Auch wenn sich Predictive Analytics gut in einen Zusammenhang mit dem Hype um Big Data stellen lassen, ist der Blick in die Zukunft auf Grundlage bestehender Daten nichts Neues. In Bereichen wie dem Kundenbeziehungsmanagement, Cross-Selling oder der Betrugsprävention werden vorausschauende Analyseinstrumente schon lange eingesetzt. Im E-Commerce-Kontext waren Predictive Analytics dagegen bislang eher wenig verbreitet - was allerdings nicht an fehlenden Anwendungsmöglichkeiten liege, erklärt René Keßler, Product Manager für Simcommerce beim Software-Hersteller Intershop: "Aus unserer Marktforschung wissen wir, dass es gerade im E-Commerce-Mittelstand oftmals eine hohe Unsicherheit gibt, wenn es beispielsweise um die Erweiterung des Zahlungsportfolios oder die Verteilung von Marketing-Budgets geht. Mit Simcommerce bieten wir nun auch Mittelständlern eine Entscheidungshilfe, wie sie bisher nur großen Unternehmen zur Verfügung stand."
Um Simcommerce für mittelständische Unternehmen attraktiv zu machen, bietet Intershop die Analyse-Software zum einen als vergleichsweise kostengünstige SaaS-Lösung an. Zum anderen arbeitet Simcommerce auf Basis von Vergleichsdaten, so dass auch Unternehmen, die über keinen langjährigen Datenbestand verfügen, das Programm benutzen können. "Desweiteren haben wir in Simcommerce bereits eine Vielzahl von Modellen integriert", erklärt Keßler. "So können die E-Commerce-Anbieter auf eine eigene Forschung und Modellbildung verzichten."
Mit wenigen Clicks zu detaillierten Vorhersagen
In der Tat funktioniert Simcommerce bestechend einfach: Nutzer müssen einfach eine Reihe von Basisdaten zu ihrem Unternehmens eintragen und haben dann die Möglichkeit, sich wahlweise Leistungskennzahlen, Entwicklungsszenarios oder auch Benchmark-Vergleiche anzeigen zu lassen. Dabei umfasst Simcommerce ein breit gestreutes Spektrum an Simulationsmodulen, das von der Suchmaschinenoptimierung über Marketing-Aspekte bis hin zu Fragen betreffend Produktempfehlungsmechanismen, Shop-Gütesiegel oder dem zu erwartenden Retourenaufkommen reicht. "Zum Start haben wir uns aber vor allem auf die Bereiche Search, Marketing und Payment fokussiert", berichtet Produkt-Manager René Keßler.
Gerade das einfache Funktionsprinzip von Simcommerce bringt es mit sich, dass man der in dem Programm enthaltenen Black Box mit einer gewissen Skepsis begegnet. Doch Keßler ist überzeugt, dass die Lösung für alle E-Commerce-Unternehmen einen hohen Nutzen besitzt. "Die Daten lügen nicht", erklärt der Intershop-Mitarbeiter und verweist auf die große Menge an anonymisierten Vergleichsdaten, die der E-Commerce-Softwarehersteller in das Programm eingespielt hat. "Daneben geht es natürlich um die Interpretation der Daten. Hierzu haben wir eine Reihe von spezialisierten Partnern ins Boot geholt, um so für die Modellbildung ein hohes Maß an Objektivität zu gewährleisten." Dazu zählen u.a. im Payment-Bereich der Bezahldienstleister Computop oder für das Thema Online-Marketing die Intershop-Tochter SoQuero.
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Zusätzliches Standbein für Intershop
Auch wenn Simcommerce im Hause Intershop entwickelt wurde, wendet sich die Lösung nicht nur an Anwender des Shopsystems. "Simcommerce lässt sich an Intershop 7, aber auch an viele andere Shopsysteme anbinden. Unser Ziel ist es, eine SaaS-Lösung für möglichst viele Kunden zu bieten", erklärt Keßler. Für den Jenaer E-Commerce-Softwarehersteller handelt es sich damit gewissermaßen um eine Premiere: Zwar gibt es bereits Intershop Töchter wie das Multichannel-System The Bakery oder eben SoQuero. "Doch Simcommerce ist ein Produkt, mit dem Intershop zusätzliche Zielgruppen adressiert", so Keßler. Zwar wolle man die Predictive-Analytics-Lösung auch inhouse zu Beratungszwecken einsetzen, doch solle sich das neue Intershop-Produkt im Prinzip selbst tragen.
Ein weiterer Grund für den Vorstoß von Intershop in den Big-Data-Bereich ist wohl auch die Positionierung gegenüber dem Wettbewerb. Nach dem Zusammenschluss von Hybris und SAP wäre eine vergleichbare Lösung wie Simcommerce auch für den neu entstandenen Platzhirsch gut vorstellbar. Doch hat Intershop einen Entwicklungsvorsprung: "Wir haben das Thema schon vor vier Jahren auf dem Schirm gehabt und damals zusammen mit den Universitäten in Leipzig und Jena mit der Vorentwicklung angefangen", berichtet Keßler. Seit vergangenem Jahr habe Intershop das Tempo bei der Produktentwicklung dann noch einmal erhöht.
Entscheidungshilfe für Shopbetreiber und Agenturen
An Vorstellungen zu Szenarien für den möglichen Einsatz von Simcommerce mangelt es dem Intershop-Mitarbeiter nicht. Angesprochen werden natürlich die Shopbetreiber. Allerdings sollen diese nicht alleine auf Basis der Analysesoftware grundliegende Weichenstellungen für die Weiterentwicklung ihrer Onlineshops treffen. "Unser Vorstellung ist es, dass sich Unternehmen zum Beispiel bei Verhandlungen mit E-Commerce-Agenturen eine zusätzliche unabhängige Meinung von einem technischen System einholen, um so deren Angebote besser beurteilen zu können", erklärt Keßler.
Daneben will Intershop mit Simcommerce auch die Agenturen selbst ansprechen. Wie Renè Keßler erklärt, könnten diese die Predictive-Analytics-Lösung vertriebsunterstützend einsetzen, um ihre Kunden vom Nutzen einer vorgeschlagenen Maßnahme zu überzeugen: "Schließlich ist das, was wir mit Simcommerce bieten, ja auch einer der Kernbestandteile des Beratungsgeschäfts."
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