Genau drei Jahre ist es her, dass das Dell Technologies Forum vor Ort in München stattfand. Nun, nach überstandener Corona-Pandemie, wählte man dafür wieder die gleiche Location wie im Herbst 2019 - die Eisbach Studios im Osten Münchens.
Bereits eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung war der unmittelbar an den Eisbach Studios gelegene Parkplatz komplett belegt, so dass die dann per PKW anreisenden Besucher des Dell Technologies Forums von Service-Kräften zu einem in der Nähe gelegenen Parkplatz in Daglfing umgeleitet wurden. Den zehnminütigen Sparziergang nahmen die Teilnehmer dann gerne in Kauf.
Schirmherrin des Events war die bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, die in ihrer Eröffnungs-Keynote die Vorteile Bayerns als Standort für Digitaltechnologien anpries. Auch der seit neun Monaten als Deutschland-Chef agierende Tim von Wasen begrüßte kurz das Publikum, Michael Dell tat dies mit einer aufgezeichneten Videobotschaft.
Am Rande des Dell Technologies Forums hat sich ChannelPartner auch mit Dells Channel-Chef Robert Laurim getroffen. Der konnte Erfreuliches aus Sicht des Channels berichten. Demnach hat die Zahl der aktiven Vertriebspartner in den vergangenen vier Jahren deutlich zugelegt: von 3.700 auf 5.550. "Im weltweiten Vergleich hat unser Channel in Deutschland überdurchschnittlich gut abgeschnitten", betonte Laurim. "Unser indirekter Anteil am Umsatz liegt hierzulande deutlich über 50 Prozent".
Außerdem betonte der Dells Channel-Chef die große Bedeutung des Partnerbeirats für den Hersteller. Die 14 bis 15 Mitglieder treffen sich zwei bis drei Mal im Jahr, um mit Dells Top-Management die künftige Ausrichtung der Channel-Aktivitäten des Herstellers gemeinsam zu erörtern. Übrigens, Dells Partner-Beitrat gibt es auch in der EMEA-Region (Europa, Nahost und Afrika), und dieses internationale Gremium mit 20 Mitgliedern ist zu einem Viertel durch die deutschen Systemhäuser Bechtle, Cancom, Computacenter, Concat und SVA System Vertrieb Alexander überaus stark vertreten.
Projektgeschäft im Fokus
Deutliche Fortschritte konnte Dell auch beim indirekten Verkauf des IT-as-Service-Angebots "Apex" verzeichnen. Das Niveau, wie HPE es mit dem Channel-Vertrieb des Konkurrenzprodukts "Greenlake" erreicht hat, ist zwar noch weit entfernt, doch für Laurim ist es ein erklärtes Ziel, diese Lücke möglichst bald zu schließen. Partner sollen künftig nicht nur für die Vermittlung von "Apex"-Lieferungen mit einer Tippprovision belohnt werden, sie sollen auch Neukunden für Dells IT-as-Service-Angebot gewinnen und die daraus folgenden Projekte komplett in Eigenregie durchführen.
Ein ebenso wichtiges Ziel für den Manager ist es, mittelständische Reseller für den Vertrieb der Dell-eigenen Cyber-Security-Lösungen zu gewinnen. Immerhin bietet hier der texanische Hersteller ausgereifte Ransomware-Abwehr- sowie Managed Detection und Response-Systeme an. In diesem Marktsegment will Laurim deutlich zweistellig zulegen. Was so ehrgeizig klingt, ist es bei näherer Betrachtung gar nicht. Immerhin haben dieses Jahr die Ausgaben der Unternehmenskunden für IT-Security-Produkte und Dienstleistungen um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt, auch für 2023 rechnet Bitkom mit einem weiteren Plus von zehn Prozent.
Das Client-Geschäft möchte Laurim künftig noch stärker automatisieren, so sollen künftig größere Rollouts noch einfacher vonstattengehen als bisher. Aber auch im Datacenter-Business will sich Dell - natürlich via Channel - ein größeres Stück vom Kuchen holen - vor allem im Bereich Storage. Dort sei man weit weniger stark von den aktuellen Lieferschwierigkeiten betroffen als befürchtet, betonte Laurim im Gespräch mit ChannelPartner.
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