Nach einem erfolgreichen Jahr sieht Acer optimistisch in die Zukunft. "Wir sind stärker gewachsen als der Markt", freut sich Acer-Deutschlandchef Wilfried Thom, In den Vorjahren musste der taiwanische Hersteller gewaltig Federn lassen. Nun scheint es wieder aufwärts zu gehen.
Den Leuten, die Acer schon für tot erklärt haben, kann Thom nun positive Zahlen entgegensetzten: "Unsere Umsätze entwickeln sich gut. Wir haben 2014 Marktanteile gewonnen und sind profitabel", freut sich der Manager, der den etwas sperrigen Titel Region Manager Central Europe Acer EMEA, Country Manager Acer Deutschland, auf der Visitenkarte führt.
Geholfen hat dabei die Erholung des PC-Marktes, einem Segment, in dem Acer traditionell stark unterwegs ist. "Wir haben natürlich vom der Ablösung der XP-Systeme profitiert", räumt Thom ein. Zudem löse sich der der PC-Investitionsstau nun auf. Thom rechnet bei PCs und Notebooks mit weiterem "normalen Wachstum". Bei Tablets sieht der Deutschlandchef eine Marktsättigung erreicht, es werde aber weiterhin ein "moderates Wachstum" geben. Er geht von 10 bis 20 Prozent an Stückzahlen aus.
Dreistelliges Wachstum bei Convertibles
Potenzial sieht Thom insbesondere bei Convertibles: "Der Markt für 2-in1-Geräte hat sich gut entwickelt", berichtet er. Der Anteil am gesamten PC-Markt habe sich verdoppelt. Thom rechnet hier mit einer weiteren Steigerung im dreistelligen Bereich. Dabei kommt dem Markt sicher auch die Erkenntnis zu Gute, dass sich Tablets nur bedingt für B2B-Anwendungen eignen. "Das Tablet ersetzt nicht das Notebook", bestätigt der Acer-Chef. Hier sieht er auch einen Fokus für Acer für das kommende Jahr. "Wir haben das kompletteste Portfolio im deutschen Markt", gibt er sich selbstbewusst. Daher werde man gezielt diesen Markt entwickeln und entsprechende Marktanteile generieren.
Das für Acer in Deutschland relativ neue Smartphone-Segment soll nun auch in die Gänge kommen. Hier sind die Ansprüche aber bescheidener. "Ich möchte Acer zumindest auf der Torte sehen", wünscht sich Thom und meint damit die Marktanteilgrafiken der Marktforscher. Im B2C-segment sei man bereits gut gewachsen, doch Thom sieht durchaus auch Chancen im B2B-Segment, nicht zuletzt durch Features wie Dual-Sim-Funktionalität.
Beim Service nachgebessert
Viel Kritik musste Acer vor einigen Jahren aufgrund mangelnder Servicequalität einstecken. "Teuer und sehr langwierig", urteilte 2010 die Stiftung Warentest. Auch die Hotline bekam mit "nicht in allen Fällen kompetent" ihr Fett weg. "Hier haben wir massiv investiert", bekräftigt Thom. Der Hersteller unterhält ein eigenes Reparaturcenter in Ahrensburg bei Hamburg. Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) bescheinigte kürzlich Acer mit der Gesamtnote "gut" die beste Servicequalität unter den Computerherstellern noch vor Samsung und Fujitsu.
Zum Video: "Ich will Acer auf der Torte sehen"
Beim Ausbau des Acer-Partnerprogramms "Synergy" ist man laut Thom "im Plan". Vor rund eineinhalb Jahren hatten die Ahrensburger das Programm auf eine neue Plattform gestellt. Kernstück ist dabei, dass mit allen teilnehmenden Händlern Vereinbarungen geschlossen werden. "Im Frühjahr 2015 werden wir die 2000er-Marke knacken", kündigt Thom an. Die Teilnahme lohne wich wirklich, nicht zuletzt wegen der günstigen Konditionen. Besonders will Acer Reseller im Education-Geschäft und Händler mit Ladengeschäft fördern: Fachhandelshäuser mit einem Schwerpunkt im Bildungsbereich können von zusätzlichen Leistungen al Acer Education Partner profitieren. Händler mit Ladengeschäft und Endkundenkontakt ihren Shop zum "Acer Point" qualifizieren und profitieren so von zusätzlicher Unterstützung, beispielsweise in Form von speziellen PoS-Materialien.