Surface Pro, iPad Pro, Pixel C und Galaxy TabPro S

Hybrid-Tablets im Vergleich

07.07.2016 von Galen Gruman
Bei Surface Pro, iPad Pro, Pixel-C und Galaxy TabPro S haben sich die Hersteller zum Ziel gesetzt, Tablet und Laptop zu verschmelzen – mit gemischtem Erfolg, wie ein Vergleichstest von InfoWorld.com zeigt.

Noch vor wenigen Jahren waren Tablets eine große Sache und es wurde erwartet, dass diese schon bald die PCs verdrängen werden. Dies geschah jedoch nicht, eher im Gegenteil: Seit einigen Jahren befinden sich die Verkaufszahlen der Flachmänner auf dem absteigenden Ast. Mit einer Ausnahme: Tablets mit ansteckbarer Tastatur, wie sie von Microsofts Surface Pro verkörpert wurden. Sie erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, sowohl bei den IT-Abteilungen wie auch bei den Herstellern.

Hybrid-Tablets im Test: Apple iPad Pro, Samsung Galaxy TabPro S, Microsoft Surface Pro 4 und Google Pixel-C (von links im Uhrzeigersinn).

Aktuelle Daten von IDC zeigen, dass mehr Unternehmen diese 2-in-1-Geräte im Einsatz haben als klassische Tablets. Tatsächlich setzen den Marktforschern zufolge fast so viele Firmen Surface Pro & Co. ein wie herkömmliche Notebooks oder solche mit Touchscreen. (Der Klarheit halber: Was die Menge der eingesetzten Hybrid-Geräte angeht, ist diese sie natürlich verschwindend gering im Vergleich zu den traditionellen Notebooks oder auch iPads.)

Wie bereits bei den Tablets war es Microsoft, der diesen Formfaktor (ursprünglich) mit seinen Surface-Geräten hervorbrachte. Mittlerweile ist die Konkurrenz aber aufgewacht und versucht, dem Softwareriesen mit Geräten wie iPad Pro (Apple), Pixel-C und Galaxy TabPro S (Samsung) Paroli zu bieten.

Aber was ist der Sinn dieser Geräte? iPads und Android-Tablets haben schon sehr lange Bluetooth-Tastaturen und Keyboard-Cover unterstützt, die sehr ähnlich wie die abnehmbare Tastaturen funktionieren, die ein 2-in-1-Gerät weitgehend definieren - unabhängig davon, dass sich sowohl Apple wie auch Microsoft für die abnehmbare Tastatur extra bezahlen lassen, obwohl/weil sie davon ausgehen, dass Sie sie mit ihren Gerät verwenden werden. Und warum nicht einfach ein MacBook Air oder einen leichten Laptop-PC verwenden, wenn eine Tastatur so essenziell ist?

Und überhaupt: Können diese Geräte sinnvoll die Welten von Tablet und Laptop überbrücken? Ist solch ein "TabTop" wirklich in der Lage, sowohl als agiles Handheld-Device wie auch als Produktivitätsmaschine zu dienen? Um Antworten auf diesen Fragen zu bekommen, haben wir Microsoft Surface Pro 4, Apple iPad Pro, Google Pixel-C und Samsung Galaxy S TabPro for Business miteinander verglichen.

Microsoft Surface Pro

Surface Pro 4: Windows-PC mit Tablet-Ambitionen.
Foto: Microsoft

Der größte Pluspunkt des Surface Pro 4 ist, dass es auf einem vollständigen Windows-10-Betriebssystem läuft und fast alle Windows-Anwendungen unterstützt. Es wird mit einem Stylus ausgeliefert, aber die abnehmbare Tastatur müssen Sie selbst kaufen, etwa das 120 Euro teure Type Cover oder das Type Cover mit Fingerprint ID für 135 Euro.

Das Surface Pro hat einen wunderschönen responsiven 12,3-Zoll-Touchscreen und ist - im Gegensatz zu einigen Konkurrenten - eher wie ein Laptop bemessen. Wie ein Notebook besitzt das Surface Pro neben eingebautem WLAN, Bluetooth und Audio-Ausgang auch einen USB-3-Port sowie einen Mini-DisplayPort. Es wiegt rund 800 Gramm, mit dem Type-Cover kommen weitere gut 250 Gramm dazu. Der Preis liegt zwischen 1000 und 2500 Euro, abhängig von Prozessor (m3, i5 oder i7), Menge an Flash-Speicher (128 oder 256 GB) sowie RAM (4, 8 oder 16 GB).

