"Hynix kommt aus dem Hospital", schreibt der koreanische Online-Newsservice "The Chsun Ilbo" über den zweitgrößten DRAM-Hersteller der Welt. Drei Jahre und zehn Monate war das Unternehmen unter Gläubigeraufsicht.
Ein halbes Jahr früher als die ursprünglich gesetzte Deadline hat Hynix Semiconductor seine Schuldumwandlung beendet. Alle im April 2004 gestellten Forderungen wurden laut Chosun Ilbo erfüllt einschließlich der Refinanzierung von über einer Billion Won (rund einer Milliarde Dollar) an Schulden durch Aufbringen von Fonds.
Experten schreiben das Erreichte einer massiven Restrukturierung zu. Seit das Schuldumwandlungsprogramm im Oktober 2001 angelaufen ist, hat Hynix mehr als 20 Unternehmungen entweder verkauft oder ausgelagert, darunter auch das einst strategisch wichtige Handy-Business.
Ein anderer Faktor, der Hynix' frühzeitiger Gesundung zugute kam, war der jüngste Boom in der Halbleiterindustrie. Nach einem Verlust von fünf Billionen Won im Jahr 2001 hat das Unternehmen im letzten Jahr ein Plus von 1,7 Billionen Won erwirtschaftet. Der Aktienkurs erholte sich von einem Tiefststand von 100 Won im Jahr 2003 auf jetzt etwa 20.000 Won (knapp 20 Dollar) das Stück.
Aber es gibt auch noch manche Herausforderungen, so muss Hynix einen neuen Eigner finden, was angesichts der Größe nicht leicht sein dürfte. Der Wert des Halbleiterherstellers beläuft sich auf neun Billionen Won, selbst bei einer Übernahme von zehn Prozent der Aktien müssten rund eine Milliarde Dollar aufgebracht werden, um eine Mehrheitsbeteiligung zu erlangen.
Am schwierigsten wird es laut Daewoo Securities aber sein, das Unternehmen so zu reformieren, dass es unabhängig von der Marktsituation Profite erzielt. "Weil die Halleiterindustrie stark fluktuiert ist es wichtig, eine Wettbewerbsfähigkeit herzustellen, die auch Rezessionen überdauert", so Chun Byeong-seo, einer der Direktoren der Investmentgesellschaft.
Hynix setzt derzeit alles daran, die Kosten zu reduzieren und value-added Produkte zu entwickeln. Ein Ziel ist es, von der DRAM-Abhängigkeit loszukommen und bis Ende des Jahres 25 Prozent des Umsatzes mit Flash-Memory zu erwirtschaften.
Schweren Angriffen war und noch immer EU-Strafzöllen ausgesetzt ist Hynix, weil das Unternehmen nur mit Stütze staatlicher südkoreanischer Banken am Leben erhalten worden war. (kh)