Meldet die Distribution

Immer mehr Händler melden Insolvenz an

22.06.2009
Alle zwei Jahre ruft Dirk Henniges, Geschäftsführer der Computer-Compass Handels-GmbH & Co. KG, alle der Kooperation angeschlossenen Systemhäuser auf, an der Compass Business Convention teil zu nehmen. Dieses Mal trafen sich gleich 163 Vertreter der 34 Mitglieder in Fulda.

Treff der Compass-Gruppe

Alle zwei Jahre ruft Dirk Henniges, Geschäftsführer der Computer-Compass Handels-GmbH & Co. KG, alle der Kooperation angeschlossenen Systemhäuser auf, an der Compass Business Convention teil zu nehmen. Dieses Mal trafen sich gleich 163 Vertreter der insgesamt 34 Mitglieder in Fulda.

Dort stellten auch Industriepartner der Compass-Gruppe, unter anderem die Distributoren Actebis Peacock. DNS, Ingram Micro und Magirus, aus, aber auch Hersteller wie Acer, Fujitsu, G Data, HP, IBM, Konica Minolta, Kyocera, Lexmark, Samsung, Sharp und Wortmann waren mit von der Partner Ende der vergangenen Woche.

Einige diese Hersteller haben bei der Compass-Veranstaltung auch Sprecher für Fachvorträge abgestellt. Besonders gut besucht war der Vortrag von Jörg Brünig, Senior Director Channel Germany bei Fujitsu Technology Solutions. Brünig hatte gleich am Anfang seiner Rede schlechte Nachrichten zu vermelden. Ihm seien von der Distribution nämlich echte Horrorzahlen gemeldet worden. So würden nämlich derzeit 200 bis 250 Fachhändler monatlich Insolvenz anmelden, "normal" wären 50 bis 80 monatlich vom Markt verschwindende Fachhändler, sagte Brünig.

Und das Jahr 2009 würde schwierig bleiben, so der Fujitsu-Channel-Manager. Während IDC einen Rückgang im Hardware-Geschäft um über elf Prozent vorhersagt, geht sogar der permanent optimistisch eingestellte Branchenverband Bitkom von einem Rückgang um zwei Prozent aus. Doch bereits nächstes Jahr soll es den Marktforschern zu Folge wieder aufwärts gehen, und Brünig teilt diese Auffassung.

Japan lernt von Deutschland

Dafür sieht er sein Unternehmen auch gut aufgestellt. Die Reintegration der ehemaligen FSC in den Fujitsu-Konzern macht gute Fortschritte, die Japaner würden derzeit sogar von den Deutschen lernen, wie man mit dem Channel gute Geschäfte macht. In Fulda stellte Brünig seine neue Partner-Organisation "Channel & Retail" vor - unter anderem mit Bernd Orth als dem fürs Partner-Management Verantwortlichen. Die Aufteilung Deutschlands in die Regionen Nord/Ost, West/Mitte und Süd/Südwest wurde von ihm ebenso bestätigt wie die Tatsache, das Fujitsu dem Consumer-Geschäft treu bleibt, also Endgeräte weiterhin über die üblichen Retail-Kanäle vertrieben werden.

Den aktuellen Channel-Anteil von Fujitsu in EMEA (Europa, Nahost, Afrika) bezifferte Brüning mit 70 Prozent. Für diese Region (zuzüglich Inden) ist - zumindest was den Channel betrifft - bekanntlich seit Anfang 2009 Hans Dieter Wysuwa zuständig, bis Ende 2008 Geschäftsführer von FSC Deutschland. Auch die aktuellen Partnerzahlen verkündete Brünig in Fulda. So arbeitet Fujitsu derzeit mit 1.300 registrierten, 1.050 autorisierten, 160 qualifizierten und 17 Corporate-Partnern in Deutschland zusammen. Und seit Anfang dieses Jahres steige wieder die Zahl der registrierten Fujitsu-Partner hier zu Lande.

Auch neue Geschäftsfelder, in die sich für Vertriebspartner einzusteigen lohnt, hat der Channel-Manager ausgemacht: Storage und Dokumenten-Management. Auch dem Thema "Managed Service" komme eine immer höhere Bedeutung zu, so Brünig zum Schluss seines Vortrages auf der Compass Business Convention. Dabei gehe es um den virtuellen PC-Arbeitsplatz im Rechenzentrum und weiter gehenden IaaS-Angebote (Infrastructure as a Service). (rw)