Die Bilanz des Breach Level Index (BLI) 2014 ist beunruhigend: Weltweit wurden im Jahr 2014 laut Gemalto 1574 Cyberattacken verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg des Datenmissbrauchs um 49 Prozent, beim Datendiebstahl liegt dieser gar bei 71 Prozent.
Identity Theft im großen Stil
Bei insgesamt 54 Prozent der Cyberattacken hatten es die ausführenden Hacker auf den Diebstahl von Identitäten abgesehen - ein Drittel dieser Fälle werden im aktuellen BLI als schwerwiegend oder katastrophal eingestuft.
Risiko für Einzelpersonen steigt
Das liegt wohl in erster Linie daran, dass Hacker inzwischen nicht mehr nur an Kreditkarten-Daten Interesse haben. Stattdessen steigt unter den Cyber-Kriminellen die Beliebtheit des Langzeit-Identitätsdiebstahls. Tsion Gonen, Vize-Präsident bei Gemalto für Identity und Data Protection, erklärt, welche Auswirkungen das für Einzelpersonen haben kann: "Identitätsdiebstahl kann für schwerwiegende Verbrechen wie das Eröffnen von betrügerischen Kreditkartenkonten oder dem Anmelden von kriminellen Unternehmen missbraucht werden. Da diese neue Art des Datendiebstahls persönliche Schäden anrichtet, ist das Risiko für Einzelpersonen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen."
Finanz- und Einzelhandelsbranche im Visier der Hacker
Auf Unternehmens-Ebene sind im Jahr 2014 laut dem BLI vor allem die Finanz- und Einzelhandelsbranche ins Visier der Cyber-Kriminellen geraten. Laut Gemalto vereint der Einzelhandel elf Prozent aller Cyberattacken auf sich. Vor diesem Hintergrund rückt die Eigeninitiative von Unternehmen klar in den Fokus, wie Gonen betont: "Die Frage bei den Hackerangriffen fängt nicht mit ‚ob’ sondern mit ‚wann’ an. Prävention und Gefahrenüberwachung können Hackerangriffe nie völlig verhindern. Unternehmen müssen durch Multi-Faktor-Authentifizierung und der Verwendung von Verschlüsselungen die Daten selbst sichern. So können Angreifer auch im Falle des Diebstahls nichts mit den Daten anfangen."