Produktion in Singapur gestoppt

Indischer Großkonzern will Motorola-Handysparte

02.04.2008 von Armin Weiler
Der indische Großkonzern Videocon hat Interesse an einer Akquisition der angeschlagenen Handysparte des US-amerikanischen Herstellers Motorola bekundet. Das Übernahmegerücht wurde vonseiten des indischen Konzerns bereits bestätigt. Auch an Motorola sei eine Mitteilung über die Absichten ergangen, so Videocon-Verwaltungsratschef Venugopal Dhoot. Schon im Februar hatte der US-amerikanische Technologiekonzern darüber nachgedacht, die schwächelnde Handyproduktion in eine eigene börsennotierte Gesellschaft abspalten zu wollen (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080201014 ). Das Motorola-Geschäftsergebnis des Vorjahres wurde aufgrund der geringeren Nachfrage im Handysegment in die Verlustzone gedrückt.

Der indische Großkonzern Videocon hat Interesse an einer Akquisition der angeschlagenen Handysparte des US-amerikanischen Herstellers Motorola bekundet. Das Übernahmegerücht wurde vonseiten des indischen Konzerns bereits bestätigt. Auch an Motorola sei eine Mitteilung über die Absichten ergangen, so Videocon-Verwaltungsratschef Venugopal Dhoot. Schon im Februar hatte der US-amerikanische Technologiekonzern darüber nachgedacht, die schwächelnde Handyproduktion in eine eigene börsennotierte Gesellschaft abspalten zu wollen. Das Motorola-Geschäftsergebnis des Vorjahres wurde aufgrund der geringeren Nachfrage im Handysegment in die Verlustzone gedrückt.

"Derzeit ist es schwer zu sagen, wie schlimm es tatsächlich um die Motorola-Handysparte steht", meint Sal.-Oppenheim-Analyst Nicolas von Stackelberg. Über den gebotenen Kaufpreis ist noch nichts bekannt. Auch Motorola Deutschland ist zu keiner Stellungnahme bereit. "Sicher ist, dass Motorola weiter an Marktanteilen verlieren wird. Darüber hinaus hat das Unternehmen die höchste Exposure in den USA, was angesichts der aktuellen Marktlage eine unangenehme Situation darstellt", so der Experte. Im Moment würden die Käufer abwarten, wie tief der Schaden bei dem Konzern tatsächlich greift. "Die Produktpolitik bei Motorola ist in jedem Fall problematisch. So wurde die Entwicklung eines adäquaten Nachfolgers auf das Erfolgsmodell Razr verabsäumt", erklärt Stackelberg.

Dhoot zufolge wurde das Übernahmeinteresse des indischen Elektronikkonzerns nicht mit der Unternehmensführung bei Motorola abgesprochen. Diese erfüllt mit der geplanten Abspaltung Forderungen der eigenen Aktionäre. An Marktanteilen liegt Motorola mittlerweile nur noch auf dem dritten Platz hinter Nokia und Samsung - Tendenz fallend. Allein im vierten Quartal des Vorjahres schrumpften die Einnahmen aus der Handysparte um 38 Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar. Ebenso brach der Umsatz um mehr als sechs Mrd. Dollar ein. Neben dem Handy-Geschäft steht Motorola auf weiteren Standbeinen wie der Ausrüstung von Breitbandnetzen, der Bereitstellung von Kommunikationstechnik an Unternehmen und dem Geschäft mit TV-Set-Top-Boxen.

Abseits der Übernahmeinteressen wurde heute, Mittwoch, bekannt, dass Motorola seine Handyproduktion in Singapur bis zum Jahresende einstellen wird, wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigt. Gleichzeitig kommt es zu einem Stellenabbau von 700 Mitarbeitern. Der Konzern sei im Rahmen des umfangreichen Kostensparprogramms, das Ausgaben in Höhe von rund 500 Mio. Dollar reduzieren soll, zu dieser Entscheidung gelangt. (pte)