Das Surface Pro ist unpraktisch, sowohl als Tablet wie auch als Notebook. Bei der Nutzung als Laptop ist das Type Cover wegen seiner dünnen, flexiblen Stütze instabil, weshalb Tippen schwieriger ist als es sein sollte. Auch das Trackpad des Type Cover spricht nicht nahtlos an. Bei der Nutzung am Schreibtisch werden Sie sich daher eine echte Tastatur und eine Maus herbeiwünschen, das Type Cover eignet sich nur für den gelegentlichen Gebrauch, etwa unterwegs.

Das Surface Pro arbeitet auch schlecht als Laptop für unterwegs: Mit dem angehängten Type Cover passt das Gerät nicht auf den Schoß, seine Rückenstütze würde bis über die Knie hängen und damit den Bildschirm zum Umfallen bringen. Man benötigt zum Arbeiten daher einen Tisch, Schreibtisch oder eine andere Arbeitsoberfläche.

Zum Video: Hybrid-Tablets im Vergleich

Eine andere Option ist, das Type Cover ganz weg zu lassen und wie bei einem traditionellen Tablet nur mit der Touch-Oberfläche zu arbeiten. Unglücklicherweise ist das Surface Pro aber zu dick und zu schwer, um es über eine längere Zeit so zu verwenden: Es ist unbequem, das Surface Pro mit einer Hand zu halten und mit der anderen Hand zu tippen. Und es ist schwer, im Blackberry-Stil mit zwei Daumen zu tippen, während man es mit beiden Händen hält. Wenn, dann sollten Sie dazu auf jeden Fall das Split-Keyboard-Feature der Bildschirmtastatur verwenden (Lang auf die Keyboard-Taste der Bildschirmtastatur drücken, um diese Option zu erhalten.) Beachten Sie jedoch, dass die Keyboard-Teile furchtbar klein sind und es durch die Platzierung am unteren Ende schwer fallen kann, die unteren Tasten mit den Daumen zu drücken.

Wird das Surface Pro als Tablet genutzt, macht der Tablet-Modus von Windows 10 (wenn aktiviert) die Bildschirmelemente größer - damit können Sie diese tatsächlich lesen und treffen. Aufgrund des Gesamtdesign des Tablet-Modus ist dies aber eine unangenehme Erfahrung. So versteckt der Tablet-Modus beispielsweise per default die an die Taskleiste gepinnten Anwendungen und das Startmenü - zwei der bequemsten und am häufigsten angesteuerten Elemente in der Benutzeroberfläche von Windows 10. Sie können allerdings die Taskleiste mit den Anwendungen in den Einstellungen wieder aktivieren. Auch das Startmenü wird wieder sichtbar, wenn Sie zunächst die Windows-Taste und dann den Start-Button drücken, der darüber auf dem Startbildschirm erscheint.

Der Tablet-Modus verbirgt auch die Fenster-Steuerung für Apps, so dass sie zu einem Fenster werden. Sie können mit Hilfe des Multitasking-Buttons zwischen offenen Fenstern navigieren, ähnlich wie es bei Android bekannt ist. Oder Sie schieben Ihren Finger vom linken Rand her nach innen, um sich alle geöffneten Fenster anzeigen zu lassen - vergleichbar mit Mission Control bei OS X oder der Wischgeste bei iOS 9.

Um gleichzeitig in mehreren Fenstern zu arbeiten, müssen Sie den Tablet-Modus verlassen. Das ist eine schlechtes Design-Wahl, Sie sollten vielmehr in der Lage sein, im Tablet-Modus Fenster nebeneinander anzuordnen, ähnlich wie dies auf einem iPad mit iOS 9 oder einem neueren Android-Tablet von Samsung möglich ist. Doch der schlimmste Teil des Tablet-Modus ist, dass die Bildschirmtastatur nicht immer erscheint, wenn man in ein Text-Feld tippt. Dies war selbst bei den Microsoft-eigenen Anwendungen wie Word oder Excel der Fall und auch schon vom Tablet-Modus in Windows 8 bekannt.

