Seine erste Hausmesse TOP hat der neue Ingram-Micro-Deutschlandchef Alexander Maier dazu genutzt, die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens zu unterstreichen. "Wir wollen uns nicht auf den Lorbeeren der Marktführerschaft ausruhen", verspricht Maier, der klarstellt, dass man sich auch beim Umsatz als Spitzenreiter der deutschen Distributoren sieht.
Ein wesentlicher Punkt der zukünftigen Ausrichtung ist dabei für Maier der Ausbau des Servicegeschäfts. Dabei setzt er auf zugekaufte, selbst entwickelte und selbst erbrachte Leistungen. "Wir wollen keine Fake-Services bieten", erklärt er in einem Seitenhieb auf Distributoren, die vor allem Dienstleistungen der Hersteller vertreiben. Man müsse "eigenen Ressourcen" vorhalten. Ziel sei es zum "Full Service Provider" aufzusteigen.
Monitoring mit IM Cockpit
Neben dem Ausbau des Cloud-Geschäfts und den Lifecycle-Angeboten ist die pünktlich zur TOP 2018 eingeführte Monitoring-Lösung "IM Cockpit" ein weiterer Baustein im Service-Segment. Systemhäuser können mit IM Cockpit die IT-Infrastruktur ihrer Endkunden managen. Zunächst auf die Hersteller Dell-EMC, Netapp und HPE beschränkt, soll das Angebot sukzessive ausgebaut werden. "Unsere Partner verändern in einem diversifizierten Markt ihr Kerngeschäft und können nicht mehr alle Themen selber belegen. Wir unterstützen deshalb durch die Systematisierung und den Ausbau unseres Serviceangebots als neutraler Partner unsere Reseller dabei, sich inhaltlich breiter aufzustellen", erläutert Klaus Donath, Executive Director Sales & Business Enablement.
Um dem stetig wachsenden Markt für Cyber Security gerecht zu werden, kündigt Alexander Maier die Gründung einer Business Unit Security an. "Kleine Lücken in der Sicherheit verursachen große Schäden", betonte der Ingram-Chef . Der zunächst rund 25 Sicherheitsspezialisten umfassende Geschäftsbereich soll auf 35 Mitarbeiter ausgebaut werden.
Keine Grünhaarigen in Berlin
Auch bei Ingram ist die digitale Transformation ein wesentliches Thema, sowohl für die eigene Organisation, als auch bei den Kunden. Deutschlandchef Maier will dabei vor allem auf sein Team in Dornach setzen. "Wir brauchen keine Grünhaarigen, die in Berlin mit dem Notebook auf dem Boden hocken", meint er in einer Anspielung auf Denkfabriken einiger Player.
So drehen Alexander Maier und sein Team vor allem in Dornach an den Stellschrauben des Broadliners. "Rückbauen und übergewichten", nennt Maier dies und will damit vor allem "in Wachstumsbereiche investieren".
Doch bei aller Serviceorientierung, Cloud-basierten Geschäftsmodellen und Managed-Services-Angeboten will Maier das Hardware-Geschäft nicht aus den Augen verlieren: "Wir brauchen auch das Blech", bekräftigt er. Nicht alles könne Software-defined sein.