Führungstipp von Julia Voss

Immer diese Duzerei

26.02.2015
"In meinem Web-Unternehmen arbeitet ein neuer Mitarbeiter. Dieser duzt jüngere Kunden oft und spricht mit ihnen in einem sehr kumpelhaften Ton. Das stört mich, da wir auch viele Kunden aus eher konservativen Branchen haben. Ich scheue mich aber, ihm Regeln für die Kommunikation mit Kunden vorzugeben."
Julia Voss, Voss+Partner: "Formulieren Sie ein Merkblatt, damit jeder Mitarbeiter weiß, wie er mit Kunden umzugehen hat."
Foto: Julia Voss

Julia Voss, Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Voss+Partner in Hamburg, antwortet: "Ich vermute, hinter Ihrer Scheu steckt die Befürchtung, selbst altmodisch zu wirken. Trotzdem sollten Sie mit Ihrem Mitarbeiter sprechen. Vermutlich ist ihm nicht bewusst, dass beispielsweise in der Finanz- oder Pharmabranche andere Kommunikationsregeln gelten als in der Werbebranche oder auf einem Hochschul-Campus.

Verdeutlichen Sie Ihrem Mitarbeiter, dass Ihre Kunden von Ihrem Betrieb kompetente Beratung und Seriosität erwarten. Und die zeigt sich auch darin, dass Ihre Mitarbeiter die Sprache der Kunden sprechen. Erklären Sie Ihrem Mitarbeiter, dass es deshalb für ihn tabu sein muss, Kunden mit einem saloppen ,Du` anzusprechen. Um solche Situationen zu vermeiden, würde ich empfehlen, ein Merkblatt zu verfassen. Darin können Sie formulieren, welche Form der Kundenansprache Sie wünschen – am Telefon, im (elektronischen) Schriftverkehr und im persönlichen Kontakt." (hk)

Rauchstopp: Eine große Aufgabe
Rauchstopp: Eine große Aufgabe
Wer mit dem Rauchen aufhören will, braucht Motivationshilfe. Nur über die negativen Folgen des Rauchens zu reden bringt gar nichts. Motivieren Sie sich lieber damit, wie viel Sie davon haben, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. Dr. Tobias Rüther, Leiter der Tabakambulanz der Münchner Uniklinik, verrät ein paar Tipps, wie Sie länger durchhalten.
Gönnen Sie sich etwas vom Gesparten!
Sie können entweder das Geld jeden Tag für etwas Kleines ausgeben oder ein paar Wochen lang sparen. Sie werden sehen, wie schnell Sie sich einen Wunsch erfüllen können. Einige Unternehmen stellen ihre Arbeitgebern auch Geldprämien für erfolgreichen Rauchstopp in Aussicht.
Holen Sie sich Unterstützung!
Sagen Sie allen Kollegen, Freunden und der Familie Bescheid, dass Sie aufhören möchten. Alle werden Sie darin unterstützen. Wenn Sie das Gefühl haben, rückfällig zu werden, holen Sie sich Unterstützung.
Verlieren Sie nicht den Anschluss!!
Viele Raucher haben Angst davor, sozialen Anschluss in der Firma zu verlieren. Will er nicht in die Raucherecke gehen – das ist gerade am Anfang schwierig – könne man sich auch zum Kaffee woanders treffen. Hat ein Raucher die ersten Wochen überstanden, kann er sich ein paar Minuten später in die Raucherecke gesellen. Wichtig ist die Unterstützung der Kollegen, die den Mitarbeiter nicht aus dem sozialen Kreis ausschließen. Suchen Sie sich Wohlfühlecken, wo Sie sich entspannt mit den Kollegen treffen können.
Lassen Sie sich vom Chef loben!
Sagen Sie auch Ihrem Chef, dass Sie aufhören möchten. Lassen Sie sich ruhig von ihm dabei unterstützen. Rauchstopp ist schließlich eine große Aufgabe und mit Ihrer zusätzlichen Energie sind Sie für das Team noch viel wertvoller.
Rauchen macht müde!
Der neue Ex-Raucher kann sich freuen: Er wird besser schlafen und ist tagsüber nicht so müde. Ein Raucher muss sich tatsächlich mit Zigaretten wachhalten. Das liegt aber nicht an einem Kaffee-ähnlichen Effekt, sondern daran, dass Raucher schlechter schlafen als Nichtraucher. Deswegen sind sie tagsüber müder und unkonzentrierter. Erst eine kurze Pause macht sie wieder kurzfristig wach. „Nach zwei bis drei Monaten ohne Zigaretten schläft man besser und kann konzentrierter arbeiten“, sagt Rüther. Ziehen Sie daraus Ihre Motivation, länger durchzuhalten.
Nutzen Sie das Rauchertelefon
Wenn die Rückfallgefahr sehr hoch ist, rufen Sie einen Experten an. Zum Beispiel das Rauchertelefon im Deutschen Krebsforschungszentrum, Tel.: 06221 424200, montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr. Meist dauert der Schub nur kurz und ein kleines Telefonat lenkt Sie ab.
Suchen Sie sich neue Gewohnheiten!
„Wenn Sie 30 Jahre lang zum Kaffee immer eine Zigarette geraucht haben, haben Sie sich selbst konditioniert“, sagt Rüther. Zudem ist Rauchen keine dumme Angewohnheit, der sich Raucher bereitwillig hingeben: „Rauchen ist eine Erkrankung, die sich der Raucher meist schon in Jugendjahren zugezogen hat.“ Die meisten Raucher sind ambivalent, wollen eigentlich aufhören. Aber die Sucht ist zu stark. Suchen Sie sich daher neue Gewohnheiten: Essen Sie ein Stück Obst - keinen Kuchen! - zum Kaffee oder spielen Sie mit Ihrem Smartphone, wenn Sie auf den Bus warten. Neue Gewohnheiten schleifen sich ein und Sie kommen ohne die Zigarette klar.