Tipp: Lang die Multitasking-Taste im Tablet-Modus drücken und dann den Finger zurückziehen. Im dann aufpoppenden Menü "Touch-Keyboard-Taste anzeigen" auswählen. Wenn nun Windows die Bildschirmtastatur nicht wie vorgesehen anzeigt, können Sie einfach die Tastatur-Taste in der Task-Leiste drücken, um ein Auftauchen zu erzwingen.

Das Surface Pro kommt mit einem Stylus, ein geeignetes Gerät, das sich leicht halten lässt und in nahezu jedem Winkel anspricht. Er ist in Ordnung zum Unterzeichnen von Dokumenten, zum Zeichnen von Skizzen oder um ihn wie einen typischen Stift zu verwenden. Erwarten Sie aber nicht Druckempfindlichkeit oder andere professionelle Zeichenfähigkeiten. Freuen Sie sich vielmehr darüber, dass er magnetisch an Ihrem Surface Pro anliegt, wenn er nicht gebraucht wird und so nicht so leicht verloren geht.

Alles in allem ist das Surface Pro eine schlechte Verschmelzung von Tablet und Laptop, vor allem aufgrund der schlechten Ergonomie in beiden Modi. Es ist "okay" als Laptop und "okay" als Tablet, aber nutzen Sie es nur auf einer stabilen Unterlage und nicht etwa auf Ihren Knien. Hierzu greifen Sie besser zu einem 2-in-1-Gerät mit substanzieller abnehmbarer Tastatur oder nutzen einfach einen Laptop.

Die Bewertung für das Surface Pro

Apple iPad Pro

Nachdem klar wurde, dass das nicht eben perfekte Surface Pro den Nerv etlicher Enterprise-Nutzer getroffen hatte - und wichtiger IT-Abteilungen, die hoff(t)en, Windows auf allen Geräten als Standards durchsetzen zu können - entwickelte Apple mit dem iPad Pro seine eigene Version. Das iPad Pro ist im Grunde ein iPad Air mit einem druckempfindlichen Stift als Option, einem schnelleren Prozessor, einer abnehmbare Tastatur als Option und einem besseren Bildschirm. Wenn man das Surface Pro als abgespeckten Laptop bezeichnen kann, dann ist das iPad Pro ein aufgebauschtes Tablet.

Das iPad Pro bringt Apple in zwei Versionen: Mit 9,7-Zoll und mit 12,9-Zoll-Display
Foto: Apple

Das iPad Pro gibt es in zwei Versionen, eines mit 9,7-Zoll-Bildschirm und eines mit 12,9-Zoll-Display. Beide erlauben das Entriegeln via Fingerprint-Sensor, unterstützen WLAN sowie Bluetooth und besitzen einen Audio-Ausgang sowie den proprietären Smart Connector (für die abnehmbare Tastatur). Von beiden Versionen gibt es Modelle mit 32, 128 und 256 GB Speicher, außerdem gibt es eine Variante mit LTE.

Die kleinere Version wird in vier Farben angeboten, wiegt knapp 450 Gramm und kostet zwischen 686 und 1199 Euro. Die größere Version ist in drei Farben erhältlich, bringt knapp 750 Gramm auf die Waage und kostet zwischen 907 und 1419 Euro. Das optionale Smart Keyboard (nur mit Qwerty-Tastatur-Layout!) kostet 169 beziehungsweise 179 Euro (großes Modell), während der Pencil-Stylus auf 109 Euro kommt.

Im Gegensatz zum Surface Pro steht für das iPad Pro nicht die große Software-Bibliothek von Windows zur Verfügung, aber es kann auf die Office-Suite von Microsoft sowie Apples hauseigene iWork-Suite zurückgreifen, die sich beide hervorragend als Productivity-Tools eignen. Microsoft Outlook-Client für iOS ist nicht so gut wie die eigenen Exchange-Clients von Apple, aber beide sind verfügbar. Und iOS hat wirklich gute Business-Anwendungen: Goodreader, Grafio, iThoughts HD, OmniFocus und Scanner Pro, um nur einige zu nennen. Hinzu kommt, dass Unternehmen wie IBM und SAP für bestimmte Branchen entwickelte Anwendungen anbieten. Es ist also ein Fehler zu glauben, dass man mit dem iPad keine richtige Business-Tätigkeit verrichten könne.

