IBM bietet nicht nur Server-Hardware samt dazugehöriger Software, auch Security-Lösungen gehören zum Portfolion von Big Blue (ChannelPartner berichtete); und seit über einem Jahr existiert sogar eine Netzwerk-Abteilung. IBM Systems Networking ist organisatorisch ein Teil der "Systems & Technology Group" (STG) und wurde im Oktober 2010 gegründet - als Folge der Akquisition von Blade Network Technologies (BNT).
Damit ist auch die Spezialisierung von IBM Systems Networking klar umrissen: Es geht dort einzig und allein um Server-zu-Server-Vernetzung und nicht um dien Anbindung der Clients oder um den Anschluss ans Internet. In diesem speziellen Marktsegment "Data Center Ethernet Switches" belegt aber IBM mit zwölf Prozent Anteil hinter dem Marktführer Cisco (62 Prozent) den zweiten Platz, so lautet zumindest die Markteinschätzung von Gartner. Es folgen HP mit acht Prozent, Juniper mit sieben und Avaya mit drei Prozent. Alle übrigen Anbieter decken acht Prozent des Marktsegments "Rechenzentrumsinterne Vernetzung" ab.
Weltweit beschäftigt die BNT-Nachfolge-Organisation IBM Systems Networking etwa 350 Personen, in Deutschland existierte eine Truppe in unterer zweistelliger Mannschaftsstärke unter der Führung des Frankokanadiers Charles Ferland. Im November 2011 fand in Prag eine erste Schulung der potentiellen IBM-Netzwerk-Reseller in Prag statt, es nahmen 16 Business-Partner daran teil. Es waren zu meist Server-Hardware vertreibende Systemintegratoren, die sich an den Netzwerkprodukte von IBM interessiert zeigten. Für sie könnte sich der Wiederverkauf des Networking-Zubehörs für das Rechenzentrum zu einen zusätzlichen Geschäft entwickeln, so die Vorstellung des IBM-BNT-Vizepräsidenten.
Einige der in diesem Marktsegment mit IBM wetteifernden Netzwerk-Anbieter sind gleichzeitig Vertriebs- und Kooperationspartner, so etwa Juniper und Brocade. Außerdem arbeitet der Hersteller in diesem Bereich sehr eng mit VMware zusammen - hier geht es schließlich um hochgradig virtualisierte Server im Rechenzentrum. Außerdem sind IBMs Netzwerklösungen auch zu der Virtualisierungssoftware von Citrix und Microsoft kompatibel. Auch mit der quelleoffenen Kernel-based Virtual Machine (KVM) arbeitet die IBM-Hardware laut Ferland einwandfrei zusammen.
Wer sich bei der internen Vernetzung des Rechenzentrums ausschließlich für Ethernet Switches von IBM entscheidet, genießt darüber hinaus den Vorteil, die gesamte Infrastruktur des Data Centers mit der "IBM Systems Director"-Management-Software kontrollieren zu können. (rw)