Für die Reparatur eines Homepod verlangt Apple etwa 80 Prozent des Neupreises, ähnlich dem Air Pod. Angesichts der Probleme, welche die Techniker von iFixit beim obligatorischen "Teardown" hatten, ist dies aber wohl auch eher ein Austausch-Preis. Der Auseinanderbau erwies sich nämlich bald als sehr schwierig, trotz einer vorherigen Röntgenaufnahme: Schon den Mesh-Überzug konnten die iFixit-Leute ohne Anleitung nur mit einem Messer entfernen, erst nach der Zerstörung fanden die Tester ein raffiniertes Kabelsystem für das Entfernen der Hülle
Der Standfuß ist mit dem Gehäuse verklebt, nach der Entfernung findet sich auch ein 14-Pin-Port, der wohl bei der Herstellung benutzt wird – etwa für Tests. Ein Zugriff auf das Innenleben ist aber anscheinend nur von der Oberseite möglich und hier wird es schnell kompliziert. So muss man zuerst das LED-Display entfernen, das mit dem Gehäuse verklebt und verschraubt ist.
Abnehmen lässt es sich mit einigen Mühen und einem Heißluft-Gerät. Ablösen muss man oben die verklebte Oberseite mit dem „Display“ und Tasten, dann müssen man aber weitere verklebte Platten entfernt werden. Gesteuert wird das LED von einem Treiber von Texas Instruments und einem SoC von Cypress. Erst eine Ebene tiefer gelangt man dann zum Mainboard des Homepod.
Hochwertige Audio-Hardware
Herz des Mainboards ist ein Apple A8-Chip, der von 1 GB RAM und 16 GB Speicher unterstützt wird – das entspricht etwa der Hardware eines iPhone 6. Um zum Tieftöner des Homepod zu langen, griffen die Techniker aber schließlich einfach zur Handsäge und schnitten den Rahmen auf. Das Aufsägen enthüllte einen Woofer mit sehr großen Magneten, die Voraussetzung für einen starken Bass.
Die sieben Tweeter machen einen hochwertigen Eindruck, durch ein kleines Horn soll die Richtung der Klangwirkung kontrolliert werden können.
Im dicht gepackten und robusten Gehäuse befinden sich aber auch noch eine Vielzahl weiterer Komponenten wie Mikrofone, Netzteil, Verstärker.
Auch nach dem Aufschneiden fanden die Techniker aber keine sinnvolle Methode für das Zerlegen des Homepod, er ist für Nicht-Apple-Techniker also kaum reparierbar und erhielt deshalb bei der Bewertung der Reparierbarkeit nur einen von zehn Punkten.
Positiv heben die Tester aber die Robustheit und Langlebigkeit hervor. Auch der Aufbau ist offensichtlich sehr durchdacht und solide. Weiß man wie, kann etwa auch das Mesh-Gewebe eigentlich sehr einfach entfernt werden.
Ersatzkabel für 29 US-Dollar
Das Stromkabel des Homepod ist fest mit dem Lautsprecher verdrahtet, der Stecker auch nicht modular, so dass man auf jeden Fall einen Adapter braucht, will man ein in USA, Australien oder UK gekauftes Gerät in der der EU nutzen. Zwar konnte ein Reddit-Nutzer zeigen, dass sich das Kabel aus dem Homepod herausziehen lässt, das aber nun mit roher Gewalt – der Weg zurück ist dann verbaut. Apple empfiehlt daher, die Finger vom Kabel weg zu lassen, ein abgetrenntes Kabel solle man nicht wieder einzustecken versuchen. Im Falle eines Defekts kann man aber das kaputte Kabel im Apple Store austauschen lassen, Apple verlangt für ein Ersatzkabel inklusive Umbau 29 US-Dollar. (Macwelt)