IBM hat seit längerem begehrliche Blicke auf den verunsicherten Sun-Channel geworfen. Jetzt sollen bis zu 500 Millionen Dollar die Reseller zu IBM und der Server-Plattform "Power7" bugsieren.
Laut IBM Deutschland geht es um Sun-Wiederverkäufer, die bisher noch keine IBM-Produkte verkauft haben. Federführend bei diesem Programm ist neben der Power7-Abteilung IBMs Global Financing-Abteilung.
Sun-Partner, die IBMs "Power"-Systeme verkaufen wollen, müssen ihre Bonität darlegen und weiter einen Business-Plan entwickeln. Dafür stellt die Finanzabteilung ein neues Online-Werkzeug, -"Profit optimer tool" (IBM) - bereit, das Partnern von Big Blue vertraut vorkommen dürfte.
Unabhängig davon konntev IBM eigenen Angaben zufolge bislang über 100 Sun-Reseller zu sich locken.
Auch Sun-Wiederverkäufer von Software, vor allem von Datenbanken, werden mit hohen Margen belohnt, wenn sie künftig IBM-Software verkaufen. Sie erhalten bis zu 40 Prozent des Produktpreises. Dafür müssen sie sich IBMs Partnerprogramm "PartnerWorld" anschließen. Die Software-Offerte selbst ist Teil des Programms "Software Value Incentive" (SVI).
IBM - wie auch HP - nutzen derzeit das nahezu gänzliche Verstummen des Sun-Channels. Aus dem Kanal war zu erfahren, dass beispielsweise der Versand der bis dato immer verfügbaren Open Solaris-CD eingestellt ist. Eine Kleinigkeit wahrscheinlich, doch für Sun-Systemhäuser ein Zeichen dafür, welche Wertschätzung sie respektive ihre Kunden derzeit durch Oracle erfahren.
Des Weiteren haben die Oracle-Verantwortlichen unmissverständlich klar gemacht, dass sie den Sun-Channel in seiner heutigen Ausprägung deutlich modifizieren wollen und Teile der Geschäfte direkt machen werden. (wl)