigen Software in die Büros von Corporate America (und auch die Deutschland AG...) zu bringen.
Zum Notebook-Ersatz wird das iPad Pro erst mit einer Tastatur. Hier ist von der Apple eigenen Lösung noch abzuraten, da sie nach wie vor nur mit US-amerikanischem Layout vorliegt. Dritthersteller wie Logitech bieten aber Tastaturen mit in Deutschland üblicher (und notwendiger) Tastenanordnung an. Die Logitech-Tastatur verfügt im Gegensatz zu der von Apple über eine Hintergrundbeleuchtung - und kostet sogar noch etwas weniger.
Das Killer-Argument für das iPad Pro könnte aber der ebenfalls als Zubehör für rund 100 Euro erhältliche Apple Pencil sein. Anders als andere Eingabestifte, die nur den Finger ersetzen oder präzisieren sollen, ist der Stift von Apple drucksensitiv und erkennt seine Neigung – Features, die sonst nur Grafiktabletts aufweisen. Dadurch ist präzises Zeichnen und sogar Schraffieren auf dem Bildschirm des iPad Pro möglich. Der hohe Preis des Stifts hängt damit zusammen: Er ist aktiv und spricht sich mit dem iPad Pro ab. 240 mal in der Sekunde misst das iPad Pro die Orientierung des Pencils, wodurch außerordentlich präzises Schreiben und Zeichnen möglich ist – fast wie auf Papier.
Aber auch Büroarbeiter, die nicht mit Skizzen oder Grafikdesign zu tun haben, können einen Nutzen aus dem iPad Pro mit Pencil ziehen: Wer Dokumente und Tabellen bislang für Korrekturen oder Anmerkungen ausdruckte und den Rotstift zückte, kann nun endlich komplett digital arbeiten, entsprechende Apps wie Good Reader vorausgesetzt. Apps wie Microsoft Office unterstützen ebenfalls das iPad Pro.
Erhältlich ist das iPad Pro in drei Speichervarianten: Käufer können zwischen recht sparsamen 32 GB, pragmatischen 128 GB und luxuriösen 256 Gigabyte wählen. Die beiden letzteren gibt es auch mit LTE-Mobilfunkanbindung und die drei verschiedene Farboptionen Spacegrau, Gold und Silber. Preislich liegt das günstigste iPad Pro 12,9“ derzeit bei 907,33 Euro, für die Spitzenausstattung mit LTE und 256 Gigabyte Speicher ruft Apple 1.419 Euro auf.
Empfehlung: Das iPad Pro eignet sich sowohl für Künstler und Designer, als auch für Fotografen und Videoarbeiter sowie für Anwender, die Office-Arbeiten erledigen müssen. Als hochmobiler und leicht synchronisierbarer Notebook-Ersatz ist im Zusammenspiel mit dem optionalen Pencil und einer Tastatur ein praktischer Zweitrechner. Ein echter Mac oder PC sollte aber trotzdem noch zur Hand sein: Leider ist das iOS-Betriebssystem nach wie vor zu beschränkt, um klassische Computer zu ersetzen.
iPad Pro 9,7“: Das Air 2 mit Extras
Mit dem iPad Pro 9,7“ hat Apple dem ein iPad Pro 12,9“ einen kleinen Bruder im klassischen iPad-Format zur Seite gestellt. Vom Formfaktor her mit dem iPad Air 2 identisch, besitzt das iPad Pro 9,7“ einige praktische Anleihen von seinem großen Bruder: So verfügt es über einen schnelleren Prozessor als das iPad Air 2, zudem ist die Unterstützung für den Apple Pencil an Bord. Statt zwei Lautsprechern an der Unterseite besitzt das kleine Pro wie der große Bruder vier Lautsprecher an jeder Seite des Displays, wodurch die Ausrichtung beim Musikgenuss keine Rolle mehr spielt. Die wohl wichtigste Neuerung ist jedoch der vom großen iPad Pro übernommene Smart Connector, mit dem sich Tastaturen am iPad Pro 9,7“ anklippen lassen. Anders als die Lösungen für bisherige iPads benötigen diese dann weder eine Bluetooth-Verbindung, noch eine eigene Stromversorgung. Ältere Tastaturlösungen mit Bluetooth-Anbindung funktionieren aber natürlich auch beim iPad Pro – egal, um welche Bildschirmgröße es sich handelt.