Das kleine iPad Pro lässt sich bequem als Tablet nutzen - im Gegensatz zu seinem größeren Bruder. Dieses ist zu groß, um mit einer Hand gehalten zu werden und mit der anderen Hand zu tippen. Man kann das Gerät in zwei Händen halten und dank des Split-Keyboard-Features von iOS im Blackberry-Stil mit den Daumen tippen, aber bei 750 Gramm Kampfgewicht geht die Lust an längerer Betätigung schnell verloren. Bei iOS sind die Tastatur-Teile gut positioniert, so dass man auch an die unteren Tasten herankommt, die Tasten sind allerdings schrecklich klein.

Zum Video: Hybrid-Tablets im Vergleich

Als Hybrid-Gerät sind beide iPad Pro für die Nutzung auf dem Schoß nur bedingt geeignet, weil das Smart Keyboard auf unebenen, nicht durchgehenden Flächen wie den Beinen nicht stabil steht. Das Gerät passt auch nicht auf jeden Schoß und der Blickwinkel - der nicht einstellbar ist - könnte zu steil für Menschen mit kurzem Torso sein. Das iPad Pro mag zwar für diese Art von Nutzung besser geeignet sein als das Surface Pro, es leidet letztendlich aber unter demselben Konstruktionsfehler: Der Annahme, dass man es nur auf einem Schreibtisch oder Tisch zum Tippen nutzt.

In einer anderen ergonomischen Hinsicht ist das iPad Pro sogar schlimmer als das Surface Pro, sowohl, was die Nutzung als 2-in-1-Gerät wie auch die Verwendung als Laptop angeht: Das Fehlen eines Trackpad auf dem Smart Keyboard bedeutet, dass Sie sich zwischen einer ziemlich horizontalen Tastatur-Position und einer relativ vertikalen Touchscreen-Position für Gesten arrangieren müssen. Das kann die Arbeit wirklich verlangsamen.

Als Laptop ist das iPad Pro lediglich ausreichend. Das Smart Keyboard ist eine mittelmäßige Tastatur: Sie hat wenig Tastenhub, so dass es sehr geringen Feedback bietet - außer, Sie tippen sehr bewusst und mit mehr Nachdruck als üblich. Es neigt auch dazu, sich bei der Texteingabe zu biegen, wodurch der angeschlossene Bildschirm wackelt. Das Fehlen eines Trackpad bedeutet, dass Sie ständig Ihre Hand von der Tastatur auf den vertikalen Bildschirm und zurück bewegen. Der Rasterwinkel ist bei Gebrauch des Smart Keyboard nicht einstellbar, wenngleich er für die meisten Menschen passt.

Die originalen Tastaturhüllen von Apple gibt es beide nicht mit deutscher Tastenanordnung.
Foto: Apple

Es gibt mit dem Logitech Create für das iPad Pro mindestens ein Keyboard-Cover von Drittanbietern, aber dieses hat eigene Abstriche.

Der schöne Bildschirm des größeren iPad Pro bietet Ihnen nicht nur mehr Platz, sondern - wie das kleinere iPad Pro und seine ebenso schöner Bildschirm - zeigt den Text auch groß genug an, wenn Sie das Gerät als Laptop verwenden (wo der Bildschirm weiter entfernt ist als bei der Nutzung als Tablet). Viele Laptops - Windows und OS X Modelle - packen zu viel auf ihren Bildschirmen, um lesbar zu sein und zwingen Nutzer mittleren Alters und ältere Erwachsene, die Auflösung nach unten anzupassen oder eine Brille zu tragen.

Der Split-Screen-Modus von iOS 9 ist schön gestaltet und erlaubt es, dass Sie bei den meisten Apps in den zwei Fenstern simultan arbeiten können. Sie können die Aufteilung aber auch auf ein Drittel oder die Hälfte der Bildschirmbreite verändern. Auf der rechten Seite eine neue App zu öffnen, ist einfach, nicht so leicht ist es, die App auf der linken Seite zu wechseln. Dazu müssen Sie den Home-Screen verlassen, eine neue App öffnen und dann den Split-Screen-Modus erneut starten. Die gute Nachricht: Die letzte rechte Split-Screen-App wird automatisch auf der rechten Seite neu geladen!

Das größere iPad Pro ist definitiv die bessere Wahl, wenn Sie es mehr als Laptop auf einer Arbeitsunterlage nutzen. Ist die Verwendung primär mobil, als Tablet, ist wiederum das kleinere iPad Pro ist sicher die bessere Wahl.

