1,25 Milliarden in die AMD-Kasse

Intel kauft sich von AMD-Klagen frei

13.11.2009
Der jahrelang erbittert geführte Streit zwischen Intel und AMD ist zu Ende. Der Intel-Rivale zieht seine Klagen zurück, Intel wird sich in Zukunft wohlwollend zeigen und in die leeren Kassen von AMD fließen 1,25 Milliarden Dollar.
AMD kann künftig ohne Intel-Barrieren verkaufen.

Der jahrelang erbittert geführte Streit zwischen Intel und AMD ist zu Ende. Der Intel-Rivale zieht seine Klagen zurück, Intel wird sich in Zukunft wohlwollend zeigen und in die leeren Kassen von AMD fließen 1,25 Milliarden Dollar. Damit seien alle Streitigkeiten zwischen den beiden Chipherstellern beendet, erklärten beide Unternehmen.

Dirk Meyers, CEO von AMD, wollte seine Freude über diesen Ausgang des seit fünf Jahren geführten Streites um Wettbewerbsverzerrung, Preisdumping und Knebelverträge mit gewichtigen Chipabnehmern wie HP, Acer oder Dell nicht verbergen: Wir sind optimistisch, dass dies unsere Industrie in eine neue Ära führen wird", sagte er nicht zuletzt mit Blick auf die sich nunmehr deutlich gefüllte AMD-Kasse. Der Intel-Rivale kämpft seit Jahren mit hohen Verlusten; ein Teil davon, so eine der nunmehr eingestellten Klagen, führt das Unternehmen auf die Praktik Intels zurück, Chipabnehmer mit günstigen Verträgen dazu zu veranlassen, keine AMD-Chips in ihren Rechnern zu verbauen.

AMD erklärte, es habe alle sein Klagen in den USA und Japan wegen Patentrechts- und Wettbewerbverstößen zurückgezogen. Intel erklärte, es werde in Zukunft alles unterlassen, was AMD an einem freien Wettbewerb hindern könnte. Zudem seien Patenvereinbarungen geschlossen worden, so dass auch der Streit um Patentverletzungen, etwa in AMDS Fertigungsstätte Globalfoundries, beigelegt seien.

Beobachter werten dieses Abkommen auch als Erfolg der Kartellbehörden in den USA und Europa. Beide hatten Klage gegen Intel erhoben; zuletzt hatte die EU Intel zu einer Geldstrafe von 1,06 Milliarden Dollar verurteilt. Intel hat dagegen Rechtsmittel eingelegt.. (wl)