Die Betrugsmasche, sich erschlichene Ware an Packstationen schicken zu lassen, wurde einem Gauner aus Rosenheim zum Verhängnis: Als er sein Päckchen abholen wollte, schlug die Polizei Ende letzten Jahres zu.
Nun sind die Ermittlungen der "Rosenheim-Cops" abgeschlossen: Neben dem bereits inhaftierten Hauptverdächtigen wurden noch zwei Mittäter ausgemacht. Ihnen werden nun die Ausspähung von Kreditkarten- und anderen Zahlungsdaten, sowie der betrügerische Handel mit unrechtmäßig erlangten Waren zur Last gelegt.
Auffallend viele Anzeigen außerbayerischer Dienststellen mit ähnlich gelagerten Fällen waren zuvor bei der Rosenheimer Kriminalpolizei eingegangen. Daraufhin richtete die Kriminalpolizei Rosenheim die Ermittlungsgruppe "Packstation" ein.
Meist handelten diese Fälle von über das Internet betrügerisch erlangten Waren, die an Rosenheimer Packstationen gesendet wurden. Diese Lieferungen, vorwiegend hochwertige Elektroartikel, hat nach jetzigem Ermittlungsstand der Tatverdächtige über Internet in Online-Shops bestellt. Bezahlt wurde mit ausgespähten Kreditkartendaten oder Accounts von Online-Bezahldiensten. Um den Versandweg weiter zu verschleiern, erfolgte die Zusendung an Packstationen, die ebenfalls mit ausgespähten Daten und falschen Personalien betrieben wurden. Nach Abholung wurden die Waren über Internetplattformen versteigert und zu Geld gemacht.
Noch am Tag der Festnahme erließ der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Rosenheim, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des 29-Jährigen Haupttäters. Bei der anschließenden Durchsuchung staunten die Beamten nicht schlecht, als sie äußerst hochwertige Computeranlagen und Zusatzgeräte mit einem Zeitwert von über 20.000 Euro vorfanden. Die komplette Anlage wurde zur Auswertung sichergestellt und wird derzeit von Fachkräften der Polizei ausgewertet. (awe)