Der wohl wichtigste Kaufgrund für das iPad Pro 9,7“ ist vor allem das neue True-Tone-Display: Es ist derzeit das beste Display im Apple-Portfolio und besitzt einen erhöhten Farbumfang, wodurch es Farben noch natürlicher darstellt, als es bei bisherigen iPads der Fall war. Die Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln bleibt hingegen gegenüber dem iPad Air 2 gleich. Weitere Vorteile gegenüber dem kleinen Geschwister sind die deutlich besseren, aus dem iPhone 6S übernommenen Kameras: Mit 12 Megapixeln und 4K-Aufnahme auf der Rückseite sowie der einer 5 Megapixel Facetime-Kamera eignet sich das kleine iPad Pro inzwischen auch als Videokamera-Ersatz oder wie das große Modell für den Videoschnitt.
Gegenüber dem „großen“ iPad Pro hat das iPad Pro 9,7“ allerdings einen Nachteil: Es besitzt wie das iPad Air 2 nur zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und ist damit nicht ganz so leistungsstark und zukunftssicher. Allerdings haben sich Apples Produktzyklen in der Vergangenheit deutlich verlängert, anders als bei iPad 1 und den ersten iPhones bleiben Geräte über mehrere Jahre hinweg aktuell. Zumal auch zwei Gigabyte RAM für ein iPad völlig ausreichen: Noch vor wenigen Jahren wurden normale Macs mit dieser Ausstattung verkauft. Die Akkulaufzeit entspricht der des iPad Air 2, auch sonst ist das Gerät seinem „Vorgänger“ wie aus dem Gesicht geschnitten. Es ist allerdings deutlich teurer als das Air: Mit 32 Gigabyte Speicher startet es bei 689 Euro, in Top-Ausstattung mit 256 Gigabyte Speicher und LTE-Option verlangt Apple happige 1.199 Euro für das Gerät – das iPad Air 2 beginnt bereits bei 439 Euro, dafür aber mit nur 16 Gigabyte Speicher.
Empfehlung:Das iPad Pro 9,7“ schlägt die Brücke zwischen iPad Air 2 und 12,9“-Pro: Technisch und optisch ähnelt es in vielerlei Hinsicht dem älteren Modell, hat aber alle Pro-Features vom 12,9“-Modell übernommen, wenn man vom erhöhten Arbeitsspeicher absieht. Damit eignet es sich für die gleiche Zielgruppe: Grafiker, Fotografen, Videoarbeiter und Office-Menschen, die einen leichten Begleiter als mobilen Zweitrechner für einen vorhandenen Mac oder PC suchen und denen das 12,9“-Modell zu sperrig oder zu teuer ist.