Der Apple Pencil ist ein großartiger Stift, mit einer sehr natürlichen Anmutung. Künstler und Architekten, die ich kenne, lieben ihn und sagen, es sei der erste Stylus, den sie jemals verwendet haben (einschließlich der Wacom-Stifte, die in diesen Branchen lange Standard gewesen sind), der sich so flüssig und reaktionsschnell wie ein echter Stift oder Bleistift anfühlt. Der Grund: Der Apple Bleistift hat die gleiche Größe, das gleiche Gewicht und die gleichen Abmessungen wie ein echter Stift, so dass Ihre Finger bereits wissen, wie sie es benutzen müssen, selbst für feine Bewegungen. Die meisten Styli unterscheiden sich deutlich in Größe, Gewicht und dem Gefühl von echten Kugelschreiber und Bleistifte, so dass Sie erst lernen müssen, sie zu benutzen. Der Apple Pencil brilliert insbesondere dann, wenn die genutzte App Druckempfindlichkeit und Schraffieren unterstützt (wenn Sie den Pencil neigen, wird der Pinselstrich wie bei einem echten Pinsel größer).

Schade nur, dass man den Apple Pencil nicht magnetisch am iPad Pro (wie bei Surface Pro) befestigen kann, so dass die Chance es bei Nichtverwendung zu verlegen, sinkt. Beachten Sie, dass Sie zuerst den Apple Pencil mit Ihrem iPad Pro pairen müssen - Sie tun dies, indem Sie die Kappe abnehmen und den Lightning-Connector in den Lightning-Port des iPad stecken.

Der Split-Screen-Modus des iPad Pro ist nützlich in jedem Modus, egal ob als Tablet, Laptop oder Hybrid-Gerät, aber nicht so flexibel wie die stufenlos verschiebbaren Fenster des Surface Pro, wenn es mit einem Keyboard genutzt wird. Verglichen mit dem Surface Pro im Tablet-Modus, das keine Bildschirm-Aufteilung zulässt, werden Sie den Split-Screen-Modus des iPad Pro aber lieben. Zusammengefasst schlägt das Surface Pro das iPad Pro also besser beim Multi-Window-Support wenn es als Laptop oder 2-in-1-Gerät genutzt wird, unterliegt ihm aber im Tablet-Modus.

Wie das Surface Pro bekommt auch das iPad Pro die Ergonomie nicht richtig hin. Es schneidet zwar in dieser Hinsicht etwas besser ab, die meisten Apple-Nutzer hätten aber gerne dazu noch ein MacBook Air.

Die Bewertung für das/die iPad Pro

Google Pixel-C

Das Pixel C ist in diesem Vergleich am wenigsten ein Hybrid-Tablet, obwohl es aus ergonomischer Sicht wahrscheinlich das beste Device für die Nutzung mit Tastatur-Erweiterung auf dem Schoß ist. Es kommt mit seiner eigenen Tastaturabdeckung und wird, wenn Google Android N in diesem Herbst bereit stellt, mehrere Anwendungsfenster unterstützen.

Das Google Pixel-C ist nicht nur Referenz für Android-Tablets...
Foto: Google

Das Pixel-C kostet 499 Euro in der 32GB-Version und 599 Euro in der 64-GB-Version. Es wiegt 517 Gramm, verfügt über einen knackigen 10,3-Zoll-Touchscreen, Wi-Fi-Unterstützung, einen Audio-Port und einen USB-C-Anschluss (zum Laden des Geräts).

Die Pixel-C ist ein sehr cleveres Gerät. Haben Sie erst herausgefunden, wie man den Bildschirm mit der Tastatur verbindet, werden Sie das geniale Design erkennen. Die beiden Teile werden magnetisch miteinander gekoppelt, ist dies geschehen, können Sie einfach den Bildschirm in Ihre Richtung ziehen um den Winkel einzustellen.

...sondern gibt auch Herstellern wie Apple oder Microsoft Impulse, etwa was die Anbindung der Tastatur anbelangt.
Foto: Google

Es gibt keine umständliche Stütze hinter dem Bildschirm wie beim Surface Pro. Resultat ist ein geringerer Platzbedarf, weshalb das Pixe-C tatsächlich auf dem Schoß des Besitzers Platz findet.

