I. Quartal 2009

Intel verdient weniger

15.04.2009
Intel hat im ersten Quartal des laufenden Jahres 55 Prozent weniger verdient als noch vor einem Jahr. Gründe hierfür waren ein geringerer Chip-Absatz sowie niedrigere Margen, wie aus der Quartalsbilanz hervorgeht. Doch habe der PC-Markt seine Talsohle durchschritten, beruhigte Intel-CEO Paul Otellini.

Niedrigere Marge

Intel hat im ersten Quartal des laufenden Jahres 55 Prozent weniger verdient als noch vor einem Jahr. Gründe hierfür waren ein geringerer Chip-Absatz sowie niedrigere Margen, wie aus der Quartalsbilanz hervorgeht. Doch habe der PC-Markt seine Talsohle durchschritten, beruhigte Intel-CEO Paul Otellini.

Der weltgrößte Chiphersteller erzielte im ersten Quartal einen Nettogewinn von 647 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 7,1 (9,67) Milliarden Dollar. Damit übertraf Intel die Erwartungen der Marktbeobachter. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 176,5 Millionen Dollar gerechnet.

Die für Experten aussagekräftige Bruttomarge von Intel fiel auf 46 Prozent gegenüber 53,8 Prozent im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Januar 2009 hatte Intel den Markt bereits auf Margen im niedrigen 40-Prozent-Bereich eingestimmt. Umsatzverluste verbuchte Intel in allen Regionen.

Der Chiphersteller gab keinen detaillierten Ausblick auf das zweite Quartal 2009. Man erwarte jedoch, dass der Umsatz auf dem bisherigen Niveau verharre. Dennoch zeigte sich Ottelini in einer Telefonkonferenz mit Analysten optimistisch. Der PC-Markt habe seine Talsohle durchschritten. Was den Abbau von Lagerbeständen und den Einbruch der Nachfrage angehe, sei das Schlimmste überstanden. Im Laufe des ersten Quartals 2009 sei bei den Auftragseingängen nach und nach eine Erholung festzustellen gewesen.

Bill Kreher, Analyst bei Edward Jones, warnte jedoch vor zu großem Optimismus. Intel sei nicht überzeugt genug gewesen, um einen Ausblick auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung im zweiten Quartal 2009 vorzulegen. Brian Piccioni von BMO Capital Market zeigte sich angesichts von Intels Ausblick enttäuscht. Er habe nach dem Abbau von Lagerbeständen mit einem Aufschwung gerechnet.

Atom-CPU enttäuscht

Enttäuscht zeigten sich die Analysten vom Absatz der Prozessorfamilie "Atom". Der Atom-Chip wird vor allem in sogenannten Netbooks sowie Geräten für den mobilen Internetzugang genutzt. Im ersten Quartal 2009 habe man einen Umsatz von 219 Millionen Dollar mit Atom-Chips erzielt, sagte Intels Finanzchef Stacy Smith zu Analysten. Das seien 27 Prozuent weniger als im 4. Quartal gewesen, da Computerhersteller ihre Lagerbestände abgebaut hätten, sagte Smith.

Dabei gilt der Atom-Chip als einer von Intels Hoffnungsträgern. Doch erzielt Intel mit dem Atom eine niedrigere Gewinnmarge als mit anderen Chips, die beispielsweise in Laptops verwendet werden. Einige Branchenvertreter befürchten, dass die wachsende Popularität von Netbooks zu einem Absatzeinbruch bei Laptops führen könnte.

Intel-Chef Ottelini zeigte sich hingegen zuversichtlich. Der Netbook-Absatz steige weiter und leiste einen wichtiger Beitrag zur Nachfrage in einem schwierigen Markt. Daneben zeige der gute Absatz der hochwertigen Prozessorfamilie "Nehalem", dass der Markt weiterhin leistungsstarke Produkte nachfrage. Seit der Markteinführung im November 2008 hat Intel nach eigenen Angaben eine Millione Nehalem-Chips abgesetzt. (Dow Jones/rw)