iPad Air 2 - Das Allzweckgerät
Im Jahr 2015 hat Apple das Stammgerät der iPad-Reihe nicht mehr weiter verbessert. Aber wozu auch? Das im Oktober 2014 präsentierte iPad Air 2 setzt nach wie vor die Maßstäbe. Der 9,7-Zoll-Bildschirm vereint 2048 mal 1536 Pixel, das ist zwar genau so viel wie auf dem iPad Mni 4, die größere Fläche macht es aber gerade dann bei der Nutzung angenehmer, wenn die Augen schon ein wenig nachlassen. Mit dem Air 2 hat Apple das iPad sogar noch dünner gemacht - und damit leichter. Bei der Leistung gab es hingegen keine Einsparungen, im Gegenteil. Der A8X-Prozessor mit seinen drei Kernen beeindruckt nicht nur in Benchmarks, sondern vor allem im Alltag, unterstützt von 2 GB RAM. Das iPad 2 ist also einfach ein leichtes und schnelles Tablet mit einem beeindruckenden Bildschirm. In drei Farben (gold, silber, spacegray) und drei Speicherkonfigurationen (16 GB, 64 GB, 128 GB) mit und ohne Mobilfunkchip für 4G-Netze erhältlich, kostet das iPad Air 2 497, 597 und 697 Euro (Wi-Fi) respektive 617, 717 und 817 Euro (Wi-Fi + 4G)
Empfehlung: Eigentlich für jeden geeignet, ideal aber wegen seines geringen Gewichts und des recht großen Bildschirms
iPad Mini 4 - klein und oho
Als Apple das iPad Air 2 im Oktober 2014 präsentierte, bekam das iPad Mini lediglich noch den Touch-ID-Sensor hinzu, die dritte Generation war aber eher eine Enttäuschung. Im Jahr 2015 hat Apple Entscheidendes nachgeholt und das iPad Mini in seiner vierten Generation so weit aufgerüstet, dass es fast zu seinem großen Bruder iPad Air 2 identisch ist. Mit einigen Unterschieden: Der Bildschirm hat zwar ebenfalls 2048 mal 1536 Pixel, aber eben auf 7,9 und nicht auf 9,7 Zoll verteilt. Die Augen sollten dafür noch halbwegs scharf sehen können, um den Bildschirm zu genießen. Der A8-Prozessor steht dem im iPad Air 2 kaum etwas nach, zumal das iPad Mini 4 ebenfalls mit 2 GB RAM kommt. Vor allem beherrscht es wie die beiden größeren aktuellen Modelle alle Funktionen von iOS 9, insbesondere die Split-View-Ansicht, bei der man zwei Apps parallel betreiben kann. Das Retina-Display ist direkt auf das Glas laminiert, was die Reparatur zwar erheblich erschwert, aber den Eindruck vermittelt, als könne man die Pixel anfassen. Wer den kleinsten Bildschirm bei der höchsten Leistung haben will, der greift zum iPad Mini 4. Wie die großen Brüder in drei Farben erhältlich und drei Speicheroptionen kostet es mit 16 GB, 64 GB und 128 GB 397, 497 und 597 Euro (Wi-Fi) beziehungsweise 517, 617 und 717 Euro (Wi-FI + 4G).
Empfehlung:Perfekt, für den, der ein iPad will, es aber möglichst klein braucht - auch im Preis
iPad Air - Immer noch gut, aber nur noch bei Ebay und Konsorten
Kommen wir zu den älteren Geräten, aber keineswegs zum Alteisen. Das im Herbst 2013 gezeigte und nicht iPad 5, sondern iPad Air genannte Tablet hat Apple mittlerweile nicht mehr im Angebot. Bei Amazon findet man noch vereinzelt fabrikneue Geräte und natürlich auf dem Gebrauchtmarkt. Wer ein iPad Air (oder ein iPad Mini 2) kauft, braucht übrigens nicht zu befürchten, ein jahrelang im Lager vor sich hin gegammeltes Gerät zu bekommen - Apple produziert nach wie vor frisch. So muss man etwa bei der Akkuleistung keine Abstriche machen und früher als gewohnt wieder aufladen, wohl aber bei der Leistungsfähigkeit. Zwar führt auch das iPad Air iOS 9 ohne Probleme aus, verzichtet dabei aber auf den Split View - das würde der Prozessor nicht mehr in befriedigender Manier errechnen. Im Gegensatz zu den neueren Modellen ist beim etwas dickeren iPad Air der Screen nicht direkt auf das Glas laminiert, die Inhalte fühlen sich ein wenig weiter entfernt an. Ist das Budget nicht ganz so groß, lohnt der Griff zum iPad Air gewiss, es handelt sich nach wie vor um ein prima Gerät. Aber Achtung: Für den Preis eines 16-GB-iPad-Air bekommt man auch ein iPad Mini 4 mit seinem besseren Prozessor und mehr RAM. Das 32-GB-Gerät ist hingegen konkurrenzlos - und deutlich günstiger als das mittlere iPad Air 2 mit seinem jedoch doppelt so großem Fassungsvermögen. Wer auf gold steht, hat beim iPad Air auch keine Chance, es gibt es nur in silber/weiß und spacegray/schwarz. Wirklich zu empfehlen ist das iPad Air aber nur denjenigen, die genau aufs Geld schauen - vermutlich wird es schon etliche Neuerungen des im Herbst 2016 kommenden iOS 10 nicht mehr ausführen können. Beim Speicher hat man auch nur noch die Auswahl zwischen 16 GB und 32 GB, das einstige Spitzenmodell mit 64 GB ist nur noch auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar. Die Preise: 397 und 447 Euro für die Wi-Fi-Version, 517 und 567 Euro für die mit zusätzlichem 4G-Chip.