Dank der festen Tastatur können Sie bequem auf dem Pixel-C tippen. Die Tastatur wird nicht wackeln und hüpfen wie das Type Cover des Surface Pro oder das Smart Keyboard des iPad Pro, egal ob auf Ihrem Schoß oder auf einem Schreibtisch.

Das Pixel-C ist auch intelligent, was den Status der Tastatur angeht. Wenn die Tastatur angeschlossen ist, können Android-Apps die physische Tastatur. Wenn die Tastatur getrennt wird, verwenden die Anwendungen stattdessen die Bildschirmtastatur - automatisch. Das ist, was das Surface Pro tun sollte, aber nicht zuverlässig erfüllt.

Als Tablet arbeitet das Pixel-C gut und ist leicht zu halten. Manche Nutzer werden zwar wünschen, dass auch Android eine Split-Tastatur-Option für die zweihändige Eingabe im Blackberry-Stil besitzt. Bei normalen Daumen kann man aber bei der Nutzung alle Tasten auf dem Pixel-C erreichen.

Zum Video: Hybrid-Tablets im Vergleich

Obwohl aus ergonomischer Sicht solide, ist das Pixel-C heute bei seiner Nutzung als Laptop oder Hybrid-Gerät durch die fehlende Unterstützung mehrerer Fenster behindert. Basierend auf den Eindruck von Android N Beta könnte sich aber mit Bereitstellung der neuen Betriebssystemversion einen zweiten Blick auf die Pixel-C lohnen. Die andere wesentliche Einschränkung des Pixel-C ist das kleine Portfolio von Business-Anwendungen für Android, obwohl Microsofts Office 365 Suite die meisten universellen Produktivitätsanforderungen erfüllt.

Die Chrome-Devices als 2-in-1-Geräte zu bewerten ist derzeit nicht möglich, da es nicht einmal eine Beta-Version von Chrome OS zu testen gibt, und noch viel weniger Geräte, die man mit Android N verwenden kann. Was Google gezeigt hat, sieht vielversprechend aus - wie immer bei Demos. Hier heißt es entsprechend abwarten.

Die Bewertung für das Pixel-C

Samsung Galaxy S TabPro for Business

Für Menschen, die ein Hybrid-Gerät mit Windows 10 wollen, aber nicht das Microsoft Surface Pro 4, hat Samsung das mehr wie das iPad Pro konzipierte Galaxy S TabPro for Business im Programm. Das 12-Zoll-Tablet wiegt knapp 700 Gramm, die mitgelieferte Tastaturabdeckung bringt weitere 230 Gramm auf die Waage.

Samsung Tablet Galaxy TabPro S mit Tastaturhülle: Der Neigungswinkel ist nicht einstellbar.
Foto: Samsung

Das ab 1100 Euro erhältliche Gerät wird in Schwarz oder Weiß angeboten, läuft mit Windows 10 Professional und besitzt einen schäbigen Intel m3 Prozessor, relativ dürftige 4 GB RAM und 128 GB Speicherplatz. Weitere Ausstattungsdetails sind Bluetooth, Wi-Fi und ein USB-C-Anschluss, ein Stylus wird nicht angeboten. Schlussfolgerung: Das Galaxy S TabPro for Business kostet etwa zwei Drittel eines Surface Pro, weil es sich um ein Low-End-Gerät handelt.

Achten Sie darauf, dass Sie nicht aus Versehen das 100 Euro günstigere Galaxy TabPro S mit Windows 10 Home kaufen. Dieses ist für Business-Anwender ungeeignet, weil wichtige Enterprise-Features für einen PC fehlen wie etwa Festplattenverschlüsselung, Domain-Beitritt, Gruppenrichtlinienverwaltung, Internet Explorer, die Business-Version des Windows-App-Store, von der IT verwaltbare Updates und Remote-Desktop.

Da das Galaxy S TabPro for Business unter Windows 10 läuft, hat es die gleichen Vor- und Nachteile wie das Surface Pro 4, was die Windows-Benutzeroberfläche und die Anwendungen angeht.

Die gute Nachricht am Galaxy S TabPro for Business ist das Tastatur-Cover: Es besitzt das deutlichste und sauberste Feedback beim Tippen und ist nicht so federnd wie die Ansteck-Tastaturen von Surface Pro und iPad Pro. Der Trackpad ist in Ordnung.

