Präsenz in sechs Ländern

Infinigate auf dem Weg nach Europa

07.08.2008
Mit dem Verlauf der diesjährigen Hausmesse kann Infinigate Deutschland zufrieden sein. Über 300 Security-Reseller in München und Köln mussten neben diversen Workshops auch noch einen Spezialkurs in Sachen Trommeln belegen.

Mit dem Verlauf der diesjährigen Hausmesse kann Infinigate Deutschland zufrieden sein. Über 300 Security-Reseller in München und Köln mussten neben diversen Workshops auch noch einen Spezialkurs in Sachen Trommeln belegen.

Anfangs beim Trommeln etwas skeptisch, waren die auf der Infinigate-Hausmesse anwesenden Fachhändler zum Schluss ganz begeistert.
Foto: xyz xyz

Mit 52 Mitarbeitern stellt Infinigate Deutschland eindeutig die größte Niederlassung des Security-Distributors, der außerdem noch in Skandinavien (Dänemark, Schweden, Norwegen) sowie in Österreich und in der Schweiz vertreten ist. Letztere ist auch Sitz der Holding selbst.

Über die genauen Erlöse von Infinigate lässt sich der CEO David Martinez zwar nicht aus, aber sie dürften bereits im neunstelligen Euro-Bereich liegen. Soviel ließ Martinez zumindest verlauten: 2006 ist der Umsatz der Gruppe um 35 Prozent gestiegen, im Vorjahr gab es ein Plus von 30 Prozent zu verzeichnen. In diesem Jahr dürfte der Zuwachs sogar noch höher ausfallen, denn 2008 werden zum ersten Mal die Umsätze der skandinavischen Töchter mitberücksichtigt.

Bringen das Deutschland-Geschäft nach vorn: Infinigate-Geschäftsführer Andreas Bechtold und Marketingleiterin Anette Mayr

Eine Vision hat Martinez ebenfalls: Er möchte in "überschaubarer" Zeit der Nummer-Eins-IT-Security-Distributor in Europa werde, derzeit sieht er noch Computerlinks an der Spitze, gefolgt von Noxs. Doch bekannter Weise soll Computerlinks an einen Finanzinvestor verkauft werden, und Noxs agiert nur noch als Tochter des Netzwerk-Distributors Westcon.

In Deutschland hat Infinigate die Zahl der regelmäßig bestellenden Reseller auf 1.800 ausbauen können, die Hälfte davon sind in den vergangenen zwölf Monaten neu hinzugewonnen Fachhändler.

Dabei hat der VAD eine bewegte Vergangenheit: 1996 als Internet 2000 von David Martinez mitgegründet, musste das Unternehmen an der Jahrtausendwende zwangsläufig seinen Namen ändern. Nach dem Platze der Internet-Blase 2001 war der VAD gezwungen, Niederlassungen zu schließen und sich umzustrukturieren, schließlich legte Infinigate seinen Fokus auf Security-Lösungen. Erst 2003 konnte der VAD seinen Umsatz stabilisieren und wieder erste Gewinne einfahren. Ende jenes Jahres hat Andreas Bechtold die Leitung der Deutschland-Niederlassung von Erik Walter (heute bei Magirus) übernommen. Im September 2007 erwarb Infinigate die skandinavische Nocom Security Group und ist heute in sechs Ländern vertreten. Weitere Akquisitionen außerhalb Deutschlands schließt Martinez nicht aus.

Hausmesse in Köln und München

In diesem Jahr hat Infinigate seine Hausmesse wie 2007 wieder an zwei Orten statt finden lassen, dieses Mal am 3. Juni in Köln und am 1. Juli in München. In der bayerischen Landeshauptstadt bekamen die 200 angereisten Reseller die Gelegenheit, an einer spannenden Diskussionsrunde teilzunehmen. Zwei Kunden und zwei Hersteller unterhielten sich darüber, welche Gefahren die Anwender derzeit bedrohen und wie ein idealer Security-Reseller beschaffen sein müsste, um Kunden vor diesen Gefahren zu schützen.

Moderiert wurde diese spannende Diskussionsrunde von ChannelPartner. Dabei kamen die Teilnehmer zu dem Fazit, dass Security verkaufende Partner eigentliche auch eine rechtlichen Beratung beim Kunden leisten müssten.

14 Hersteller, nämlich ACMP, Aladdin, Aruba, Astaro, Clearwift, GFI, IBM, Ipswitch, McAfee, Microsoft, Phion, Sonicwall, Sophos und Utimaco, stellten in Köln und München ihre Security-Produkte vor und präsentierten diese auch in dreiviertelstündigen Vorträgen. Das ganze lief in vier parallelen Sessions ab, so dass interessierte Händler kaum etwas verpassen dürften.

Den anstrengenden Tag, vollgefüllt mit Präsentationen und Demonstrationen, ließ der VAD mit eine "Trommelwettbewerb" ausklingen. Anfänglich noch recht zurück haltend, steigerten sich die anwesenden Reseller am Schluss zu wahren Trommelwirbeln hin. In Köln verlief die Veranstaltung ähnlich "turbulent", allerdings mit einer geringeren Zahl an Teilnehmern, nämlich 130 Fachhändlern. (rw)

Meinung des Redakteurs

Auch in der VAD-Szene heißt es, Größe ist alles, denn multinational aufgestellte Hersteller wollen vorzugsweise mit multinational aufgestellten Distributoren verhandeln, also mit Computerlinks, Arrows (DNS), Westcon (Noxs), Magirus und Azlan. Deswegen tut Infinigate tut daran, auch über die Grenzen Zentral- und Nordeuropas zu wachsen. Wenn das nicht gelingt, könnte dieser VAD für die vorher Erwähnten ein lohnender Übernahmekandidat werden, denn gut aufgestellt ist Infinigate auf jeden Fall. (rw)

Das Angebot von Infinigate

System-Management

ACMP, IPswitch

Content-Security

Aladdin, Astaro, Clearswift, GFI, ISS, Microsoft, Sonicwall, Websense

WLAN-Security

Aruba

Security-Management

ISS, Phion

Identity-Management

Kobil, Aladdin, Sun, Omnikey, Utimaco

Anti-Malware

McAfee, ISS, Sonicwall, Sophos, Astaro

Verschlüsselung

Utimaco

Desktop-Lösungen

Sun, Microsoft, McAfee