Empfehlung:Für Preisbewusste, die ein iPad in Normalgröße wünschen und sich nicht an etwas geringerer Leistung stören
iPad Mini 2 - Etwas für Einsteiger
Wie das iPad Air stammt das iPad Mini 2 aus dem Jahr 2013, mit allen Konsequenzen für die Leistungsfähigkeit. Dafür spricht der Preis für sich, der bei 289 Euro beginnt - günstiger ist als iOS-Gerät nur der iPod Touch. Der Bildschirm bietet mit seinen 2048 mal 1536 Pixeln die gleiche Retina-Auflösung wie das neueste Mini, das ursprüngliche Non-Retina iPad Mini hat Apple in diesem Sommer endgültig aus dem Handel genommen. Für die neuesten Spiele und neuesten iOS-9-Funktionen ist das iPad Mini 2 nicht mehr geeignet, für die meisten anderen Zwecke schon. Etwa als Lesegerät für Zeitungen, Zeitschriften und Bücher, das einem selbst im Bett nicht mehr die Arme schwer werden lässt. Die Farben: Weiß/silber und schwarz/spacegray, der Speicher: 16 GB und 32 GB, die Preise: 297 und 347 Euro (Wi-Fi), respektive 417 und 467 Euro (Wi-Fi + 4G).
Empfehlung:Für Kinder, Gelegenheitsnutzer und eigentlich für alle, die ein iPad zu einem günstigen Preis wünschen.
iPod Touch:Das Nicht-Mehr-iPad
Nicht immer ist ein iPad angebracht, wenn "iPad" auf dem Wunschzettel steht. Vielleicht will man das Gerät vorwiegend zum Musikhören einsetzen, für schnelle Chats, kurze Videos oder es als Kamera nutzen. Im Prinzip kann der iPod Touch all das, was ein iPhone 5 kann – und in etwa genau so gut. Natürlich nicht telefonieren oder unterwegs das Internet nutzen. Wem der Bildschirm des 4-Zoll-Geräts nicht zu klein ist, der könnte aber an einen iPod Touch anstelle eines iPad denken. Der Einstiegspreis ist noch einmal 60 Euro niedriger, dafür ist das Gerät in sechs hübschen Farben erhältlich. Und in vier Speicherkonfigurationen: 16 GB, 32 GB, 64 GB und 128 GB kosten 237, 287, 347 und 457 Euro.
Empfehlung:Geeignet für die, die keine iPhone haben und an sich dieses genau so wenig brauchen wie ein iPad – aber dennoch mehr wollen als nur Musik hören, etwa Spiele spielen.
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Nachdem nun die Frage geklärt ist, welches iPad man kaufen soll, schließt sich die nach dem idealen Mac oder iPhone an. Wir haben da etwas für Sie vorbereitet:
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