Etwas labil: Der Bildschirm fällt leicht aus seiner Halterung
Foto: Samsung

Das Tastatur-Cover lässt sich ähnlich wie die Tastatur-Abdeckung des iPad Pro falten. Aber diese Halterung ist nicht so stabil wie die von Apple, und es kann sich entfalten, wenn Sie zu hart auf dem Bildschirm tippen oder drücken. Sitzt das TabPro S for Business auf dem Schoß ist, ist diese Gefahr geringer, weil die meisten Menschen die Beine nach unten biegen und so das Gewicht des Bildschirms weiter nach hinten verlagert wird. Die Gefahr besteht jedoch, dass das Gerät aus seiner Verankerung rutscht und im schlimmsten Fall auf den Boden fällt. Als Hybrid-Gerät ist das Galaxy S TabPro for Business daher eine Fehlkonstruktion.

Auf einer festen ebenen Arbeitsfläche - also, wenn Sie die TabPro S for Business als Laptop verwenden - ist die Wahrscheinlichkeit weniger hoch, dass sich der Bildschirm aus der Vorrichtung löst. Dennoch kann es ziemlich wackelig werden, wenn Sie auf der Tastatur tippen. Der Bildschirmwinkel ist sehr steil (und nicht einstellbar), daher ist es ein wenig umständlich, auf den Screen zu schauen und darauf zu tippen. Sie werden auf jeden Fall das Trackpad verwenden und vielleicht das Gerät ein wenig höher stellen, um den Bildschirm besser einsehbar zu machen.

Als Tablet hat das TabPro S for Business mit dem gleichen Problem zu kämpfen wie das Surface Pro und das größere iPad Pro: seine Größe. Es ist schwer mit einer Hand zu bedienen, nutzt man es im Zwei-Hand-Modus und tippt mit den beiden Daumen, erreicht man nur mit Anstrengung die Mitte des virtuellen Keyboards. Sorgen Sie daher dafür, dass Sie die Split-Screen-Option von Windows 10 nutzen.

Ein preisgünstiges 2-in-1-Gerät ist eine ansprechende Vorstellung. Leider hat Samsung hat einen schlechten Job damit gemacht, sein TabPro S for Business um jeden Preis zu einem brauchbaren Hybrid-Tablet zu machen.

Die Noten für das Samsung Galaxy S TabPro for Business

Fazit: Zu viele Kompromisse

Keines der getesteten Hybrid-Geräte ist ein zufriedenstellendes Gerät. Sie alle machen Kompromisse, die einen wünschen lassen, man hätte zumindest für einige Zeit ein anderes Gerät - ein echtes Tablet oder einen richtigen Laptop.

Keines der Geräte kann im Test als Allrounder glänzen.

In der Gruppe ist das iPad Pro das beste Device, wenngleich das größere Modell etwas sperrig ist, wenn es als Tablet verwendet wird. Keines der beiden Modelle ist besonders gut bei der Nutzung als Laptop mit mehreren Fenstern. Die Pixel-C hat das beste Hybrid-Design und taugt auch als solides Tablet, allerdings eignet es sich (noch) nicht als Laptop mit der Nutzung mehrerer Fenster. Das Surface Pro eignet sich in der Gruppe am besten als Rechengerät, aber sein schlechtes funktionelles Design im Laptop-, Tablet- und Hybrid-Modus untergräbt diese Rechenvorteile.

Was ist der Zweck der 2-in-1-Geräte? Microsoft will damit die rückläufigen PC-Verkäufe beleben und Nutzer von iPads und Android-Tablets wegzuziehen. Für Apple liegt der Zweck darin, die rückläufigen iPad-Verkäufe wieder umzukehren und die Adaption von iOS im Unternehmen abgesehen vom iPhone zu fördern. Für Google ist es, zu tun, was Apple und Microsoft tun. Das Gleiche gilt für Samsung.

Für den Anwender ist der Sinn und Zweck der Hybrid-Tablets nicht klar - noch nicht jedenfalls. Ich hoffe jedoch, dass die 2-in-1-Geräte eines Tages einen Punkt erreichen, wo ich sie in fast jedem Kontext verwenden kann und nicht zwischen verschiedenen Devices wechseln will. Aktuell lautet meine Empfehlung: Besorgen Sie sich ein Tablet und einen PC und wechseln Sie zwischen den Devices wie es Ihnen passt - anstatt ständig Kompromisse einzugehen.