Die IFA 2009 ist auf dem besten Weg, die Rekordmarken der Vorjahresveranstaltung zu erreichen. Wie Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin, mitteilt, wurde bislang nahezu dieselbe Ausstellungsfläche wie im Vorjahr vermietet. Alle großen CE-Hersteller haben ihre Teilnahme an der diesjährigen Messe bereits zugesagt. Dazu soll es einige Newcomer und den ein oder anderen Zurückkehrer geben. Zur letzteren Gruppe gehört der Hersteller Pioneer, der im vergangenen Jahr eine Auszeit nahm.
Der Bereich Weiße Ware, der 2008 auf der IFA Premiere feierte, wird 2009 deutlich erweitert. Größere Stände und ein Ausstellerwachstum im zweistelligen Bereich lassen dieses Segment auch seitens der Fläche wachsen. So werden die Hallen 5.1 und 6.1 in diesem Jahr dazu genommen. Auch das Ausstellungssegment My Media & Communication Areas wird laut Dr. Göke in diesem Jahr spürbar zulegen.
Bei aller Euphorie ist die Zukunft aber nicht für alle Anbieter und Marktbereiche so rosig. So ist die Situation für kleinere und mittlere Aussteller laut dem Geschäftsführer schwieriger geworden. Besonders im Audiosegment zeichne sich derzeit eher Unsicherheit und Zurückhaltung ab. Damit spiegelt sich hier die allgemeine Marktsituation in Deutschland wider. Denn der Bereich Audio/Hi-Fi/Home Theatre musste bereits in den letzten Quartalen einen deutlichen Nachfragerückgang hinnehmen. Und wie Jürgen Boyny, Gobal Director CE bei der GfK, berichtet, zeigen sich vor allem drei Produktbereiche von der stabilsten und nachfragestärksten Seite: Handys & Smartphones, Notebooks und LCD-TVs. Rund 60 Prozent des Jahresumsatzes 2008 wurden in Europa mit diesem Produkttrio gemacht. Alle drei Bereiche konnten im vergangenen Jahr überdurchschnittlich zulegen. Der Markt für Notebooks (nach Wert) wuchs um 27 Prozent, Handys & Smart Phones legten um 30 Prozent zu und LCD-TVs setzten nochmals 37 Prozent im Vergleich zu 2007 drauf.
Wachstum in 2009 mit angezogener Handbremse
Auch wenn sich der Cocooning-Effekt weiterhin bemerkbar macht und die Konsumenten wegen der Wirtschaftskrise verstärkt in den Komfort daheim investieren statt in den zweiten oder dritten Urlaub, wird der Markt für Consumer Electronics nicht ganz von der Krise verschont bleiben. So erwartet die GfK für 2009 insgesamt ein langsameres Wachstum, auch für diese drei Erfolgsgaranten. Die mobilen Devices werden demnach nur noch um drei Prozent zulegen, Notebooks um zehn Prozent und LCD-TVs um zwölf Prozent.
Vor allem gesättigte Märkte werden nicht mehr im gleichen Maße wachsen wie in den Vorjahren. Für Europa prognostiziert der GfK-Experte ein Nullwachstum, der Markt in Nordamerika soll laut seiner Schätzung sogar um drei Prozent schrumpfen. Andere Märkte wie etwa Südamerika, der Mittlere Osten und Afrika sowie Asien und Ozeanien sorgen durch ihren Nachholbedarf für ein weltweites Gesamtwachstum von vier Prozent.
Umso wichtiger ist es für Industrie und Handel, den Konsumenten die richtigen Produkte mit den attraktivsten Features zu bieten. Und das sind Komfort, leichte Handhabung und immer öfter eine verbesserte Energieeffizienz. Diese Anforderungen werden von den Verbrauchern gleichermaßen an CE-Produkte und Weiße Ware gestellt und auf der kommenden IFA in den Vordergrund der Präsentationen genommen. Eine eigene grüne Ausstellung, vergleichbar mit der Green-IT-World auf der CeBIT, ist jedoch nicht geplant.
Speziell für Fachhändler wird die Messe Berlin in Kooperation mit Herstellern und Handelsorganisationen schnüren. Ab sofort können Händler günstige Reisepakete buchen und sich online anmelden. Wie in den Jahren zuvor gibt es einen eigenen Empfangsbereich ausschließlich für Handelsbesucher sowie kostenlose Frühstücks- und Mittagstischangebote. Auch der Transfer vom Flughaben Tegel direkt zur Messe sowie Shuttlebusse auf dem Messegelände sind für die Fachhandelsbesucher kostenlos. (go)